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Für die monatlichen ultrasonografischen Messungen wurden die Stuten (ggf.

zusammen mit ihren Fohlen) in einen Untersuchungsstand verbracht, fixiert und nach einigen Minuten Beruhigungszeit untersucht.

3.4.1 Geräte und Sonden

Die sonografischen Untersuchungen wurden mit einem LOGIQ e Ultraschallgerät der Fa. GE Healthcare, München und einer 4 - 10 MHz Endolinearsonde (I739-RS), ebenfalls von GE Healthcare, durchgeführt. Anschließend wurden die Standbilder im DICOM - Format zunächst auf einen USB-Stick (4GB, Fa. Traxdata) und später auf einen Laptop (Lenovo™ ThinkPad T61) übertragen.

3.4.2 B – Mode – Sonografie

Zuerst wurde im B - Mode das Fortbestehen der Gravidität überprüft. Hierbei wurde auf die Entwicklung der Frucht, seiner Hüllen und Wässer, der Nabelschnur sowie auf das Vorhandensein des Herzschlags geachtet.

3.4.3 Sonografie der A. uterina 3.4.3.1 B – Mode

Das Auffinden der A. uterina sinistra bzw. dextra erfolgte nach der Methode von BOLLWEIN et al. (1998) von der Aorta aus. Zunächst wurde die Abzweigung der A. iliaca externa dargestellt und das Gefäß entlang der Darmbeinsäule nach latero -ventral verfolgt, bis aus ihm die von zwei Venen begleitete A. circumflexa ilium profunda und die A. uterina hervorgingen. Zur sicheren Identifizierung wurde der weitere Verlauf bis zur Kreuzungsstelle beider Arterien verfolgt. Die Messungen an der A. uterina erfolgten stets an derselben Stelle zwischen ihrem Abzweig aus der A. iliaca externa und der Überkreuzung mit der A. circumflexa ilium profunda. An dieser Lokalisation wurde auch der Gefäßdurchmesser in einem Anschallwinkel von 90° bestimmt.

3.4.3.2 Farbdopplersonografie

Nach Auffinden der A. uterina und Bestimmung ihres Durchmessers wurde im CF -Mode das Dopplerfenster über das Gefäß gelegt und der Schallkopf so positioniert, dass sich der Blutfluss positiv darstellte und die Arterie in einem Winkel von ca. 20°

angeschallt wurde. So war gewährleistet, dass die größtmögliche Anzahl an sich bewegenden Teilchen erfasst wurde. War die richtige Position eingestellt, wurde der PW - Modus hinzu geschaltet, das Gefäß in dem Messcursor platziert und mehrere Dopplerwellen abgeleitet. Zur Auswertung wurden mindestens zwei konsekutive, möglichst gleichförmige Kurven mit ausgeprägter Systole und Diastole ausgewählt und gespeichert. Es wurde weiterhin darauf geachtet, dass die Diastole größtmöglich im Vergleich zur Systole ist.

Abb. 3.2 Darstellung der Veränderung der uterinen Spektralkurven von D 60 (links) mit noch vorhandenem notch zu D 180 (rechts) ohne frühdiastolischen Einschnitt

3.4.4 Sonografie des Corpus luteum 3.4.4.1 B – Mode

Bei der ersten Messung wurde das CL graviditatis und im weiteren Verlauf der Trächtigkeit die Anzahl der CL auxillaria auf den Ovarien erfasst. Es wurde jeweils

ein Bild im B-Mode gespeichert, welches die CL in ihrer maximalen Größe darstellt um bei der späteren Analyse deren Fläche zu bestimmen.

3.4.4.2 Color – Angio – Mode

Die Vaskularisation der Gelbkörper wurde im Color – Angio – Mode aufgezeichnet.

Das Ovar wurde in mehreren Ebenen angeschallt um die größtmögliche Durchblutung der CL ohne Bewegungsartefakte darzustellen und die entsprechenden Bilder zu speichern. Es wurde auch darauf geachtet, nur Bilder am größten Durchmesser des Funktionskörpers auszuwählen.

3.4.5 Combined thickness of uterus and placenta (CTUP)

Zur Beurteilung der Dicke der uteroplazentaren Einheit (combined thickness of uterus and placenta, CTUP) nach RENAUDIN et al. (1997) ab dem 150.Tag wurde der Schallkopf transrektal 2 bis 5 cm cranial der zervikoplazentaren Verbindung platziert und nach lateral bewegt, bis der mittlere Ast der A. uterina auf der ventralen Seite des Uteruskörpers erschien. Der Bereich zwischen diesem Gefäß und der Allantoisflüssigkeit wurde senkrecht zu den Grenzlinien vermessen. Die CTUP wurde stets im ventralen Bereich des Corpus uteri erfasst, da durch ein Ödem im dorsalen Bereich, welches auch bei physiologischen Trächtigkeiten vor allem im letzten Monat auftreten kann, die Plazenta verdickt erscheinen kann. Weiterhin wurde darauf geachtet, dass das Amnion dem Allantochorion nicht anliegt, weil auch hierdurch der Eindruck einer erhöhten CTUP entstehen kann.

Abb. 3.3 Darstellung der Veränderung der CTUP von D 150 (links) bis D 300 (rechts)

3.4.6 Auswertung der farbdopplersonografischen Daten

Mithilfe der Bildbearbeitungssoftware PixelFlux Scientific der Fa. Chameleon Software, Leipzig wurden die Daten als automatische Perfusionsquantifizierung ausgewertet.

3.4.6.1 Auswertung der Dopplerwellen

Das Programm legt über die gespeicherten Dopplerkurven nach Festlegen des Analysebereichs automatisch eine Hüllkurve. Anhand dieser berechnet PixelFlux die maximale systolische Frequenzverschiebung (S), die minimale diastolische Frequenzverschiebung (Dm), die enddiastolische Frequenzverschiebung (Dend) und die maximale mittlere Frequenzverschiebung (TAMF), wie von DUDWIESUS et al.

(1993) und DICKEY (1997) beschrieben. Mithilfe dieser Werte kann der winkelunabhängige Pulsatility Index (PI) nach DICKEY (1997) bestimmt, sowie aus der mittleren maximalen Blutflussgeschwindigkeit (time avaraged maximum velocity = TAMV) und dem Gefäßdurchmesser (DA) das Blutflussvolumen errechnet werden (BFV = TAMV ∙ (DA/2)2 ∙ π). Außerdem wurde bei den Kurven der A. uterina auf das Vorhandensein eines frühdiastolischen Einschnitts (notch), wie von THALER et al. (1992) beschrieben, geachtet (Abb. 3.2).

3.4.6.2 Auswertung der lutealen Durchblutung

Mithilfe des Color – Angio - Mode wird die Blutflussintensität erfasst. Dabei werden die Signale der sich bewegenden zellulären Blutbestandteile detektiert und als farbige Punkte über dem B - Bild abgebildet. Unabhängig von der Blutflussrichtung wird die Intensität in den Farbabstufungen von rot (geringe Intensität) bis gelb (hohe Intensität) dargestellt (DUDWIESUS et al. 1993, DEANE 1995). In der Darstellung geringer Blutflüsse ist dieses Verfahren der herkömmlichen Dopplertechnik überlegen (DUDWIESUS 1995).

Für die Analyse durch das Programm wurden zunächst die Gelbkörper in den gespeicherten Bildern manuell umfahren, um so den Analysebereich (region of interest = ROI) festzulegen. Anschließend wurde durch PixelFlux die Pixelanzahl in dem umfahrenen Bereich bestimmt und daraus die luteale Durchblutung pro Querschnittsfläche (in cm2) abgeleitet (BOLLWEIN et al. 2002b).