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TREFFPUNKT Andrea Dikel

Im Dokument INKLUSIONS-BEGLEITERBAUEN BRÜCKEN (Seite 40-43)

a.dikel@caritas-stuttgart.de Tel. 0711-954 54 450

3 ZENTRALE MEILENSTEINE IN DEN 3 JAHREN:

1. Eine Ausbildung wird ausgeschrieben und das Bewerbungsverfahren für Inklusionsbegleiter wird durchgeführt.

2. Inklusionsbegleiter werden geschult und treten in der Öffentlichkeit als Experten in eigener Sache auf.

3. Die Sprechstunde „Rat und Tat“ wird installiert, strukturiert und fachlich begleitet.

GEWINNUNG VON INKLUSIONSBEGLEITERN:

Nutzung der Zugänge über Teilnehmer- kreis des TREFFPUNKTS (Postverteiler)

Informationsveranstaltung für Inter-essierte im TREFFPUNKT (persönliche Ansprache)

HANDLUNGSFELD DES PROJEKTS:

Bildung und Freizeit

KOOPERATIONSPARTNER IM PROJEKT:

Es wurden keine genannt ZUSÄTZLICHE MITARBEITER:

Hauptamtlich Mitarbeitende (40 %-Stelle) BEGRIFFSVERWENDUNG:

Dieses Projekt wendet sich an Menschen mit Lernschwierigkeiten. Experten in eigener Sache werden zu Inklusionsbotschaftern qualifiziert, sie werden zu Interessenvertre-tern, Vermittlern, Beratern und Mutmachern.

PROJEKTSTRUKTUR:

Die Projektleiterin ist gleichzeitig als Refe-rentin im Seminar zu Inklusionsbotschaf-tern tätig.

Unterstützt wird die Projektverantwortliche durch eine Praktikantin.

WELCHE HALTUNGEN WURDEN IM LAUFE DER PROJEKTARBEIT SICHTBAR?

„Aktuell hat Inklusion Grenzen“, weil die Veränderungen zur Inklusion im Gemein-wesen noch nicht ausreichen, Menschen mit Behinderung respektvoll, auf Augenhöhe zu begegnen. Die Seminarleiterin und Inklu-sisonsbotschafter sind sich einig, dass Viel-falt für eine angstfreie Teilhabe (noch) un-genügend wertgeschätzt wird.

WELCHE VERÄNDERUNGEN MUSSTEN GESTALTET WERDEN?

Konkrete Ziele, die sich auf die inklusive Ent-wicklungen im Stadtgebiet beziehen, wer-den aufgegeben. Die Inklusionsbotschafter sollen zunächst die Möglichkeit zur Biogra-fiearbeit und zur Persönlichkeitsentwick-lung erhalten. Weitere Lernprozesse müssen durchlaufen werden, bis eine Peer-Beratung ohne Überforderung durchgeführt werden kann.

SCHWERPUNKTE DER PROJEKTARBEIT:

Der Schwerpunkt lag insgesamt auf der Vor-bereitung und Durchführung von Schulun-gen für Menschen mit einer geistiSchulun-gen Behin-derung. 2015 lag der zeitliche Aufwand für die Durchführung von Schulungen bei 48,2 %

der gesamten Projektzeit des Jahres. Das Schulungskonzept wurde während der ge-samten Laufzeit stets an die Bedürfnisse und Lernprozesse der Seminarteilnehmenden angepasst. Der zeitliche Aufwand blieb daher fast konstant bei ca. 10,0 %.

INKLUSIONSBOTSCHAFTER:

Es wurden acht Inklusionsbotschafter qua-lifiziert. Sie sind deutscher Herkunft, fünf Frauen und drei Männer. Sie sind zwischen 21 und 60 Jahre alt.

SCHWERPUNKTE IN DER QUALIFIZIERUNG:

Im Mittelpunkt steht die Auseinanderset-zung mit dem Thema Inklusion. Die Verän-derungen, die mit der UN-BRK verbunden sind, werden in der Qualifizierung themati-siert, Chancen und Risiken werden benannt.

Die Diskussionen finden auf einer persönli-chen Ebene statt. Die Seminarleiterin und der Austausch miteinander stärken das Selbstvertrauen und ermutigen zur Einmi-schung und eigenständigen Interessensver-tretung.

ZEITLICHER AUFWAND FÜR DIE EINZELNEN AKTIVITÄTEN IN PROZENT, PROJEKTTRÄGER K

0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 Akquise

Begleitung Bewusstseins -bildung Kooperation / Vernetzung Organisation

Sitzungen, extern

Sitzungen, intern Schulungen durchführen Schulungen entwickeln Vorbereitungszeit

2014 2,2% 0,0% 4,4% 19,5% 11,8% 2,2% 6,6% 23,2% 10,1% 20,1%

2015 0,0% 3,5% 5,2% 13,8% 0,0% 5,2% 3,5% 48,2% 9,8% 10,8%

2016 0,0% 7,1% 6,0% 10,7% 7,1% 1,2% 6,0% 26,2% 9,5% 26,2%

2014 2015 2016

Stand 31.12.2016

Situationsorientiert werden gemeinsam konkrete Veranstaltungen geplant und die Teilnahme an Aktionen und Gremienarbeit vorbereitet.

ROLLE UND AUFGABEN DER INKLUSIONS- BOTSCHAFTER:

Geschulte Inklusionsbotschafter vertreten aus einer Position der Selbstermächtigung die Interessen von Menschen mit Behinde-rung. Sie sensibilisieren die Öffentlichkeit für die Belange der Menschen mit Behinde-rung und machen auf Barrieren im Gemein-wesen aufmerksam. Inklusionsbotschafter werden selbstbestimmt ehrenamtlich tätig.

ERGEBNISSE DER PROJEKTARBEIT:

Die Biografiearbeit stand im Mittelpunkt der Qualifizierung. Über die Reflexion der eige-nen Behinderung und den Austausch über Erfahrungen in den Begegnungen mit Men-schen ohne sichtbare (diagnostizierte) Be-hinderung wurden die Inklusionsbotschaf-ter empowert. Durch die AlInklusionsbotschaf-tersverteilung fand ein „intergenerationaler“ Austausch statt, der es den Teilnehmenden

ermöglich-te, eine individuelle Position zum Thema Inklusion einzunehmen.

MOTTO DES PROJEKTS:

Nimm mich wie ich bin! Menschen mit Be-hinderung und ihre Sicht auf Inklusion.

WO GELINGT ES INKLUSIONSBOTSCHAFTERN, ÜBERGÄNGE MITZUGESTALTEN?

In der Schulung setzen sich die Inklusions-botschafter mit ihrer eigenen Lebensge-schichte auseinander, sie gewinnen Kompe-tenz in ihrer Rolle und werden in ihrem Willen, eigene Interessen zu vertreten, ge-stärkt.

WELCHE WIRKUNGEN ERZIELTE DAS PROJEKT BEZÜGLICH SELBSTBESTIMMUNG, TEILHABE/

PARTIZIPATION UND BEWUSSTSEINSBILDUNG?

Menschen mit einer sog. geistigen Behinde-rung haben Sicherheit und Selbstvertrauen gewonnen. Durch ihr Auftreten wird die Perspektive der Menschen mit Behinderung wahrgenommen.

PERSONENGRUPPEN, DIE ALS INKLUSIONSBEGLEITER GEWONNEN WURDEN

0 2 4 6 8 10 Experte in

eigener Sache 8

Fachkraft, extern Fachkraft, intern Bürgerschaftlich

Engagierte

N = 8

Stand 31.12.2016

VERTEILUNG DER INKLUSIONSBEGLEITER IN ALTERSGRUPPEN

Anzahl Personen

3 3

2

<21 21–30 31–40 41–50 51–60 >60 keine Angabe Stand 31.12.2016

3,5 3 2,5 2 1,5 1 0,5 0

Durch vielfältige Begegnungen wächst die Sicherheit im Umgang miteinander. So wer-den Vorurteile und Fremdheit abgebaut.

Menschen mit und ohne Behinderung erle-ben den jeweils anderen in ungewohnten, neuen Rollen. Das jeweilige Rollenverständ-nis wandelt sich.

WELCHE BARRIEREN WURDEN SICHTBAR?

Ein Umdenken der Projektleitung war erforderlich: Nicht zielorientierte, sondern prozessorientierte Schulungen entsprachen den Bedürfnissen der Teilnehmenden.

Die „Problemtrance“ der Teilnehmen-den war schwer zu überwinTeilnehmen-den.

3 MEILENSTEINE, DIE ERREICHT WURDEN:

Die Inklusionsbotschafter definieren ihre Rolle.

Die eigene Lebensgeschichte findet Anerkennung.

In der Öffentlichkeit vertreten die Inklusionsbotschafter sich und ihre Interessen selbst.

WELCHE FAKTOREN HABEN ZUM GELINGEN DES PROJEKTS BEIGETRAGEN?

Der Umgang der Inklusionsbotschafter mit ihrer eigenen Lebensgeschichte

Die Ausbildung der Menschen mit sog.

geistiger Behinderung

Die Stärkung des Selbstvertrauens und die Erfahrung der Anerkennung

Das Erleben der Selbstwirksamkeit

Das „in Erscheinung“ treten

WELCHE BEDEUTUNG HAT DIE NETZWERKARBEIT FÜR DIE NACHHALTIGE WIRKUNG DES PROJEKTS?

Das Projekt ist stark mit dem TREFFPUNKT, einem Angebot der Caritas Stuttgart für Menschen mit Behinderung, vernetzt. Zu Bewohnerbeiräten und den Werkstätten und Wohnheimen besteht Kontakt.

Projektbeteiligte Personen stehen mit dem Behindertenbeirat der Stadt Stuttgart in Ver-bindung und beteiligen sich an politischen Aktionen und Gremien.

WAS BLEIBT?

Inklusionsbegleiter, die Kompetenzen er-worben haben, ein neues „Standing“ besit-zen, Eigensinn gewonnen haben und das Gefühl von Freiheit kennen. Das Denken im TREFFPUNKT hat sich verändert. Dadurch ergeben sich Chancen zur Auseinanderset-zung und ein erweiterter Kreis, der Inklusion bearbeitet. Aber es bleiben auch Personen-kreise, denen das Leben von Menschen mit Behinderung „fremd“ bleibt.

PFIFF – PROJEKT FÜR INKLUSIVE

Im Dokument INKLUSIONS-BEGLEITERBAUEN BRÜCKEN (Seite 40-43)