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Vertiefender interkommunaler Entwicklungsansatz – Landschaftliche Grundlagen für ein

3 Untersuchungs- und Planungsraum/Methodisches Vorgehen

6.4 Vertiefender interkommunaler Entwicklungsansatz – Landschaftliche Grundlagen für ein

Zur Entwicklung und Aufwertung des Erholungsangebotes im Raum werden ausgehend von den vorhandenen Rad- und Wanderwegen und den landschaftlichen Besonderheiten die Grundlagen für ein Freizeitwegekonzept Bremerhaven-Umland entworfen.

Dabei werden, auf der Grundlage der hier im Rahmen des Siedlungs- und Freiraumkonzeptes ge-wonnenen Kenntnisse, Freiräume aufgezeigt, die besonders gut geeignet sind, durch eine entspre-chende Rad- und Wanderwegeführung an die naturräumlichen als auch an die kulturhistorischen Besonderheiten heranzuführen. Zielgruppen eines solchen Wegekonzeptes sind sowohl die örtliche Bevölkerung (Naherholung) als auch Touristen.

Der hier erarbeitete Ansatz stellt damit eine aus dem Siedlungs- und Freiraumkonzept unter den Aspekten Natur- und Kulturlandschaft im Freiraum fachlich abgeleitete Grundlage zur Ergänzung und Vervollständigung des vorhandenen lokalen und überörtlichen Wegenetzes dar.

Die nachgeordneten Planungen zur konkreten Wegeführung sollen Routen des Freizeitwegkonzep-tes mit den vorhandenen örtlichen und überörtlichen Freizeitwegen und Wegekonzepten (vgl. Kapitel 6.4.4) verbinden.

Auch könnte das hier entworfene Freizeitwegekonzept mit anderen inhaltlichen Schwerpunkten zur Erholungs- und Tourismusentwicklung, zum Beispiel Kultur, Siedlungshistorie (vgl. Kapitel 6.4.5) verknüpft werden.

‰ 47 Arbeitskreis Traditionsschifffahrt Unterweser: Regionales Entwicklungskonzept, Förderung des maritimen Tourismus an der Unterweser – Traditionsschifffahrt, 2002

‰ 48 Touristik GmbH Südliches Ostfriesland

Formatiert: Nummerierung und Aufzählungszeichen

Im folgenden werden die aus dem Siedlungs- und Freiraumkonzept abgeleiteten Schwerpunkte zur Konkretisierung des Freizeitwegekonzeptes Bremerhaven-Umland beschrieben und in den beigefüg-ten Karte räumlich gefasst.

6.4.1 Grundlagen

Als Grundlage für den interkommunalen Entwicklungsansatz eines „Freizeitwegekonzeptes Bremer-haven-Umland“ sind die

• Naturschutzgebiete,

• Landschaftsschutzgebiete,

• Naturdenkmale,

• der generalisierte Planungsbestand Siedlung,

• die lokalen und regionalen Radwanderwege,

• Fernradwege,

• Fährverbindungen,

• schiffbaren Wasserstraßen,

die Bereiche mit besonderen Ästhetikfunktionen:

• erlebbare Niederungsbereiche,

• Fließgewässer,

• Stillgewässer,

• Wälder,

• Hauptdeichlinien,

die kulturhistorischen Landschaftselemente:

• Wurten,

• Gräberfelder, Grabhügel,

• Jedutenhügel,

• Burg, Festung,

• unter anderem eingestellt.

Anhand der somit erfassten Landschaftsgestalt und Landschaftsnutzungen lassen sich die nachste-hend skizzierten thematische Schwerpunkte für Freizeitwege herausstellen. Die Schwerpunkträume zur Umsetzung entsprechender Themenwege sind in den beigeführten Karten skizziert.

Zu den bereits vorhandenen regional bedeutsamen Freizeitwegen sollen mögliche Verknüpfungsan-sätze aufgezeigt werden.

6.4.2 Landschaftliche Themen- und Erlebnistouren

Maritime Touren/Tidetour (Meer Watt, Fluss und Deichlinien)

Die Tidetour führt entlang der Nordsee- und Weserdeichlinien und soll einen Eindruck von der den Raum prägenden und verbindenden Küsten- und Flussdynamik vermitteln.

An geeigneten Stellen kann sie das Deichvorland erschließen und direkt das Wasser erreichen. Die Wegeführung auf dem Deich bietet eine gute Übersicht und der Trassenwechsel vom Deichvorland zum Deichhinterland vermittelt einen deutlichen Eindruck von den Schutzfunktionen des Deiches. In

Formatiert: Nummerierung und Aufzählungszeichen

Bremerhaven knüpft die Tidetour unmittelbar an die Hafenroute an. Bereichsweise verläuft sie zu-sammen mit dem Weserradwanderweg, dem Radfernweg Bremen-Cuxhaven und dem internationa-len Nordseeküstenradweg.

In nördlicher Richtung sind der Wremer- und Dorumer Hafen unter dem Aspekt hervorgehoben, möglicherweise durch Bootsverbindungen/“Bäderverkehr“ den maritimen Charakter von der Wasser-seite aus zu erleben, die Route auf der Butjadinger Seite über Fedderwardersiel abzurunden oder die Touren durch eine Bootsverbindung nach Bremerhaven abzuschließen.

Entlang der Weserdeichlinie sind die Anlegstellen Bremerhaven – Blexen, Dedesdorf – Kleinensiel, Sandstedt – Golzwarden als geeignete Stellen zum Übersetzen der Tour auf die westliche Weser-seite hervorgehoben. Weiterhin kann Bootsverkehr mit Anlegemöglichkeiten auch bei Rechtenfleth und Großensiel das Angebot abrunden.

Landschafts- und Erlebnistouren Marsch/Wurtentour

Anhand der Kenntnisse zu den vorhandenen Wurten (Kirchwurten, Langwurten, Dorfwurt, Hofwurt) und der bestehenden Wege, sind die Schwerpunktbereiche räumlich hervorgehoben, die unter die-sem Aspekt in das “Freizeitwegenetz“ integriert werden könnten.

Hier bieten sich auch Verknüpfungen mit der Tidetour und mit anderen Themenschwerpunkten (bei-spielsweise Kultur-Touren: Kirchen und Orgeln/Kapitel. 6.3.4 --> Musik) an.

Räumlich hervorgehoben sind im Norden, ausgehend von Weddewarden die Bereiche Wremen, Dorum bis Dorum-Neufeld mit je nach gewünschter Streckenlänge möglicher Fortsetzung in Rich-tung Cappel-Neufeld, Cappel und Spieka.

Südlich von Bremerhaven lässt sich der Einstieg in das Tourenthema über Dedesdorf, Wiemsdorf und Maihausen finden49 und auf der westlichen Weserseite über Abbehausen, Stollhamm, Burhave fortsetzen. Hier können, je nach gewünschter Streckenlänge, Fortführungen nach Westen zum Ja-debusen und darüber hinaus oder Anknüpfungen an die Sielroute erfolgen.

Landschafts- und Erlebnistouren Geest Wälder, Wallhecken und Gräber

Anhand der Kenntnisse zu den vorhandenen Wäldern, den Wallheckenschwerpunkten und den sied-lungsgeschichtlich bedeutenden Grabhügeln und Gräberfeldern, wurde dieser Schwerpunktbereich nordöstlich von Bremerhaven für den Bereich Langen, Sievern, Altenwalde, Drangstedt und Debstedt hervorgehoben.

Es handelt sich vorwiegend um einen Bereich der Geest, der vergleichsweise höher gelegen bzw.

trockener ausgeprägt ist als die Umgebung. Es bieten sich Verknüpfungen zur Niederungstour (s.u.) oder zu besonderen Zielorten der Naherholung, zum Beispiel zu Bad Bederkesa, an.

Niederungen, Moore und Seen

Als besondere Eigenarten des Raumes können die vorhandenen Moore, Seen und Geestbäche mit ihren Niederungen in das „Freizeitwegenetz“ integriert werden. Diese Bereiche stellen oftmals natur-schutzfachlich wertvolle und geschützte Bereiche dar. An dieser Stelle wird davon ausgegangen, das in der Detailplanung die Verträglichkeit der Wegeplanung mit den Zielen des Naturschutzes hergestellt werden kann bzw. durch geeignete Wegeführungen Störungen empfindlicher Bereiche vermieden werden können.

49 vgl. Tourilox: Routenvorschlag: Flüsse, Deiche, Siele, Gräben

Formatiert: Nummerierung

Ausgehend von Bremerhaven sind im Norden die Moore, Seen und Niederungen in den Bereichen Debstedt, Sievern, Neuenwalde, Flögeln, Bederkesa und Hymendorf hervorgehoben.

Weiter südlich ist das die Geesteniederung zwischen Spaden und Schiffdorf, weiter folgend an Bra-mel, Kürstedt und Ringstedt vorbei bis nach Bederkesa.

Es bieten sich Verknüpfungen mit der Wallhecken-, Wälder- und Gräbertour (s.o.) und Anbindungen an den Elbe-Weser-Fernradweg an. Thematische Verknüpfungen können beispielsweise zum Moor-erlebnispfad am Flögelner See oder zur Museumsbahn Bederkesa – Langen – Bremerhaven herge-stellt werden.

Weiter südlich stellt sich die Rohrniederung über die Moorbereiche beim Bülter See und dann Rich-tung Lune mit möglichen Abstechern zum Moor und See bei Stoteler als geeigneter Tourenbereich dar.

6.4.3 Verknüpfungen der Landschafts- und Erlebnistouren mit anderen Frei-zeitwegen und Wegekonzepten

Zur Optimierung des Angebotes lässt sich das hier abgeleitete Freizeitwegekonzept thematisch und räumlich mit den vorhandenen Freizeitwegen und Wegekonzepten verbinden.

Verknüpfungen mit Radfernwegen, regionalen und lokalen Radrundwege

In den hier beigefügten Karten zur räumlichen Eingrenzung möglicher Themenwege sind die vor-handenen Radfernwege und regionalen Radrundwege hervorgehoben.

• Internationaler Radweg: Nordseeküstenradweg,

• Radfernwege: Weser-Radweg, Bremen-Cuxhaven, Elbe-Weser-Radweg

• Regionale Radwege: Sielroute

Als lokale Radrundwege seien an dieser Stelle, ohne Anspruch auf Vollständigkeit, die Routenvor-schläge des Landkreises Cuxhaven, die lokalen Radwege der Stadt Bremerhaven (Hafen- , West-, Zentral-, Ostroute, Grüne Wege & Radwege), die Konzeptstudie Fahrradtourismus in der Geeste-Niederung (2003), hervorgehoben.

Das Freizeitwegekonzept Bremerhaven-Umland überschneidet in vielen Bereichen schon vorhande-ne bedeutende Wegeverbindungen.

Identischer Routenabschnitte oder direkte Wegeanbindungen verbessern die Möglichkeiten, die Freizeitaktivitäten ‚Radwandern’ und ‚Kultur- und Naturerleben’ miteinander zu verbinden. Die We-genutzer werden verstärkt an die regionalen Besonderheiten herangeführt, unter anderem mit dem Ziel, die Radwanderer zur längeren Verweildauer im Bereich Bremerhaven-Umland einzuladen. Die Karten und Tourenbeschreibungen zu den vorhandenen Radfernwegen und Radrundwegen können bei Ihrer Erstellung bzw. Fortschreibung Hinweise auf entsprechende Überschneidungen oder An-knüpfungspunkte aufnehmen.

Formatiert: Nummerierung und Aufzählungszeichen

Formatiert: Nummerierung und Aufzählungszeichen Gelöscht: sind

Gelöscht: n

Gelöscht: in Bearbeitung

Verknüpfungen mit anderen Themenschwerpunkten

Zur Optimierung des Angebotes könnte das hier landschaftlich abgeleitete Freizeitwegekonzept thematisch und räumlich und nach den Anregungen der Arbeitskreismitglieder mit folgenden The-menschwerpunkten verbunden werden:

• Kultur – Touren, zum Beispiel

* Museumstour (Deutsches Schifffahrtsmuseum, Morgensternmuseum, Heimatmuseum, Mu-seumseisenbahn, Umlandgemeinden50),

* Kirchen und Orgeln51

* Siedlungshistorische Touren, von der Frühgeschichte bis heute52

• Saisonale Themenschwerpunkte

* Zoografische saisonale Schwerpunkte, Gast-, Rast- und Brutvögel53, Seehunde (Besucher-lenkung!)

* Indooraktivitäten, Sport, Spiel, Spaß, Gesundheit (- gegebenenfalls besondere Angebote bei Eis und Schnee)

* Verknüpfung mit besonderen Veranstaltungen

• Wassertourismus

* Angelsport, Wassersport54, Paddeltouren

* Wassersport

* Bäder-Touren (Ziele zum Beispiel Seebäder, Flussbäder, Badeseen, Freibäder, Hallenbad/

‚Spaßbad’, andere)

• Sonstiges

* Fischroute (Ziele zum Beispiel Schaufenster Cuxhaven, Fisch- und Krabbenkutterliegplätze, andere)

* Kombitouren, Rad – Bahn – Bus, Rad – Boot/Fähre, Rad und Paddel (vgl. Paddel und Pe-dal, Ostfriesland)

* Mehrtagestouren (vgl. Bed & Bike, Lk. Leer)

* Sagenrouten55

* Traditionsschifffahrt

6.4.4 Hinweise zur Konkretisierung und Umsetzung des Freizeitwegenetzes Bremerhaven

Zur Konkretisierung und Umsetzung eines Freizeitwegenetzes für Bremerhaven-Umland sei hier auszugsweise und ohne Anspruch auf Vollständigkeit auf folgende Handlungsfelder verwiesen:

• Inhaltliche und räumliche Prioritätenbildung und Schwerpunktsetzung,

• Zusammenstellung der für die inhaltlichen und räumlichen Prioritäten jeweils relevanten Elemen-te,

• Entwurfsplanungen,

• örtliche Überprüfungen,

• Marketing, Beschilderung, Werbung.

50 s. Landkreis Cuxhaven: Museen, Sehenswürdigkeiten (Ausstellungen, in Cuxland – Informationen, Stand 2003/2004 51 vgl. Landkreis Cuxhaven: Kirchen und Orgeln, in Cuxland – Informationen, 2003/2004, Vgl. Tourilox: „Auf Gottes Wegen“

52 vgl. Angebot BIS Bremerhaven Touristik GmbH: Mit dem Fahrrad auf den Spuren der Geschichte im Cuxland (Mehrtagestou-ren)

53 vgl. Angebot BIS Bremerhaven Touristik GmbH: Cuxland – das Vogelland (Mehrtagestouren) 54 s. Landkreis Cuxhaven: Angeln & Hochseeangeln, Wassersport, in Cuxland – Informationen, o.J.

55 vgl. Tourilox: ‚Sagenradel’

Gelöscht: {

Die Betrachtungsebene des Siedlungs- und Freiraumkonzeptes ist zwischen der Regionalplanung und der Flächennutzungsplanung einzuordnen.

Auf dieser Ebene ist gleichfalls das Regionalforum angesiedelt. Somit erscheint die Arbeitsgruppe Tourismus im Regionalforum besonders geeignet, das Freizeitwegekonzept für den Betrachtungs-raum zu konkretisieren und dabei die aus dem Siedlungs- und FreiBetrachtungs-raumkonzept aus den FreiBetrachtungs-raum- Freiraum-funktionen abgeleiteten Anregungen zur Integration der landschaftlichen Besonderheiten bei der jeweiligen Radwegekonzeption aufzunehmen.

Gleichwohl können auch auf lokaler Ebene die hier entworfenen Anregungen in örtliche Konzepte integriert werden.

C WEITERES VORGEHEN