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Die statistische Auswertung erfolgt computergestützt mit SYSTAT (Version 10.2;

SYSTAT Inc., Chicago, USA).

Alle intervallskalierten Daten werden als Mittelwerte mit Standardabweichung und Range angegeben. Häufigkeitsverteilungen werden mit dem Chi-Quadrat-Test, Mittel-wertvergleiche mit dem Student’s t-Test zur Signifikanzprüfung herangezogen. Für die psychometrische Analyse des DiabSkills werden Konsistenzanalysen, Faktorenanalysen und Korrelationen nach Pearson berechnet. Die Prädiktion des Selbstbehandlungsver-haltens erfolgt mittels linearer Regressionsanalysen. Das Alpha-Fehler-Niveau wird mit .05 festgesetzt. Da in der vorliegenden Untersuchung mehrere Tests am gleichen Da-tenmaterial durchgeführt werden, wird zur Korrektur der Fehler eine Alpha-Adjustierung nach Bonferroni vorgenommen.

4 E RGEBNISSE

4.1 P

ATIENTENKOLLEKTIV

Im Untersuchungszeitraum waren 292 Typ-2-Diabetespatienten im Alter von 60 Jahren oder älter in der Klinik. Von diesen 292 potentiellen Probanden wurden 181 Personen angesprochen. Insgesamt nahmen 97 Patienten an der Studie teil: 13 in der Voruntersu-chung und 84 in der HauptuntersuVoruntersu-chung. Die Ergebnisse der VoruntersuVoruntersu-chung wurden bereits in Kapitel 3.1.6 erläutert. Die folgenden statistischen Auswertungen beziehen sich – wenn nicht anders angegeben - ausschließlich auf die Stichprobe der Hauptuntersuchung.

Von den angesprochenen Patienten nahmen 84 nicht teil. Als Grund für Nicht-Teilnahme gaben 41.67 % „kein Interesse“ an. 39.28 % der Patienten konnten aufgrund medizinischer Ursachen (z.B. diabetisches Fußsyndrom, Nierenprobleme mit Dialyse-pflicht, etc.) nicht an der Untersuchung teilnehmen. Die Gründe für die Nichtteilnahme sind in Tabelle 6 dargestellt.

Tabelle 6: Gründe für die Nicht-Teilnahme

Grund für Nichtteilnahme N %

Kein Interesse 35 41.67

Fußsyndrom 17 20.24

Vorzeitige Entlassung 14 16.67

Sehprobleme 5 5.95

Bettlägerig 3 3.57

Dialysepflichtig 3 3.57

Sonstige Erkrankungen 3 3.57

Hörprobleme 2 2.38

Keine ausreichenden Deutschkenntnisse 2 2.38

Gesamt 84 100

Anmerkungen. n = Anzahl der Patienten in den jeweiligen Gruppen. % = Anteil an der Gesamtstich-probe der Nichtteilnehmer (N=84). Geordnet in absteigender Reihenfolge.

Soziodemographische Charakteristika: In Tabelle 7 sind die untersuchten soziodemo-graphischen Variablen Geschlecht, Bildung, Familienstand und Wohnsituation darge-stellt.

Der statistische Vergleich bezüglich der Anteile von Männern und Frauen in der Stich-probe zeigt keinen signifikanten Unterschied (χ2 = 0.19, df=1, p = .663). Dies spricht für eine ausgewogene Geschlechterverteilung.

Es fällt auf, dass die Mehrzahl der Patienten (78.57 %) einen Hauptschulabschluss hat, während nur ein geringer Teil Abitur oder studiert hat (10.71 %), was aufgrund der Al-tersverteilung zu erwarten war.

Bezüglich des Familienstands zeigt sich, dass die Mehrzahl der Patienten (65.48 %) verheiratet ist. Entsprechend dazu lebt die Mehrzahl der Patienten (80.95%) nicht allei-ne.

Tabelle 7: Soziodemographische Charakteristika der Stichprobe Anmerkungen. n = Anzahl der Patienten in den jeweiligen Gruppen. % = Anteil der Patienten in den jeweiligen Gruppen.

Medizinische Parameter: Die medizinischen Parameter (Alter, Diabetesdauer, Größe, Gewicht, BMI, HbA1c-Wert, Blutdruck, HDL, LDL, Gesamtcholesterin und Triglyceri-de) werden in Tabelle 8 veranschaulicht.

Tabelle 8: Statistische Kennwerte der medizinischen Parameter der Stichprobe Parameter Mittelwert

Standard-abweichung

Minimum Maximum

Alter (in Jahren) 67.92 5.57 60.00 84.00

Diabetesdauer (in Jahren) 15.09 9.78 0.10 43.00

Größe (in cm) 168.98 9.02 150.00 189.00

Gewicht (in kg) 91.16 18.34 62.50 144.00

BMI (kg/m²) 31.93 5.36 21.83 47.56

HbA1c (%) 8.54 1.41 6.00 12.70

Systolischer Blutdruck (mmHg)

146.27 17.57 111.00 200.00

Diastolischer Blutdruck (mmHg)

81.28 8.77 60.00 120.00

HDL (mg/dl) 49.07 11.38 22.00 77.00

LDL (mg/dl) 126.27 42.80 37.00 234.00

Cholesterin gesamt (mg/dl) 202.69 62.55 111.00 576.00

Triglyceride (mg/dl) 206.18 226.30 30.00 1911.00

Anmerkungen. Dargestellt sind jeweils Mittelwert, Standardabweichung, Minimum und Maximum.

Angestrebte Zielbereiche der medizinischen Parameter für Diabetespatienten: BMI ≤ 25 kg/m²; HbA1c ≤ 6.1 %; systolischer Blutdruck < 140 mmHg; diastolischer Blutdruck < 85 mmHg; HDL ≥ 50 mg/dl; LDL

< 130 mg/dl; Cholesterin gesamt < 200 mg/dl; Triglyceride < 150 mg/dl (vgl. Gries, 1999).

Es fällt auf, dass die Durchschnittswerte der Stichprobe in fast allen Blutwerten außer-halb des Zielbereiches (nach DDG, vgl. Gries, 1999) liegen. Zur Beurteilung dieser An-gaben ist der Anteil der Patienten die innerhalb und außerhalb des jeweiligen Zielberei-ches des entsprechenden medizinischen Parameters liegen in Tabelle 9 dargestellt.

Für den HbA1c bedeutet dies beispielsweise: Nur ein einziger Patient (1.25 %) liegt in-nerhalb des Zielbereiches. Die restlichen 98.75 % der Probanden liegen außerhalb des Zielbereiches. Wobei davon weitere 3 Patienten (3.75 %) einen normnahen HbA1c -Wert unter 6.5 % haben, 17.50 % der Teilnehmer (n=14) haben einen HbA1c -Wert zwi-schen 6.5 % und 7.5 % und bei den restlichen 77.50 % der Probanden (n=62) liegt der HbA1c -Wert über 7.5 %, was für eine schlechte Blutzuckereinstellung spricht.

Auffällig ist auch, dass fast alle Patienten der Stichprobe (92.5 %) oberhalb eines BMI von 25 kg/m² liegen.

Tabelle 9: Anteil der Patienten, die im Zielbereich der medizinischen Parameter liegen Parameter Zielbereich % innerhalb des

Zielbereichs

% außerhalb des Zielbereichs

BMI (kg/m²) ≤ 25 7.5 92.5

HbA1c (%) ≤6.1 1.25 98.75

Systolischer Blutdruck (mmHg) <140 34.18 65.92

Diastolischer Blutdruck (mmHg) < 85 70.89 29.11

HDL (mg/dl) ≥ 50 46.67 53.33

LDL (mg/dl) < 130 57.33 42.67

Cholesterin gesamt (mg/dl) < 200 55.13 44.87

Triglyceride (mg/dl) < 150 41.03 58.97

Therapieform: Der Vergleich bezüglich der Anteile der verschiedenen Therapieformen ergibt, dass der größte Anteil der Patienten (75.26%) mit Insulin oder einer Kombinati-on aus Insulin und Tabletten behandelt wird. In der vorliegenden Stichprobe fällt auf, dass lediglich ein Patient ausschließlich mittels Diät „behandelt“ wird. Die übrigen 23.71% Patienten nehmen Tabletten zur Senkung des Blutzuckerspiegels.

Folgeerkrankungsstatus: Um das Ausmaß der Folgeschäden besser beurteilen zu kön-nen, werden die Patienten entsprechend der Anzahl der Folgeerkrankungen in drei Gruppen eingeteilt (0–2, 3–4 und ≥ 5). Der Folgeerkrankungsstatus der Patienten sowie die Anzahl der Patienten in den jeweiligen Gruppen ist in Tabelle 10 dargestellt.

Bezüglich des Folgeerkrankungsstatus ist besonders auffällig, dass insgesamt sehr viele der Probanden, nämlich 96.34 %, eine oder mehrere diabetische Folgeerkrankungen haben. Nur 3.66 % der Probanden haben keine Folgeerkrankungen. Am häufigsten tritt die Hypertonie auf (bei 88.10 % der Patienten), gefolgt von Polyneuropathie bei 74.39

% der Probanden. Auch von der Koronaren Herzkrankheit und der Retinopathie sind jeweils mehr als die Hälfte der Patienten betroffen.

Tabelle 10: Folgeerkrankungsstatus der Studienteilnehmer

n (mit) %

Polyneuropathie 61 74.39

Arterielle Verschlusskrankheit 28 34.15

Retinopathie 42 51.85

Nephropathie 39 48.15

Diabetisches Fußsyndrom 13 15.85

Apoplex 11 13.42

Koronare Herzkrankheit 43 52.44

Myokardinfarkt 18 21.95

Arterielle Hypertonie (medikamentös

be-handelt) 74 88.10

0-2 Folgeerkrankungen 17 20.73

3-4 Folgeerkrankungen 36 43.90

5 oder mehr Folgeerkrankungen 29 35.37

Anmerkungen. n (mit) = Anzahl der Patienten mit der jeweiligen Folgeerkrankung. % = Anteil der der Patienten mit der jeweiligen Folgeerkrankung, bezogen auf die Stichprobe der vorliegenden Untersu-chung.