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Es wurden neben der Bestimmung von Mittel- und Medianwerten, Standardabweichungen und prozentualen Angaben "Kreuztabellen" erzeugt, anhand derer Statistiken und Zusammenhangsmaße erstellt worden sind. Zudem wurden Pearson-Korrelationskoeffizienten, der Chi-Quadrat-Test sowie der Kruskal-Wallis-Test angewendet.

File Type: SPSS Data File

Mit dem Kruskal-Wallis-Test wird geprüft, ob mehrere unabhängige Variable aus der gleichen Grundgesamtheit stammen. Für eine detailierte Beurteilung wurde der Mann-Whitney-Test verwendet, welcher testet, ob zwei unabhängige Stichproben aus der gleichen Grundgesamtheit stammen.

5 Ergebnisse

5.1 Besitzerbefragung

In 78 Fällen (83,9 %) berichteten die Besitzer zum Zeitpunkt der Nachuntersuchung von einer normalen Belastung ihres Tieres. Von einer erhöhten Aktivität wie zum Beispiel durch Fahrrad fahren, sportliche oder jagdliche Nutzung wurde in sechs Fällen (6,5 %) gesprochen.

Die Belastung vor der Ruptur des Kreuzbandes beschrieben die Besitzer in 54 Fällen (58,1 %) als normal. Von einer sportlichen Nutzung der Tiere berichteten 32 Patientenbesitzer

(34,4 %).

Die durchschnittliche Lahmheitsdauer, die von den Besitzern postoperativ beobachtet wurde betrug 53,6 Tage. Die kürzeste Lahmheitsdauer betrug dabei null Tage und die längste 365 Tage.

In 17 (18,3 %) Fällen konnten die Bestizer eine Wetterfühligkeit an der operierten Gliedmaße beobachten. Die Beschwerden traten dabei insbesondere bei Wetterumschwüngen sowie bei kaltem Wetter auf.

64 5.2 Funktionelle Ergebnisse

Zum Zeitpunkt der Nachuntersuchung konnte in 69 Fällen (74,2 %) keine Lahmheit diagnostiziert werden. Sieben Kniegelenke (7,5 %) verursachten eine geringgradige Lahmheit, 9 (9,7 %) eine mittelgradige Lahmheit sowie vier (4,3 %) eine hochgradige Lahmheit.

Der Sitztest fiel zum Zeitpunkt der Kontrolluntersuchung bei 60 Kniegelenken (64,5 %) negativ aus. In 28 Fällen (30,1 %) wurde die Gliedmaße im Sinne eines positiven Sitztestes vom Körper abgestellt.

An 13 Kniegelenken (14,0 %) konnte eine Beugehemmung wahrgenommen werden. An 8 Kniegelenken (8,6 %) konnte keine eindeutige Diagnose gestellt werden, und die restlichen 72 Kniegelenke (77,4 %) konnten ohne Hemmung gebeugt werden. In fünf Fällen (5,4 %) korrelierte die Beugehemmung mit einem Beugeschmerz. Als weitere Ursachen für eine Beugehemmung kommen entsprechend den Untersuchungsergebnissen eine erhöhte Arthroseentwicklung im Kniegelenk sowie eine Meniskusläsion in Frage.

In 81 Fällen (87,0 %) zeigte sich das untersuchte Kniegelenk schmerzfrei. Im Rahmen der Kontrolluntersuchung konnte an sieben Kniegelenken (7,5 %) eine Schmerzreaktion provoziert werden, wobei in fünf Fällen (5,4 %) die passive Beugung schmerzhaft war, in einem Fall (1,1 %) die Hyperextension sowie in einem Kniegelenk (1,1 %) sowohl die passive Beugung als auch die Hyperextension. Bei fünf Kniegelenken (5,4 %) konnte keine eindeutige Diagnose gestellt werden. Eine Krepitation während der Beugung in Streckung konnte lediglich bei einem Kniegelenk (1,1 %) wahrgenommen werden, wobei letzteres schmerzhaft bei passiver Beugung war.

In 60 Fällen (64,5 %) konnte zum Zeitpunkt der Nachuntersuchung keine vermehrte Füllung des Kniegelenkes diagnostiziert werden. Fünf Kniegelenke (5,4 %) wiesen palpatorisch eine vermehrte Füllung auf. In acht Fällen (8,6 %) konnte kein Befund erhoben werden.

Das Schubladenphänomen konnte in 56 Kniegelenken (60,2 %) positiv ausgelöst werden.

Das Ergebnis der Schubladenprobe fiel in 27 Kniegelenken (29,0 %) negativ aus. An 10 Kniegelenken (10,8 %) konnte keine eindeutige Diagnose gestellt werden.

Bei der Beurteilung der Muskulatur zum Zeitpunkt der Kontrolluntersuchung spielten eine Vielzahl von Einflußfaktoren eine Rolle. Neben der bilateralen Chirurgie mußten parallele Erkrankungen berücksichtigt werden. In den folgenden Ergebnissen wurden lediglich die 50 (53,8 %) unilateral operierten Tiere berücksichtigt. Eine gleichmäßige Bemuskelung an beiden Hintergliedmaßen wiesen davon 30 (32,3 %) Tiere auf. An 10 operierten Gliedmaßen (10,8 %) konnte eine Muskelatrophie von durchschnittlich 1,8 cm im Vergleich zur nicht operierten Seite gemessen werden. Zwei Gliedmaßen (2,2 %) wiesen im Vergleich zur nicht operierten Seite eine um durchschnittlich 2,5 cm vermehrte Bemuskelung auf.

5.3 Röntgenologische Resultate

5.3.1 Neigungswinkel des Tibiaplateaus prae operationem

Der im Rahmen dieser Arbeit durchschnittliche Neigungswinkel des Tibiaplateaus prae operationem der untersuchten Kniegelenke lag bei 23,3 Grad. Der größte Neigungswinkel von 35 Grad wurde bei einem Deutschen Schäferhund gemessen und die kleinsten von 16 Grad jeweils bei Kniegelenken von Mischlingen sowie einem Golden Retriever.

Der durchschnittliche Tibiaplateauwinkel innerhalb der einzelnen Rassen ist in der folgenden Tabelle dargestellt. Die Messung des TPS erfolgte nach der konventionellen Methode entsprechend MARCELLIN-LITTLE (2004a).

65

Tab. 3: Präoperativer Tibiaplateauwinkel in Abhängigkeit von der Rasse (n= 93)

Rasse Anzahl der Gelenke Durchschnittl. TPS

Boxer 11 23,7

DSH 12 24,7

Rottweiler 10 23,8

Golden Retriever 9 22,1

Dobermann 2 25,5

Berner Senenhund 3 23,3

Riesenschnauzer 4 21,3

Amerkikan Staffordshire Terrier 2 28

Münsterländer 3 26

Chow Chow 3 22,3

Hovawart 2 23,5

Mischling 13 22,2

Dt. Drahthaar 1 20

Shar Pei 2 22

Pyrenäenberghund 1 22

Bordeauxdogge 1 23

Alano 3 26,3

Gordon Setter 1 26

Labrador Retriever 2 21

Colli 1 20

Amerikan Pitbull Terrier 1 24

Dalmatiner 2 22,5

Airdale Terrier 2 27

Akita Inu 2 19

Es konnte zudem eine signifikante Korrelation zwischen dem präoperativen Tibiaplateauwinkel und dem Abstand des Fibulakopfes vom Tibiaplateau dargestellt werden.

5.3.2 TPS post operationem und zum Nachuntersuchungszeitpunkt

Der postoperative Tibiaplateauwinkel (TPW) zeigte eine statistisch signifikante Abweichung vom Tibiaplateauwinkel zum Zeitpunkt der Nachuntersuchung (Wilcoxon-Test; p= 0,000). In 90 Fällen (96,8 %) konnte der postoperative Tibiaplateauwinkel ermittelt werden, wobei der Mittelwert bei 7,4156 lag mit einer Standardabweichung von 3,9496. Die Ermittlung des postoperativen Tibiaplateauwinkels war in drei Fällen (3,2 %) nicht möglich. Die Ermittlung des Tibiaplateauwinkels zum Zeitpunkt der Nachuntersuchung erfolgte in 92 Fällen (98,9 %), wobei der Mittelwert bei 10,5315 lag mit einer Standardabweichung von 4,3268.

Bei einem Kniegelenk (1,1 %) konnte der TPW zum Zeitpunkt der Nachuntersuchung nicht ermittelt werden. Folgend werden die Neigungswinkel zu den verschiedenen Untersuchungszeitpunkten dargestellt.

66 5.3.3 Arthrosen

Arthrosegrade

0 0,5 1 1,5 2 2,5 3

präoperativer Grad postoperativer Grad Grad der Progression

Zeitpunkt Grad

Gonarthrose Gonotrochlose

Abb.15: Schweregrad der Arthrosen zum jeweiligen Untersuchungszeitpunkt

Im Vergleich des Gonarthrose- und Gonotrochlosegrades zum Zeitpunkt der Untersuchung konnte ein statistischer Zusammenhang dargestellt werden (Chi-Quadrat-Test; p= 0,000). Die Abhängigkeit der Arthrosegrade konnte in den Winkelgruppierungen von 0,0 Grad bis 3,0 Grad und von 3,1 Grad bis 9,0 Grad ermittelt werden. In den Winkelgruppen von 9,1 Grad bis 12,0 Grad und über 12,1 Grad konnte diese Abhängigkeit nicht mehr festgestellt werden.

In 92 Kniegelenken konnte eine Zunahme der Gonarthrose dokumentiert werden, wobei der Mittelwert bei 0,91 Grad lag (Standardabweichung= 0,548). Der Mittelwert der bei 91 Kniegelenken dokumentierten Gonotrochloseprogression lag bei 0,63 Grad mit einer Standardabweichung von 0,551. Die Zunahmen der Arthrosen weisen untereinander einen statistischen Zusammenhang auf (Chi-Quadrat-Test; p= 0,035), wobei sich die Abhängigkeit erst in der Altersgruppe von fünf bis sieben Jahren postoperativ deutlicher darstellt. Im Vergleich der beiden Altersgruppen konnte statistisch dargestellt werden, dass in der Altersgruppe von fünf bis sieben Jahren postoperativ die Progression der Gonarthrose fortgeschritten war (Chi-Quadrat-Test; p= 0,000). Beim Vergleich der Gonotrochloseprogression beider Altersgruppen konnte lediglich ein linearer Zusammenhang dargestellt werden (Chi-Quadrat-Test; p= 0,032), wobei die Gonotrochlose in der Altersgruppe von fünf bis sieben Jahren postoperativ prozentual höhergradiger ausgeprägt ist.

Unter Berücksichtigung des postoperativen Tibiaplateauwinkels konnte der Zusammenhang der Arthrosezunahmen lediglich in der Winkelgruppierung von 3,1 Grad bis 9,0 Grad dargestellt werden (Wilcoxon-Test; p= 0,000). In den postoperativen Winkelguppen von 0,0 Grad bis 3,0 Grad, 9,1 Grad bis 12,0 Grad sowie über 12,0 Grad konnte die Verbindung statistisch nicht mehr ermittelt werden.

Setzt man zudem beide Altersgruppen ins Verhältnis, so ist der statistische Zusammenhang in beiden Gruppen nachweisbar und damit unabhängig vom Untersuchungszeitraum.

67 Im Rahmen dieser Arbeit untersuchte Einflussfaktoren auf die Arthrose und Arthroseprogression sind:

1. Körpergewicht

Hinsichtlich des Körpergewichtes ließ sich kein Einfluss auf den Grad der präoperativen Gonarthrose (Kruskal-Wallis-Test; p= 0,074) und den Grad der präoperativen Gonotrochlose (Kruskal-Wallis-Test; p= 0,530) herstellen. Zudem konnte kein statistischer Zusammenhang zwischen der Arthroseprogression und dem Körpergewicht nachgewiesen werden. Der zum Zeitpunkt der Nachuntersuchung ermittelte Grad (Kruskal-Wallis-Test; p= 0,074) sowie die Zunahme der Gonarthrose (Chi-Quadrat-Test; p= 0,398) werden nicht durch das Körpergewicht beeinflusst. Ebenso scheint der Grad (Kruskal-Wallis-Test; p= 0,530) und die Zunahme der Gonotrochlose (Chi-Quadrat-Test; p= 0,287) nicht vom Körpergewicht abhängig zu sein.

2. Alter

Das Alter der Patienten zum Zeitpunkt der Untersuchung hatte keinen Einfluss auf den zum Zeitpunkt der Untersuchung bestehenden Gonarthrosegrad (Kruskal-Wallis-Test; p= 0,235).

Im Gegensatz dazu besteht ein statistisch signifikanter Zusammenhang zwischen dem Alter und dem Gonotrochlosegrad zum Zeitpunkt der Untersuchung (Kruskal-Wallis-Test; p=

0,039).

3. Rasse

Es konnten keine statistischen Zusammenhänge zwischen einzelnen Rassen und einer Arthroseprädisposition nachgewiesen werden.

4. Lahmheitsdauer präoperativ

Die Dauer der präoperativen Lahmheit hatte statistisch keinen Einfluss auf die Gonarthrose zum Zeitpunkt der Untersuchung (Kruskal-Wallis-Test; p= 0,998). In Anlehnung an die ermittelten Medianwerte ist dennoch eine Tendenz der Zunahme des Gonarthrosegrades abhängig von der präoperativen Lahmheitsdauer zu erkennen. Ein statistisch signifikanter Einfluss der präoperativen Lahmheit auf die Gonotrochlose konnte des Weiteren nicht nachgewiesen werden (Kuskal-Wallis-Test; p= 0,407). Zudem konnte kein statistischer Zusammenhang zwischen der Zunahme der Gonarthrose (Mann-Whitney-Test; p=0,838) sowie der Zunahme der Gonotrochlose (Mann-Whitney-Test; p= 0,334) und der präoperativen Lahmheitsdauer nachgewiesen werden. Unter Verwendung der Medianwerte kann jedoch eine Gonarthroseprogression in Abhängigkeit von der präoperativen Lahmheitsdauer beobachtet werden. Median wiesen 14 Fälle keine Zunahme der Gonarthrose auf, 30 Fälle eine ggr.

Zunahme der Gonarthrose und 6,5 Fälle eine mgr. Zunahme.

5. Untersuchungszeitraum

Es konnte kein direkter Zusammenhang zwischen dem Zeitraum der Operation und der Untersuchung und dem Grad der Gonarthrose (Kruskal-Wallis-Test; p= 0,103) sowie dem Grad der Gonotrochlose (Kruskal-Wallis-Test; p= 0,075) nachgewiesen werden. Trotz der fehlenden statistischen Signifikanz kann in Anlehnung an die Medianwerte ein Zusammenhang zwischen der Gonarthrose zum Zeitpunkt der Untersuchung und dem Untersuchungszeitraum dargestellt werden, wobei sich der Grad der Gonarthrose mit zunehmendem Zeitabstand erhöht (Medianwerte: keine Gonarthrose= 23,5; ggr. Gonarthrose=

33,0; mgr. Gonarthrose= 37,0; hgr. Gonarthose= 60,0).

68 6. Präoperativer Tibiaplateauwinkel

Der präoperative Tibiaplateauwinkel hatte weder einen gesicherten Einfluss auf den präoperativen Gonarthrosegrad (Kruskal-Wallis-Test; p= 0,320) noch auf den präoperativen Gonotrochlosegrad (Kruskal-Wallis-Test; p= 0,237)

7. Postoperativer Tibiaplateauwinkel

Es konnte kein statistisch signifikanter Zusammenhang zwischen den zum Zeitpunkt der Untersuchung ermittelten Gonarthrose- und Gonotrochlosegraden und den postoperativen Winkeln nachgewiesen werden (Chi-Quadrat-Test; p= 0,192 und Chi-Quadrat-Test; p=

0,058). Unter Berücksichtigung der prozentualen Angaben erhöht sich der Grad der Gonarthrose mit abnehmenden postoperativen Tibiaplateauwinkel.

Im Gegensatz dazu vermindert ein postoperativer Tibiaplateauwinkel von mehr als 9 Grad den Grad der Gonotrochlose. Ein Tibiaplateauwinkel von weniger als 9 Grad erhöht den Grad der Gonotrochlose.

Legende der in den Abb.16 – 19 verwendeten Abkürzungen:

GA Gonarthrose

GA-US Gonarthrose zum Zeitpunkt der Nachuntersuchung

US Untersuchung

grp. gruppiert

GT Gonotrochlose

Z-GT Zunahme der Gonotrochlose

GA zum Zeitpunkt der US

0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100

0 -3 3 - 9 9 -12 > 12

Winkel post OP grp.

GA-US in % obB

ggr.

mgr.

hgr.

Abb.16: Gonarthrose zum Zeitpunkt der Untersuchung (GA-US) abhängig vom grp. postoperativen TPW

69 GT zum Zeitpunkt der US

0 10 20 30 40 50 60 70 80

0 - 3 3 - 9 9 - 12 > 12

Winkel post OP grp.

Z-GT in % obB

ggr.

mgr.

hgr.

Abb.17: Gonotrochlose zum Zeitpunkt der Untersuchung abhängig vom grp. postoperativen TPW

Eine Beeinflussung der Progression der Gonarthrose scheint durch den postoperativen Tibiaplateauwinkel (TPW) nicht vorzuliegen (Chi-Quadrat-Test; p= 0,312). Ebenso hat der postoperative Tibiaplateauwinkel keinen Einfluss auf die Progression der Gonotrochlose (Chi-Quadrat-Test; p= 0,108). Unter Berücksichtigung der prozentualen Angaben kann eine Zunahme der Gonotrochloseprogression in Abhängigkeit von einem kleiner werdenden TPW dargestellt werden. Des Weiteren kann eine Zunahme der Gonarthroseprogression in Abhängigkeit von der Zunahme des TPW beobachtet werden.

Zunahme der GT

0 10 20 30 40 50 60 70

0 - 3 3 - 9 9 - 12 > 12

Winkel post OP grp.

Z-GT-OP-US in %

obB ggr.

mgr.

Abb.18: Zunahme der Gonotrochlose abhängig vom grp. postoperativen TPW

8. Tibiaplateauwinkel zum Zeitpunkt der Nachuntersuchung

Der zum Zeitpunkt der Nachuntersuchung ermittelte Tibiaplateauwinkel steht statistisch in keinem Zusammenhang mit der Progression der Gonarthrose (Chi-Quadrat-Test; p= 0,140) sowie der Progression der Gonotrochlose (Chi-Quadrat-Test; p=0,979).

70 Es konnte jedoch ein linearer Zusammenhang zwischen der Gonarthroseprogression und dem Tibiaplateauwinkel zum Zeitpunkt der Untersuchung dargestellt werden (Chi-Quadrat-Test;

p= 0,044).

Bei der Auswertung der prozentualen Angaben stellt sich dar, dass mit einem Winkel von größer als 9,0 Grad der prozentuale Anteil der höhergradigen Arthrosezunahme steigt. Bei einem Winkel von weniger als 9,0 Grad liegt der prozentuale Anteil vermehrt bei einer Arthrosezunahme um ein Grad sowie bei keiner Arthrosezunahme.

Z-GA-OP-US

0 10 20 30 40 50 60 70 80

0 - 3 3 -9 9 - 12 > 12

Winkel US grp.

Z-GA-OP-US in %

obB ggr.

mgr.

Abb.19: Zunahme der Gonarthrose abhängig vom grp. TPW zum Zeitpunkt der Nachuntersuchung

9. Präoperativer Arthrosegrad

Sowohl die Gonarthrose als auch die Gonotrochlose sind statistisch gesichert von ihrem präoperativen Arthrosegrad abhängig.

Der präoperative Gonarthrosegrad hat des Weiteren einen statistisch gesicherten Einfluss auf die Progression der Gonarthrose postoperativ (Chi-Qudrat-Test; p= 0,000). Konnte präoperativ keine Gonarthrose diagnostiziert werden, so kann für die Progression eine Erhöhung um durchschnittlich einen Arthrosegrad vorhergesagt werden. Existiert präoperativ bereits eine geringgradige Arthrose, ist eine Progression um keinen oder maximal einen Arthrosegrad zu verzeichnen. Ebenso ist die Zunahme der Gonotrochlose statistisch signifikant abhängig vom präoperativen Gonotrochlosegrad (Chi-Quadrat-Test; p= 0,006).

Besteht präoperativ eine geringgradige bis keine Gonotrochlose beschränkt sich die Progression auf eine Erhöhung um lediglich keinen bis einen Grad. Im Fall einer präoperativen mittelgradigen Gonotrochlose konnte keine weitere Progression der Arthrose nachgewiesen werden.

10. Schwenkachse

Die Platzierung der Schwenkachse beeinflusst weder den Grad der Gonarthrose zum Zeitpunkt der Untersuchung (Chi-Quadrat-Test; p= 0,208) noch den Grad der Gonotrochlose (Chi-Quadrat-Test; p= 0,187). Die Progression der Gonarthrose (Chi-Quadrat-Test; p= 0,718) und der Gonotrochlose (Chi-Quadrat-Test; p= 0,701) sind zudem nicht von der Positionierung der Schwenkachse abhängig.

71 Legende der Knochenpunkte (Abbildung: 20)

1 Apex patellae

2 Basis patellae

3 proximaler Bereich der Trochlea ossis femoris 4 distaler Bereich der Trochlea ossis femoris 5 Tuberositas tibiae

7 kranialer Bereich der Tibiakondylen 8 kaudaler Bereich der Tibiakondylen

9 Tibiaplateau

10 Facies poplitea

11 Ossa sesamoidei musculi gastrocnemii 12 lateraler Kondylus des Femurs

13 medialer Kondylus des Femurs 14 Eminentia intercondylaris 15 medialer Kondylus der Tibia 16 lateraler Kondylus der Tibia

Abb. 20: Topographie und Schweregrad der Arthrosen in Abhängigkeit von der Schwenkachse

Ein statistisch signifikanter Unterschied konnte an der Facies poplitea dargestellt werden. Im Vergleich der zentralen mit der kranialen Positionierung der Schwenkachse konnte eine signifikante Progression der Osteophytenbildung bei kranialer Schwenkachsenposition ermittelt werden (Mann-Whitney-Test; p= 0,048). Im Vergleich der zentralen Position gegenüber der kaudalen Position konnten Signifikanzen an den Knochenpunkten medialer Kondylus des Femurs Test; p= 0,035) und Apex patellae (Mann-Whitney-Test; p= 0,006) ermittelt werden. Die Osteophyten an den beiden Knochenpunkten sind bei zentraler Position der Schwenkachse größer. Im Vergleich der kranialen mit der kaudalen Positionierung konnte an der Fossa intercondylaris eine statistische Signifikanz ermittelt werden (Mann-Whitney-Test; p= 0,040), wobei die größeren Osteophyten bei kaudaler Positionierung der Schwenkachse ermittelt worden sind.

72 11. Abstand des Bohrloches zur Gelenkfläche des Tibiaplateaus

Der Abstand des proximalen Bohrloches zur Befestigung des Jig’s hat weder Einfluss auf den Grad der Gonarthrose (Chi-Quadrat; p=0,746) und Gonotrochlose (Chi-Quadrat; p= 0,982) zum Zeitpunkt der Untersuchung noch auf deren Progression.

12. Größe des Sägeblattes

Die Größe des intraoperativ verwendeten Sägeblattes hat keinen gesicherten Einfluss auf die Progression der Gonotrochlose (Chi-Quadrat-Test; p= 0,877) sowie die Progression der Gonarthrose (Chi-Quadrat-Test; p= 0,177).

13. Positionierung des Sägeschnittes

Die Position des Sägeschnittes kranial des Tibiaplateaus hat weder Einfluß auf den Gonarthrosegrad Test; p= 0,973) und den Gonotrochlosegrad Quadrat-Test; p= 0,441) zum Zeitpunkt der Untersuchung sowie die Gonarthroseprogression (Chi-Quadrat-Test; p= 0,418) und die Gonotrochloseprogression (Chi-(Chi-Quadrat-Test; p= 0,136).

Es konnte ein gesicherter Unterschied des Osteophytengrades am medialen Kondylus des Femurs (Mann-Whitney-Test; p= 0,013), der Tuberositas tibiae (Mann-Whitney-Test; p=

0,043) sowie der Facies poplitea (Mann-Whitney-Test; p= 0,025) beim Vergleich der Positionierung des Sägeschnittes zwischen der ersten und zweiten Position dokumentiert werden.

Der in Position 1 durchgeführte Sägeschnitt (Vgl. Abb. 15) führt dabei statistisch signifikant zu einer größeren Osteophytenbildung am medialen Kondylus des Femurs (Medianwert: Pos.1=

5,4600; Pos.2=4,5600) und an der Facies poplitea (Medianwert: Pos.1= 3,7300;

Pos.2= 0,0000). Die Progression der Osteophyten ist an der Basis patellae (Mann-Whitney-Test; p=

0,033) und im Bereich der Facies poplitea (Mann-Whitney-Test; p= 0,023) höhergradiger, wenn der Sägeschnitt in der ersten Lokalisation durchgeführt wurde.

Abb. 21: Positionierung des Sägeschnittes in Position 1 (Pfeil 2015)

73 Im Gegensatz dazu ist die Osteophytengröße an der Tuberositas tibiae kleiner im Vergleich der Osteophytengröße bei Durchführung des Sägeschnittes in der zweiten Position. Die Progression der Osteophyten am lateralen Tibiakondylus ist im Gegensatz dazu bei Durchführung des Sägeschnittes in der zweiten Position größer (Mann-Whitney-Test; p=

0,032).

Bei der Durchführung des Sägeschnittes in der zweiten Position (Vgl. ABB. 16) konnte im Vergleich zur Durchführung in der dritten Position ein größerer Arthrosegrad am Kondylus des Femurs dokumentiert werden (Mann-Whitney-Test; p= 0,028).

Sowohl bei der Durchführung des Sägeschnittes in der zweiten als auch in der dritten Position konnten vergleichsweise keine auffälligen Osteophyten am kaudalen Bereich der Tibiakondylen dokumentiert werden (Mann-Whitney-Test; p=

0,05).

Abb. 22: Positionierung des Sägeschnittes in Position 2 (Pfeil 2015)

Beim Vergleich des Arthrosegrades am medialen Kondylus des Femurs, den Kondylen des Femurs, der Tuberositas tibiae und dem kaudalen Bereich der Tibiakondylen können zwischen der Durchführung des Sägeschnittes in der ersten und dritten Position statistisch signifikante Unterschiede nachgewiesen werden. Die Größe der Osteophyten am medialen Kondylus des Femurs Whitney-Test; p= 0,05), an den Kondylen des Femurs (Mann-Whitney-Test; p= 0,034) und im kaudalen Bereich der Tibiakondylen (Mann-(Mann-Whitney-Test;

p= 0,007) sind im Vergleich der Sägeschnittpositionen in der ersten Position größer.

74 Der Grad der Osteophytose sowie

deren Progression ist im Gegensatz dazu an der Tuberositas tibiae höhergradiger bei der Durchführung des Sägeschnittes in der dritten Position (Vgl. Abb. 17). Die Progression der Osteophyten am kaudalen Bereich der Tibiakondylen (Mann-Whitney-Test; p= 0,015) und an den Kondylen des Femurs (Mann-Whitney-Test; p= 0,04) ist bei der Durchführung des Sägeschnittes in der ersten Position geringgradiger im Vergleich zur Durchführung in der dritten Position.

Abb. 23: Positionierung des Sägeschnittes in Position 3 (Pfeil 2015)

Bei der Positionierung des Sägeschnittes mit Orientierung am Kaudalrand der Tibia verlief dieser in 43 Fällen (46,2 %) senkrecht zum Kaudalrand, in 16 Fällen (17,2 %) einem downhill entsprechend sowie in vier Fällen (4,3 %) einem uphill entsprechend. Bei der graphischen Darstellung der Ergebnisse wird auffällig, dass die Erzeugung eines downhills die Wahrscheinlichkeit einer höhergradigen Gonarthroseprogression prozentual erhöht, wobei die Gonotrochloseprogression geringgradiger ausfällt.

14. Kompression des Sägespaltes

Die Kompression des Sägespaltes intraoperativ hat keinen gesicherten Einfluss auf den Grad der Gonarthrose und der Gonotrochlose zum Zeitpunkt der Untersuchung sowie deren Progression. Es konnte jedoch statistisch ein linearer Zusammenhang zwischen der Kompression und dem Grad der Gonotrochlose dargestellt werden (Chi-Quadrat-Test; p=

0,055). Bei der Auswertung wird deutlich, dass mit der Korrektur einer Gliedmaßenfehlstellung der Grad der Gonotrochlose prozentual zunimmt.

15. Meniscal Release

Die Durchführung eines Meniscal Release hat statistisch keinen signifikanten Einfluß auf die Progression der Gonotrochlose (Kruskal-Wallis-Test; p= 0,483).

75 Im Gegensatz dazu konnte eine statistische Signifikanz zwischen dem Meniscal Release und der Gonarthroseprogression dargestellt werden (Chi-Quadrat-Test; p= 0,020).

16. Bohrung ins Gelenk

Eine Bohrung in den Gelenkspalt als intraoperative Komplikation wurde an vier Kniegelenken dokumentiert. Es konnte weder ein statistischer Zusammenhang zum Gonarthrosegrad zum Zeitpunkt der Nachuntersuchung (Chi-Quadrat-Test; p= 0,138) noch zur Progression der Gonarthrose (Chi-Quadrat-Test; p= 0,598) dargestellt werden.

17. Parallele Erkrankungen

Parallele Erkrankungen konnten insgesamt in 50 Fällen dokumentiert werden. Es konnte kein statistischer Zusammenhang zwischen den parallelen Erkrankungen und dem Gonarthrosegrad Test; p= 0,496) sowie dem Gonotrochlosegrad (Chi-Quadrat-Test; p= 0,059) zum Zeitpunkt der Untersuchung ermittelt werden.

Im Rahmen dieser Arbeit untersuchte Auswirkungen der Arthrosen sind:

1. Schubladenphänomen

Eine Beziehung zur Durchführbarkeit der Schubladenprobe zum Gonarthrosegrad zum Zeitpunkt der Nachuntersuchung dar (Kruskal-Wallis-Test; p= 0,906) sowie zum Gonotrochlosegrad zum Zeitpunkt der Nachuntersuchung (Kruskal-Wallis-Test; p= 0,672) konnte nicht gesichert nachgewiesen werden. Des Weiteren hat die Progression der Arthrosen keinen statistisch signifikanten Einfluß auf das Ergebnis der Schubladenprobe zum Zeitpunkt der Nachuntersuchung.

2. Beugehemmung

Eine positive Beugehemmung zum Zeitpunkt der Untersuchung kann statistisch nicht auf den Grad der Gonarthrose Test; p= 0,522) sowie der Gonotrochlose (Chi-Quadrat-Test; p= 0,096) zurückgeführt werden. Es besteht jedoch ein statistisch signifikanter linearer Zusammenhang zwischen dem Gonotrochlosegrad und der Beugehemmung (Chi-Quadrat-Test, p= 0,014). Unter Berücksichtigung der prozentualen Angaben wird deutlich, dass je höhergradiger die Gonotrochlose zum Zeitpunkt der Untersuchung ist, desto wahrscheinlicher fällt das Ergebnis der Beugehemmung positiv aus. Es besteht des Weiteren ein statistisch signifikanter Zusammenhang zwischen der Beugehemmung und dem Sitztest (Chi-Quadrat-Test; p= 0,000). Vor diesem Hintergrund konnte weiterführend ein linearer Zusammenhang zwischen einem positiven Sitztestergebnis, einer positiven Beugehemmung und einer mittel- bis hochgradigen Gonotrochlose dargestellt werden (Chi-Quadrat-Test; p= 0,032).

3. Sitztest

Eine zum Zeitpunkt der Nachuntersuchung manifestierte höhergradige Gonarthrose kann in Anlehnung an die prozentualen Angaben einen positiven Sitztest unterstützen. Es besteht keine statistische Signifikanz (Chi-Quadrat-Test; p= 0,107), wohl aber ein linearer Zusammenhang mit p= 0,034. Der Grad der Gonotrochlose hat im Gegensatz dazu keinen Einfluß auf den Sitztest (Chi-Quadrat-Test; p=0,361). Es besteht jedoch ebenfalls ein statistischer Zusammenhang zwischen dem Sitztest und der Progression der Gonotrochlose (Chi-Quadrat-Test; p= 0,046). Unter Berücksichtigung der prozentualen Angaben stellt sich die Frage, dass je höher die Progression der Gonotrochlose, umso größer die Wahrscheinlichkeit eines positiven Ergebnisses des Sitztestes ist.

Im Gegensatz dazu konnte statistisch kein Zusammenhang zwischen der Gonarthroseprogression und dem Ergebnis des Sitztestes dargestellt werden (Chi-Quadrat-Test; p= 0,380).

76 4. Muskelatrophie

Der Grad der Gonarthrose und der Gonotrochlose stehen statistisch in keinem Zusammenhang mit dem Vorliegen einer Muskelatrophie zum Zeitpunkt der Untersuchung und damit einer veränderten Belastung der Gliedmaße.

Der Grad der Gonarthrose und der Gonotrochlose stehen statistisch in keinem Zusammenhang mit dem Vorliegen einer Muskelatrophie zum Zeitpunkt der Untersuchung und damit einer veränderten Belastung der Gliedmaße.