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A.16. Emergenzfallenfänge 1996 bis 1998, Kontrolltermine . 248

3.44. Richtungen der Brutherdpasen-Verlagerungen

(Nur Verlagerungen mit ›starken Einfluss‹ sind dargestellt.

Erläuterungen im Text, ab Seite 157)

großen Entfernungen auf. Nur selten wiesen diese Verlagerungen in dieselbe Richtung (z. B. Brutherd blau in 97/3–97/4). Auch die-ser Diagrammtyp zeigt nochmals, in welcher zeitlichen Verteilung die ›stark beeinflussten‹ Verlagerungen auftraten. Insgesamt ist kein gemeinsames Muster ersichtlich, das allen Brutherden zugrunde lie-gen könnte.

Die F l ä c h e n d e r B r u t h e r d e wurden – wie bei der Ab-grenzung der Brutherdphasen – über die Bildung von Außengren-zen mittels ›konvexer Hüllen‹ ermittelt (Abschnitt 2.7.2, Seite 62ff).

Je Brutherd wurden zwei Flächenbereiche unterschieden: Unter ›Ge-samt‹ wurden alle Brutherdphasen eines Brutherdes eingeschlos-sen, während unter ›Einfluss stark‹ nur Brutherdphasen mit starker Beziehung zur nachfolgenden Phase verstanden wurden (siehe in-nere, leicht abgedunkelte Brutherdflächen in Abbildung 3.43).

Die starke Variabilität der Brutherdeigenschaften setzt sich auch beim Vergleich der Flächengrößen fort (Abbildung 3.43 und Tabel-le 3.25). Die größten Gesamtflächen beTabel-legten der grüne und der rote Brutherd mit 36.365m2bzw. 38.045m2, während der schwarze Brut-herd mit 9.603m2die geringste Fläche einnahm. Mit 98 % wies der braune Brutherd den größten Flächenanteil mit starkem Einfluss auf. Von 425 Fichten waren hier 371 (87 %) besiedelt. Ganz anders stellte sich die Situation für den blauen Brutherd dar. Während der Flächenanteil mit starkem Einfluss mit 82 % ebenfalls recht hoch lag, wurden von 330 Fichten nur 93 (28 %) besiedelt. Den geringsten An-teil der Fläche mit starkem Einfluss an der Gesamtfläche wies der graue Brutherd mit 35 % auf.

Bei Betrachtung der F l ä c h e j e B a u m sind die Unterschie-de zwischen Unterschie-den BrutherUnterschie-den Unterschie-deutlich kleiner. Verhältnismäßig dicht standen die Fichten im blauen Brutherd (55,2m2), gefolgt vom grü-nen und braugrü-nen Brutherd (beide 61,2m2). Besonders viel Fläche nahmen die Fichten der grauen Sequenz mit 95,5m2in Anspruch.

Bezogen auf den Bereich starken Einflusses stand meist noch weni-ger Fläche je Baum zur Verfügung, insbesondere für den schwarzen Brutherd mit 49,3m2. Nur der braune Brutherd zeigte innerhalb des Bereiches mit starkem Einfluss geringfügig weitständigere Bestan-desstrukturen als im Gesamtbereich.

Eine Untersuchung der V e r t e i l u n g d e r B a u m s t r u k -t u r e n, wie sie berei-ts für die Gesam-tfläche durchgeführ-t wurde (Abschnitt 3.5.1, Seite 119ff), ist nun auch in Bezug auf die Brutherde möglich, da Angaben über Flächen und Baumzahlen vorliegen (Ta-belle 3.26). Fläche, Umfang und Aggregationswerte beziehen sich zum einen auf die gesamten Brutherdflächen, zum anderen auf Flä-chen, deren Verlagerungen unter starkem Einfluss standen. Da die Areale der Brutherde regelmäßiger geformt waren als die Fläche des Untersuchungsgebiets, besitzen diese Indizes eine höhere Aussage-kraft.

Tab. 3.26:Aggregation der Fichten in Brutherden

Brutherd, ›gesamt‹

schwarz grün blau grau braun rot

Fläche (m2) 9.603 36.365 18.441 29.810 26.012 38.045

Umfang (m) 405 723 518 659 613 721

rA 4,42 4,22 4,00 4,29 4,00 4,69

rE 4,16 3,79 3,27 3,95 3,40 4,03

R 1,06 1,11 1,22 1,09 1,18 1,16

z 1,44 5,45 8,77 3,66 7,95 7,63

zc 1,31 5,18 8,27 3,46 7,54 7,25

Brutherd, nur ›starker Einfluss‹

schwarz grün blau grau braun rot

Fläche (m2) 4.384 29.090 15.096 10.386 25.413 31.457

Umfang (m) 249 652 453 403 610 647

rA 4,25 4,19 3,87 3,91 4,00 4,63

rE 3,33 3,48 3,15 3,40 3,41 3,79

R 1,28 1,20 1,23 1,15 1,17 1,22

z 5,30 9,60 8,63 4,34 7,78 9,90

zc 4,78 9,12 8,13 4,01 7,37 9,40

Die mittlere Entfernung zum nächsten Nachbarn rA lag in al-len Fälal-len über der erwarteten EntfernungrE. Somit betrug der Ag-gregationsindex Rstets mehr als Eins. Innerhalb jedes Brutherdes zeigte sich, ähnlich wie für die Gesamtfläche unter Berücksichti-gung aller Bäume, einezufällige Baumverteilung mit Tendenzen zu regelmäßigen Mustern. Diese war für den schwarzen und grau-en Brutherd noch relativ schwach, für dgrau-en rotgrau-en, braungrau-en und blau-en jedoch deutlicher ausgeprägt. Diez-Tests auf Abweichungen von zufälliger Verteilung sowie deren Korrekturenzcbestätigten sowohl die Richtung als auch die Stärke der Aggregationsindizes.

Zusammenfassend bestand für die Gesamtfläche des Untersu-chungsgebiets eine zufällige Verteilung der Fichten mit leichter Ten-denz zu regelmäßiger Anordnung. Für dieGruppentoter, besiedel-ter und lebender Fichten innerhalb der Gesamtfläche bestand eine deutliche Tendenz zu geklumptem Auftreten. In denBrutherdenlag wiederum eine zufällige Verteilung der Fichten mit Tendenz zu re-gelmäßiger Anordnung vor, jedoch deutlicher ausgeprägt als für die Gesamtfläche.

3.8.3. Flugaktivitäten in den Brutherden

Nachdem sowohl die allgemeine Flugaktivität für die Gesamtflä-che untersucht (Abschnitt 3.4.1) als auch allgemeine und bestandes-interne Flugaktivitäten während der Besiedlungsphasen verglichen wurden (Abschnitt 3.6), sollen nun bestandesinterne Flugaktivitä-ten einzelner Brutherde betrachtet werden.

Im Idealfall bestünde die Möglichkeit einer k l e i n f l ä c h i -g e n A u s w e r t u n -g u n d D a r s t e l l u n -g des Verlaufs der Käferaktivitäten für das gesamte Untersuchungsgebiet. Die dafür notwendigegleichmäßigeund engmaschige Fallenverteilung lag je-doch nicht vor (Abschnitt 2.4.2). Stattdessen konnten nur Aktivitä-ten für wichtige Bestandesbereiche über eine dem Besiedlungsver-lauf jahresweise folgende,ungleichmässigeFallenverteilung regis-triert werden (Abbildung 2.14, Seite 36).

Trotz nur lückenhaft vorliegender Kreuzfallenfänge soll im Fol-genden demonstriert werden, wie mit Hilfe des Aktivitätsmodells bestandesinterne Flugaktivitäten g e t r e n n t n a c h B r u t h e r -d e n ermittelt wer-den können. Bevor -die Fallenfänge für einzel-ne Brutherde rückverteilt werden, müssen die Fallenstandorte zu-nächst einzelnen Brutherdphasen zugeordnet werden. Die Positio-nen der Kreuzfallen sind, getrennt nach Besiedlungsphasen, den be-reits eingeführtenKarten der Brutherdphasenzu entnehmen (Ab-bildungen 3.28 bis 3.39, Seite 138ff). Die Beziehung der Kreuzfallen zur nächstgelegenen Brutherdphase ist im Anhang aufgeführt (Ta-bellen A.10 bis A.12, Seite 241ff ).

Die Anzahl je Brutherdphase z u w e i s b a r e r K r e u z f a l -l e n variierte außerordent-lich. Insgesamt 33 der 103 Brutherdpha-sen konnte keine Kreuzfalle zugeordnet werden, in 17 Fällen fand sich eine einzelne Kreuzfalle im Bereich des Brutherdes (vgl. Ta-bellen A.10 bis A.12). Aufgrund der überwiegend schlechten Abde-ckung der Fläche mit Fallen wird auf eine Aufführung der Kreuz-fallenfänge für jede einzelne Brutherdphase verzichtet und nur die zusammenfassende Darstellung je Brutherd und Besiedlungsphase vorgestellt (Tabelle 3.27).

Tab. 3.27:Kreuzfallenfänge je Brutherdphase

(Spalte ›ohne‹: Fänge, die keiner Brutherdphase zugeordnet wurden)

Fänge Fanganteil je Brutherd

gesamt ohne schwarz grün blau grau braun rot

Phase (Stk.) (%) (%) (%) (%) (%) (%) (%)

96/1 14.255 6,4 16,6 52,3 24,7

96/2 789 0,8 24,7 50,3 0,0 24,2

96/3 755 29,8 24,0 29,7 16,5

96/4 951 25,3 39,5 29,2 6,0

Je Besiedlungsphase ist zunächst die Fangsumme aufgeführt. Die Verteilung auf Brutherde wird in relativen Anteilen dieser Summen angegeben: So wies Phase 96/1 die größte absolute Fangsumme auf, wovon der grüne Brutherd 52,3 % der Fänge, der rote 24,7 % und der schwarze 16,6 % enthielten. Die Spalte›ohne‹enthält Kreuzfallen-fänge, die keiner Brutherdphase zugeordnet werden konnten: Von diesen insgesamt 10.011 Buchdruckern (18,7 % des Kreuzfallenge-samtfangs) entfielen 6,4 % bzw. 7,5 % auf die Jahre 1996 und 1997, 1998 waren es bereits 24,6 %.

Die Tabelle ist nicht vollständig mit Werten besetzt. Bei leerer Ta-bellenposition war der jeweilige Brutherd in der Besiedlungsphase nicht vertreten. Enthält eine Position einen Strich, so wurde im

Um-feld des betreffenden Brutherdes keine zugehörige Kreuzfalle ge-funden. Bei einem Wert von 0,0 waren zwar Kreuzfallen, aber keine Fänge vorhanden.

Dem blauen und dem grauen Brutherd konnten über alle Jah-re keine KJah-reuzfallenfänge zugeordnet werden. 1996 waJah-ren im Be-reich des blauen und braunen Brutherdes nicht einmal Kreuzfallen installiert, im Bereich des grauen Brutherdes genau eine Falle. Die betroffenen Brutherdphasen 1 und 10 des grauen Brutherdes übten in Phase 96/2 (Abbildungen 3.29 und 3.33, Seite 139 bzw. 141) ledig-lich einen sehr geringen Einfluss auf die Entstehung der Brutherd-phase 1 in 97/1 aus (Abbildung 3.42, Seite 153).

Nennenswerte Kreuzfallenfänge enthielten der schwarze, grü-ne und rote Brutherd, wobei der schwarze mehrere Lücken auf-wies. Ausreichend Kreuzfallen über alle Jahre waren lediglich im Bereich des g r ü n e n u n d r o t e n B r u t h e r d e s vorhanden.

Hier konnte die Aktivität der Buchdrucker während der Besied-lungstätigkeiten durchgehend mitgezeichnet werden. Daher wird die Anwendung rückverteilter Kreuzfallenfänge nur für die beiden letztgenannten Brutherde vorgestellt (Abbildung 3.45).

Der Rückverteilungsalgorithmus kann Beziehungen von Kreuz-fallen zu den Brutherdphasen nur innerhalb der Besiedlungspha-sen feststellen. Da für die Beurteilung des Zusammenhangs von Flugaktivität und Besiedlung auch Flugaktivitäten vor den Besied-lungsphasen wichtig sind, wurden den ›Zwischenphasen‹ jeweils die Kreuzfallen der nachfolgenden Besiedlungsphase zugewiesen.

Aufgrund der für die beiden Brutherde stets termingleich durch-geführten Fallenkontrollen verteilte das Aktivitätsmodell die Fän-ge für beide Brutherde auf dieselben TaFän-ge. AbweichunFän-gen ergaben sich daher nur aufgrund unterschiedlicher Fangzahlen je Leerungs-termin.

Hohe Aktivitäten mit über 100 Buchdruckern pro Tag und Brut-herd wurden 1996 nur bis Mitte Juni, 1997 bis Mitte Juli und 1998 bis Anfang Juli verzeichnet. Die Aktivitäten des roten Brutherdes überwogen 1996 nur an einem Tag innerhalb der ersten Phase sowie geringfügig in der ersten ›Zwischenphase‹. 1997 überwogen sie bis

1996

Datum

Anzahl Buchdrucker

09.04. 30.04. 21.05. 11.06. 02.07. 23.07. 13.08. 03.09. 24.09. 15.10.

1 10 100 1.000

1997

Datum

Anzahl Buchdrucker

09.04. 30.04. 21.05. 11.06. 02.07. 23.07. 13.08. 03.09. 24.09. 15.10.

1 10 100 1.000

Besiedlungsphasen

Kreuzfallenfänge Brutherd grün Kreuzfallenfänge Brutherd rot

1998

Datum

Anzahl Buchdrucker

09.04. 30.04. 21.05. 11.06. 02.07. 23.07. 13.08. 03.09. 24.09. 15.10.

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