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A.16. Emergenzfallenfänge 1996 bis 1998, Kontrolltermine . 248

2.29. Verlagerung eines Schwerpunktes

In der Mitte des Vollkreises befindet sich der alte Schwerpunkt Salt. Anhand der Größenverhältnisse derx- undy-Koordinaten wird entschieden, zu welchem Quadranten der neue SchwerpunktSneu gehört. Über folgende vier Fälle ist die Richtung des Verlagerungs-vektors bestimmbar:

für Quadrant III mitxalt>xneuundyalt>yneugilt Richtung=arcsin

xaltxneu

Ent f ernung

×180

π +180 (2.19) für Quadrant IV mitxalt>xneuundyneu> yaltgilt

Richtung=arcsin

yneuyalt

Ent f ernung

×180

π +270 (2.20) Im dargestellten Fall der Abbildung 2.29 liegt der Schwerpunkt Sneuim Quadranten II. Der Verlagerungsvektor zeigt etwa in Rich-tung 135° (90°+45°), dass entspricht einer südöstlichen Himmels-richtung.

2.9. Datenmanagement

Die Auswertung komplexer ökologischer Datensätze erzwingt fast immer den Einsatz eines Computers (LEGENDRE& LEGENDRE1998, S. 26). Dank ausgereifter Programme fällt die Bearbeitung umfang-reicher Datensätze zunehmend leichter. Nur selten kann die gesuch-te Information in ökologischen Dagesuch-ten mitgesuch-tels einer einzelnen Ana-lyse erschlossen werden. Meist müssen mehrere, unterschiedliche Techniken beherrscht und angewandt werden, um die Daten ver-walten und auswerten zu können.

Bei fast allen im Vorhaben eingesetzten Computerprogrammen handelt es sich um sogenannte›Open Source Software‹(OPENSOUR

-CE1998; GNU 1998a) mit offenem Quellcode. Der Programmcode wird mitgeliefert. Er kann überprüft und geändert werden, um an eigene Anforderungen angepasst zu werden. Diese Software konnte vollständig über dasInternetbezogen werden. Damit stehen Öko-logen heute professionelle, leistungsfähige Analyseprogramme kos-tenlos zur Verfügung.

Für die Datenaufnahme im Freiland wurden die Urlisten so auf-gebaut, dass eine möglichst direkte Umsetzung der Daten in Da-tenbank-Tabellen möglich war. Die Datenverwaltung erfolgte mit-tels des Datenbanksystems›PostgreSQL‹7.2.1 (POSTGRESQL 1999).

Dieses objekt-relationale System ist leistungsfähig, ressourcenscho-nend und besondersSQL-konform. Es beherrscht u. a. Transaktio-nen, Rollback, Trigger und viele weitere moderne Datenbanktech-niken. Ende 2000 erschien eine ausgezeichnete Einführung und Re-ferenz von MOMJIAN.

Die Datenbank generierte die gewünschten Zusammenstellun-gen von Daten über AbfraZusammenstellun-gen mittels der Sprache SQL (TAYLOR

1998) und speicherte sie wiederum inASCII-Dateien. Dadurch blie-ben die Daten für verschiedenste Programme und Systeme lesbar und übertragbar.

Die rechnerische Auswertung und Darstellung konnte weitge-hend mit der Programmierumgebung für statistisches Rechnen und

Grafikanalyse›R‹(zuletzt Version 1.5.1, R-PROJECT (2000)) durch-geführt werden. Es stellt eine freie Variante des verbreiteten Sta-tistikprogramms›S‹bzw.›S-PLUS‹dar. Verbindungen zum Daten-banksystem›PostgreSQL‹werden über eine Schnittstelle hergestellt, welche als›RPgSQL‹-Paket Version 1.0.0 durch TIMOTHYH. KEITT

gepflegt wird. Weiter wurden für Auswertungen räumlicher Muster die Pakete›SPLANCS‹,›SPDEP‹,›SPATIAL‹und›TRIPACK‹ einge-setzt.

Zur Bildbearbeitung wurden die vektororientierten Grafikpro-gramme›Sketch‹und›xfig‹sowie das Bitmap-orientierte Programm

›GIMP‹eingesetzt.

Mit Hilfe des Konstruktionsprogrammes CAD/DRAW® 4 Le-vel 2 (TOMMYSOFTWARE® 2000) wurden Baumstandpunktkoordi-naten erzeugt und ebenfalls in die Datenbank importiert.

Als Betriebssystem wurde das UNIX®-Derivat ›FREEBSD‹, zu-letzt in Version 4.6 eingesetzt (FREEBSD 1998). Dieses zeichnet sich durch hohe Stabilität, Skalierbarkeit, Geschwindigkeit sowie ressour-censchonendes Verhalten aus.

Der Textsatz wurde mit Hilfe des Makropaketes›LATEX 2ε‹ aus dem unter UNIX® verbreiteten Satzsystem ›teTEX‹ (DANTE 1998) durchgeführt.

KAPITEL 3

Ergebnisse

»Niemand kann Entomologe genannt werden – das Thema ist viel zu umfangreich für einen einzigen menschlichen Verstand . . . « Oliver Wendell

3.1. Zum Wetterverlauf im Oberharz 1996 bis 1999

Für die wichtigsten Wetterparameter der Stationen Bruchberg-Süd, Bruchberg-Nord und Quitschenberg (Abschnitt 2.3, Seite 25ff), kön-nen aus Platzgründen nur jahresweise Übersichten gegeben wer-den. Für die Jahre 1996 bis 1998 liegen zusätzlich Angaben der amt-lichen Wetterstation Braunlage vor. Etwas ausführlicher werden le-diglich die Lufttemperaturen der Fläche Bruchberg-Süd vorgestellt.

Soweit erforderlich, erläutern zusätzliche Diagramme Besonderhei-ten. In späteren Abschnitten werden teilweise differenziertere Wet-terdaten angegeben.

3.1.1. Lufttemperaturen

Das Klima des Harzes wird mit zunehmender Höhe geprägt von sinkenden Durchschnittstemperaturen (MELF 1992, S. 5). Für die vier in die Untersuchungen einbezogenen Wetterstationen fällt zu-nächst auf, dass die m i t t l e r e J a h r e s t e m p e r a t u r 1996 deutlich unter denen der nachfolgenden Jahre lag (Tabelle 3.1). Da-für war vor allem die lange Kälteperiode vom Anfang des Jahres bis etwa Anfang April verantwortlich (Abbildung 3.1).

Tab. 3.1:Jahreswerte der Lufttemperaturen

1996 1997 1998 1999

Jahresmittel- Bruchberg-Süd 4,1 5,8 5,5 6,1

temperatur Bruchberg-Nord 3,7 5,1 4,7 5,4

(°C) Quitschenberg 3,8 5,5 5,2 5,9

(WST) Braunlage 4,6 6,4 6,4

Wärmster Bruchberg-Süd 27,8 28,2 29,6 26,9

Tag (°C) Bruchberg-Nord 28,2 26,9 28,7 25,7

Quitschenberg 27,4 27,4 29,1 26,5

(WST) Braunlage 27,9 28,1 31,4

Kältester Bruchberg-Süd 19,0 16,4 16,8 13,4 Tag (°C) Bruchberg-Nord 19,5 17,2 15,9 13,0 Quitschenberg 18,1 16,4 16,4 13,4 (WST) Braunlage 17,9 18,3 15,7

Sommertage Bruchberg-Süd 4 (17h) 7 (36h) 7 (37h) 6 (22h) (Maximum Bruchberg-Nord 4 (17h) 7 (23h) 5 (23h) 4 (10h)

>25°C) Quitschenberg 4 (12h) 7 (24h) 7 (36h) 7 (17h)

(WST) Braunlage 7 11 8

Frosttage Bruchberg-Süd 138 133 108 116

(Minimum Bruchberg-Nord 140 143 122 122

<0°C) Quitschenberg 135 136 110 114

(WST) Braunlage 148 143 98

Eistage Bruchberg-Süd 77 35 41 54

(Maximum Bruchberg-Nord 77 35 41 54

<0°C) Quitschenberg 77 35 41 54

(WST) Braunlage 77 32 40

Bereits in der zweiten Aprilhälfte 1996 wurde, anders als in den drei nachfolgenden Jahren, die Schwelle von 20°CLufttemperatur

sogar überschritten, um Anfang Mai nochmals einen heftigen Ein-bruch zu erleiden. Am 9. Mai 1996 fiel bei Temperaturen von ca.

1°Cbis zum Mittag letztmalig etwa 5cmNeuschnee. Knapp eine Woche später herrschten endgültig Frühlingsverhältnisse bei 10°C bis 18°CLufttemperatur und oft wolkenlosem Himmel.

Der w ä r m s t e T a g des Jahres 1996 wurde für die Versuchs-fläche Bruchberg-Süd am 7. Juni mit einer Spitzentemperatur von 27,8°Cgemessen (Tabelle 3.1 sowie Maxima in Abbildung 3.1). Ins-gesamt wurden in diesem Jahr vier S o m m e r t a g e registriert.

Die sommerliche Phase setzte erst ab dem 22. Juli ein und dauer-te gut fünf Wochen an. Einem abschließenden Wärmehoch für 1996 mit Temperaturen bis zu 17,6°Cam 3. und 4. September folgte dann der Herbst.

Im folgenden Jahr 1997 stiegen die Lufttemperaturen nach lang anhaltender Kälteperiode vom 2. bis zum 4. Mai erstmals über 15°C.

Am 5. Mai folgte wiederum ein Kälteeinbruch von etwa einer Wo-che, bis am 11. Mai der Frühling einsetzte. Am 17. Mai wurden som-merliche 25°Cüberschritten. Schon am 21. Mai brachen die Tempe-raturen wieder drastisch ein mit Tagesmaxima teilweise unter 10°C.

Eine zweite Wärmeperiode begann Anfang Juni und dauerte bis Mitte des Monats an. Ab dem 27. Juni begann der eigentliche Som-mer, der sich mit starken Schwankungen der Temperaturen bis in die erste Septemberwoche halten konnte. 1997 wurden sechs Som-mertage gemessen; der wärmste Tag war der 25. August mit 28,2°C.

Ab Mitte September folgten häufige Kälteeinbrüche mit Temperatu-ren unterhalb von 10°C, nur selten wurden 15°Cnoch überschrit-ten.

1998 erreichte die mittlere Lufttemperatur erstmals am 29. März mehr als 10°C. Diese kurze Vorwärmephase dauerte bis zum 1. April an. Erst am 9. Mai wurden 20°Cüberschritten. Nach einer Kältepha-se vom 21. bis 25. Mai wurden am 29. Mai für einen Tag wiederum mehr als 20°Cgemessen. Sommerliche 26,9°Cwurden am 6. Juni re-gistriert. Danach folgte eine weitere Kältephase, die am 12./13. Juni einen Tiefpunkt von deutlich unter 10°Cdurchlief. Ein Temperatur-maxima von 26,1°Cwurde kurzzeitig am 21. Juni erreicht. Sommer-liche Bedingungen stellten sich jedoch erst wieder ab dem 17. Juli

1.1. 29.1. 26.2. 25.3. 22.4. 20.5. 17.6. 15.7. 12.8. 9.9. 7.10. 4.11. 2.12. 30.12.

200102030−10

Datum

Temperatur (°C)

1996

Tagesmittelwerte Tagesminima u. −maxima

1.1. 29.1. 26.2. 26.3. 23.4. 21.5. 18.6. 16.7. 13.8. 10.9. 8.10. 5.11. 3.12. 31.12.

200102030−10

Datum

Temperatur (°C)

1997

1.1. 29.1. 26.2. 26.3. 23.4. 21.5. 18.6. 16.7. 13.8. 10.9. 8.10. 5.11. 3.12. 31.12.

200102030−10

Datum

Temperatur (°C)

1998

1.1. 29.1. 26.2. 26.3. 23.4. 21.5. 18.6. 16.7. 13.8. 10.9. 8.10. 5.11. 3.12. 31.12.

200102030−10

Datum

Temperatur (°C)

1999