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Plastische Chirurgie, Lider, Orbita

Im Dokument DOG 2020 DOG 2020 (Seite 61-65)

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Dakryozystorhinostomie mit Rekonstruktion des Ductus nasolacrimalis

Dettmer W.1*, Struck H.-G.1, Schmidt-Pokrzywniak A.2, Viestenz A.1, Heichel J.1

1Universitätsaugenklinik Halle, Halle, Deutschland; 2 Martin-Luther-Universität, Institut für Medizinische Biometrie, Halle, Deutschland Einleitung: Die transkutane Dakryozystorhinostomie (tk-DZR) gilt als der Goldstandard für die Behandlung der chronischen Dakryozystitis (CDZ).

Die Wiederherstellung der ableitenden Tränenwege (TNW) mit einer frei-en Tränfrei-enpassage und die Beseitigung der chronischfrei-en Entzündung sind dabei das Th erapieziel. Verschiedene Modifi kationen der Operationstech-nik haben sich über viele Jahre ergeben.

Methoden: Es handelt sich um eine retrospektive Beobachtungsstudie konsekutiver Fälle, welche mittels tk-DZR bei CDZ operiert wurden. Die Operationsmethoden beinhalteten eine tk-DZR mit TNW-Intubation der Osteotomie (Gruppe 1) und eine tk-DZR mit Rekonstruktion des Ductus nasolacrimalis und TNW-Intubation nach Ritleng (Gruppe 2). Als Erfolgs-kriterien wurden die Abwesenheit einer permanenten Epiphora, das Sistie-ren von Entzündungszeichen (Rötung, Schwellung, Sekretion der TNW) sowie das Ausbleiben einer Rezidiv-Operation im Studienzeitraum gewer-tet. Diese wurde durch eine Fragebogenerhebung überprüft .

Ergebnisse: Im Zeitraum von 2011 bis 2017 wurden 248 Tränenwege in die Studie eingeschlossen. In Gruppe 1 betrug das mittlere Patientenalter 68 Jahre (Spanne von 22 bis 92 Jahren) bei einem Geschlechterverhältnis von 3,2: 1 (weiblich: männlich). In dieser Gruppe konnten 68 Operatio-nen nachbeobachtet werden. Das mittlere Patientenalter in Gruppe 2 lag bei 63 Jahren (Spanne von 24 bis 89 Jahren) mit einer Geschlechtervertei-lung von 2,9: 1 (weiblich: männlich). Eine Nachbeobachtung war in dieser Gruppe bei 62 TNW möglich. Anhand der o. g. Erfolgskriterien zeigte sich ein vollkommener Operationserfolg (alle Kriterien betreff end) zu 75 % in Gruppe 1 und zu 75,8 % in Gruppe 2. Anhand der Antworten wurde eine permanente Epiphora in Gruppe 1 bei 3,8 % der Nennungen und in Grup-pe 2 bei 2,9 % der Nennungen verzeichnet. Schwellungen im Bereich des Tränensackes wurden bei 11,4 % (Gruppe 1) und 11,9 % (Gruppe 2) der Antworten gezählt. Eitrige oder schleimige Absonderung waren in Grup-pe 1 bei 10,1 % und in Gruppe 2 bei 9 % aller Nennungen zählbar. Einer Rezidiv-OP unterzogen sich in Gruppe 1 5,88 % und in Gruppe 2 1,6 %.

Die Ermittlung der Rezidiv Operationen erfolgte via Fragebogen.

Schlussfolgerung: Die Rekonstruktion des Ductus nasolacrimalis im Rahmen einer tk-DZR ist eine zusätzliche Modifi kation, welche ein ten-denziell besseres Operationsergebnis hinsichtlich der Behandlung einer crease in the disc-fovea distance, and with the notion of a further BMO

shift combined with a BMO enlargement in highly myopic eyes.

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Prophylaktische Schienung der ableitenden Tränenwege vor Chemotherapie bei diff us-großzelligem B-Zell-Lymphom des Tränensackes

Meißner J.1*, Viestenz A.1, Kisser U.2, Bethmann D.3, Wickenhauser C.3, Busse C.3, Heichel J.1

1Universitätsaugenklinik Halle, Halle, Deutschland; 2Universitätsklinik und Poliklinik für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie, Halle, Deutschland; 3Martin-Luther-Universität, Institut für Pathologie, Halle, Deutschland

Hintergrund: Eine Stenose der ableitenden Tränenwege (TNW) kann pri-märer oder sekundärer Genese sein. Insbesondere eine Strahlentherapie in dieser Region und/oder eine systemische Chemotherapie können zu langstreckigen Vernarbungen der TNW führen.

Methodik: Die Kasuistik eines 81-jährigen Patienten mit seit 5 Wochen bestehender rechtsseitiger paranasaler Raumforderung wird vorgestellt.

Ergebnisse: Es zeigte sich ein reizfreier vorderer Augenabschnitt. Die TNW waren auf der rechten Seite über das obere und untere Tränenpünkt-chen mit leichter Latenz spülbar. In der Dünnschicht-Computertomo-graphie der Orbita und Nasennebenhöhlen zeigte sich eine verdrängend wachsende Raumforderung des Tränensackes. In der histopathologischen Untersuchung nach inzisionaler, transkutaner Biopsie konnte ein großzel-liges B-Zell-Lymphom des Tränensackes gesichert werden. Eine Radioche-motherapie (RCT) wurde eingeleitet. Vor dem ersten Behandlungszyklus (Rituximab, Cyclophosphamid, Doxorubicin, Vincristin, Prednisolon für 3 Wochen; R-CHOP 21) erfolgte eine monokanalikulonasale Intubation der TNW über das obere Tränenpünktchen.

Unter laufender RCT kam es zum Verlust des Intubates und es entwickelte sich eine rechtsseitige sekundäre absolute mechanische postsakkale TNW-Stenose. Mittels einer Dakryoendoskopie sowie monokanalikulonasalen TNW-Intubationen über beide Tränenpünktchen erfolgte die erneute Re-konstruktion. Intraoperativ zeigte sich eine reizfreie intra- bis postsakkale Verklebung der TNW-Schleimhaut. Im weiteren Behandlungsverlauf wur-de die fraktionierte Radiatio wur-der Tränensackregion nachgeschaltet.

Die TNW-Schienungen wurden bis 4 Wochen nach Th erapiebeendigung in situ belassen (insgesamt 5 Monate). Bisher zeigt sich kein Anhalt für eine Tränenabfl ussstörung. Das Follow-up liegt bei 3 Monaten.

Schlussfolgerung: Eine Stenose der TNW kann als Komplikation nach oder während einer Chemotherapie oder Radiatio im Gesichtsbereich auf-treten. Die prophylaktische Schienung der TNW durch Silikonstützma-terial könnte eine Möglichkeit zur Vermeidung posttherapeutischer Ste-nosen sein.

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Vaskulärer Lidtumor als diff erentialdiagnostische Besonderheit Rüger A.1*, Siebolts U.2, Viestenz A.1, Bethmann D.2, Hammer T.1, Wickenhauser C.2, Heichel J.1

1Universitätsaugenklinik Halle, Halle, Deutschland; 2 Martin-Luther-Universität, Institut für Pathologie, Halle, Deutschland

Hintergrund: Durch Fehlstellungen und Funktionseinschränkungen des Lides sowie der möglichen Destruktion bzw. Metastasierung sind Lidtumoren sowohl aus medizinischer als auch aus kosmetischer Sicht häufi -ge Gründe einer ärztlichen Konsultation. Dabei sind je nach Befund eine Vielzahl möglicher Diff erentialdiagnosen in Betracht zu ziehen.

Methodik: Die Kasuistik eines 46-jährigen Patienten mit solider, am me-dialen Oberlid des linken Auges gelegener, Raumforderung und aufgela-gerter hämorrhagischer Kruste wird vorgestellt.

Ergebnisse: Es zeigte sich ansonsten ein reizfreier altersentsprechender Normalbefund des vorderen und hinteren Augenabschnittes. Der Visus betrug beidseits s. c. 1,0. Bei raschem Tumorwachstum und Verdacht auf

lid sparing exenteration and temporalis fl ap with split thickness graft . Th e procedure was done by the occuloplastic and maxillofacial team.

Patient is currently on follow up at ophthalmology clinic and being coun-seled regularly to be on the look out for any skin lesions on the same site of operation or elsewhere in the body.

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Endoscopy-guided transcaruncular diode laser-assisted StopLoss Jones Tube implantation for lacrimal canalicular obstruction – Videobeitrag

Heindl L. M.1*, Guo Y.1

1Zentrum für Augenheilkunde – Universitätsklinikum Köln, Cologne, Germany

Background: Jones tube surgery–creating a bypass between the caruncu-lar conjunctiva and the nasal cavity using a glass tube drawing tears–is the gold standard for managing epiphora secondary to upper lacrimal outfl ow obstructions. However, tube extrusion occurred in up to 50 % of the cases.

Recently, the StopLoss Jones tube (SLJT) with an internal silicone fl ange was reported to reduce the risk for tube extrusion. Besides, tube insertion requires a bony ostium, which might preexist due to previous failed dacry-ocystorhinostomy (DCR). However, in patients without previous DCR, an external transcutaneous approach is needed for correct tube placement.

Purpose: To describe a novel transcaruncular laser-assisted SLJT proce-dure without any skin incision for the treatment of lacrimal canalicular obstructions.

Methods: Under general anesthesia, sharp scissors were used for a 3-mm caruncular incision and gently advancing dissection in inferomedial di-rection towards the nasal bone. A laser fi ber optic with 300 μm-diameter connected to an 810 μm-wavelength diode laser was inserted into the track and positioned under visual control using nasal endoscopy, so that the aiming beam appeared at the anterior margin of the middle turbinate.

Subsequently, laser energy created a bony ostium with a 3-mm diameter, and a specially designed dilator was applied to enlarge the track. Aft er measuring the distance between the caruncle and the nasal mucosa using a sizer, a SLJT of the required length was passed down the guidewire until the silicone fl ange opened within the nasal cavity. Th e guidewire was re-moved, and a suture was passed around the neck of the tube and secured to the caruncular conjunctiva.

Results: Twelve consecutive patients (12 eyes) with absolute canalicular dacryostenosis were enrolled. Eleven eyes were surgically successful. In one case the inserted SLJT was too long and had to be replaced by a 2-mm shorter one. In 3 cases, conjunctival scarring, conjunctival granuloma and tube-associated irritation of the ocular surface required conjunctival revi-sion. Th ere were no cases of tube extrusion or sink-in.

Conclusions: Th is novel technique is a promising strategy for the treatment of lacrimal canalicular obstructions. Advantages include the lack of skin incisions and visible scars, the less risk of bleeding due to the vaporization method, and the reduced risk of tube migration or extrusion due to the StopLoss Jones tube with endonasal silicone fl ange.

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Assoziation anthropometrischer Parameter zum Orbitawinkel:

eine populationsbasierte MRT-Studie

Herrmann M. E.1*, Schönitz K.1, Großjohann R.1, Langner S.2, Beule A.3, Koppe T.4, Völzke H.5, Ittermann T.5, Jürgens C.5, Tost F. H. W.1

1Universitätsmedizin Greifswald, Klinik und Poliklinik für Augenheilkunde, Greifswald, Deutschland; 2Universitätsmedizin Rostock, Institut

für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Kinder- und Neuroradiologie, Rostock, Deutschland; 3Universitätsmedizin Greifswald, Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen-Ohrenkrankheiten, Kopf- und Halschirurgie, Greifswald, Deutschland; 4Universitätsmedizin Greifswald, Institut für Anatomie und Zellbiologie, Greifswald, Deutschland;

5Universitätsmedizin Greifswald, Institut für Community Medicine, Greifswald, Deutschland

chronischen Dakryozystitis ermöglicht. Aufgrund des hohen Behand-lungserfolges beider Gruppen sind größere Fallzahlen zur weiteren statis-tischen Absicherung erforderlich.

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18F-FDG -PET/MRI in patients with Graves’ orbitopathy Oeverhaus M.1, Weber M.2, Herrmann K.2, Bechrakis N. E.1, Eckstein A. K.1*

1Univ.-Augenklinik Essen, Essen, Germany; 2Universitätsklinikum Essen/

Nuklearmedizin, Essen, Germany

Purpose: Currently therapeutic management of patients with Graves’ or-bitopathy (GO) relies on clinical assessments and MRI scans. However, monitoring of infl ammation remains diffi cult since external infl amma-tory signs like injection and chemosis do not necessarily represent the or-bital disease activity.Th erefore, we aimed to evaluate the diagnostic value of FDG-PET/MRI to assess the infl ammation of GO patients.

Methods: Patients with new onset of GO who were examined in our EU-GOGO tertiary referral center were enrolled in this trial. All patients un-derwent ophthalmological and orthoptic examinations to evaluate the activity and severity of GO, as well as an 18F-FDG-PET/MRI (Siemens Bi-ograph mMRT). A subset of PET parameters including maximum stand-ardized uptake value (SUVmax), metabolic target volume (MTV), and total lesion glycolysis (TLG) were obtained separately per-eye and per-ex-traocular eye muscle (EOM). EOM thickness was measured on the coregis-tered MRI. Subsequently, diff erences in PET parameters among NOSPECS classes were compared and statistically analysed, as well as tested for cor-relation with clinical fi ndings.

Results: Fourteen GO patients were enrolled and analyzed. Th ree showed mild, six moderate-to-severe and four sight-threatening GO. Patients with severe GO showed statistically signifi cant higher values for TLG and MTV on the early static images, whereas SUVmax did not diff er among groups.

PET parameters did not show statistically signifi cant diff erences on the late acquisition images. PET parameters obtained both from early as well as late static images showed no correlation with EOM thickness. PET param-eters obtained from individual EOMs were not correlated with its motility.

Discussion: TLG and MTV derived from PEA of early static images appear to be good discriminators for severe vs. mild to moderate GO. Our results suggest that in GO early static acquisition is superior to late static acquisi-tion. As expected PET parameters of individual eye muscles were not cor-related with associated eye motility, since fi brosis is responsible and not infl ammation is mainly responsible for motility disorders. In conclusion, 18F-FDG-PET/MRI appears to be a promising modality for the assess-ment of GO severity with the potential to address limitations of the cur-rent diagnostic standard procedures. Th erefore, its diagnostic value should be subject of further studies on larger collectives.

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Eyelid basal cell carcinoma with orbital invasion Fane U. L.1*

1University of Nairobi, Nairobi, Kenya

Case description: Th is is a case of a 92 years old male farmer, seronega-tive with no known chronic illnesses. He presented with 5 years history of left medial canthus painless swelling associated with decreased vision and bleeding. No history of ocular trauma/no history of previous radiotherapy/

no family history of moles.

Patient sought medical help at a local facility and excisional biopsy of the left medial canthus swelling was off ered but he declined the management.

He was lost to follow up for two years and upon returning for medical re-view he was found to have left eye distortion, loss of vision and the left medial canthus swelling crossing over the nasal bridge to the right me-dial canthus.

A CT orbit and incisional biopsy were done which confi rmed basal cell carcinoma (nodular type) then the patient was scheduled for Left eye non

menschau der Befunde wurde bei typischem mikroskopischem Bild die Diagnose eines Hidroakanthoma simplex gestellt.

Schlussfolgerung: Das Hidroakanthoma simplex gehört zu der Gruppe der Porome und stellt auf Grund der potentiell möglichen malignen Ent-artung eine wichtige Diff erentialdiagnose der Lidtumoren dar. Wegen der mannigfaltigen morphologischen Erscheinungsmöglichkeiten ist eine rein klinische Diagnosestellung schwierig, eine gezielte Anamnese kann jedoch erste Hinweise geben (Immunsuppression). Nichtsdestotrotz bleibt eine histopathologische Untersuchung zwingend erforderlich.

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Bildmorphologischer Vergleich der IgG4-assoziierten orbitalen Infl ammation und des orbitalen Lymphoms

Klingenstein A.1*, Garip-Kübler A.1, Priglinger S. G.1, Hintschich C.1, Müller-Lisse G.-U.2

1Univ.-Augenklinik, München, Deutschland; 2Klinik und Poliklinik für Radiologie Ludwig-Maximilians-Universität, München, Deutschland Fragestellung: Das Vorhandensein potentieller Unterscheidungsmerkma-le der IgG4-assoziierten orbitaUnterscheidungsmerkma-len Infl ammation und des orbitaUnterscheidungsmerkma-len Lym-phoms wurde mittels Schnittbildgebung evaluiert.

Methodik: Es erfolgte eine verblindete Auswertung der Computertomo-graphie bzw. MagnetresonanztomoComputertomo-graphie von 13 Patienten mit histolo-gisch bestätigter IgG4-assoziierter orbitaler Infl ammation und einer Kon-trollgruppe von 29 Patienten mit gesichertem orbitalem Lymphom, die sich von 10/2014 bis 09/2019 vorstellten. Diese retrospektive, monozent-rische Fall-Kontrollstudie beinhaltet die Analyse deskriptiver Daten sowie non-parametrischer Tests (p < 0,05).

Ergebnisse: Patienten mit IgG4-assoziierter Infl ammation wurden im Ver-gleich zu den Lymphompatienten signifi kant später, mit kleineren Läsi-onen und einer höheren orbitalen Rezidivrate diagnostiziert (p = 0,002;

p = 0,006 und p = 0,006; Mann-Whitney-U-test).

Zu den häufi gsten bildmorphologischen Befunden zählten sowohl bei IgG4-assoziierter orbitaler Infl ammation, als auch beim orbitalen Lym-phom die Verbreiterung der äußeren Augenmuskeln (92 % bzw. 93 %; v. a.

eine Beteiligung des M. rectus lateralis und des Levatorkomplexes) und die Vergrößerung der Tränendrüse (85 % bzw. 83 %). Weitere Befunde beinhalteten eine Beteiligung des Nervus infraorbitalis sowie des orbita-len Fettkörpers (jeweils 23 % bei der IgG4-assoziierten Infl ammation und 17 % bzw. 28 % beim Lymphom). Eine knöcherne Infi ltration und Usuren, inhomogene Konstrastmittelaufnahme und Infi ltration der Tränenwege waren bei der IgG4-assoziierten Infl ammation etwas häufi ger vorhanden (23 %, 38 %, 15 % bzw. 15 % versus 17 %, 14 %, 3 % bzw. 7 %). Der Unter-schied zwischen den Patientengruppen bzgl. der genannten bildgebenden Kriterien war nicht signifi kant.

Klinische Symptome traten in der Mehrzahl der Fälle unilateral auf (bei der IgG4-assoziierten Erkrankung bei 4/13 (31 %) und beim orbita-len Lymphom bei 5/29 (17 %)), während die Befunde in der Bildgebung zumeist bilateral zu fi nden waren (bei 11/13 (85 %), bzw. 23/29 (79 %,) p < 0,001; McNemar Test).

Schlussfolgerungen: Kein bildmorphologisches Kriterium konnte verläss-lich zwischen der IgG4-assoziierten orbitalen Infl ammation und dem orbi-talen Lymphom unterscheiden. Der histologische Befund bleibt somit für die korrekte Diagnosestellung unerlässlich. In der CT- bzw. MRT-Schnitt-bildgebung zeigte sich in der Mehrzahl der Fälle ein bilateraler Befund, während die klinische Symptomatik unilateral auft rat.

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Treatment of the ocular and adnexa complications after radiation therapy: intervention case series

Lebedeva P.1*, Sitnik H.1

1Belarusian Medical Academy of Post-Graduate Education, Minsk, Belarus Relevance: Radiation therapy of eyelid skin cancer can lead to severe com-plications of the eye and its adnexa.

Fragestellung: Die genaue Analyse orbitaler Strukturen ist eine unabding-bare Vorrausetzung, um eine optimale Rekonstruktionschirurgie zu ge-währleisten. Umfassendere Daten zum bi-und unilateralen Orbitawinkel (OW) könnten relevant für die zukünft ige Entwicklung medizinischer Rekonstruktions-Soft ware sein und folglich das Outcome beeinfl ussen.

Methodik: MRT-Sequenzen von insgesamt 2151 Probanden im Alter zwi-schen 21 und 82 Jahren aus der bevölkerungsbezogenen Studie über die Gesundheit in Pommern (SHIP) wurden einer standardisierten Auswertung unterzogen. Der einseitige OW wurde durch zwei Tangenten defi -niert, eine durch die Nasenseptummitte verlaufend und die zweite ent-lang der lateralen Orbitawand. Der bilaterale OW ergab sich als errechnete Summe aus dem rechten und linken OW. Eine statistische Analyse wurde durchgeführt, um die Beziehung zwischen OW und allgemeinen Parame-tern Alter, Geschlecht und Körpergröße zu untersuchen.

Ergebnis: Die statistischen Durchschnittswerte für den unilateralen OW betrugen bei den Frauen rechts 43,67° ±3,38°und links 43,82 ±3,54°.

Für die Männer ergaben sich Mittelwerte von 43,07° ±3,28° rechts und 43,2 ± 3,46° links. Der bilaterale Gesamtorbitawinkel war beim weiblichen Geschlecht um 1,2° größer (weiblich 87,49° ±6,92° versus männlich 86,27

±6,74; p < 0,05). Das Bulbusvolumen (BV) und Orbitavolumen (OV) kor-relierte mit dem OW, so nahm pro ml BV der unilaterale OW um 0,27°

zu, wohingegen pro ml OV der OW um 0,064° stieg. Das eff ektive Orbi-tavolumen (EOV) war nicht signifi kant mit dem OW assoziiert. Physio-logischer Weise zeigt der OW keine Seitendiff erenz (r = 0,86). Eine Asso-ziation von Lebensalter (p = 0,424) oder Körpergröße (p = 0,383) mit dem OW wurde nicht ermittelt.

Schlussfolgerung: Es konnten wichtige Referenzwerte und neue Zusam-menhänge zwischen Orbitawinkel sowie Orbitavolumen und anthropo-metrischen Parametern ermittelt werden. Bei plastisch-rekonstruktiven Interventionen und Orbitadekompressionen sind auch geschlechtsspezi-fi sche Unterschiede bei der Winkelweite im direkten Zusammenhang mit dem Orbitavolumen zu beachten.

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Das periokuläre Porom – eine seltene Diff erentialdiagnose zum Basalzellkarzinom

Kesper C.1*, Busse C.2, Wickenhauser C.2, Viestenz A.1, Bethmann D.2, Heichel J.1

1Universitätsaugenklinik Halle, Halle, Deutschland; 2 Martin-Luther-Universität, Institut für Pathologie, Halle, Deutschland

Hintergrund: Das Basalzellkarzinom ist der häufi gste maligne Lidtumor.

Es präsentiert sich zumeist als eine solide Neoplasie mit zentraler Ulzera-tion, Randwallbildung und Teleangiektasien. Das Porom ist ein seltener gutartiger Tumor der ekkrinen Schweißdrüsen, der sich durch ähnliche klinische Zeichen manifestieren kann.

Methodik: Kasuistik eines 66-jährigen Mannes, bei welchem eine soli-de, erhabene, bräunlich gefärbte Raumforderung am inneren Lidwin-kel des linken Auges bestand. Der Visus des Patienten betrug beidseits s. c. 1,0. Bei dem Patienten lag weiterhin eine Immunsuppression bei Zu-stand nach Herztransplantation vor. Es erfolgte bei Verdacht auf ein Ba-salzellkarzinom zunächst die Exzision des Tumors in Lokalanästhesie mit 3 mm Sicherheitsabstand sowie die anschließende histopathologi-sche Untersuchung des 1,9 × 1,4 cm großen Resektates. Am Folgetag er-folge die Defektdeckung durch Hautrotationsplastik sowie Haut-Muskel-Verschiebeplastik. Postoperativ kam es zu einer Wunddehiszenz, welche komplikationslos sekundär ausheilte. Seit 8 Monaten besteht kein Anhalt für ein Lokalrezidiv.

Ergebnisse: In der histopathologischen Aufarbeitung des Resektates zeigte sich ein 1,1 × 1,0 cm großer, über dem Hautniveau erhabener, bräunlicher Tumor. Die Tiefenausdehnung des Tumors betrug 0,4 cm. Mikroskopisch zeigte sich eine oberfl ächlich ulzerierte, plump in die Tiefe proliferierende, vollständig intraepidermal gelegene, epitheliale Raumforderung. Die Läsi-on wies ein papilläres Wachstumsmuster mit zentralen Klarzellaggregaten, kleinen runden Zellkernen und eosinophilem Zytoplasma auf. Innerhalb des Tumors zeigten sich kleine angedeutete Gangstrukturen. In

Zusam-Zunächst erfolgte eine Th erapie mit Prednisolon, 90 mg per os. Bereits hie-runter kam es zu einem vollständigen Rückgang der Ptosis. Im weiteren Verlauf wurde die Patientin auf Azathioprin (150 mg) eingestellt.

Schlussfolgerung: Bei asymmetrischer Ptosis mit Bulbusverlagerung sollte immer an eine orbitale Raumforderung gedacht werden. Die Eosinophile Granulomatose mit Polyangiitis (Churg-Strauss-Vaskulitis) kann sich in seltenen Fällen primär orbital manifestieren. Die Diagnosestellung erfor-dert eine Biopsie mit histopathologischer Befundung und sollte zügig er-folgen, um potenziell letale Komplikationen zu verhindern. Die Betreuung dieser Patienten erfordert ein interdisziplinäres Management mit rheuma-tologischem Schwerpunkt.

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IgG4-assoziierte Erkrankung mit Tränendrüsenaff ektion Priester L. D.1*, Kreft A.2, Riechers E.3, Witte T.3, Pfeiff er N.1, Ponto K. A.1

1Univ.-Augenklinik, Mainz, Deutschland; 2Institut für Pathologie, Universitätsmedizin Mainz, Mainz, Deutschland; 3Klinik für Rheumatologie und Immunologie, Medizinische Hochschule Hannover, Hannover, Deutschland

Fallvorstellung: Ein 47jähriger Patient stellte sich mit einer deutlichen Lid-schwellung rechts in unserer interdisziplinären Orbitasprechstunde vor.

Traumata in dem betroff enen Bereich, Schmerzen oder eine

Traumata in dem betroff enen Bereich, Schmerzen oder eine

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