• Keine Ergebnisse gefunden

Pensionistinnen und Pensionisten: 1998 bis 2019

Entwicklung der hohen und niedrigen Einkommen

1.2  Pensionistinnen und Pensionisten: 1998 bis 2019

1.2.1 Überblick

Zwischen 1998 und 2019 vergrößerte sich die Gruppe der Pensionistinnen und Pensionisten mit Wohnsitz in Österreich um 22,0 % von 1.755.226 auf 2.141.300 Personen. Die Männer nahmen mit 25,4 % von 757.783 auf 949.895 Personen stärker zu als die Frauen, deren Anzahl um 19,4 % von 997.443 auf 1.191.405 stieg.

Dennoch waren im Jahr 2019 Frauen unter den Pensionistinnen und Pensionisten mit einem Anteil von 55,6 % stärker vertreten als Männer.

Der Median der Bruttojahreseinkommen aller Pensionistinnen und Pensionisten betrug im Jahr 2019 21.744 EUR und stieg damit von 12.079 EUR im Jahr 1998 im Durchschnitt jährlich um 2,8 % (siehe Tabelle 26). Dieser Wert lag einen Prozentpunkt über dem Wachstum der Einkommen der unselbstständig Erwerbstätigen. Anders als bei Erwerbstätigen war bei Pensionistinnen und Pensionisten die Fluktuation nur sehr gering. Die unterschiedlichen Struktureffekte bei unselbstständig Erwerbstätigen wie Teilzeitarbeit, kurzfristige Beschäftigungen oder Unterbrechungen im Erwerbsverlauf spielten bei Pensionistinnen und Pensionisten keine Rolle.

Tabelle 26: Entwicklung der mittleren Jahreseinkommen der Pensionistinnen und Pensionisten nach Geschlecht 1998 bis 2019

Geschlecht 1998 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019

Bruttojahreseinkommen Frauen und

Männer 12.079 17.678 18.264 18.742 19.302 19.834 20.219 20.527 21.100 21.744 Frauen 9.122 13.487 13.998 14.462 14.934 15.377 15.741 16.018 16.519 17.132 Männer 16.912 23.307 24.010 24.529 25.168 25.828 26.280 26.669 27.281 27.934 Nettojahreseinkommen

Frauen und

Männer 11.086 15.872 16.258 16.652 17.017 17.345 18.127 18.350 18.769 19.226 Frauen 8.751 12.763 13.244 13.669 14.118 14.415 14.837 15.039 15.397 15.839 Männer 14.405 19.370 19.803 20.159 20.556 20.933 22.031 22.259 22.626 23.051 Ohne Pensionistinnen und Pensionisten mit Wohnsitz im Ausland. Quelle: Statistik Austria, 2020. Lohnsteuer- und SV-Daten.

Dennoch sollten jene strukturellen Effekte, die aufgrund von Zu- und Abgängen ent-standen und die mittlere Pensionshöhe beeinflussten, durch eine getrennte Dar-stellung der Gruppen Bestand, Neuzugänge und Abgänge ausgeklammert werden.

Dabei lagen die Einkommen der Neuzugänge deutlich über jenen der Abgänge, beide aber unter jenen der Gruppe Bestand (siehe Abbildung 18). Die Einkommen der Gesamtgruppe waren nur unwesentlich niedriger als die des Bestands, da der Bestand rund 94 % der Gesamtgruppe ausmachte. Die verhältnismäßig kleinen Gruppen der Neuzugänge und der Abgänge hatten also nur wenig Einfluss auf die Höhe der mittleren Einkommen der Pensionistinnen und Pensionisten insgesamt.

Der „Allgemeine Einkommensbericht“ berücksichtigt Personen immer mit der Summe ihrer Einkommen aus unselbstständiger Erwerbstätigkeit und Pensionen.

Personen, die sowohl Einkommen aus unselbstständiger Tätigkeit als auch Ein-kommen aus Pensionen bezogen, wurden je nach der Höhe entweder den unselbst-ständig Erwerbstätigen oder den Pensionistinnen und Pensionisten zugeordnet.

Dadurch waren Pensionistinnen und Pensionisten, die im Jahr ihres Pensionseintritts noch ein die Pension übersteigendes Einkommen aus unselbstständiger Erwerbs-tätigkeit hatten, erst im Folgejahr den Neuzugängen zuzurechnen.

Abbildung 18: Entwicklung der mittleren Einkommen der Pensionistinnen und Pensionisten nach Gruppen 2000 bis 2019

Ohne Pensionistinnen und Pensionisten mit Wohnsitz im

Ausland. Quelle: Statistik Austria, 2020. Lohnsteuer- und SV-Daten.

1.2.2 Bestand

Im Jahr 2019 gab es 2.015.973 Pensionistinnen und Pensionisten mit Wohnsitz in Österreich, deren Einkommen bereits im Vorjahr überwiegend aus Pensionen bestanden hatte und die damit die Gruppe Bestand im Jahr 2019 bildeten. Die Anzahl stieg seit dem ersten Jahr der Zeitreihe 2001 mit 1.701.847 Personen kontinuierlich an. Deren Einkommenszuwächse lagen in fast allen Jahren des Ver-gleichszeitraums über der allgemeinen Teuerungsrate (siehe Abbildung 19). Ledig-lich die Jahre 2004, 2011 und 2017 bildeten eine Ausnahme: 2004 war die Zuwachsrate der Pensionseinkommen mit 0,1 % deutlich niedriger als in den Jahren davor und danach; 2011 wurde die leicht gesunkene Wachstumsrate der Ein-kommen von der vergleichsweise hohen Teuerungsrate übertroffen, und im Jahr 2017 wirkten sich das Absinken der Zuwachsrate der Einkommen auf 0,6 % und der Anstieg der Teuerungsrate auf 2,0 % negativ auf die realen Einkommen in der Gruppe Bestand aus.

Insgesamt stiegen die nominellen Einkommen der Gruppe Bestand von 2001 bis 2019 um 61,7 %. Im Vergleich dazu stieg der Verbraucherpreisindex um 43,0 %.

Somit waren die mittleren Pensionen real im Jahr 2019 16,1 % mehr wert als im Jahr 2001. Dies entsprach einem durchschnittlichen jährlichen Zuwachs von 0,8 %.

0 5.000 10.000 15.000 20.000 25.000

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 EUR

Abgänge Neuzugänge Gesamt Bestand

Abbildung 19: Jährliche Veränderungsraten der mittleren Bruttojahreseinkommen der

Pensionistinnen und Pensionisten (Bestand) und des Verbraucherpreisindex (VPI) von 2002 bis 2019

Ohne Pensionistinnen und Pensionisten mit Wohnsitz im

Ausland. Quelle: Statistik Austria, 2020. Lohnsteuer-/SV-Daten

und Verbraucherpreisindex 1996.

Insgesamt stiegen die nominellen Einkommen der Gruppe Bestand von 2001 bis 2019 um 61,7 %. Im Vergleich dazu stieg der Verbraucherpreisindex um 43,0 %.

Somit waren die mittleren Pensionen real im Jahr 2019 16,1 % mehr wert als im Jahr 2001. Dies entsprach einem durchschnittlichen jährlichen Zuwachs von 0,8 %.

Das Einkommensniveau von Pensionistinnen des Bestands lag deutlich unter jenem der Pensionisten. So betrug der Median der Bruttojahreseinkommen im Jahr 2019 für Pensionistinnen des Bestands 17.353 EUR, jener der Pensionisten 28.017 EUR.

Allerdings stiegen wie bei den unselbstständig Erwerbstätigen die Einkommen der Pensionistinnen von 2001 bis 2019 jährlich mit durchschnittlich 2,9 % etwas stärker als jene der Pensionisten mit 2,3 %.

1.2.3 Neuzugänge

Die Gruppe der Neuzugänge umfasste im Zeitraum von 2001 bis 2019 im Durch-schnitt rund 100.000 Pensionistinnen und Pensionisten pro Jahr. Im letzten Jahr gab es mit 114.977 Neuzugängen überdurchschnittlich viele Personen, bei denen zum ersten Mal die Bezüge von Pensionen die (Haupt-)Einkommensquelle darstellten.

Der Frauenanteil unter den Neuzugängen bewegte sich über die Jahre zwischen 50 % und 60 % und lag im Jahr 2019 bei 56,0 %.

Die Einkommen der Neuzugänge schwankten stärker als die der anderen Gruppen (siehe Abbildung 18). Besonders die Jahre 2001, 2004 und 2014 waren Ausreißer

0,0 0,5 1,0 1,5 2,0 2,5 3,0 3,5 4,0

2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 VPI Pensionis�nnen und Pensionisten(Bestand)

%

nach oben. Nach einem deutlichen Anstieg der mittleren Bruttojahreseinkommen der Neuzugänge im Jahr 2017 (23,4 %) blieb das Einkommensniveau danach weitest-gehend erhalten. Der Median im Jahr 2019 betrug für Neuzugänge 17.410 EUR und lag 20,8 % unterhalb des Mittelwerts für die Gruppe Bestand.

1.2.4 Abgänge

Pro Jahr fielen durchschnittlich rund 82.000 Personen aus der Gruppe der Pensionistinnen und Pensionisten. Im Jahr 2018 konnten 100.467 Personen identi-fiziert werden, die im Folgejahr ihre (Haupt-)Einkommen nicht mehr aus Pensionen bezogen. Der Frauenanteil betrug dabei in dieser Gruppe 54,7 %. Das niedrige Niveau der Einkommen der Abgänge (siehe Abbildung 18) resultierte primär daraus, dass unterjährig verstorbene Pensionistinnen und Pensionisten im Jahr des Abgangs nicht die volle Jahrespension erhalten hatten.

1.2.5 Fünfjährig durchgängiger Pensionsbezug 2015 bis 2019

Im Zeitraum von 2015 bis 2019 gab es 1.649.795 Personen, die durchgängig in diesen fünf Jahren eine Pension bezogen. Davon waren 917.138 Frauen und 732.657 Männer. Somit waren rund drei Viertel aller in Österreich wohnhaften Pensionistinnen und Pensionisten von 2019 auch schon in den vier Jahren davor Pensions-bezieherinnen bzw. -bezieher.

Tabelle 27: Entwicklung der Bruttojahreseinkommen und Wachstumsraten (nominell/inflations-bereinigt) der Pensionistinnen und Pensionisten in der Fünfjahresbetrachtung 2015 bis 2019

Geschlecht 2015 2016 2017 2018 2019

Bruttojahreseinkommen

Frauen und Männer 21.070 21.471 21.812 22.442 23.070

Frauen 16.185 16.566 16.918 17.520 18.187

Männer 27.221 27.556 27.797 28.281 28.862

Wachstumsraten (im Vergleich zum Vorjahr in %)

Frauen und Männer 1,9 1,6 2,9 2,8

Frauen 2,4 2,1 3,6 3,8

Männer 1,2 0,9 1,7 2,1

Wachstumsraten inflationsbereinigt (im Vergleich zum Vorjahr in %)

Frauen und Männer 1,0 -0,4 0,9 1,2

Frauen 1,4 0,1 1,5 2,2

Männer 0,3 -1,1 -0,3 0,5

Ohne Pensionistinnen und Pensionisten mit Wohnsitz

im Ausland. Quelle: Statistik Austria, 2020. Lohnsteuer-/

SV-Daten und Verbraucherpreisindex 1996.

Die mittleren Bruttojahreseinkommen dieser Personen stiegen von 21.070 EUR im Jahr 2015 auf 23.070 EUR im Jahr 2019 (siehe Tabelle 27). Dies entsprach einem Anstieg von 9,5 % oder einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate von 2,3 %. Die Wachstumsraten der mittleren Einkommen der Männer binnen dieser fünf Jahre lagen stets unter jenen der Frauen. Während Frauen in allen Jahren zwischen 2015 und 2019 Einkommenszuwächse über der Teuerungsrate ver-zeichneten, mussten Männer in den Jahren 2017 und 2018 inflationsbereinigt Ver-luste hinnehmen. Ausgehend von dieser fünfjährigen Zeitspanne lag im Jahr 2019 das inflationsbereinigte Bruttojahreseinkommen der Pensionistinnen 5,3 % über dem Basiswert, während sich die Einkommen der Männer leicht unterhalb des Aus-gangsniveaus von 2015 befanden.

Tabelle 28: Entwicklung der Nettojahreseinkommen und Wachstumsraten (nominell/inflations-bereinigt) der Pensionistinnen und Pensionisten in der Fünfjahresbetrachtung 2015 bis 2019

Geschlecht 2015 2016 2017 2018 2019

Nettojahreseinkommen

Frauen und Männer 18.109 19.055 19.290 19.706 20.098

Frauen 14.959 15.457 15.705 16.142 16.632

Männer 21.760 22.811 22.949 23.238 23.588

Wachstumsraten (im Vergleich zum Vorjahr in %)

Frauen und Männer 5,2 1,2 2,2 2,0

Frauen 3,3 1,6 2,8 3,0

Männer 4,8 0,6 1,3 1,5

Wachstumsraten inflationsbereinigt (im Vergleich zum Vorjahr in %)

Frauen und Männer 4,3 -0,8 0,2 0,4

Frauen 2,4 -0,4 0,8 1,5

Männer 3,9 -1,4 -0,7 0,0

Ohne Pensionistinnen und Pensionisten mit Wohnsitz

im Ausland. Quelle: Statistik Austria, 2020. Lohnsteuer-/

SV-Daten und Verbraucherpreisindex 1996.

Nach Abzug von Steuern und Sozialversicherungsbeiträgen erhöhten sich die mittleren Einkommen der Personen, deren Haupteinkommen durchgängig in den letzten fünf Jahren Pensionsbezüge waren, seit 2015 um insgesamt 11,0 % oder durchschnittlich 2,6 % pro Jahr (siehe Tabelle 28). Dieses im Vergleich zu den Brutto-jahreseinkommen hohe Wachstum der Nettoeinkommen war auf das Jahr 2016 zurückzuführen, in dem die Nettozuwächse der Pensionistinnen und Pensionisten aufgrund der Neuregelung der Steuertarifstufen überdurchschnittlich hoch waren.

Hier lagen folglich die Nettozuwächse über den Bruttozuwächsen, aber auch die Veränderungsraten der Männer über denen der Frauen. Hingegen lagen die Anstiege der Nettojahreseinkommen der Pensionistinnen und Pensionisten, die zumindest seit 2015 durchgängig und hauptsächlich Pensionseinkommen bezogen, unter jenen

der Bruttozuwachsraten. Bereinigt um den Verbraucherpreisindex lagen im Jahr 2019 die Nettoeinkommen 4,0 % über dem Wert von 2015, bei Frauen 1,4 % und bei Männern 1,6 %.

1.3 Selbstständig Erwerbstätige: 1998 bis 2017