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Soziodemografie der Teilnehmer*innen

6 Grundlegende deskriptive Analyse

6.1 Soziodemografie der Teilnehmer*innen

Neben den bildungs- und erwerbsdemografischen Angaben konnten die Teilneh-mer*innen weitere Angaben zu ihrem soziodemografischen Hintergrund machen, welche nachfolgend dargestellt werden. Zu den weiteren soziodemografischen Anga-ben zählen neAnga-ben dem Geschlecht und dem Alter auch die AngaAnga-ben, in welcher Le-bensphase die Teilnehmer*innen die deutsche Sprache erlernt haben und in wel-chem Jahr sie, sofern sie nicht in Deutschland geboren wurden, nach Deutschland gekommen sind.

Das Durchschnittsalter der Teilnehmer*innen in den von der Universität zu Köln begleiteten arbeitsorientierten Grundbildungsangeboten beträgt demnach, aus-gehend von dem im Vergleich zu den anderen Umfragezeitpunkten umfassenderen Erhebungszeitpunkt T0, 36 Jahre. Die Männer sind mit durchschnittlich 34 Jahren jünger als die Frauen mit durchschnittlich 42 Jahren (siehe Tab. 2). Erwartungsge-mäß befinden sich mehr Männer (267) als Frauen (110) unter den

Teilnehmer*in-nen. Diejenigen, die nicht in Deutschland geboren wurden, sind durchschnittlich im Jahr 1989 nach Deutschland gekommen. Dies entspricht zum Berichtlegungszeit-punkt einem durchschnittlichen Aufenthalt von 29 Jahren in Deutschland. Dieser Wert ist zum Berichtlegungszeitpunkt deckungsgleich mit der Ost-West-Wende. Da-für sprechen unter anderem die von den Teilnehmer*innen überdurchschnittlich oft genannten Geburtsländer Rumänien und Polen, aber auch die weniger häufig ge-nannten Geburtsländer Kasachstan, Kirgistan und die Russische Föderation.

Anzahl und Durchschnittsalter der Teilnehmer*innen Tabelle 2:

Männlich Weiblich Gesamt

Anzahl (absolut) 267 110 380

Durchschnittsalter (in Jahren) 34 42 36

Auf die Frage, in welchem Lebensabschnitt die Teilnehmer*innen die deutsche Spra-che gelernt haben, wurde wie folgt geantwortet: 22 Teilnehmer*innen geben an, bisher kein Deutsch gelernt zu haben. Für diese Teilnehmer*innen wurde ein in-haltsidentischer Fragebogen in ihrer Muttersprache (Rumänisch) angeboten. Im Er-wachsenenalter (ab 18 Jahren) haben insgesamt 110 Teilnehmer*innen die deutsche Sprache gelernt, als Jugendliche (zwischen 14 und 18 Jahren) 14 Teilnehmer*innen sowie bereits als Kind (bis 14 Jahre) 187 Teilnehmer*innen. Demnach haben 60 % der Teilnehmer*innen die deutsche Sprache bereits in ihrer Kindheit und Jugend ge-lernt (siehe Abb. 2). Diese Angabe ist, ausgehend vom Durchschnittsalter der Teil-nehmer*innen zum Umfragezeitpunkt T0, kongruent mit der bereits ermittelten Jahreszahl, zu der die Teilnehmer*innen durchschnittlich nach Deutschland gekom-men sind.

Lebensphase des Erwerbs der deutschen Sprache (in %) Abbildung 2:

Die bildungsbiografischen Angaben der Teilnehmer*innen lassen sich zunächst mit Blick auf die allgemeinbildenden Schulabschlüsse sowie später auf die berufsbilden-den Ausbildungs- sowie Studienabschlüsse aufschlüsseln.

Bei den allgemeinbildenden Schulabschlüssen ist zunächst festzustellen, dass zehn Teilnehmer*innen zum Erhebungszeitpunkt T0 keinen allgemeinbildenden Schulabschluss aufweisen. Einen Abschluss von einer Förderschule haben hingegen vier Teilnehmer*innen. Weitere 79 Teilnehmer*innen weisen einen dem Volks- oder Hauptschulabschluss entsprechenden Schulabschluss auf. Die mittlere Reife haben 160 Teilnehmer*innen erreicht, die Fachhochschulreife 27 sowie die allgemeine Hochschulreife 61 Teilnehmer*innen. Damit weisen 73 % der Teilnehmer*innen ei-nen auf die berufliche Ausbildung vorbereitenden allgemeinbildenden Schulab-schluss in Form der mittleren Reife oder höher auf (siehe Abb. 3). Der Volks- oder Hauptschulabschluss ist demnach mit 23 % unter den Teilnehmer*innen vertreten und 4 % weisen zum Erhebungszeitpunkt T0 (bisher) keinen oder einen Förder-schulabschluss auf.

Allgemeinbildende Schulabschlüsse (in %)

Als erwerbsbiografische Angaben konnten die Teilnehmer*innen darüber hinaus Auskunft über die offizielle Anerkennung ihrer Berufsausbildung in Deutschland geben, ob sie in Vollzeit oder Teilzeit angestellt sind, ob ihr Arbeitsvertrag unbefris-tet oder befrisunbefris-tet ist und seit wann sie in dem Unternehmen beschäftigt sind, in dem die von der Universität zu Köln begleiteten arbeitsorientierten Grundbildungsange-bote realisiert werden.

Die Frage nach der Art der abgeschlossenen Berufsausbildung haben zum Um-fragezeitpunkt T0 insgesamt 57 % der Teilnehmer*innen beantwortet. Die

verblei-Abbildung 3:

benden 43 % haben keine Angaben zur Art der abgeschlossenen Berufsausbildung gemacht, weshalb vermutet werden kann, dass ein entsprechender Anteil der Teil-nehmer*innen keine abgeschlossene Berufsausbildung hat. Von den Teilnehmer*in-nen mit einer abgeschlosseTeilnehmer*in-nen Berufsausbildung haben 180 Teilnehmer*inTeilnehmer*in-nen eine in Deutschland anerkannte Berufsausbildung und 35 können eine in Deutschland nicht anerkannte Berufsausbildung vorweisen. Demnach haben insgesamt 84 % der Teilnehmer*innen mit abgeschlossener Berufsausbildung eine in Deutschland aner-kannte Berufsausbildung (siehe Abb. 4). Zur Berufsausbildung zählt bei diesem Fra-geformat auch ein zuvor abgeschlossenes Studium, welches gegebenenfalls je nach Herkunftsland der Teilnehmer*innen in Deutschland nicht anerkannt wird. Dies gilt insbesondere bei Studienabschlüssen aus der Russischen Föderation und den Satel-litenstaaten der ehemaligen Sowjetunion. Genannt wurden hier unter anderem ju-ristische oder medizinische, aber auch ingenieurwissenschaftliche Studienab-schlüsse.

Anerkannte und nicht anerkannte Berufsausbildungen (in %)

Von den Teilnehmer*innen arbeiten nach Eigenangaben 185 in Vollzeit und 65 in Teilzeit, wobei diese Frage nicht von allen Teilnehmer*innen beantwortet wurde und keine Aussage darüber getroffen werden kann, ob die Teilnehmer*innen freiwillig eine Teilzeitbeschäftigung einer Vollzeitbeschäftigung vorziehen. Auf eine entspre-chende Darstellung dieser Angaben in Prozent wird daher an dieser Stelle verzich-tet.

Ein vollständigeres Antwortverhalten zeigt sich erst wieder beim Blick auf die Befristung der Arbeitsverträge. Hier geben 14 Teilnehmer*innen an einen befriste-ten Arbeitsvertrag zu haben, 295 hingegen haben nach Eigenangaben zum Umfra-gezeitpunkt T0 einen unbefristeten Arbeitsvertrag vorliegen. Unter allen vorliegen-den Antworten, mit Ausnahme der Teilnehmer*innen, die zum Erhebungszeitpunkt

Abbildung 4:

T0 und T1 über einen Personaldienstleister und somit vor der Vermittlung in den Beruf teilgenommen haben, entspricht dies einer Quote von 95 % an unbefristeten Arbeitsverträgen.

Darüber hinaus kann festgehalten werden, dass in den Unternehmen, in denen die Lernende Region – Netzwerk Köln die arbeitsorientierten Grundbildungsangebote realisiert, die befragten Teilnehmer*innen durchschnittlich seit etwa zehn Jahren ar-beiten. Als Eintrittsjahr in den aktuellen Beruf konnte im Durchschnitt das Jahr 2007 ermittelt werden.