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In den folgenden Tabellen 16, 17 und 18 ist die mittlere, über die Nippeltränke aufgenommene, tägliche Wassermasse während der Bilanzen dargestellt. Angezeigt durch die teils hohe Standardabweichung lag eine ausgeprägte tierindividuelle Streuung vor. Beim Angebot eines pelletierten Alleinfutters betrug die mittlere Wasseraufnahme der Chinchillas 0,9-1,8 ml pro g Futter-TS. In Bezug auf die Körpermasse wurden im Mittel 2,8-7,4 ml/100 g KM aufgenommen. Bei ausschließlicher Heufütterung nahmen die Chinchillajungtiere bezogen auf die Körpermasse und die aufgenommene Trockensubstanz im Mittel etwas mehr Wasser auf (5,5-7,4 ml/100 g KM; 2,1-2,5 ml/g TS/Tag), was sich gegenüber den anderen Jungtierfütterungsgruppen jedoch nicht statistisch absichern ließ. Ein Effekt des Alters auf die Wasseraufnahme konnte bei den Jungtieren im Vergleich der

Beeinflussung des Wasseraufnahmeverhaltens durch den Ca-Gehalt im angebotenen Futter weder bei den adulten Chinchillas noch bei den Jungtieren verzeichnet (keine statistisch signifikanten Differenzen).

Tab. 16: Tägliche Wasseraufnahme der Chinchillajungtiere in den verschiedenen Altersstufen (Bilanz a, b, c) bei Angebot eines pelletierten Alleinfutters (n = 5 Tiere)

Tab. 17: Tägliche Wasseraufnahme der Chinchillajungtiere in den verschiedenen Altersstufen (Bilanz a, b, c) bei Fütterung von Heu (n = 5 Tiere)

Gruppe Bilanz [ml/Tier] [ml/100 g KM] [ml/g TS]

a 31,2 ± 19,1 7,39 ± 4,63 2,52 ± 1,64 J III (Heu) b 28,8 ± 26,6 7,27 ± 6,54 2,43 ± 2,63 c 25,2 ± 13,0 5,53 ± 2,84 2,12 ± 1,07 Tab. 18: Tägliche Wasseraufnahme adulter Chinchillas bei Angebot eines

pelletierten Alleinfutters (n = 5 Tiere)

Gruppe Fütterung [ml/Tier] [ml/100 g KM] [ml/g TS]

3 Kotbeschaffenheit

Während der gesamten Versuchszeit war der Kot bei allen Tieren in Größe, Form, Farbe, Konsistenz und Geruch von physiologischer Beschaffenheit.

Folgende Besonderheiten fielen auf:

• Bei ausschließlicher Fütterung von Heu (J III) waren die Kotballen der Chinchillas homogen grünlich und ggr. voluminöser als bei Einsatz der übrigen Futtermittel.

• Besonders alte Tiere der Adultgruppen zeigten gelegentlich kleinere, rundliche Kotballen härterer Konsistenz. Die für Passagestörungen typischen Kotformen (langer, dünner, leicht spiralig gedrehter Kot, RÖDER-THIEDE 1990) wurden jedoch zu keinem Zeitpunkt beobachtet.

4 Harnvolumen und -zusammensetzung

Bei Betrachtung des Harnvolumens (s. Tab. 19) ist zu berücksichtigen, dass es sich bei den angegebenen Werten nicht um tatsächlich innerhalb von 24-stündigen Kollektionsintervallen gemessene Werte für die tägliche Harnmenge handelt.

Stattdessen wurde der in 24 Stunden abgesetzte Harn als Summe der in den vier Kollektionsphasen à sechs Stunden gesammelten Harnmengen berechnet. Bei den Jungtieren fand die Harnkollektion nur in der dritten Bilanz („c“) statt. Die erfasste Harnmenge betrug im Gruppenmittel 2,91-7,21 ml in 24 Stunden.

Als Fußnote unter Tabelle 19 sind die korrigierten Mittelwerte nach begründeter Entnahme extrem abweichender Einzelwerte für die Ca- und P-Konzentration im Harn gegeben. Aufgrund der teils sehr geringen Probenmasse war eine erneute Analyse der Harnproben nicht möglich. Die Mineralstoffkonzentrationen wurden jeweils im 24 h-Aliquot bestimmt. Mit auffällig hoher Standardabweichung durch tierindividuelle Unterschiede variierten die Ca-Konzentration im Harn im Mittel um 22,4-95,8 mg/dl und die P-Konzentration um 2,68-11,3 mg/dl, wobei zwischen den

verschiedenen Fütterungs- und Altersgruppen nach α-Adjustierung keine Unterschiede statistisch abzusichern waren.

Tab. 19: Harnvolumen (ml/Tier/24 h) sowie Ca- und P-Konzentration (mg/dl) im Harn von Chinchillas (jeweils n = 5) bei unterschiedlicher Fütterung

Harnvolumen Calcium Phosphor

Gruppe Fütterung [ml/Tier/24 h] [mg/dl Harn] [mg/dl Harn]

J I pAFCa↓ 7,18 ± 6,19 22,4 ± 4,881 20,1 ± 20,6d J II pAFCa↓ + Ytong 3,53 ± 2,41 48,0 ± 34,8a 5,16 ± 3,43 J III Heu 5,12 ± 2,92 95,8 ± 30,7 7,78 ± 4,81 J IV pAFCa↑ 7,21 ± 3,30 60,0 ± 25,6 4,61 ± 2,43

Jungtiere

J V1 pAFCa↑ + Holz 2,91 ± 1,20 125 ± 63,9b 4,51 ± 0,54 pAFCa≈ + Holz 5,62 ± 4,07 54,9 ± 24,7 3,03 ± 2,71 A pAFCa↑ + Holz 4,75 ± 3,32 55,7 ± 14,3 2,68 ± 0,47 pAFCa↓ + Ytong 5,50 ± 5,20 66,9 ± 64,4c 5,79 ± 2,09 pAFCa≈ 3,75 ± 2,08 53,0 ± 16,6 4,12 ± 2,06 B pAFCa↑ 4,10 ± 2,45 70,6 ± 7,751 3,75 ± 1,17

Adulte

pAFCa↓ 5,57 ± 2,171 26,0 ± 15,31 14,5 ± 11,21e

Nach Entnahme extrem ausreißender Werte, ergibt sich an der jeweiligen durch einen hochgestellten Buchstaben gekennzeichneten Position: a 33,2 ± 12,7 (n = 4); b 73,5 ± 17,7 (n = 2); c 38,4 ± 10,7 (n = 4); d 11,3 ± 7,25 (n = 4); e 9,81 ± 6,06 (n = 4)

1 n = 4;

Es bestand weder eine Abhängigkeit der Ca- noch der P-Konzentration im Harn von der Ca-Aufnahme.

Zwischen dem Harnprobenvolumen und der Ca- bzw. P-Konzentration konnte ebenfalls kein linearer Zusammenhang ermittelt werden (Darstellung aller Einzelwerte in Abb. 11 und 12). In der Regressionsanalyse ergab sich in beiden Fällen ein Bestimmtheitsmaß von R2 < 0,07.

0 20 40 60 80 100 120 140 160 180 200 220

0 5 10 15 20

Harnprobenvolumen (ml/Tier/24h)

Ca-Konzentration (mg/dl)

Abb. 11: Ca-Konzentration im Harn [mg/dl] bei unterschiedlicher Harnmenge von Chinchillas

0 10 20 30 40 50 60

0 5 10 15 20

Harnprobenvolumen (ml/Tier/24h)

P-Konzentration (mg/dl)

Abb. 12: P-Konzentration im Harn [mg/dl] bei unterschiedlicher Harnmenge von Chinchillas

Die makroskopische Beurteilung von frisch abgesetztem Harn ließ deutliche Unterschiede erkennen: Die Harnfarbe variierte von nahezu farblos über weißlich, gelb, rotbraun bis braun. Da das Kollektionsintervall bis zu 60 Minuten betrug, konnte eine Nachdunkelung durch Sauerstoffkontakt innerhalb dieser Zeit nicht ausgeschlossen werden. Teils waren schnell sedimentierende Strukturen zu erkennen. Die gesammelten Harnportionen waren klar-durchsichtig bis milchig-trüb.

Eine Beziehung zwischen Färbung oder Trübung des Harns und der Fütterungsvariante bzw. dem Ca-Gehalt im Futter konnte nicht festgestellt werden, zumal schon beim Einzeltier innerhalb der in den vier Kollektionsphasen gesammelten Teilharnproben bei gleichbleibender Fütterung erhebliche Variationen diesbezüglich vorlagen. Auch die Tageszeit hatte keinen auffälligen Effekt auf die Harnfärbung und -trübung.

5 Selektion bei Angebot von Heu

Obwohl es sich bei dem im Versuch eingesetzten Heu um relativ rohfaserreiches, eher „strohiges“ Heu von mittlerer Qualität handelte, wurde überprüft, ob die Tiere bestimmte Komponenten wie Blätter oder Kräuter (höherer Ca-Gehalt möglich) selektierten. Hierzu wurden sowohl das angebotene Heu („Ausgangsmaterial“) als auch die Rückwaagen bezüglich der Gehalte an Rohfaser, Calcium und Phosphor untersucht (s. Tab. 20).

Tab. 20: Rfa-, Ca- und P-Konzentration [g/kg TS] des angebotenen Heus sowie der Rückwaage (bei ad libitum-Angebot; n = 6 adulte Chinchillas)

Heuprobe Rohfaser Calcium Phosphor

Ausgangsmaterial* 333 4,20 2,27

Futterreste (Rückwaage) 324 ± 11,7 2,42 ± 0,18 2,43 ± 0,16

* Einwaage im Selektionsversuch. Das Heu der Bilanzversuche (Gruppe J III) enthielt 346 g Rohfaser/kg TS, 3,83 g Ca/kg TS und 2,62 g P/kg TS.

Im Vergleich der Zusammensetzung von Ein- und Rückwaage des im Versuch eingesetzten Heus ist vor allem der geringere Ca-Gehalt der Heurückwaage auffällig

(2,42 g Ca/kg TSRückwaage vs. 4,20 g/kg TSEinwaage), was auf eine selektive Aufnahme calciumreicher Bestandteile hindeutet. Unter Berücksichtigung der Standardabweichung und einer gewissen laboranalytischen Toleranz lag bezüglich des Rfa-Gehaltes kein aussagekräftiger Unterschied zwischen Ein- und Rückwaage vor. Die Chinchillas haben also nicht auffällig nach „Struktur“ selektiert.

6 Verdaulichkeit der Rationen

Der nachfolgend genutzte Terminus „Verdaulichkeit“ meint grundsätzlich nur die scheinbare Verdaulichkeit (s. Methodenteil, S. 57).