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Vergleich mit vorhandenen Datennetzen

5. Ergebnisse

5.7.6 Vergleich mit vorhandenen Datennetzen

Die Daten werden in verschiedenen bivariaten Plots, beispielsweise

206Pb/204Pb vs 207Pb/204Pb und 206Pb/204Pb vs 208Pb/204Pb aufgetragen. Im Plot

206Pb/204Pb vs 207Pb/204Pb ist zu berücksichtigen, dass es für jedes System Werte gibt, welche aufgrund der Qualitätskriterien nicht einbezogen werden können. Die auszu-schließenden Werte sind in diesen drei Isotopendaten deckungsgleich. Das sind die der Proben Emm 12, Emm 97, Emm 164, Emm 246, Emm 321 und Emm 498, sowie die Nachmessung von Emm 12. In der folgenden Abbildung sind die Isotopendaten für

206Pb/204Pb zugleich gegen 207Pb/204Pb und 208Pb/204Pb aufgetragen; mit dieser Auftra-gung gegenüber Werten aus Grupe et al. (2017) soll geprüft werden, ob die Messdaten zur Region Südbayern passen.

Abb. 50: 206Pb/204Pb aufgetragen gegen die 207Pb/204Pb und 208Pb/204Pb Isotopen-verhältnisse aus Molaren aus Emmering. Zum Vergleich sind in den grauen Käs-ten Pb IsotopendaKäs-ten aus Süddeutschland eingezeichnet. Die DaKäs-ten stammen von Grupe et al. (2017) und weisen folgende Wertespannen auf:

206Pb/204Pb = 18,421 bis 21,397, 207Pb/204Pb = 15,604 bis 15,857 und

208Pb/204Pb = 38,188 bis 38,777.

Ein Großteil der Messdaten liegt innerhalb der zum Vergleich herangezogenen Werte von Süddeutschland aus Grupe et al. (2017). Die Erwartungshorizonte der Regionen Deutschland, Österreich und Italien aus Grupe et al. (2017) werden mit den ermittelten Messwerten aus Emmering überlagert in einer Gesamtdarstellung aufgetragen. An-schließend wird mit den Daten von deutschen Lagerstätten und römischen als auch keltischen Bleiartefakten aus Durali-Müller et al. (2007) einzeln überlagert.

Abb. 51: Auftragung von 207Pb/206Pb gegen 208Pb/206Pb Isotopenverhältnisse der Emme-ringer Messwerte. Vergleiche mit Minimal- und Maximalwerten für den Alpen-raum (Deutschland), das Inntal (Österreich) und Italien aus Grupe et. al. (2017) für Tiere und Menschen110 sind mit farblichen Schattierungen hinterlegt.

Die Pfeilspitzen deuten an, dass die Schattierung noch deutlich weiter gehen würde, als in der Abbildung darstellbar.

Die Auftragung von 207Pb/206Pb zu 208Pb/206Pb Isotopenverhältnissen mit der Spanne der Minimal- und Maximalwerte für Tiere und Menschen aus dem deutschen Alpen-raum (vgl. Abb. 51) zeigt im Vergleich, dass ein Großteil der Werte in diesem Vertrau-ensbereich liegt. Vier Messwerte aus Emmering liegen außerhalb des Bereiches, wel-cher anhand von menschlichen Proben aus Deutschland ermittelt wurde, wobei zwei Werte davon statistische Ausreißer sind (die beiden rot markierten Punkte rechts im Koordinatensystem, vgl. Abb. 52 unten).

Im Vergleich mit dem Wertebereich von Tieren aus Österreich liegen die gleichen vier Werte aus Emmering außerhalb; in dem engen Wertebereich, der empirisch anhand von Proben von Menschen aus Österreich ermittelt wurde, liegt ein Messwert aus Emmering, welcher ein statistischer Ausreißer ist (vgl. Abb. 51). Österreich ist dennoch als potentielle Herkunft für die Bevölkerung aus Emmering denkbar. Da dies anhand dieser Werte für Menschen noch nicht belegbar ist, werden noch weitere Datensätze aus dem Inntal mit den Daten aus Emmering verglichen.

Verglichen mit den 207Pb/206Pb- und 208Pb/206Pb-Verhältnissen von Tieren und Men-schen aus Italien ist ein kleinerer Teil der Werte überlappend. 14 der 26 Werte liegen

110Die Grenzen von Minimal- und Maximalwerten aus Grupe et al. (2017) sind im Koordinatensystem für Tiere mit dem Symbol Pfote und für Menschen mit dem Symbol Fußabdruck auf der Flagge markiert. Die Datenflächen erge-ben sich aus Tab. 144 in Kapitel 9.7.4 im Anhang.

innerhalb des Erwartungshorizonts für Tiere aus Italien. Der Erwartungsbereich für Menschen aus Italien stellt einen kleinen Ausschnitt aus dem Wertebereich für Tiere aus Italien dar. Zwei Werte aus Emmering liegen innerhalb dieser Wertespanne. Beide Werte sind statistische Ausreißer (vgl. Abb. 51 unten).

Die folgende Abbildung zeigt die Ausreißer für 207Pb/206Pb und 208Pb/206Pb111:

Abb. 52: Ausreißermarkierung innerhalb der graphischen Auftragung von 278Pb/206Pb gegen 208Pb/206Pb. Ausreißer, deren Werte (unter Berücksichtigung des zweifa-chen Standardfehlers) nicht mit der Trendlinie überlappen, sind rot markiert111. Die Abbildung ist identisch skaliert zur vorigen Abb. 51, damit die Datenpunkte gleich liegen und direkt miteinander abgeglichen werden können.

In folgenden Abbildungen sind Bleiisotopenverhältnisse verschiedener süddeutscher Fundorte gegen die Messwerte aus Emmering aufgetragen. Die Gruppierung erfolgt dabei nach geographischer Nähe für München Zentrum, München Umland, Lechtal und Inntal. Um die Übersichtlichkit zu wahren, sind nicht sämtliche Daten in einer Gra-fik enthalten, sondern einzelne Abbildungen erstellt worden. Darüber hinaus sind von den Messpunkten aus Emmering (weiß markiert) nur die validen Werte ohne Ausreißer eingezeichnet worden. Dies schafft eine optimale optische Vergleichbarkeit.

111Anders als in der Darstellung in Kapitel 5.7.4, Abb. 49:, sind zur besseren Vergleichbarkeit mit den in diesem Kapitel erstellten Abbildungen Abszisse und Ordinate getauscht.

Abb. 53: 207Pb/206Pb vs. 208Pb/206Pb Isotopenverhältnisse der Emmeringer Messwerte.

Vergleich mit Werten süddeutscher Fundorte aus Grupe et al. (2017). Legende zu Fundorten: weiß = Emmering, blau = Aubing, grün = Obermenzing, rot = Englschalking, orange = München-Residenz, gelb = Trudering112.

Abb. 54: 207Pb/206Pb vs. 208Pb/206Pb Isotopenverhältnisse der Emmeringer Messwerte.

Vergleich mit Messwerten für süddeutsche Fundorte aus Grupe et al. (2017).

Legende zu den Fundorten: weiß = Emmering, blau = Eching, grün = Forstin-ning, rot = Grünwald, orange = Gernlinden, gelb = Poing112.

112vgl. Tab. 118 im Anhang unter Kapitel 9.6.5, Werte aus Grupe et al. (2017).

Abb. 55: 207Pb/206Pb vs. 208Pb/206Pb Isotopenverhältnisse der Emmeringer Messwerte.

Vergleich mit Messwerten für süddeutsche Fundorte aus Grupe et al. (2017).

Legende zu den Fundorten:

weiß = Emmering, blau = Königsbrunn-Zeller, orange = Kleinaitingen112.

Abb. 56: 207Pb/206Pb vs. 208Pb/206Pb Isotopenverhältnisse der Emmeringer Messwerte.

Vergleich mit Messwerten für süddeutsche Fundorte aus Grupe et al. (2017).

Legende zu den Fundorten:

weiß = Emmering, violett = Waging am See, grün = Flintsbach am Inn112.

Abb. 57: Graphische Auftragung der 207Pb/206Pb Isotopenverhältnisse gegen die

208Pb/206Pb Isotopenverhältnisse der Emmeringer Messwerte. Vergleich mit Messwerten für die Ägäis, Toskana, Zypern, Großbritanninen, Frankreich und Sardinien, sowie deutsche Lagerstätten wie auch römische und keltische Blei-artefakte aus Durali-Müller et al. (2007).

Die Auftragung der Messwerte von 207Pb/206Pb gegen 208Pb/206Pb aus Emmering zeigt im Vergleich mit den Daten von Durali-Müller et al. (2007), die eine sehr große Menge an Fundstücken bearbeitet und gemessen haben, dass es keine Überlappungen mit den ermittelten Daten aus der Ägäis, Zypern, Frankreich, der Toskana, Großbritannien, Sardinien und den Daten von deutschen Lagerstätten (sowie römischen und keltischen Bleiartefakten) gibt.

Die Proben, welche sowohl bei den Strontium- als auch bei den Bleiisotopendaten als Ausreißer erkannt wurden sind in nachfolgender Tabelle aufgeführt. Für die Strontiu-misotopenanalyse wurden 14 Proben als Ausreißer ermittelt: Emm 30, Emm 33, Emm 102, Emm 317, Emm 354, Emm 356, Emm 376, Emm 413, Emm 449, Emm 500, Emm 515, Emm 521, Emm 525 und Emm 526. Für die Bleiisotopenanalyse traten ku-muliert folgende 13 Ausreißer auf: Emm 63, Emm 83, Emm 120, Emm 136, Emm 184, Emm 220, Emm 229113, Emm 350114, Emm 376, Emm 449, Emm 479, Emm 530 und Emm 567 (vgl. Tab. 77). Dies ergibt eine Übereinstimmung für die Proben Emm 376 und Emm 449, welche sowohl in der Strontium- als auch in der Bleiisotopenanalyse als Ausreißer identifiziert wurden (vgl. Abb. 58 und Abb. 59).

113Nur über das Isotopenverhältnis 208Pb/204Pb als Ausreißer identifiziert; 204Pb wird gerne kritisch betrachtet.

114Über die Isotopenverhältnisse 208Pb/204Pb und 207Pb/204Pb als Ausreißer identifiziert.

Tab. 78: Vergleich der Ausreißer der 87Sr/86Sr-Isotopenmessung (Abb. 47) mit den Aus-reißern der Bleiisotopendaten (vgl. Abb. 49 und Tab. 77).

Ausreißer im System Proben

Kein Ausreißer bei Sr und Pb Emm 12, Emm 209, Emm 229, Emm 304, Emm 350, Emm 422, Emm 458 A

Ausreißer bei Sr, aber nicht bei Pb Emm 317, Emm 515, Emm 521, Emm 525 Ausreißer bei Pb, aber nicht bei Sr Emm 63, Emm 83, Emm 120, Emm 136,

Emm 220, Emm 479, Emm 567 Ausreißer bei Sr und Pb Emm 376, Emm 449

Abb. 58: Die Ausreißer Emm 376 und Emm 449 sind grün innerhalb der Auftragung der Strontiumisotopenverhältnisse markiert. Rot, orange und gelb sind die weite-ren Ausreißer aus Abb. 47 gekennzeichnet.

Abb. 59: Die Ausreißer Emm 376 und Emm 449 sind grün innerhalb der Auftragung von

208Pb/206Pb zu 207Pb/206Pb Isotopenverhältnissen markiert. Rot sind die weite-ren Ausreißer aus Abb. 49 gekennzeichnet.