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3.1 Material und Methoden

3.1.4 Untersuchungen zur Kotqualität von Sauen in der letzten Woche ante

Rohfaserquellen (Lignocellulose/RTS)

3.1.4.1 Versuchsplan

Ziel dieses Versuches war es, mögliche Effekte der Vermahlungsintensität des Futters (alle Komponenten des Futters vermahlen) und des Zusatzes von Rohfaserkomponenten (Lignocellulose/ RTS) zum Futter – sowie der Futtermenge selbst – auf die Kotbeschaffenheit und -zusammensetzung von Sauen kurz vor der Geburt zu überprüfen.

Dazu wurden den Tieren vier unterschiedliche Varianten des Laktationsfutters ab dem Tag der Einstallung in den Abferkelstall bis zum Tag der Geburt angeboten: d.h.

dass in einer eingestallten Gruppe von acht Tieren jeweils zwei Sauen die jeweilige Futtervariante zugeteilt wurde, so dass alle vier Mischfuttervarianten immer gleichzeitig zum Einsatz kamen und entsprechend Alter und Anzahl der Geburten weitestgehend gleichmäßig verteilt zum Einsatz kamen. Des Weiteren wurden bei den Sauen ab dem Einstallungstag bis drei Tage p. p. täglich die Körpertemperatur rektal gemessen sowie eine Untersuchung auf klinische Symptome bezüglich eines Auftretens von MMA durchgeführt.

3.1.4.2 Versuchstiere und Haltung

Für diesen Versuch standen hochtragende Jung- und Altsauen zur Verfügung. Die Tiere wurden am 108. Tag der Trächtigkeit in den Abferkelstall umgestallt. Insgesamt wurden in diese Untersuchung 40 Tiere einbezogen, wobei zwei Behandlungen mit jeweils acht Sauen und zwei Behandlungen mit jeweils 12 Sauen durchgeführt wurden. Gruppen von bis zu acht Sauen belegten im zweiwöchigen Rhythmus

jeweils einen der drei Abferkelställe mit jeweils acht Plätzen. Vier der 24 Plätze konnten in eine Freilaufbucht umgewandelt werden. Die einzelnen Buchten waren mit Teilspaltenböden aus Betonestrich, Gussrosten sowie Plastikrosten ausgelegt.

Die Ferkelnester waren mit Fußbodenheizung und Rotlichtlampen ausgestattet.

Wasser wurde den Tieren ad libitum über eine in jeder Bucht neben dem Futtertrog angebrachte Zapfentränke angeboten. Das Absetzen der Ferkel erfolgte im Alter von drei bis vier Wochen. Die Sauen wurden anschließend ins Deckzentrum eingestallt, hier belegt oder besamt und in der Regel vier Wochen später nach der positiven Trächtigkeitsuntersuchung in den Wartestall mit Gruppenhaltung umgetrieben.

3.1.4.3 Versuchsfutter und Fütterung

Das Mischfutter für laktierende Sauen (Tabelle 18, 20 u. 21) wurde den Tieren ab der Umstallung in den Abferkelstall (ca. 108. Trächtigkeitstag) bei identischer chemischer Zusammensetzung (Grundkomponenten; alle in der Hammermühle vermahlen) in vier unterschiedlichen Varianten angeboten (Tabelle 17 u. 19):

Tabelle 17: Vermahlungsintensitäten und Zusätze11 des Mischfutters für laktierende Sauen im Abferkelstall (Alleinfutter)

Sieblochgröße der

Hammermühle Zusatz Bezeichnung Abkürzung

8 mm - Grob G

2 mm - Fein F

2 mm 10 % RTS Fein + RTS F + RTS

2 mm 2,5 % Lc. Fein + Lc F + Lc

Die Zuteilung der jeweiligen Mischfuttervariante erfolgte zweimal täglich (6.30 und 14.00 Uhr), je Mahlzeit 1,5 kg manuell. Am Tag der Geburt erhielt jedes Tier lediglich

11 Die Chemische Zusammensetzung der Zusätze zum Mischfutter für laktierende Sauen können Anhang 38 entnommen werden.

eine Mahlzeit des Versuchsfutters. Ab dem Tag nach der Geburt wurde das auf dem Forschungsgut übliche Laktationsfutter – identische inhaltliche Zusammensetzung wie das Versuchfutter ohne Zusatz von Lc oder RTS, mit mittlerem Vermahlungsgrad – eingesetzt.

Tabelle 18: Zusammensetzung des Mischfutters für laktierende Sauen im Abferkelstall

Komponenten Anteil im Alleinfutter (%) Weizen

Tabelle 19: Anteile (%) von Partikeln unterschiedlicher Größe im Alleinfutter für laktierende Sauen in Abhängigkeit vom Vermahlungsgrad aller Mischfutterkomponenten

Sieblochgröße der Hammermühle

Anteil der Partikel

> 1,4 mm (%)

Anteil der Partikel

< 0,4 mm (%)

12 Mineralfutter 18 Z Lys+Meth+Biotin, Fa. Karl Wolpers, Hildesheim, Inhaltsstoffe (je kg): 185 g Ca, 80 g P, 50 g Na, 5 g Mg,50 g Lysin, 20 g Methionin, Cu 500 mg , 60.000 µg Biotin

Tabelle 20: Chemische Zusammensetzung des Mischfutters für laktierende Sauen

Tabelle 21: Chemische Zusammensetzung der Zusätze zum Mischfutter für laktierende Sauen

Angaben in g/kg TS RTS-schwach

melassiert (12%)

Die Sauen wurden in vier Gruppen aufgeteilt, so dass zwischen den einzelnen Futtervarianten eine gleichmäßige Verteilung bezüglich Alter und Parität bestand (Tabelle 22).

Tabelle 22: Anzahl der Sauen pro Futtervariante im Abferkelstall (1 Woche a. p.)

2 mm 2 mm+Lc 2mm +RTS 8 mm

Anzahl der Sauen 12 8 8 12

3.1.4.5 Parameter

Kotbeschaffenheit und -zusammensetzung

Ab dem ersten Tag nach Einstallung bis einschließlich zum Tag des Abferkelns wurden täglich morgens um 6.15 Uhr frische, d.h. spontan abgesetzte Kotproben der

Tiere gesammelt. Im Abferkelstall wurden zur Bestimmung der Kotbeschaffenheit und -zusammensetzung die gleichen Parameter erfasst wie im Wartestall. Ferner wurden die Standflächen des Liegebereichs der Tiere und die Tiere selbst auf Verschmutzungen durch den Kot überprüft (Tabelle 24) Es wurde ein Score entwickelt (Tabelle 23), der die subjektiv empfundene Verschmutzung der Liegefläche im Bereich der Hintergliedmassen der Sau durch den abgesetzten Kot in Zahlenwerten ausdrückt.

Tabelle 23: Score zur Einschätzung der subjektiv beurteilten Standflächenverschmutzung des Liegebereichs

Score Hintere Standfläche des

Liegebereichs der Sauen

Verschmutzungsgrad des Bodens

1 0-25% der Fläche verkotet sauber 2 25-50% der Fläche verkotet geringgradig 3 50-75% der Fläche verkotet mittelgradig 4 75-100% der Fläche verkotet hochgradig

Analog zur Verschmutzung der hinteren Standfläche des Liegebereichs der Sauen wurde anschließend die Verschmutzung der Tiere selbst beurteilt: Wiederum kam ein Score (Tabelle 24) zur Anwendung, der die subjektiv empfundene Verschmutzung der Sauen in Zahlenwerten ausdrückt.

Tabelle 24: Score zur Quantifizierung der subjektiv beurteilten Tierverschmutzung

Score Tier Beurteilung der Verschmutzung

1 keine Verunreinigung mit bloßem Auge erkennbar

sauber 2 ausschließliche Verunreinigung

perianal geringgradig

3 Bereich von After und

Oberschenkeln verschmutzt mittelgradig 4 After, Oberschenkel und Gesäuge

stark mit Kot verschmutzt

hochgradig

Weitere Untersuchungen:

Vor Einstallung in die Abferkelbucht wurden die Tiere auf etwaige Verletzungen untersucht. Ferner wurde täglich die Körpertemperatur der Tiere kontrolliert und aufgezeichnet sowie das Auftreten von MMA-Erkrankungen und die Anzahl der lebenden und toten Ferkel bis Tag drei post partum protokolliert.

3.1.5 Untersuchungen zur Kotqualität von Sauen in der Hochlaktation bei