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4.3.1 Neigungswinkel des Tibiaplateaus

Die Bestimmung des Neigungswinkels des Tibiaplateaus erfolgte prä- und postoperativ sowie zum Zeitpunkt der Untersuchung. Des Weiteren wurde der Winkel anhand einer postoperativen Kontrollaufnahme, soweit vorhanden, bestimmt. Die Ermittlung des TPS wurde mittels konventioneller Methode durchgeführt (MARCELLIN-LITTLE 2004a).

Zur statistischen Auswertung erfolgte eine Einteilung der postoperativen Tibiaplateauwinkel in vier Gruppen:

Gruppe 1: 0,0 Grad bis 3,0 Grad Gruppe 2: 3,1 Grad bis 9,0 Grad Gruppe 3: 9,1 Grad bis 12,0 Grad Gruppe 4: mehrs als 12,0 Grad

4.3.2 Arthrosegrad

Zur Rekonstruktion der Arthroseentwicklung wurden sowohl prä- und postoperative Röntgenaufnahmen als auch Röntgenaufnahmen zum Zeitpunkt der Untersuchung miteinander verglichen. Im Rahmen der Studie wurde zwischen der Gonarthrose und der Gonotrochlose in toto unterschieden. Die Arthrosebewertung erfolgte analog zum Bewertungsschema von MAGER (2000). Entsprechend der degenerativen Veränderungen erfolgte eine Einteilung in folgende Arthrosegrade (Vgl. Abb. 11):

60 0 = keine radiologischen Anzeichen für arthrotische Veränderungen

1 = geringgradige radiologische Anzeichen für arthrotische Veränderungen

2 = mittelgradige radiologische Anzeichen für arthrotische Veränderungen

3 = hochgradige radiologische Anzeichen für arthrotische Veränderungen

Abb. 11: Einteilung der Arthrosegrade (modifiziert nach Mager 2000)

Des Weiteren wurde ausgehend von den Gradeinteilungen die Zunahme der Arthrose beurteilt:

0 = keine Zunahme der radiologischen Anzeichen für arthrotische Veränderungen 1 = geringgradige Zunahme der radiologischen Anzeichen für arthrotische

Veränderungen

2 = mittelgradige Zunahme der radiologischen Anzeichen für arthrotische Veränderungen

3 = hochgradige Zunahme der radiologischen Anzeichen für arthrotische Veränderungen

Die zur Beurteilung der Osteoarthrose röntgenologischen Parameter sind entsprechend INNES et al. (2004) die Gelenkfüllung, die Osteophytose, die intraartikuläre Mineralisation sowie die Klassifizierung der Gonarthrose und Gonotrochlose, wobei der Grad der röntgenologischen Veränderungen nicht mit dem Grad der klinischen Symptome korreliert (LAZAR et al. 2005; GORDON et al. 2003, HEFFRON u. CAMPBELL 1979).

61 4.3.3 Osteophytenkonformation

Die Bewertung der degenerativen Veränderungen an 16 definierten Knochenpunkten nach MAGER (2000) wurde in der vorliegenden Arbeit modifiziert (Vgl. Abb. 12 und 13).

Im mediolateralen Strahlengang 1. Apex patellae

2. Basis patellae

3. proximaler Bereich der Trochlea ossis femoris 4. distaler Bereich der Trochlea ossis femoris 5. Kondylen des Femurs

6. Tuberositas tibiae

7. kranialer Bereich der Tibiakondylen 8. kaudaler Bereich der Tibiakondylen 9. Tibiaplateau

10. Facies poplitea

11. Osssa sesamoidea m. gastrocnemii

Abb. 12: Knochenpunkte im mediolateralen Strahlengang (modifiziert nach Mager 2000)

Im kaudokranialen Strahlengang 12. lateraler Kondylus des Femurs 13. medialer Kondylus des Femurs 14. Fossa intercondylaris

15. medialer Kondylus der Tibia 16. lateraler Kondylus der Tibia

Abb. 13: Knochenpunkte im kaudokranialen Strahlengang (modifiziert nach Mager 2000)

Die Beurteilung der röntgenologisch sichtbaren Veränderungen erfolgte entsprechend der ermittelten Osteophytengröße. Die Größe der Osteophyten wurde anhand deren Höhe gemessen von der Knochenoberfläche sowie deren Breite parallel zur Knochenoberfläche in Millimetern bestimmt. Beide Werte wurden entsprechend der folgenden Bewertung in Grade eingeteilt.

1 = Osteopyhtenhöhe oder –breite= 0 mm 2 = Osteophytenhöhe oder –breite= 0 bis 2 mm 3 = Osteophytenhöhe oder –beite= > 2 bis 5 mm 4 = Osteophytenhöhe oder –breite= > 5 mm

Anschließend wurde die Summe aus der Osteophytenhöhe plus der Osteophytenbreite bestimmt. Jeweils von der Summe ausgehend wurde des Weiteren der Zuwachs an Osteophyten bestimmt. Dazu wurden präoperative Röntgenaufnahmen mit Aufnahmen zum Zeitpunkt der Untersuchung verglichen.

62 4.3.4 Positionierung und Größe des Sägeblattes (S)

Die Positionierung des Osteotomiezentrums ist abhängig vom Verlauf des Sägeschnittes am Kaudalrand der Tibia.

Ein rechtwinklig zum Kaudalrand der Tibia verlaufender Sägeschnitt wurde als senkrecht beurteilt. Ein nach distal abfallender Sägeschnitt wurde als „downhill“, ein nach proximal ansteigender als „uphill“ bezeichnet. Der Winkel wurde ausgehend vom rechten Winkel auf die Tibialängsachse bestimmt.

Das Zentrum der Osteotomie wurde soweit wie möglich über den femoralen Ansatzstellen der Kollateralbänder gewählt. In der praktischen Ausführung lag das Zentrum der Osteotomie in der Regel über der Eminentia interkondylaris und damit nicht über dem Drehpunkt des Gelenkes.

Es erfolgte des Weiteren eine Beurteilung des Sägeschnittverlaufs kranial des kranialen Tibiaplateaurandes. Der Abstand zwischen dem kranialen Messpunkt des Tibiaplateaus und der Kaudalkante des Ligamentum patellae wurde in postoperativen mediolateral angefertigten Röntgenaufnahmen gedrittelt. Anschließend wurde beurteilt in welchem Drittel der Sägeschnitt verläuft (Vgl. Abb. 14).

Abb. 14: Positionierung des Sägeschnittes (Pfeil 2015)

Die in den im Rahmen dieser Arbeit durchgeführten Operationen verwendeten Sägeblätter haben einen Radius von 18 (S3), 24 (S1) und 30 (S2) mm.

4.3.5 Kompression des Sägespaltes

Die Kompression des Sägespaltes wurde sowohl an im mediolateralen Strahlengang als auch an im kaudokranialen Strahlengang unmittelbar postoperativ angefertigten Röntgenaufnahmen beurteilt. Im mediolateralen Strahlengang erfolgte die Bewertung unterteilt in die Kompression im kranialen sowie im kaudalen Abschnitt des Frakturspaltes.

63 Im kaudokranialen Strahlengang wurde die Kompression in der medialen und in der lateralen Hälfte des Frakturspaltes beurteilt.

4.3.6 Schwenkachse

Der proximale Steimannnagel des Jig`s stellt den Drehpunkt des proximalen Osteotomiesegmentes dar. Ist der proximale Steinmannnagel des Jig`s auf der Längsachse der Tibia plaziert, liegt die Schwenkachse in der Gelenkachse. Ausgehend von der Gelenkachse kann der Jig zudem weiter kranial oder kaudal der Tibialängsachse plaziert sein.

4.3.7 Bohrloch

Der Abstand des durch den proximalen Steinnmannnagel (Pin) des Jigs verursachten Bohrloches vom Gelenkspalt wurde an unmittelbar postoperativ angefertigten Röntgenaufnahmen in Millimetern beurteilt. Der Abstand wurde ermittelt zwischen dem Zentrum des proximalen Jig-Pin-Bohrloches und der Tibiaplateaukante auf einer Linie parallel zur Tibialängsachse.

4.3.8 Dicke des Lig. Patella

Die Dicke des Ligamentum patellae wurde präoperativ und zum Zeitpunkt der Nachuntersuchung an im mediolateralen Strahlengang angefertigten Röntgenbildern beurteilt.

Die Messung erfolgte in halber Höhe zwischen der Tuberositas tibiae und der Apex patellae in Millimetern. Zudem wurde die Dickenzunahme des Lig. patellae anhand der ermittelten Werte rechnerisch bestimmt.