• Keine Ergebnisse gefunden

Uvea, Iris, Pupille, Kammerwinkel

Im Dokument DOG 2020 DOG 2020 (Seite 125-130)

375

Stellenwert der Vessel Density in der optischen

Kohärenztomographie Angiographie (Optovue XR AVANTI) zur Verlaufsbeurteilung eines Makulaödems bei Uveitis

Al-Alwan S.1*,2, Heinz C.1, Heiligenhaus A.1

1Augenabteilung am St. Franziskus-Hospital, Münster, Deutschland;

2Universität Essen-Duisburg, Essen, Deutschland

Fragestellung: Mittels der optischen Kohärenztomographie-Angiographie (OCT-A) werden bei Augen mit einem Makulaödem bei Uveitis Verände-rungen in der Vessel Density (VD) beobachtet. Diese Arbeit untersucht, in wie weit die OCT-A geeignet ist, um den Verlauf des Makulaödems bei Uveitis im individuellen Verlauf zu beurteilen.

Methodik: Prospektive Untersuchung von insgesamt 29 Augen von 29 Patienten mit einer nicht-infektiösen Uveitis und einem Makulaödem (MÖ). Alle Patienten erhielten eine Untersuchung mit OCT-A (Optovue XR AVANTI) vor Th erapie und etwa 6 bis 8 Wochen nach Th erapiestart. 21 Patienten erhielten Dexamethason 700 μg intravitreal, 2 Patienten Beva-cizumab 1,25 mg intravitreal und 6 weitere Patienten bekamen Triamci-nolon 40 mg parabulbär.

Die Auswertung erfolgte in Abhängigkeit vom Vorhandensein eines Ma-kulaödems in der konventionellen OCT-Untersuchung (Heidelberg Spec-tralis) zum Zeitpunkt der Kontrolle. In der OCT-A wurde die VD in der oberfl ächlichen und tiefen (superfi cial und deep) Netzhautschicht eines angepassten ETDRS Rasters analysiert.

Ergebnisse: 17 Patienten zeigten eine komplette Rückbildung des MÖ nach Th erapie in der OCT. Davon mussten 2 Patienten wegen reduzierter Auf-nahmequalität ausgeschlossen werden. Zum Kontrollzeitpunkt bei Patien-ten ohne MÖ fand sich in der superfi ziellen Schicht eine nicht signifi kante Reduktion der VD bei Betrachtung der Fovea, des para- und perifovealen Sektors in der 6 × 6 Darstellung (p = 0,15, p = 0,95, p = 0,89). In der tiefen Schicht zeigte sich eine signifi kante Reduktion der VD des parafovealen Sektors in der 6 × 6 Darstellung. (p = 0,0045). Bei Betrachtung der Fovea und des perifovealen Rings der tiefen Schicht fand sich keine signifi kante Reduktion der VD in der 6 × 6 Darstellung (p = 0,68, p = 0,29).

Schlussfolgerungen: Der Einsatz der OCT-A zur Verlaufsdokumentation eines Makulaödems bei Uveitis lässt im Wesentlichen eine nichtsignifi -kante Tendenz der Reduktion der VD bei Rückbildung eines Makulaö-dems erkennen. Es zeigte sich eine hohe Variabilität der Reduktion der VD der einzelnen Sektoren in der oberfl ächlichen und tiefen Netzhautschicht.

Zurzeit kann die OCT-A die etablierten Methoden zur Verlaufsbeurtei-lung eines Makulaödems bei Uveitis nicht ersetzen.

376

Risikofaktoren für ein zystoides Makulaödem bei Kindern und Jugendlichen mit juveniler idiopathischer Arthritis-assoziierter Uveitis

Bae H. S.1*, Tappeiner C.2, Rothaus K.1, Walscheid K.1,3, Heiligenhaus A.1,4

1Augenzentrum am St. Franziskus-Hospital Münster, Münster, Deutschland;

2Universitätsklinik für Augenheilkunde, Inselspital, Universität Bern, Bern, Schweiz; 3Klinik für Augenheilkunde, Universitätsklinikum Essen, Essen, Deutschland; 4Universität Duisburg-Essen, Essen, Deutschland

Hintergrund: Die juvenile idiopathische Arthritis (JIA) ist die häufi gste as-soziierte Systemerkrankung bei anteriorer Uveitis im Kindesalter. Das zys-toide Makulaödem (CMÖ) ist eine schwerwiegende Komplikation dieser Uveitis. Die vorliegende Arbeit analysiert Risikofaktoren für ein CMÖ bei JIA-assoziierter anteriorer Uveitis (JIA-U).

Methoden: Retrospektive Datenanalyse von Patienten mit JIA-U mit ei-nem Krankheitsbeginn ≤16. Lebensjahr. Klinische Daten bei Erstvorstel-lung (EV) sowie im Krankheitsverlauf wurden analysiert und Risikofak-toren für ein CMÖ ermittelt.

Methodik: Es erfolgte eine retrospektive monozentrische Auswertung nach TE (41 Operationen bei 34 Patienten), primärer AGV-Implantation (pAGV; 9 Operationen bei 7 Patienten) oder sekundärer AGV-Implanta-tion nach früherer TE (sAGV; 13 OperaAGV-Implanta-tionen bei 13 Patienten) bei JIAU und einer Nachbeobachtungszeit von 24 Monaten.

Ergebnisse: Zwischen den Gruppen bestand kein signifi kanter Unter-schied hinsichtlich JIA Subgruppe, Uveitismanifestationsalter, Alter bei Erstvorstellung sowie Visus. Jedoch befanden sich in der pAGV-Grup-pe häufi ger männliche Patienten (p = 0,04) sowie eine geringere Prävalenz von antinukleären Antikörpern (p = 0,04). Bei der Erstvorstellung zeig-ten sich in beiden AGV-Gruppen unter den uveitisbedingzeig-ten Komplika-tionen häufi ger Bandkeratopathien (p = 0,005) und in der pAGV-Gruppe ein höherer Augeninnendruck (IOD) (p = 0,03). Die mit AGV versorgten Patienten beider Gruppen waren häufi ger kataraktoperiert (p < 0,0005).

Im postoperativen Verlauf bestand bezüglich des IOD, des Visus und der antiglaukomatösen Medikation kein signifi kanter Unterschied zwischen den Gruppen. Zwei Jahre nach der Operation wies allerdings die pAGV-Gruppe häufi ger Th erapieerfolge (IOD ≤15 mmHg: pAGV 80 % (40 % mit Medikation) vs. TE 58 % (4 % mit Medikation) vs. sAGV 44 % (22 % mit Medikation) auf. Zum gleichen Zeitpunkt wurden Hypotonien (IOD

≤6 mmHg) lediglich bei der TE- (23 %) und sAGV-Gruppe (11 %) und Th erapieversagen (IOD >21 mmHg) bei der sAGV-Gruppe (11 %) be-obachtet (p = 0,08 über alle Erfolgsgruppen nach zwei Jahren). Typische Komplikationen waren Hypotensionen nach TE und frühpostoperative Hyphämata nach AGV-Implantation. Sekundäreingriff e waren nach TE (59 % ohne alleinige Kataraktoperationen) und sAGV-Implantation (61 %) häufi ger als nach pAGV-Operation (44 %) (p = 0,7).

Schlussfolgerungen: Obwohl sich im postoperativen Langzeitverlauf kein signifi kanter Unterschied zeigte, scheinen die primär mit einem Ahmed glaucoma valve-Implantat versorgten JIAU Patienten eine höhere Erfolgs-rate bei geringerer Folgeeingriff sErfolgs-rate aufzuzeigen.

380

Entwicklung einer epiretinalen Gliose bei Patienten mit rezidivierendem Makulaödem bei nichtinfektiöser Uveitis und Einfl uss der epiretinalen Gliose auf die Behandlung mit intravitrealem Dexamethason (Ozurdex®)

Röring M.1, Heiligenhaus A.1*,2, Heinz C.1,2

1Augenärzte am St. Franziskus-Hospital Münster, Münster, Deutschland;

2Universität Duisburg-Essen, Essen, Deutschland

Hintergrund: Eine epiretinale Membran (ERM) ist eine häufi ge Erkran-kungsfolge bei Patienten mit chronischer Uveitis. Das Vorliegen einer ERM kann, insbesondere bei gleichzeitig vorliegendem Makulaödem, den Visus mindern und zu Metamorphopsien führen. Ziel dieser Arbeit ist die Entwicklung einer ERM bei Patienten mit chronisch rezidivierendem Makulaödem bei Uveitis im Langzeitverlauf zu erfassen und den Einfl uss der ERM auf die Th erapie mit intravitrealem Dexamethason aufzuzeigen.

Methoden: Retrospektive Analyse von 71 Patientenaugen, die aufgrund eines uveitischen Makulaödems mit mindestens 3 intravitrealen Dexa-methasoninjektionen behandelt wurden. Jeweils vor Injektion und 6 Wo-chen nach Dexamethasoninjektion erfolgte eine Visusbestimmung, klini-sche Untersuchung und Vermessung der zentralen Netzhautdicke (CFT) im SD-OCT. Es erfolgte anschließend eine Analyse über den Einfl uss der ERM auf Visus, CFT und Zeitraum bis zur nächsten Injektion. Basierend auf den SD-OCT Aufnahmen wurde die Progression der ERM im Lang-zeitverlauf dokumentiert.

Ergebnisse: Eingeschlossen wurden 71 Augen von 55 Patienten. Bei 40 Pa-tientenaugen lag zu Beginn des Untersuchungszeitraums eine ERM vor.

Bei 21 Patientenaugen konnte eine Progredienz einer bestehenden ERM über die mediane Nachbeobachtungszeit von 39,5 Monaten nachgewiesen werden. Zu Beginn wiesen Augen mit einer epiretinalen Gliose einen sig-nifi kant schlechteren Visus auf (Visus = 0,57 ± 0,24 logMAR zu 0,44 ± 0,24 logMAR; p < 0,05). Die zentrale Netzhautdicke im OCT war vergleichbar (466 ± 135 μm zu 443 ± 172 μm; p = 0,177). Durch die intravitreale Dexa-methasoninjektion kam es zu einem Anstieg des Visus und zu einer Ab-Reduktion der Netzhautdicke von Augen mit CMÖ bei nicht-infektiösen

Uveitiden. Rezidive traten bisher nicht auf. Dies betrifft sowohl Augen, die eine Ozurdex Eingabe als auch eine parabulbäre Triamcinolon Gabe zur Remissionsinduktion erhalten haben. Bis zum Kongress werden wir auch 6-Monats-Ergebnisse präsentieren können.

378

Intravitreales Fluocinolonacetonid-Implantat bei der der nicht-infektiösen Uveitis

Celik N.1*, Hikal M.1, Auff arth G.1, Mayer C.1, Khoramnia R.1

1Universitätsaugenklinik Heidelberg, Heidelberg, Deutschland

Fragestellung: Wirksamkeit von Iluvien (intravitreales Fluocinolonaceto-nid (FAc) Implantat 0,19 mg) zur Behandlung des nicht-infektiösen uvei-tischen Makulaödems.

Methodik: Eingeschlossen wurden 26 Patienten (34 Augen) mit einem nicht infektiösen uveitischem Makulaödem, die von 2013 bis 2020 mit einem intravitrealen FAc-Implantat behandelt wurden. Bewertet wurden folgende Parameter: Veränderung der zentralen Netzhautdicke (CRT) in der OCT, Veränderungen des bestkorrigierten Fernvisus, Zeit bis zum Re-zidiv, Augeninnendruck (IOD) und Kataraktentwicklung. Die mittlere Be-obachtungszeit lag bei 18 Monaten (1 bis 60 Monate).

Ergebnisse: Das Durchschnittsalter der Patienten betrug 58 ± 15,5 Jahre (26–87 Jahre). Bei einem Patienten (2,9 %) bestand eine Uveitis anterior, bei 24 (70,6 %) eine Uveitis intermedia, bei 6 (17,6 %) eine Uveitis poste-rior und bei 3 (8,8 %) eine Panuveitis.

Bei der ersten Kontrolluntersuchung nach 1–4 Monaten zeigten 30 Au-gen (88,2 %) eine Reduktion der zentralen Makuladicke. Bei 23 (67,6 %) bestand ein trockener Makulabefund, von denen 5 nach einer mittleren Zeit von 21 ± 12 Monaten ein Rezidiv entwickelten. Es wurden 2 Reinjek-tion mit dem FAc-Implantat durchgeführt, wodurch wieder ein trockener Makulabefund erreicht werden konnte. Bei 7 Augen (20,6 %) war die CRT nach der FAc-Implantation zwar reduziert, aber es zeigte sich intraretinale Restfl üssigkeit. In nur 4 Fällen (11,8 %) verbesserte sich die CRT trotz der Behandlung nicht. Bei 19 Augen (55,9 %) wurde ein Visusanstieg festge-stellt (von +1 bis +5 Zeilen). Bei 9 Augen (26,5 %) blieb der Visus stabil.

Bei 6 Augen (17,6 %) zeigte sich eine Verschlechterung (von 1 bis 2 Zeilen).

30 von 34 Augen waren vor der Injektion pseudophak. Bei 3 der 4 phaken Augen zeigte sich bereits vor der FAc-Injektion eine Katarakt, 1 Patient ent-wickelte nach der FAc-Injektion eine Katarakt und musste 2,5 Jahre nach der Injektion diesbezüglich operiert werden.

Der mittlere IOD-Anstieg betrug 2,4 ± 3,8 mmHg. Lediglich 2 Augen be-nötigten zusätzliche IOD-senkende Augentropfen.

Schlussfolgerung: Die Th erapie mit Iluvien zeigte bei langem Follow-up in den meisten behandelten Fällen eine Verbesserung der zentralen Netz-hautdicke und des Visus. Das Implantat ermöglicht mit einer einzigen In-jektion und einem relativ einfachen Eingriff eine lange Wirkdauer. Das Risikoprofi l ist akzeptabel und beherrschbar.

379

Glaukomchirurgie bei JIA assoziierter Uveitis. Vergleich der Trabekulektomie mit der Ahmed glaucoma valve-Implantation Glandorf K.1*, Rothaus K.1, van Meerwijk C.2, Heinz C.1,3, Heiligenhaus A.1,3

1Augenzentrum am St. Franziskus Hospital, Münster, Deutschland;

2University of Groningen, Department of Ophthalmology, Groningen, Netherlands; 3Universität Essen-Klinik für Augenheilkunde, Essen, Deutschland

Fragestellung: Circa 5 % der Patienten mit juveniler idiopathischer Ar-thritis (JIA)-assoziierter Uveitis (JIAU) benötigen im Krankheitsverlauf nach unzureichender medikamentöser antiglaukomatöser Th erapie eine Glaukomoperation. In dieser retrospektiven Studie wurden die Trabeku-lektomie (TE) mit Mitomycin C und die Ahmed glaucoma valve (AGV)-Implantation hinsichtlich Eff ektivität und Sicherheit bei JIAU verglichen.

382

TLR-vermittelte Immunantwort peripherer Immunzellen bei Patienten mit JIA- versus Spondylarthritis-assoziierter anteriorer Uveitis

Kasper M.1*, Walscheid K.2,3, Laff er B.1,3, Bauer D.1, Busch M.1, Langmann T.4, Loser K.5, Ganser G.6, Rath T.7, Heiligenhaus A.1,8

1Augenzentrum und Ophtha-Lab am St Franziskus Hospital, Münster, Deutschland; 2Augenzentrum am St Franziskus Hospital, Münster, Deutschland; 3Augenklinik, Universitätsklinikum Essen, Essen, Deutschland;

4Lehrstuhl für Experimentelle Immunologie des Auges, Universität zu Köln, Köln, Deutschland; 5Hautklinik – Experimentelle Dermatologie und Immunologie der Haut, Universität Münster, Münster, Deutschland;

6Klinik für Kinder- und Jugendrheumatologie, St. Josef-Stift, Sendenhorst, Deutschland; 7Abteilung für Nephrologie, Immunologie und Osteologie am St. Franziskus Hospital, Münster, Deutschland; 8Universität Duisburg-Essen, Essen, Deutschland

Fragestellung: Unterscheidet sich die Immunantwort peripherer Immun-zellen nach Stimulation mit unterschiedlichen Toll-like-Rezeptor (TLR)-Liganden zwischen Patienten mit juveniler idiopathischer Arthritis-asso-ziierter Uveitis (JIAU), Patienten mit akuter anteriorer Uveitis assoziiert mit axialer Spondylarthritis (SpA) sowie gesunden Kontrollprobanden?

Methodik: Periphere mononukleäre Zellen (PBMC) von JIAU- (n = 5) und SpA-Patienten (n = 5) mit aktiver Uveitis sowie von gesunden Kontrollper-sonen (n = 10) wurden mittels Ficoll isoliert. Die Zellen wurden mit eFluor 647 (eBioscience) gefärbt und in vitro mit den Liganden von TLR4 (LPS E. coli), TLR5 (FLA-ST), TLR6/2 (FSL-1), TLR7/8 (R848), TLR8 (ssR-NA) und TLR9 (ODN 2006), mit Phytohämagglutinin (PHA) stimuliert oder unstimuliert gelassen (Medium-Kontrolle). Die 24 h-Zellkulturüber-stände wurden hinsichtlich ihres Zytokingehaltes von IL-17A, IL12p70, IL12p40, TNF-α, IL-6, IL-4, IL-2, IL-10, IL-15, IL-1β, Arginase-1 (Arg-1), CCL17, IL-1RA, IL-1, IL-23, IFN-γ, migration inhibitory factor-related protein (MRP) 14 (S100A9) und interferon-gamma induced protein (IP)-10 mittels LegendplexÔ-Technologie (Biolegend, UK) analysiert. Nach 7 Tagen wurde die Proliferation von CD4+ und CD8+ T-Zellen mittels Durchfl usszytometrie analysiert.

Ergebnisse: Die JIAU-Gruppe wies gegenüber der Kontroll- und der SpA-Gruppe eine erhöhte Arginase-1 Konzentration LPS, ssRNA, FSL-1; p < 0,05) und niedrigere TNF-a- (LPS, FLA-ST; p < 0,05), IL-6- (LPS, ssRNA, FSL-1, FLA-ST, PHA; p < 0,05) und IL-1-Konzentrationen (LPS, FLA-ST; p < 0,05) auf. Im Vergleich zu den Kontrollen wiesen die Zellkul-turüberstände der JIAU- und SpA-Gruppe geringere IL1RA-Konzentra-tionen auf (LPS; p < 0,05). In der SpA-Gruppe war S100A9 gegenüber der JIAU-Gruppe erhöht (Medium, LPS, FSL-1, PHA; p < 0,05). Die T-Zell-Proliferation unterschied sich nicht signifi kant zwischen den Gruppen.

Schlussfolgerungen: Die PBMC der JIA- und SpA-assoziierten Uveitispa-tienten unterschieden sich hinsichtlich der Zytokinmuster nach den un-terschiedlichen TLR-Stimulationen. Die JIAU-Gruppe war durch erhöhte Arginase-1-, aber niedrige IL-6- und TNF-a-Konzentration gekennzeich-net, während die SpA-Gruppe durch eine höhere S100A9-Freisetzung cha-rakterisiert war.

383

Komplikationen nach kosmetischem Irisimplantat: ein Fallbericht Loi Y. M. E.1*, Trigaux C.1, Korbmacher J.1, Geerling G.1, Guthoff R.1

1Universitätsklinikum Augenklinik, Düsseldorf, Deutschland

Hintergrund: Künstliche Irisimplantate werden gewöhnlich aus medizi-nischen oder ästhetischen Gründen, z. B. bei traumatischer Aniridie, Iris-kolobomen oder okulärem Albinismus, eingesetzt. Einige Individuen las-sen sich jedoch künstliche, permanente Irisimplantate zum kosmetischen Wechsel der Augenfarbe chirurgisch einsetzen.

Fallbeschreibung: Eine 31-Jährige Frau stellte sich bei uns mit beidseits chronisch-dekompensiertem Sekundärglaukom und Hornhautdekom-pensation vor. Bei der Patientin war das künstliche, fl exible Irismaterial (Farbe „Ice-grey“ Brightocular®, Fa. Stellar Devices, USA), 2015 eingesetzt, nahme der CFT (–170 μm ± 119 μm zu –193 ± 166 μm), ohne dass das

Vorliegen einer ERM einen statistisch signifi kanten Unterschied ausmach-te (p > 0,05). Auch der Zeitraum bis zur nächsausmach-ten Dexamethasoninjektion war vergleichbar (215 ± 106 Tage zu 198 ± 109 Tage; p > 0,05).

Schlussfolgerungen: In der Literatur ist beschrieben, dass eine ERM die Entwicklung eines Makulaödems begünstigt und dass diese zu einem schlechteren Ansprechen bei der Behandlung eines Makulaödems führt.

Unsere Daten zeigen zu Beginn einen schlechteren Visus bei Augen mit ERM. Das Ansprechen auf eine Behandlung mit intravitrealem Dexame-thason unterscheidet sich jedoch nicht.

381

Antidrug Antikörper gegen Adalimumab bei nicht-infektiöser Uveitis

Heinz C.1*,2, Walscheid K.1, Bograd N.1, Heiligenhaus A.1,2

1Augenzentrum am St. Franziskus-Hospital Münster, Münster, Deutschland;

2Universität Essen – Klinik für Augenheilkunde, Essen, Deutschland Fragestellung: Adalimumab ist ein eff ektives Biologikum zur Behandlung von nicht-infektiösen Uveitiden (NIU). Nach einem oft sehr gutem ini-tialen Th erapieansprechen kommt es im weiteren Verlauf bei einem Teil der Patienten zu einem Wirkverlust durch die Bildung von Antidrug-An-tikörpern gegen Adalimumab (AAA). Ziel der Arbeit ist es, die Gruppe der Patienten mit einem sekundären Versagen und dem Vorhandensein von AAA zu charakterisieren und mit Patienten ohne Wirkverlust zu ver-gleichen.

Methodik: Retrospektive Analyse von 41 Patienten mit sekundärem Wirk-verlust während einer Adalimumabtherapie von mindestens 6 Monaten und AAA mit 46 altersgematchten Patienten ohne Wirkverlust. AAA wur-den bestimmt bei Verschlechterung eines Makulaödems, Zunahme der Entzündungsaktivität am Auge oder der assoziierten entzündlich-rheu-matischen Systemerkrankung.

Ergebnisse: Insgesamt entwickelten 41 NIU Patienten (mittleres Alter bei Th erapiestart 33,7 ± 16,7 Jahre, 31 Frauen) im Mittel nach 2,6 ± 5,4 Jah-ren AAA. Die mittlere AAA Konzentration lag bei 172 ± 170 AU/μl (Min 10,2; Max 578). Als vorrangiger Grund für eine Bestimmung der AAA fand sich eine Verschlechterung eines Makulaödems bei 11 (27 %), eine Zunahme der Entzündungsaktivität bei 26 (63 %) und eine Verschlechte-rung der assoziierten Systemerkrankung bei 4 (10 %) Patienten. Im Ver-gleich zu 46 Patienten ohne Wirkverlust (mittleres Alter bei Th erapiestart 32,3 ± 19,6 Jahre p = 0,7, 35 Frauen) fand sich ein nichtsignifi kant geringe-rer Anteil an Patienten, die begleitend MTX nahmen (39 % mit AAA, 46 % ohne Wirkverlust, p = 0,16). Es zeigte sich ein Unterschied zwischen den Gruppen in Bezug auf assoziierte Erkrankungen mit 26 % in der Gruppe ohne Wirkverlust und 56 % mit AAA (p = 0,0085). Vortherapien mit an-deren DMARDs hatten häufi ger Patienten ohne Wirkverlust (89 %) als Patienten mit AAA (68 %, p = 0,03). Es fanden sich keine Unterschiede in Bezug auf eine Vortherapie mit systemischen Steroiden oder die anatomi-sche Lokalisation der Uveitis.

Schlussfolgerungen: AAA bei NIU können zu sehr unterschiedlichen Zei-ten nach Th erapiestart auft reten und werden meist bei Verschlechterung der klinischen Entzündungsaktivität bestimmt. Die gleichzeitige Th era-pie mit MTX zeigt lediglich eine nichtsignifi kante Tendenz zur Reduk-tion der Wahrscheinlichkeit des Auft retens von AAA. AAA fi nden sich häufi ger bei Patienten mit einer assoziierten entzündlich-rheumatischen Systemerkrankung oder wenn keine Th erapie mit anderen DMARD im Vorfeld erfolgt ist.

Dies traf mit kleineren Koeffi zienten auch für die fraktale Dimension und Anzahl an Segmenten/Fläche zu. Die weiteren Parameter korrelierten nur in einzelnen Sektoren.

Schlussfolgerungen: Zusätzliche Gefäßparameter erscheinen nur einge-schränkt geeignet zur individuellen Verlaufskontrolle bei Rückbildung eines MÖ, da signifi kante Unterschiede hauptsächlich foveal im ober-fl ächlichen Plexus zu fi nden sind. Hinsichtlich der Korrelation zum Log-MAR-Visus erscheint insbesondere der Knotengrad aufgrund seiner ho-hen Korrelation als möglicher Biomarker.

385

Anti-citrullinated protein/peptide antibodies in convalescence stage may be a marker of autoimmune uveitis

Panchenko M.1*, Shevchenko N.2, Honchar O.1, Prykhodko D.1, Pereiaslova H.1, Sokol O.1

1Kharkiv National Medical University, Kharkiv, Ukraine; 2Kharkiv National University, Kharkiv, Ukraine

The problem: Neutrophil extracellular traps (NETs) are implicated in the development of auto-immunity. NETs are a source of citrullinated autoan-tigens, which may cause the autoimmune response. (Lee KH et al., 2017;

Khandpur R et al., 2013; Corsiero E et al., 2016; Chapman EA et al., 2019).

Among the NETs inducers are interleukin-8, nitric oxide and TNF-alpha, which play an important role in pathogenesis of uveitis.

Single studies showed the existence of NETosis in cytokine-induced ocu-lar infl ammation in a mouse model and in patients with Behcet’s disease.

(Barliya T et al., 2017; Perazzio SF et al., 2017; Safi R et al., 2018).

According to research data, the serum levels of myeloperoxidase (MPO)-DNA complexes (NET remnants) in patients with rheumatoid arthritis correlates with the level of anti-citrullinated protein/peptide antibodies.

(Wang W et al., 2018).

Th e aim of the work was to study serum levels of anti-citrullinated protein/

peptide antibodies in patients with uveitis.

Methodology: 39 patients (48 eyes) with idiopathic posterior, intermedi-ate and panuveitis were examined and treintermedi-ated. 16 men and 23 women in the age group from 5 to 68 years were included in the study. Th e duration of the disease ranged from 3 months to 12 years.

Th e fi rst attack of uveitis was diagnosed in 15 patients, the chronic uveitis was in 24 patients. All the patients underwent standard ophthalmic ex-aminations, including ultrasound biomicroscopy and optical coherence tomography.

Serum levels of anti-citrullinated protein/peptide antibodies were defi ned with the help of the enzyme immunoassay using a standard reagent kit.

Th e control group included the serum of 25 healthy donors.

Results: High serum levels of anti-citrullinated protein/peptide antibod-ies were identifi ed in 4 patients (26.7 %) in the active stage of fi rst attack of uveitis and in 10 patients (41.7 %; p > 0.05) with chronic uveitis.

Anti-citrullinated protein/peptide antibodies were detected in the blood serum of 6.6 % of patients in the stage of convalescence of uveitis fi rst at-tack and in 37.5 % of patients (p < 0.05) with chronic uveitis.

Conclusions: Serum anti-citrullinated protein/peptide antibodies in pa-tients with uveitis in the stage of convalescence may be a marker of the autoimmune process.

386

Binokular asymmetrische Manifestation der Katzenkratzkrankheit durch Bartonella henselae bei einem immunsupprimierten Patienten

Qozat I.1*, Lepper S.1, Seitz B.1

1Universitätsklinikum des Saarlandes UKS, Homburg/Saar, Deutschland Objekt: Beschreibung eines seltenen Falles von binokularer Katzenkratz-krankheit durch Bartonella henselae bei einem immunsupprimierten Pa-tienten.

ein halbes Jahr zuvor wegen beidseits erhöhtem Intraokulardruck (IOD) und Sehverlust in Tunesien wieder explantiert worden.

Ergebnisse: Beidseits zeigte sich ein korneales Epithel- und Stromaödem, eine permanente maximale Mydriasis, eine inzipiente Cataracta complica-ta und periphere anteriore Synechien. Rechts/links betrug der Visus 1/40 mV/0,2 bei einem IOD von 50 mmHg/30 mmHg mit fortgeschritten glau-komatös exkavierten Papillen beidseits. Wir führten zunächst einen Go-niosynechiolyse und Zyklophotokoagulation beidseits durch. Abhängig vom weiteren Verlauf ist eine Hornhauttransplantation notwendig.

Schlussfolgerung: Von dem bei unserer Patientin als kosmetisches Irisim-plantat verwendete, patentierte Material sind keine toxischen Reaktionen bekannt. Zahlen über Implantationen bei kosmetischer Indikation liegen uns nicht vor. Publiziert sind unseres Wissens nach mindestens 19 Fäl-le mit Komplikationen dieses Implantates und bei dieser Indikation. Pa-thogenetisch erklären sich die schwerwiegenden, teils irreparablen Fol-gen bei unserer Patientin aus der enFol-gen Lagebeziehung des intrakameral einzusetzenden Implantates wie folgt: 1) sekundäres Off enwinkelglaukom durch direkte Trabekelmaschenwerkirritation und sekundärer Kammer-winkelverschluss durch periphere anteriore Synechien; 2) Hornhautödem durch direkten Hornhautendothelkontakt mit dem Implantat und indirekt durch IOD-Dekompensation und 3) permanent erweiterte Pupille wegen Irisstromaatrophie bei Irisischämie nach längerer IOD-Dekompensation.

Patienten mit derartigen kosmetischen Irisimplantaten sollten bezüglich Endothelzellzahl, IOD und Papillenmorphologie evaluiert und verlaufs-kontrolliert werden. Bei beginnenden Komplikationen oder bereits subkli-nischen Veränderungen asymptomatischer Patienten ist eine Explantation anzustreben. Insgesamt ist von einer Irisimplantation aus kosmetischen Gründen abzuraten.

384

Veränderung OCT-Angiographie basierter Parameter in Zusammenhang mit der Rückbildung eines uveitischen Makulaödems und Korrelation mit dem Visus

Oehlschläger J.1*, Al-Alwan S.1, Rothaus K.1, Walscheid K.1, Heiligenhaus A.1,2, Heinz C.1,2

1Augenzentrum am St. Franziskus-Hospital Münster, Münster, Deutschland;

2Universität Essen – Klinik für Augenheilkunde, Essen, Germany

Hintergrund: In der Optischen Kohärenztomografi e-Angiographie

Hintergrund: In der Optischen Kohärenztomografi e-Angiographie

Im Dokument DOG 2020 DOG 2020 (Seite 125-130)