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Schritt 5 | CBR-Problem formulieren und Attribute isolieren

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5.5 Phase 2 | Case-based Reasoning

5.5.1 Schritt 5 | CBR-Problem formulieren und Attribute isolieren

In Schritt 5 erfolgt die formale Formulierung des Abfrageproblems der aktuellen Prob-lemsituation, um in weiterer Folge eine Gegenüberstellung mit den in der Fallbasis gespeicherten Fällen durchführen zu können. Hierfür werden die Attribut-Wert-Paare der Problemdarstellung aus den vorliegenden Ausgangsinformationen isoliert. Die Be-standteile des Abfrageproblems verhalten sich analog zu den BeBe-standteilen der Prob-lemdarstellung eines bereits gespeicherten Falls. Die indizierten Attribut-Wert-Paare werden ebenfalls in den Deskriptorengruppen 1-3 zusammengefasst. Aufgrund der zu-vor erläuterten Objektzusammensetzung des Gesamt-Service-Kits sowie der resultie-renden Fall- und Fallbasisstruktur wird je benötigter 𝑊𝐴𝐼𝐷 ein separates Abfrageprob-lem generiert (vgl. Abbildung 35 und Abbildung 44). Die Vorgänge in Schritt 5 entspre-chen der Aufgabe „Identify Features“ der Task-method structure (vgl. Punkt 2.5.3).

Die approbierte gedruckte Originalversion dieser Dissertation ist an der TU Wien Bibliothek verfügbar. The approved original version of this doctoral thesis is available in print at TU Wien Bibliothek.Die approbierte gedruckte Originalversion dieser Dissertation ist an der TU Wien Bibliothek verfügbar. The approved original version of this doctoral thesis is available in print at TU Wien Bibliothek.

Abbildung 44: Schematische Darstellung der CBR-Problemformulierung (eigene Darstellung)

Deskriptorengruppe 1

Die Deskriptorengruppe 1 enthält die Fallbasis-Indizes 𝑊𝐴𝐼𝐷 und 𝐴𝑇𝐼𝐷. Mit Ihnen lässt sich der Suchraum auf eine Sub-Fallbasis sowie eine Auswahl darin enthaltener Fälle eingrenzen. Die Attribute dieser Deskriptorengruppe resultieren aus Phase 118. Attribut 𝑊𝐴𝐼𝐷: Es werden alle relevanten 𝑊𝐴𝐼𝐷𝑠, welche in Phase 1 identifiziert wur-den, in die Phase 2 übernommen. Gemäß der Fallstruktur in Abbildung 38 wird für jede 𝑊𝐴𝐼𝐷 ein separates Abfrageproblem generiert (vgl. Abbildung 44). Die 𝑊𝐴𝐼𝐷 ist für die Ansteuerung der zugehörigen Sub-Fallbasis in der Fallbasis verantwortlich. Analog zur Attributsbeschreibung der Fallbestandteile in Punkt 5.2.4 wird der Wert des Attri-buts mit dem Datentyp „String“ dargestellt. Je Abfrageproblem kann dieses Attribut lediglich einmal auftreten.

Attribut 𝐴𝑇𝐼𝐷: Dieses Attribut grenzt die Anzahl der zu prüfenden Fälle in der jeweiligen Sub-Fallbasis einer 𝑊𝐴𝐼𝐷 ein. Es werden ausschließlich Fälle mit einer übereinstim-menden 𝐴𝑇𝐼𝐷 den weiteren Ähnlichkeitsprüfungen unterzogen. Folglich ist die 𝐴𝑇𝐼𝐷 Bestandteil von jedem Abfrageproblem je 𝑊𝐴𝐼𝐷. Der Wert der 𝐴𝑇𝐼𝐷 ist ebenfalls mit dem Datentyp „String“ definiert. Je Abfrageproblem kann dieses Attribut nur eine Aus-prägung besitzen.

18 Beispiele zur Veranschaulichung aller Einzelschritte können dem Anhang A.4 entnommen werden.

TBZi

PDM-System SBOM 1SBOM 2SBOM 3 SBOM …

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Attribut 𝑇𝑦𝑝𝐴𝑇𝐼𝐷: Analog zum vorherigen Attribut und mit dem gleichen Ziel ergibt sich das Attribut 𝑇𝑦𝑝𝐴𝑇𝐼𝐷. Das Attribut weist den Datentyp „Boolean“ auf und bekommt den 𝑊𝑒𝑟𝑡 = 1 (d. h. Attribut = vorhanden) zugewiesen. Je Abfrageproblem kann dieses Attribut lediglich einmal vorhanden sein.

Deskriptorengruppe 2

Die Deskriptorengruppe 2 enthält die Attribut-Wert-Paare für die Position 𝑃𝑖 der vorlie-genden Problemstellung. Diese Attribute werden nicht aus Phase 1 übernommen und müssen daher zunächst identifiziert werden.

Die Attribute werden mittels einer Datenbankabfrage der Wissensbasis generiert. Hier-für wird das in Phase 1 identifizierte Attribut 𝐴𝐼𝐷 genutzt. Mit Hilfe dieses Attributs wird zunächst die Service-Stückliste der zu servicierenden Anlage identifiziert. Hierbei ist es zwingend erforderlich, dass die Stückliste im Format einer Strukturstückliste (vgl.

hierzu Punkt 2.3.4) extrahiert wird. I. d. R. sind Stücklisten im PDM-System eines Un-ternehmens hinterlegt. Der Wert des Attributs wird mit dem Datentyp „Boolean“ darge-stellt und kann demzufolge den 𝑊𝑒𝑟𝑡 = 0 oder den 𝑊𝑒𝑟𝑡 = 1 annehmen. Die Attribu-tanzahl ist variabel. Die Pseudocodeformulierung ergibt sich wie folgt:

Formel 7: Regel für die Abfrage der Stücklistendatenbank19 Wenn 𝐴𝐼𝐷𝑆𝐵𝑂𝑀= 𝐴𝐼𝐷𝑆𝐴Dann

Selektiere 𝑆𝐵𝑂𝑀 SonstPrüfe nächste 𝐴𝐼𝐷𝑆𝐵𝑂𝑀

ResultatPassende 𝑆𝐵𝑂𝑀 zur 𝐴𝐼𝐷𝑆𝐴wurde identifiziert.

𝑆𝐵𝑂𝑀 … 𝐼𝐷 𝑑𝑒𝑟 𝑆𝑒𝑟𝑣𝑖𝑐𝑒 𝐵𝑖𝑙𝑙 𝑜𝑓 𝑀𝑎𝑡𝑒𝑟𝑖𝑎𝑙 𝐴𝐼𝐷𝑆𝐵𝑂𝑀… 𝐴𝑛𝑙𝑎𝑔𝑒𝑛 𝐼𝐷 𝑑𝑒𝑟 𝑆𝐵𝑂𝑀 𝐴𝐼𝐷𝑆𝐴… 𝐴𝑛𝑙𝑎𝑔𝑒𝑛 𝐼𝐷 𝑑𝑒𝑟 𝑆𝑒𝑟𝑣𝑖𝑐𝑒 − 𝐴𝑛𝑓𝑟𝑎𝑔𝑒

In weiterer Folge wird je Eintrag in der Service-Strukturstückliste die Positionsnum-mer 𝑖 sowie für jeden Eintrag das Attribut Position 𝑃𝑖 generiert und mit dem booleschen 𝑊𝑒𝑟𝑡 = 1 versehen (vgl. Abbildung 40, Abbildung 41 und Abbildung 45). Die

Interpre-19 Beispiele zur Veranschaulichung aller Einzelschritte können dem Anhang A.4 entnommen werden.

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tation dieses Attribut-Wert-Paares sagt aus, dass die Position 𝑃𝑖 in der Service-Struk-turstückliste existiert. Die Anzahl der Attribute ist variabel und korreliert mit der Anzahl der Stücklisteneinträge.

Abbildung 45: Bestandteile eines beispielhaften Abfrageproblems (eigene Darstellung)

Attribut Attributsanzahl Wert (Datentyp) Attribut Wert Attribut Wert

WAID fix (1x) String WAID WAID 2 WAID WAID 4

ATID fix (1x) String ATID Serie A ATID Serie A

TypAnlagenty p ID fix (1x) Boolean TypSerie A 1 TypSerie A 1

Attribut Attributsanzahl Wert (Datentyp) Attribut Wert Attribut Wert

Pi variabel Boolean P10 1 P10 1

P10-10 1 P10-10 1

P10-10-10 1 P10-10-10 1

P10-10-20-20 1 P10-10-20-20 1

P10-10-20-10 1 P10-10-20-10 1

P10-10-20-20 1 P10-10-20-20 1

P10-10-20-30 1 P10-10-20-30 1

P10-10-30 1 P10-10-30 1

Attribut Attributsanzahl Wert (Datentyp) Attribut Wert Attribut Wert

TBZi variabel String TBZ10 Anlage TBZ10 Anlage

TBZ10-10 Zylinderkopf TBZ10-10 Zylinderkopf

TBZ10-10-10 Kopfdichtung TBZ10-10-10 Kopfdichtung

TBZ10-10-20-20 Zylinderkopf TBZ10-10-20-20 Zylinderkopf

TBZ10-10-20-10 Zylinderkopf TBZ10-10-20-10 Zylinderkopf

TBZ10-10-20-20 Einlassventil TBZ10-10-20-20 Einlassventil

TBZ10-10-20-30 Auslassventil TBZ10-10-20-30 Auslassventil

TBZ10-10-30 O-Ring TBZ10-10-30 O-Ring

TBZ10-20-40 Sechskantschraube TBZ10-20-40 Sechskantschraube

TBZ10-20 Kolben TBZ10-20 Kolben

TBZ10-20-10 Kolben TBZ10-20-10 Kolben

TBZ10-20-20 Kolbenring TBZ10-20-20 Kolbenring

TBZ10-20-30 Kolbenbolzen TBZ10-20-30 Kolbenbolzen

TBZ10-30 Ölpumpe TBZ10-30 Ölpumpe

TBZ10-30-10 Sechskantschraube TBZ10-30-10 Sechskantschraube

TBZ10-30-20 Motorölpumpe TBZ10-30-20 Motorölpumpe

TBZ10-30-30 O-Ring TBZ10-30-30 O-Ring

TBZ10-30-40 Abdeckung TBZ10-30-40 Abdeckung

TBZ10-40 Kurbelgehäuse TBZ10-40 Kurbelgehäuse

TBZ10-40-10 Kurbelgeäuse TBZ10-40-10 Kurbelgeäuse

TBZ10-40-20 Halterung TBZ10-40-20 Halterung

TBZ10-40-30 Sechskantschraube 1 TBZ10-40-30 Sechskantschraube 1

TBZ10-40-40 Sechskantschraube 2 TBZ10-40-40 Sechskantschraube 2

Abfrageproblem | Beispiel - Teil 2 "WAID 4"

Deskriptorengruppe 1

Abfrageproblem | Allgemein Abfrageproblem | Beispiel - Teil 1 "WAID 2"

Deskriptorengruppe 1

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Deskriptorengruppe 3

Diese Deskriptorengruppe enthält das Attribut Teilebezeichnung 𝑇𝐵𝑍𝑖20. Der Attributs-wert wird mit dem Datentyp „String“ hinterlegt. Die Attributanzahl ist variabel und kor-reliert mit der Anzahl des Attributs Position 𝑃𝑖. Die Indizierung erfolgt gemeinsam mit der zuvor beschriebenen Datenbankabfrage der Service-Strukturstückliste. Hierfür wird bei jedem Stücklisteneintrag, sprich für jede zuvor identifizierte Position, die hin-terlegte Teilebezeichnung 𝑇𝐵𝑍𝑖 in das Abfrageproblem übernommen.

Mit der Definition der zuvor erläuterten Attribute ist die Indizierung der Abfrageprob-leme, und somit die Aufgabe „Identify Features“ gemäß der Task-Method-Structure, abgeschlossen. Das Ergebnis kann hinsichtlich seiner Anzahl an resultierenden Ab-frageproblemen sowie des Umfangs der Abfrageprobleme von Fall zu Fall variieren.

Maßgebend hierfür sind die Anzahl 𝑊𝐴𝐼𝐷𝑠 aus Phase 1 sowie die Anzahl Einträge in einer Service-Strukturstückliste. Das Ergebnis von Schritt 5 dient in weiterer Folge dem Ähnlichkeitsabgleich mit den in der Fallbasis hinterlegten Fällen.

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