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5. Ergebnisse

5.4 Degenerative Veränderungen der vier großen Gelenke, welche Daten sind defekt?

5.4.2 Ellenbogengelenk

Individuen auch sehr hohe Anteile von Status 0, also fehlenden Skelettelementen, auf-treten. Die Verteilung zwischen den Körperseiten ist großteils ausgeglichen.

Tab. 43: Auflistung der Schulterteilgelenke und deren fehlender Elemente. Der Status ist in den Abbildungen Abb. 65, Abb. 66 und Abb. 67 enthalten.

Gelenk Seite Anzahl fehlende Elemente

Articulatio humeri links 255 (47,31 %) rechts 265 (49,17 %) Articulatio acromioclavicularis links 267 (49,54 %) rechts 273 (50,65 %) Articulatio sternoclavicularis links 367 (68,09 %) rechts 345 (64,01 %)

Die Werte der drei Schulter-Teilgelenke bilden in Summe und nach der weiteren Bear-beitung im Rahmen der Inventarischen Auswertung die Werte der zusammengefassten Tab. 57, s.S. 142.

Abb. 38: Differenzierter Gelenkstatus aller Teilgelenke der Ellenbogen für das Reihen-gräberfeld Emmering. Beschriftung wie in Abb. 37.

Die Betrachtung des Ellenbogengelenks in Abb. 38 zeigt jeweils zwischen den Körper-seiten über alle Geschlechter ein sehr ausgewoges Verhältnis. Die Häufigkeiten von fehlenden, gesunden und kranken Elementen von beispielsweise eher männlich be-stimmten Individuen ist zwischen linker und recher Körperseite annähernd gleich. Auf-fällig sind starke Belastungen, durch Status 4 bei weiblich rechts in der Adultas und Maturitas, sowie bei eher weiblich rechts, ebenfalls in der Altersklasse Adultas und Maturitas. Für die rechte Körperhälfte wurden bei Frauen somit stärker belastete Ge-lenke aufgefunden. Bei den Männern gestaltet sich die Aufteilung derart, dass es für eher männlich bestimmte Individuen im linken Ellenbogengelenk einen Fall von schwe-rer Arthrose in der Adultas gab. Im rechten Ellenbogengelenk sind es zwei Fälle in der Maturitas. Sicher männlich bestimmte Individuen zeigten in höheren Altersklassen stärkere Beschädigungen. Gesamt fanden sich stärkere Arthrosegrade bei männlichen im Vergleich zu weiblichen Individuen. Vom Geschlecht nicht bestimmbare Befunde sind, wie bereits am Schultergelenk aufgetreten, besonders im subadulten Bereich vertreten.

Die Teilgelenke, welche das Ellenbogengelenk bilden, werden nun einzeln betrachtet.

5.4.2.1 Articulatio humeroulnaris

Für die Articulatio humeroulnaris gab es insgesamt potentiell 1.078 Skelettelemente zu befunden. Einige davon fehlten: für die linke Körperhälfte fehlten bei 182, für die rech-te Körperhälfrech-te bei 180 Befunden die zur Bildung der Articulatio humeroulnaris nötigen Skelettelemente.

Anhand der Tabellen im Anhang (vgl. 9.3.10.1) kann abgelesen werden, dass die rechte Körperseite stärker belastet ist, als die linke. Bei weiblich und eher weiblich klassifizier-ten Individuen trat der stärkste Belastungsgrad bereits im adulklassifizier-ten und maturen Alter auf. Die Häufungen und Peaks sind mit Ausnahme der als unbestimmbar vermerkten Individuen zwischen den Geschlechtern und Körperseiten ausgewogen. Die stärkere Belastung, also das Auftreten eines höheren Arthrosegrads in jüngeren Altersklassen, lässt sich auch für männliche Individuen nachweisen: für die linke Körperseite mit ei-nem Fall in der Altersklasse Adultas mit der höchsten Einstufung und zwei Fällen in der späten Maturitas, für die rechte Körperseite je ein Fall des höchsten Arthrosegrads in der Adultas, Maturitas, späten Maturitas und zwei Fällen in der Senilis. Auch bei den Männern war die rechte Körperseite stärker belastet, als die linke.

Wie auch für das Schultergelenk ist bei vom Geschlecht her unbestimmbaren Individu-en eine auffällige Häufung im subadultIndividu-en Bereich zu verzeichnIndividu-en.

5.4.2.2 Articulatio humeroradialis

Für die Articulatio humeroradialis waren potentiell 1.078 Skelettelemente zu beurtei-len. Davon fehlten bei der linken Körperhälfte 267, für die rechte Körperhälfte bei 265 Befunden die zur Bildung der Articulatio humeroradialis nötigen Skelettelemente.

Die Articulatio humeroradialis zeigt in der Abbildungszusammenstellung (vgl. 9.3.10.2) ein deutlich heterogeneres Bild als die soeben betrachtete Articulatio humeroulnaris.

Männliche und eher männliche Individuen zeigen gegenüber weiblichen und eher weib-lichen Individuen von der absoluten Anzahl her annährend gleich viele fehlende Skelet-telemente für die Adultas und den Schweregrad eins (gesund, keine Ausprägung von Arthrose). Bei den weiblichen Individuen stehen diesem Grad eins nur ein geringer Anteil von nicht überlieferten Gelenken in der Adultas gegenüber, bei eher weiblich bestimmten Individuen hingegen überwog der Anteil der nicht überlieferten Elemente (Stufe 0) den der gesunden Ausprägung (Stufe 1) um den Faktor drei. Eher männliche Individuen zeigen ein ausgeglichenes Verhältnis zwischen Stufe 0 und Stufe 1 für die Adultas, wohingegen bei männlichen Individuen der Anteil von gesunden Skelettele-menten (Stufe 1) den der fehlenden Skelettelemente (Stufe 0) auf der rechten Körper-seite leicht und auf der linken KörperKörper-seite stark überwiegt. Stark arthrotisch veränder-te Gelenke traveränder-ten zwischen rechveränder-ter und linker Körperhälfveränder-te in gleicher absoluveränder-ter Häu-figkeit auf, für die weiblichen und eher weiblichen Individuen ausschließlich in der Adultas und auf der rechten Körperseite, für die linke Körperseite wurde ein Fall schwerer Arthrose bei eher männlich und als adult bestimmten Individuen gefunden und zwei Fälle schwerer Arthrose bei männlichen und spätmaturen Individuen.

Subadulte Individuen sind bei den geschlechtsspezifisch unbestimmbaren Individuen deutlich häufiger vertreten als ältere Altersklassen.

5.4.2.3 Articulatio radioulnaris proximalis

An der Articulatio radioulnaris proximalis waren gesamt 1.078 Skelettelemente poten-tiell zur Befundung möglich. Davon fehlten auf der linken Seite 182 und auf der rech-ten Seite 180 Stück (vgl. Tab. 45).

Die Verteilung zwischen linker und rechter Körperhälfte ist für jedes der Geschlechter ähnlich. An der Articulatio radioulnaris proximalis lassen sich zwischen linker und rech-ter Körperhälfte ähnlich häufig auftretende Arthrosegrade über die Alrech-tersklassen hin-weg beobachten. Für weibliche Individuen trat an der rechten Körperseite ein schwe-rer Fall von Arthrose in der Maturitas auf. Eher weiblich definierte Individuen wiesen ebenfalls auf der rechten Seite Arthrose auf, einmal in der Adultas und einmal in der Maturitas, jeweils in mittlerem Schweregrad. Eher männlich bestimmte Individuen wiesen zwei Fälle von schwerer Arthrose auf der rechten Körperseite in der Maturitas auf. Sicher männlich bestimmte Individuen hatten auf der linken Körperseite in der Adultas einen Fall mittelschwerer Arthrose, in der späten Maturitas je einen Fall von leichter und mittlerer, sowie zwei Fälle von schwerer Arthrose. Bei gleichem Ge-schlecht und gleicher Altersgruppe gab es einen Fall von leichter Arthrose bereits in der frühen Adultas. Die Adultas wies einen Fall mittlerer und schwerer Arthrose auf.

Die Maturitas brachte ein Vorkommen von schwerer Arthrose hervor, die späte Matu-ritas zwei Fälle mittlerer Arthrose und einen Fall von schwerer Arthrose. Auch die

Seni-lis hatte beschädigte Gelenke: eine leichte und zwei schwere Ausprägungen von Arth-rose. Gesamt kann das Vorkommen von Arthrose vor Allem auf der rechten Körpersei-te beobachKörpersei-tet werden. Vom Geschlecht her unbestimmbare Individuen wiesen von der Anzahl her eine Häufung im subadulten Bereich auf, ebenso sind die rechte und linke Körperhälfte von den Anzahlen her gleichförmig.

Tab. 45: Auflistung der Ellenbogenteilgelenke und deren fehlender Elemente. Der Sta-tus ist in den Abbildungen Abb. 68, Abb. 69 und Abb. 70 enthalten.

Gelenk Seite Anzahl fehlende Elemente

Articulatio humeroulnaris links 182 (33,58 %) rechts 180 (33,21 %) Articulatio humeroradialis links 267 (49,26 %) rechts 265 (48,89 %) Articulatio radioulnaris

pro-ximalis

links 182 (33,58 %) rechts 180 (33,21 %)

Die summierten Werte der Teilgelenke des Ellenbogens bilden in Summe und nach der weiteren Bearbeitung im Rahmen der Inventarischen Auswertung die Werte der zu-sammengefassten Tab. 57.