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Attributableitung für die Problemdarstellung

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5.2 Fallbestandteile

5.2.4 Attributableitung für die Problemdarstellung

Aufbauend auf der Fallstruktur erfolgt nachstehend die Herleitung der Attribut-Wert-Paare für die formale Beschreibung der Problemdarstellung. Diese gliedert sich in drei Deskriptorengruppen (vgl. Abbildung 39). Die Attribute der Problemdarstellung dienen als Indizes für den Abgleich der Ähnlichkeit eines Falls mit neuen Problemsituationen.

Eine Übersicht der Fallbestandteile sowie der Attributbezeichnungen und Variablen können der Abbildung 39 und Tabelle 10 entnommen werden. Ergänzend zu den nach-folgenden Ausführungen sind im Anhang A.3 für ein holistisches Verständnis entspre-chende Beispiele je Attribut angeführt.

Attribut „Wartungsposition ID“

Den vorangegangenen Ausführungen ist zu entnehmen, dass die Herausforderung in der Definition der benötigten Wartungsposition IDs und deren einzelner Teilenummern besteht. Das Attribut Wartungsposition ID 𝑊𝐴𝐼𝐷 ist daher ein Teil der Problemdarstel-lung. Der Wert des Attributs wird mit dem Datentyp „String“ beschrieben. Dieser enthält die exakte Wartungspositionsbezeichnung.

Attribut „Anlagentyp ID“

Für eine 𝑊𝐴𝐼𝐷 kann eine Vielzahl unterschiedlicher Lösungsmöglichkeiten (Fälle) existieren. D. h. eine benötigte Teilenummer kann bei unterschiedlichen Anlagen auf divergierenden Positionsnummern verortet sein. Ursachen hierfür sind u. a.: Baugrup-penvarianten, die individuelle Entscheidung des verantwortlichen Konstrukteurs oder auch die Gültigkeit einer generischen Wartungspositionsdokumentation über mehrere Anlagentypen hinweg. Für die Dezimierung der zu prüfenden Anzahl an Fällen im

Rah-Die approbierte gedruckte Originalversion dieser Dissertation ist an der TU Wien Bibliothek verfügbar. The approved original version of this doctoral thesis is available in print at TU Wien Bibliothek.Die approbierte gedruckte Originalversion dieser Dissertation ist an der TU Wien Bibliothek verfügbar. The approved original version of this doctoral thesis is available in print at TU Wien Bibliothek.

men einer Abfrage wird das Attribut Anlagentyp ID 𝐴𝑇𝐼𝐷 in die Problemdarstellung auf-genommen. Der Wert des Attributs wird ebenfalls mit dem Datentyp „String“ beschrie-ben. Dieser enthält die exakte Anlagentypbezeichnung. Dieses Attribut trägt zur Leis-tungserhöhung des CBR-Systems und folglich zur Minimierung der Teileidentifikati-onszeiten bei.

Abbildung 39: Fallbestandteile (eigene Darstellung)

Attribut „TypAnlagentyp ID

Das Attribut TypAnlagentyp ID 𝑇𝑦𝑝𝐴𝑇𝐼𝐷 wird von dem vorherigen Attribut 𝐴𝑇𝐼𝐷 abgeleitet.

Die Attributbezeichnung enthält den Wert (String) des Attributs 𝐴𝑇𝐼𝐷 und wird mit dem Datentyp „Boolean“ beschrieben. Für 𝑇𝑦𝑝𝐴𝑇𝐼𝐷 gilt stets 𝑇𝑦𝑝𝐴𝑇𝐼𝐷 = 1 (d. h. Attribut = vorhanden). Die Umwandlung des semantischen String-Werts in einen numerischen Boolean-Wert erfolgt aus technischen Gründen. Hierdurch werden der Ähnlichkeitsab-gleich und die datentechnische Verarbeitung beschleunigt.

Attribut Attributsanzahl Wert (Datentyp) Attribut Wert

WAID fix (1x) String WA ID WAID 2

ATID fix (1x) String ATID Serie A

TypAT ID fix (1x) Boolean TypSerie A 1

Attribut Attributsanzahl Wert (Datentyp) Attribut Wert

Pi variabel Boolean P10-30-20 1

P10-30-30 1

Attribut Attributsanzahl Wert (Datentyp) Attribut Wert

TBZi variabel String TBZ10-30-20 Motorölpumpe

TBZ10-30-30 O-Ring

Attribut Attributsanzahl Wert (Datentyp) Attribut Wert

fTBZi variabel TNi als String fMotorölpumpe 1011

fO-ring 1012

Attribut Attributsanzahl Wert (Datentyp) Attribut Wert

mTBZi variabel STKi als Double mMotorölpumpe 1

mO-ring 1

Attribut Attributsanzahl Wert (Datentyp) Attribut Wert

Ist-Bh fix (1x) String Ist-Bh 9.890

AID fix (1x) String AID A1990

FED fix (1x) String FED 27.11.2019

FID fix (1x) String FID 1200

UID fix (1x) String UID Max Mustermann

Case | Allgemein Case | Beispiel

Problem

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Sowohl das Attribut 𝑊𝐴𝐼𝐷 als auch die Attribute 𝐴𝑇𝐼𝐷 und 𝑇𝑦𝑝𝐴𝑇𝐼𝐷 sind Bestandteile der Deskriptorengruppe 1 (vgl. Abbildung 39)11. Sie werden in der vorliegenden Arbeit als Fallbasis-Indizes bezeichnet, da diese Attribute eine eindeutige Aussage bzgl. der Eignung eines Falls für eine vorliegende Problemstellung zulassen. Die zu prüfenden Fälle der Fallbasis lassen sich somit eingrenzen. In einer Fallbeschreibung können diese Attribut-Wert-Paare jeweils nur einmal vorkommen.

Tabelle 10: Attribute und Variablen der Fallbestandteile (eigene Darstellung) Fallbestandteil Attributbezeichnung Abkürzung

Problem

WartungspositionID WAID

Anlagentyp ID ATID

TypAnlagentyp ID 𝑇𝑦𝑝𝐴𝑇𝐼𝐷

Positionsnummer i

Position 𝑃𝑖

Teilebezeichnung der Positionsnummer i 𝑇𝐵𝑍𝑖

Lösung

Teilenummer der Teilebezeichnung TBZi 𝑓𝑇𝐵𝑍𝑖 Teilenummer der Positionsnummer i 𝑇𝑁𝑖

Stückzahl der Teilebezeichnung TBZi 𝑚𝑇𝐵𝑍𝑖 Stückzahl der Positionsnummer i 𝑆𝑇𝐾𝑖

Kontext

Ist-Betriebsstunden Ist-Bh

Anlagen ID AID

Fallerstellungsdatum FED

Fall ID FID

Autor ID UID

Attribute „Position“und „Positionsnummer“

Auf Basis der Detailprozessanalyse sowie den resultierenden Expertenaufgaben lässt sich ableiten, dass das entscheidende Expertenwissen nicht die Kenntnis hinsichtlich der korrekten und benötigten Ersatzteilnummern darstellt, sondern aus der Anlagen-kenntnis des Experten besteht. Mit Hilfe dieses Expertenwissens werden die Positio-nen in der Service-Strukturstückliste identifiziert, von der die benötigten Teilenummern abzulesen sind. Folglich muss im Zuge des Abgleichs eines gespeicherten Falls mit einer vorliegenden Problemstellung eine Prüfung erfolgen, ob eine benötigte Position sowohl im Fall als auch in der vorliegenden Problemstellung enthalten ist. Das Attribut Position 𝑃𝑖 ist daher ein Teil der Problemdarstellung eines Falls.

Das Attribut 𝑃𝑖 weist eine direkte Abhängigkeit von dem Attribut Positionsnummer 𝑖 auf.

Sämtliche Positionsnummern eines Falls sowie eines vorliegenden Abfrageproblems

11 Beispiele zur Veranschaulichung aller Attribute können dem Anhang A.3 entnommen werden.

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bilden die Indexmenge 𝐼. Die Positionsnummer bildet sich aus der Verkettung der lo-kalen Positionsnummern der einzelnen Stücklistenstufen eines Teils (vgl. Abbildung 21 und Abbildung 40). Die einzelnen Positionsnummern werden in PDM-Systemen als ID für die Verortung eines Teils in einer Stücklisteebene vergeben. Der Wert des Attri-buts 𝑃𝑖 ist als Datentyp „Boolean“ definiert. Das Attribut 𝑃𝑖 ist genau dann 1, wenn die Positionsnummer 𝑖 in einem Fall oder Abfrageproblem existent ist. Bezogen auf einen Fall bedeutet dies, dass das Teil dieser Position für die Durchführung der zugehörigen Wartungsposition benötigt wird. Hierdurch werden ebenfalls ein schnellerer Ähnlich-keitsabgleich sowie eine datentechnische Verarbeitung ermöglicht. Der beschriebene Zusammenhang wird mit folgender Gleichung ausgedrückt:

Formel 1: Positionsgleichung12

𝑃𝑖= {1, 𝑓𝑎𝑙𝑙𝑠 𝑃𝑜𝑠𝑖𝑡𝑖𝑜𝑛𝑠𝑛𝑢𝑚𝑚𝑒𝑟 𝑖 𝑖𝑛 𝐹𝑎𝑙𝑙 𝑜𝑑𝑒𝑟 𝐴𝑏𝑓𝑟𝑎𝑔𝑒𝑝𝑟𝑜𝑏𝑙𝑒𝑚 𝑣𝑜𝑟𝑘𝑜𝑚𝑚𝑡 0, 𝑠𝑜𝑛𝑠𝑡

𝑖 ∈ 𝐼

𝐼 … 𝑀𝑒𝑛𝑔𝑒 𝑎𝑙𝑙𝑒𝑟 𝑃𝑜𝑠𝑖𝑡𝑖𝑜𝑛𝑠𝑛𝑢𝑚𝑚𝑒𝑟𝑛

Diese Attribut-Wert-Paare werden in Abbildung 39 in der „Deskriptorengruppe 2“ an-geführt. Abhängig vom Teileumfang einer Wartungsposition kann die Anzahl der Attri-but-Wert-Paare in dieser Deskriptorengruppe variieren.

Attribut „Teilebezeichnung“

Als weiteres Attribut der Problemdarstellung lässt sich die Teilebezeichnung 𝑇𝐵𝑍𝑖 de-finieren. Die Prozessanalyse zeigt, dass der Experte einen Abgleich der nung einer benötigten Positionsnummer der Service-Stückliste und der Teilebezeich-nung einer Wartungsposition vornimmt, um die Übereinstimmung der Teile sicherzu-stellen. Folglich muss ein entsprechender Mechanismus in den Retrieval-Prozess des CBR-Ansatzes integriert werden. Analog zum vorherigen Attribut weist daher auch die Teilebezeichnung einen Bezug zum Attribut Positionsnummer 𝑖 auf. Der Wert des At-tributs wird durch den Datentyp „String“ angegeben. Diese Attribut-Wert-Paare werden in Abbildung 39 als „Deskriptorengruppe 3“ angeführt. Die Anzahl der Attribut-Wert-Paare dieser Deskriptorengruppe korreliert aufgrund ihrer direkten Abhängigkeit mit der Anzahl Attribut-Wert-Paare der Deskriptorengruppe 2.

12 Beispiele zur Veranschaulichung aller Attribute können dem Anhang A.3 entnommen werden.

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Mit den abgeleiteten Deskriptorengruppen 1, 2 und 3 ist die Problemdarstellung eines Falls vollständig beschrieben.

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