KONTAKT
Schwäbischer Turnerbund e. V.
Hans-Jürgen Künneth kuenneth@stb.de Tel. 0711-280 77 250
2. Fünf Modellvereine als Inklusions- begleiter bauen ein inklusives Sport- angebot auf
3. Teilnahme inklusiver Sportgruppen am Landesturnfest in Ulm 2016
GEWINNUNG VON INKLUSIONSBEGLEITERN:
▶ Ausschreibung
▶ Gezielte Direktansprache von Vereinen im Umfeld von Behinderten- und Sonderschulen
HANDLUNGSFELD DES PROJEKTS:
Sport
KOOPERATIONSPARTNER IM PROJEKT:
Special Olympics, BTB, Württembergischer Behinderten- und Rehabilitationssportver-band
ZUSÄTZLICHE MITARBEITER:
Hauptamtliche Mitarbeitende (25 %-Stelle), geringfügig beschäftigte Mitarbeitende BEGRIFFSVERWENDUNG:
Mitgliedsvereine des STB werden in diesem Projekt als Inklusionsbegleiter bezeichnet.
Die Vereine gründen inklusive Gruppen, in denen sich Menschen mit und ohne Behin-derung auf einen inklusiven Teamwettbe-werb vorbereiten.
PROJEKTSTRUKTUR:
Innerhalb des STB wird die Querschnitts-aufgabe Inklusion durch den Projektverant-wortlichen übernommen.
Mit Vertretern anderer Sportverbände wurde ein gemeinsames Team gebildet und eine Lenkungsgruppe eingerichtet.
WELCHE HALTUNGEN WURDEN IM LAUFE DER PROJEKTARBEIT SICHTBAR?
Bewusstheit für die Belange der Menschen mit Behinderung ist im STB vorhanden. Die Zugänglichkeit von Veranstaltungen wird geprüft und verbessert. Inklusion wird auf Fort- und Weiterbildungen thematisiert.
WELCHE VERÄNDERUNGEN MUSSTEN GESTALTET WERDEN?
Um Sportvereine für die Gründung einer in-klusiven Gruppe zu gewinnen, musste eini-ge Überzeugungsarbeit eini-geleistet werden.
Berührungsängste gegenüber neuen Ziel-gruppen bilden Barrieren, die es abzubauen gilt. Gewonnene Vereine wurden intensiv begleitet.
SCHWERPUNKTE DER PROJEKTARBEIT:
Der Schwerpunkt in der Aktivitäten in den drei Jahren lag auf Kooperation und Vernet-zung, gefolgt von Organisationsaufgaben. In 2015 wurde mehr als die Hälfte der Zeit in Kooperation und Vernetzung investiert.
Kontakt wurde zu diversen Vereinen ge-sucht, die sich für eine inklusive Sportgrup-pe öffnen wollten. Unterstützt wurde die Projektarbeit durch die Zusammenarbeit
mit dem Special Olympics Verband und dem Württembergischen Behinderten- und Re-habilitationssportverband.
INKLUSIONSBEGLEITER:
14 Inklusionsbegleiter konnten gewonnen werden. Neben den Personen, die die Projekt-arbeit geleistet haben, sind auch die Teil-nehmenden an den inklusiven Gruppen dokumentiert. Fünf Frauen und neun Män-ner, die alle deutsch als Nationalität ange-ben, sind am Projekt beteiligt. Die
Inklusi-onsbegleiter sind zwischen 21 und über 60 Jahre alt.
SCHWERPUNKTE IN DER QUALIFIZIERUNG:
Die Vereine, die inklusive Gruppen auf den inklusiven Teamwettkampf beim Landes-turnfest vorbereiteten, wurden in den Diszi-plinen des Wettkampfs eingeübt.
Es gibt im Verband Fort- und Weiterbildun-gen, in denen der Umgang mit Menschen mit Behinderung geschult, Ängste abgebaut
ZEITLICHER AUFWAND FÜR DIE EINZELNEN AKTIVITÄTEN IN PROZENT, PROJEKTTRÄGER U
0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 Akquise
Begleitung Bewusstseins -bildung Kooperation / Vernetzung Organisation
Sitzungen, extern
Sitzungen, intern Schulungen durchführen Schulungen entwickeln Vorbereitungszeit
2014 0,0% 0,0% 13,9% 27,3% 22,0% 6,2% 19,1% 0,0% 1,9% 9,6%
2015 0,0% 0,0% 7,3% 56,5% 12,4% 20,3% 3,4% 0,0% 0,0% 0,0%
2016 4,1% 2,0% 8,2% 12,2% 26,5% 6,1% 8,2% 8,2% 20,4% 4,1%
2014 2015 2016
Stand 31.12.2016
und Sicherheit beim Aufbau inklusiver An-gebote gewonnen werden können.
ROLLE UND AUFGABEN DER INKLUSIONSBEGLEITER:
Vereine, die Inklusion thematisieren, öffnen sich neuen Zielgruppen. Funktionsträger und Trainer prüfen die Zugänglichkeit der Angebote und die Bedarfe an inklusiven Angeboten. Der STB begleitet die Mitglieds-vereine.
ERGEBNISSE DER PROJEKTARBEIT:
Fünf inklusive Sportgruppen haben beim Landesturnfest den inklusiven Teamwett-kampf bestritten. Diese Gruppen wurden von Mitgliedsvereinen im Rahmen des Pro-jekts für ein gemeinsames Sportangebot gegründet. Die beteiligten Vereine haben damit ihr Angebot für Menschen mit Behin-derung erweitert.
MOTTO DES PROJEKTS:
Inspiration zur Normalität
WO GELINGT ES INKLUSIONSBEGLEITERN, ÜBERGÄNGE MITZUGESTALTEN?
In einigen Vereinen führen Funktionsträger inklusive Konzepte in ihre Turn- und Sport-vereine ein. Sie öffnen die Vereine für alle Bürger im Ort.
WELCHE WIRKUNGEN ERZIELTE DAS PROJEKT BEZÜGLICH SELBSTBESTIMMUNG, TEILHABE/
PARTIZIPATION UND BEWUSSTSEINSBILDUNG?
Das Projekt wurde zum Startschuss für die Zusammenarbeit mit Behinderteneinrich-tungen. Zum einen können Menschen mit Behinderung durch das Projekt Angebote im Freizeit- und Breitensport im Ort nutzen und zum anderen öffnen sich die Behinderten-einrichtungen in das Gemeinwesen. Die po-sitiven Erfahrungen ermöglichen Nachhal-tigkeit von inklusiven Bewegungs- und Sportangeboten.
PERSONENGRUPPEN, DIE ALS INKLUSIONSBEGLEITER GEWONNEN WURDEN
0 2 4 6 8 Experte in
eigener Sache 7
Fachkraft, extern Fachkraft, intern 1
Bürgerschaftlich
Engagierte 6
N = 14
Stand 31.12.2016
WELCHE BARRIEREN WURDEN SICHTBAR?
▶ Behinderteneinrichtungen verhindern externe Freizeitgestaltung
▶ Bei Vereinsmitarbeitern bestehen Vorbehalte
▶ Physische Barrieren lassen eine inklu-sive Nutzung nicht zu
▶ Fehlende Hallenkapazitäten 3 MEILENSTEINE, DIE ERREICHT WURDEN:
▶ Einigung mit verschiedenen Partnern auf Wettbewerb und Disziplinen
▶ Gewinnung der Vereine
▶ Wettbewerbstag beim Landesturnfest 2016
WELCHE FAKTOREN HABEN ZUM GELINGEN DES PROJEKTS BEIGETRAGEN?
▶ Inspiration der Vereine durch neu konzipierten Wettkampf
▶ Motivation der Vereine durch finanzielle Unterstützung und Teilnahme am Landesturnfest
▶ Übungsleiter schafften Vertrauen in Konzept
▶ Begleitung und Stärkung der Vereine
▶ Begleitung der Menschen mit Behinderung
▶ Ausreichend Zeit für Entwicklung und Wachstum
WELCHE BEDEUTUNG HAT DIE NETZWERKARBEIT FÜR DIE NACHHALTIGE WIRKUNG DES PROJEKTS?
Der Schwäbische Turnerbund hat mit dem Badischen Turnerbund und verschiedenen Behindertensportverbänden kooperiert. Ein inklusiver Wettbewerb für den Freizeit- und Breitensport wurde gemeinsam entwickelt.
Die gewonnenen Modellvereine gründeten inklusive Gruppen, die sich auf den Wettbe-werb vorbereiteten. Sie setzen ihre Arbeit fort und multiplizieren den Gedanken der Inklusion im Bereich Turn- und Sportvereine.
VERTEILUNG DER INKLUSIONSBEGLEITER IN ALTERSGRUPPEN
Anzahl Personen
5 3
2 2 2
<21 21–30 31–40 41–50 51–60 >60 keine Angabe Stand 31.12.2016
6 5 4 3 2 1 0
WAS BLEIBT?
Der STB und die Partnerverbände werden sich weiter mit dem Thema Inklusion ausei-nandersetzen und die Kooperationen weiter-entwickeln. Die Turn- und Sportvereine haben gezeigt, dass sie ihrem gesellschaft-lich-politischen Anspruch nachhaltig ge-recht werden, Bewegungs- und Sportange-bote für alle zu schaffen. Es wurde ein inklusiver Wettkampf neu kreiert. Gemein-same Trainingsangebote fördern gegensei-tige Unterstützung, Akzeptanz und Mitein-ander.