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Pastor Paul Emil Schatz')

Im Dokument Theologie und Kirche, (Seite 150-157)

Nekrolog.

Von

Pastor zu Wenden.

Rahe bei Wenden liegt zwischen belaubten Hügeln und grünen Wiesen ein friedliches Wohnhaus, Kleine Park- und Gartenanlagen verkünden, daß hier ein sinniger Geist gewaltet. Dies ist die Stätte, die nach manchem schweren und bewegten Jahre ein lieber Amtsbruder, Paul Cmil Schatz, sich zum Asyl seines irdischen Lebens bereitet hatte. Mancher unter uns hat dort gastliche Aufnahme gefunden und reiche Stunden verlebt. Schwer-lich verließ ein Gast dieses Bethanien, ohne den Eindruck des Friedens mit heim zunehmen. Hier sammelten sich um den nun Verewigten die Glieder seiner zahlreichen Familie, theils zu bleibendem Wohnen, theils zu erquick-lichem Ferienaufenthalt, H i n g a b e a n die S e i n e n gehörte ihm zum Lebensglück und bezeichnet seinen ganzen Lebensgang. Seine Acltern, Pa-stör Johann Lorenz Schah und dessen Frau Julie geborene Pesarowius, die bis 1812 im Pastorat Allendorf und darnach in Lude-Walk wirkten, erzogen und unterrichteten den zu Trikaten-Pastorat am 24. März 180?

geborenen Sohn bis zu seinem 15. Jahre im Hanse, Schon hier zeigte sich neben frühem Ernst und Fleiß, die vorwiegende Neigung seinen junge-ren Geschwistern Freude zu bereiten.

I m Jahre 1822 trat er in die Tertia des Dorpa<schen Gymnasiums ein und machte dasselbe in drei Jahren durch. I n einem Alter von 18 Jahren bezog er darauf die Landes-Universität. Ohne innere Neigung zum Predigtamt, widmete er sich hier, aus Pietät gegen den Wunsch des Va>

ters, dem Studium der Theologie. Und obgleich er sich dem lebensvollen Studententhum so sehr hingab, daß seine Comilitonen ihn in Liebe und Achtung zu einem ihrer Führer,erkoren, so verlor er doch nichts von seinen, natürlichen Ernst und Fleiß. Das bezeugt unter Anderem eine eingehende Pltisschrift unter dem Titel: Ooui^lli'lltio äootriuas ^oauueas o u m 1) Anhangsweise beabsichtigt die Rebaction auch fernerhin Nekrologe zu veiöffmtlichtn. Die Red.

Nekrolog. 1 4 5 äootriun, ?ku1iul!,, mit welcher er die goldene Medaille errang. M a n -ches Freundschaftsbündniß wurde in dieser Zeit fürs ganze Leben geschlossen.

Bleibenden Einfluß auf seine theologische Entwickelung übten die Profesfo-ren Lenz und S a r t o r i u s ,

I m Jahre 1828 nach abgelegtem Candidaten-Examen wurde er Haus-lehrcr in der Familie des Herrn von Cngelhardt in Mchküll, unter der Bedingung, seinen jünger« Bruder mit in das Haus und den Unterricht aufnehmen zu dürfen. Darauf trat er 1829 als Lehrer in die Hollander-sche Erziehungsanstalt zu B i r l e n r u h ein, wohin er wieder einen jüngeren Bruder zur Erziehung mitnahm. I n dieser Thätigkeit verharrte er mit Vorliebe fünf Jahre, Doch wurde sie unterbrochen durch eine langersehnte Reise ins Ausland, während welcher er einen Winter über in Berlin studirte.

I m 3 1 . Lebensjahre wurde er zum P a s t o r v o n T i r s e n bcrufen und als solcher am 2. September 1837 ordinirt. Er hatte das Haus»

und Priuatlehrcrlhum nicht wie die meisten jungen Theologen Hieselbst, als einen bloßen liebergang zum geistlichen Amte behandelt. Seine ganze Nei»

gung gehörte dein Lehrerbcrufe an. Nur mit schwerem Herzen unterzog er sich dem geistlichen Amte, Die hohe Verantwortlichkeit desselben lastete drückend auf seiner Seele. Um so größer war die Treue mit welcher er sich den Pflichten desselben widmete. Ohne einen andern Zweig seiner Amtsthätigkeit zu vernachlässigen, führte ihn doch seine Neigung dazu, vor-nehmlich an der Hebung und Gestaltung des S c h u l w e s e n s in seiner Ge>

meinde zu arbeiten. Und obgleich er hierin die schönsten Erfolge erleben durfte, obgleich er die Liebe und das Vertrauen seiner Gemeinde genoß, — so konnte er sich selbst doch nie genügen und war in rührender Bescheiden-heit stets geneigt seine Thätigkeit und Leistung herabzusehen.

Was ihm das A m t noch besonders erschwerte, war eine cigcnthüm-liche Gebundenheit des Vortrages. Er konnte sich nämlich, so fleißig seine Predigten und Amtsredcn auch gearbeitet waren, nicht zum freien Vortrage entschließen und fühlte sich meist in einer unbequemen Abhängigkeit von sei»

nem Concept. Das lähmte denn, bei den hohen Forderungen, die er selbst an das Amt stellte, oftmals seiue Freudigkeit zum Reden und Predigen.

Doch kräftig im Tragen, wie er war, trug er schweigsam und unverzagt mit des Amtes Herrlichkeit auch des Amtes Lasten.

I m Jahre 1840 wurde ihm das schöne Glück zu Theil, seine beiden Eltern, — der Vater war kurz vorher emeritirt worden, — ganz bei sich

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aufnehmen und ihnen durch liebreiche Pflege einen freundlichen Lebensabend bereiten zu dürfen. Fast fünf Jahre später vermählte er sich am 5, Ja-num 1845 mit M a r i e H o l l ä n d e r , Tochter des Schuldirectors Albert Hollander, wodurch er in erneute und verinnigte Verbindungen mit dem regen geistigen Schnllcben der Birkenruhschen Lehr Anstalt trat. M i t den reicher gewordenen Beziehungen des Familienlebens schien auch sein amtli-ches Wirke» wie sein kirchliamtli-ches und wissenschaftliamtli-ches Interesse noch zu wach-sen, Scbr werth war ihm der Austausch und Verkehr mit seinen benach-bartcn A u M n übern, die sein Andenken auch in treuer Liebe bewahrt ha-ben. M i t Vorliebe wandte er sich besonders den, aufstrebenden Werk der innern Mission zu, beförderte und befürwortete es auch damals fchon eifrig in Priuatkrcisen und auf den Synoden, als es noch nicht das Vertrauen der kirchlichen Richtung gewonnen hatte. So ist auch die erste, wenn auch damals noch nicht zur Ausführung gebrachte Anregung zur Gründung des jetzt florircnden Gustav A d o l p h V e r e i n s für die lutherische Kirche in Rußland von ihm ausgegangen. Groß war in späteren Jahren seine Freude, als er das Anfblühen dieses segensreichen, — noch immer nicht überall eifrig genug unterstützten — Institutes, erleben durfte.

Die Liebe für das lettische Volk- und Schulwesen, die sein ganzes Wirken durchdrang, bewog iim auch als steißig« Schriftsteller für dasselbe aufzutreten. Er verfaßte ein lettisches Schulbuch, welches weite Verbreitung bis nach Kurland hinein und allgemeine Anerkennung gefunden hat und noch jetzt in gesegnetem Gebrauche steht. Auch einen lettischen Katechis-mus gab er heraus und betheiligte sich eifrig an der Abfassung von Trat-taten und Erzählungen zur Bildung und Erbauung des Volkes, so daß seine Arbeit noch immer segensreich fortwirkt, ob auch der Arbeiter selbst zur ewigen Ruhe eingegangen ist.

Unter solchen Umständen kam das Jahr 184? herbei, ein Jahr wel-che? mit blutigen Lettern in das Leben des Verewigten verzeichnet werden sollte. A n sich selbst sollte er es erfahren, daß wir nicht anders als durch viel Trübsal in das Reich Gottcs eingehen. Zunächst nahm ihm der Herr seinen Herzeusliebling, sein einziges Kind, ein Töchtcrlein von sieben M o -naten. Bald darauf »nachte seine betrübte Gattin einen Besuch bei ihren Eltern in Birkenruh. Getröstet und gestärkt sollte sie in des Mannes Anne zurückkehren. Aber der Herr hatte es anders beschlossen. Ein jähei Tod entriß sic allen ihren Lieben auf Erden. Die Fluchen der Aa begruben sie

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sammt einer jungem Schwester und einer angereisten Cousine bei», Baden, vor den Augen der Mutter. Tief gebeugt kehrte der herbeigerufene Witt-wer von dem ergreifenden und dreifachen Leichcnbegängniß in sein verödetes Pfarrhaus zurück. Doch um zu neuem Schmerz. Drei Monate später mußte er auch den geliebten Vater zu Grabe tragen. Dazu brachte das-selbe Jahr die Nachricht von dem uuerwarteteu Hinscheiden eines theuren Mutter-Bruders in St. Petersburg. Und er 'konnte das Alles tragen, ohne zu erliegen? Ein Anderer trug mit ihm. Er sollte hinein in die selige Ge Meinschaft des Kreuzes Christi. Er sollte gestärkt werden zu dem, was noch künftig zu tragen war am eigenen Leibe, auf daß der Herr auch in

unse-« r Zeit seine Hiobe habe und sein Name verherrlicht werde durch das Kreuz der Seinen. Dies Jahr hatte sein Haar gebleicht aber ungebrochen blieb seine sonstige Kraft. Zwar heirnlhcte S c h a h nach drei Jahren noch einmal, und neues stilles Glück erblühte ihm aus der Liebe seiner zweiien Gattin K a t h a r i n a G i r g e n söhn, aber in Tirsen war seines Bleibens nicht mehr lange.

3 m Jahre 1854 führte er einen Plan aus, der lauge in seinem I u -nern gelebt hatte. Er nahm seinen Abschied als Pastor, wurde Religion?-lehrer an der Anstalt zu Birkenrnh und ließ sich alo solcher iu de»! lieb-lichen vorhin bezeichneten Florida nieder. Seine alte Mutter zog mit ihm.

Die Liebe und das Vertrauen seiner Gcmcindc begleitete ihn und «erließ ihn nicht bis an sein Ende, Oft ward sein stilles Asyl aufgesucht von Tirscn-schen Gcmeindegliedern, die bei ihrem alten Pastor Rath, Trost und Gast-freundschaft suchten und fanden. Er selbst aber ahnte nicht, wao ihm hier noch bevorstand. Muthig und kraftvoll widmete er sich dem uencu und doch altlieben Beruf. I n eigenthümlicher Mischung verband er eruste Schweigsamkeit mit herzlicher Aufgeschlossenheit und reger Theilnahme für alles Hohe und Schöne in Natur und Kunst, womit der Herr auch das ir-bische Leben seiner Menschenkinder ziert und erfreut. Die neuesten Erzeug-nisse der Kunst und Wissenschaft waren, so weit er sie erreichen konutc, meist bei ihm zu finden. Stets war er bemüht, hier seine Bibliothek zn com-plettiren, dort die Umgebungen seines Hauses mit Pflanzungen zu schmücken.

Eifrig betheiligte er sich an den Bestrebungen kirchlicher- und gemeinnütziger Vereine. I m eigenen Hause schuf er sich, da ihm, dem Kindcrfreunde, ci-gene Kinder versagt blieben, ein reicheres Familienleben durch Adoption zweier Pflegetöchter und Aufnahme von Pensionairen, deren Zahl bis ans

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zwölf und fünfzehn stieg. Streng gegen sich selbst, aller Verweichlichung feind, in seinem ganzen Wesen ächt deutscher Charakter cms besseren Zeiten, war er doch ein milder Freund und Vater für seine ganze Umgebimg.

Doch dieses Glück sollte nicht lange währen. A m 20, Novvr, 185?

starb, in derselben Stunde, da man seine verhcirathete Licblingsschwester be> / grub, nach kurzer scheinbar unbedeutender Krankheit seine zweite Frau, Und ' wieder war das Leben vereinsamt und öde. Doch trug das liebedürftige Herz Solches nicht lange. Nach anderthalb Jahren vermählte er sich mit seiner dritten Frau A n n a F o w e l i n . Und diese war es, die seine schwer-sten und letzten drei Lebensjahre mit ihm theilen und ihn bis an's Ende Pflegen sollte.

Schon aus Tirsen hatte er den Keim der Krankheit mitgenommen, die dieses reiche Leben zerstören, oder vielmehr verklären sollte. Es war der Gesichts-Krcbs, — ein Leiden, wovon er selbst, als er sich's nicht mehr verbergen konnte, einst äußerte: ich habe oft zum Herrn gesprochen „sende A l l e s , n u r dieses nicht." Aber thatsächlich ward auch ihm die Ant-.wort: „ L a ß d i r an m e i n e r G n a d e g e n ü g e n . " Und er hatte ja

schon zu anderen Zeiten gelernt diese Antwort zu verstehen. Jahrelang , hatte er in der Nesorgniß vor dieser Krankheit zugebracht. Dreimal hatte er sich ohne Klage operiren lassen. Und da das Leiden dadurch immer zeitweilig zurückgedrängt worden war, so hatte er stets zwischen Furcht und Hoffnung geschwebt. Aber je mehr die Hoffnung schwand, um so schweig-sllmer wurde er. Still und in sich verschlossen trug er sein Kreuz, A n der treuen Erfüllung seiner Hans- und Schulpflichten durfte es ihn nicht hindern. D a brachte die vierte Operation im Sommer 1862 das Uebel zum vollen Ausbruch. Heftige Blutungen schienen ein schnelles Ende z»

verkündigen. Aber er sollte den Kelch bis auf den Grund leeren. Die Geschwulst und Schwere des Kopfes nahm mächtig zu. Er konnte zwar noch ein wenig im Freien gehn und sitzen, aber der Unterricht mußte aufgegeben werden. Täglich ward er unter viel Weh verbunden, täglich schwanden die ' Kräfte. Aber er litt ohne Klagen und hatte immer viel, sehr viel zu danken.

Seine Speise war des Herrn Wort und Sakrament, Dabei behielt er rege Theilnahme für Alles, was er bisher geliebt und was ihn bisher interessirt, H Auch die Zeitliteratur ließ er sich täglich vorlesen, . Da kam der Herbst mit rauher Witterung und nahm ihm seine liebste Erqmckung, den Aufent-halt im Freien. Aber dafür fand er wohlthuende Anregung und Trost

Nekrolog. 1 4 9 in B e y s c h l a g s B i o g r a p h i e . Wiederholt, besonders nach neuen B l u w n -gen glaubte er sein Ende nahe und dann war immer das M a h l des Herrn sein sehnlichste Verlangen und seine himmlische Stärkung. Er klammerte sich daran. Er lebte ganz davon. Ja er erführ es, daß auch im Leiden see-liss sind, die zum Abendmahl des Lammes berufen sind. Unvergeßlich und herzergreifend war den, jüngeren Amtsbnider nnd Freunde, der ihn geistlich bediente, die tiefcingehende Privatbeichtc, die der nereifte demüthige Kreuz-träger im Angesichte des Todes abzulegen sich gedrungen fühlte. Obgleich die Krankheit ohne übermäßige und heftige Schmerzen verlief, wofür der Leidende nie genug danken konnte, so brachte sie doch ihrer Natur nach Weh und Elend über ihn. das schwerer sein mochte, als die heftigsten Schmerzen, Aber alles dieses konnte weder seine milde Geduld noch se-nen Seelenfrieden erschüttern. Jetzt war die Zeit gekommen, wo er die köstlichen reifen Flüchte vom Kreuzesbaume genießen durfte. Denn obgleich der fünfnndfunfzissjährige sonst rüstige M a n n , mit manchen Liebesbanden an die Erde geknüpft, noch gern gelebt hätte, und doch dabei die Gewiß-heit eines qualvollen Todes vor Augen hatte, so konnten dennoch keinerlei geistliche Dunkelheiten, keine Zweifelsmächte und Anfechtungen seine Seele trüben und verwirren. Unerschütterlich klar nnd fest blieb fein kindlicher Glaube von Anfang bis zum Ende seines Leidens, und die gewisse himm-lische Seligkeit in Christo Jesu war stets sein Trost und seine Hoffnung, Sein Seufzer war: „ a u s der T i e f e r u f e ich H e r r zu d i r " , und doch hatte er in all' dieser Leidenstiefe ein lautes freudiges Amen zu den» Bc-kenntniß: „ d a s L o o s ist m i r g e f a l l e n a u f s Lieblichste". Am To-destage seiner zweiten Frau bewegte er unaufhörlich deren Lieblingslied

„ M o r g e n g l a n z der E w i g k e i t " im Herzen und sehte sich noch selbst ans Klavier »m mit seinen abgemagerten Händen es zu spielen:

Leucht uns selbst in jene Welt Du verklärte Gnadensonne, Führ uns durch das Thränenfeld

I n das Land der süßen Wonne.

Vom Advents-Morgen, da ihn die Botschaft: „ D e r H e r r ist n a h e . " herzlich erquickte, wandelte sich all' sein Beten in die eine Bitte:

„ K o m m b a l d H e r r J e s u ! " Und der Herr borte sein Rufen. Er machte sich in Gnaden auf zu kommen. Ein zehrendes Fieber stellte sich ein und löste bald den Rest der Lebenskräfte auf. M i t dem Morgen des achten Decembers 1862 erschien ihm sein letzter Erdentag. Während er

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sonst meist im Stuhl gesessen hatte, blieb er jetzt vor Ermattung im Bett.

Gegen Abend fühlte er das Ende nahen. Noch einmal mußte das Sacra-ment des Herrn ihn stärken. Als er es genossen und nun im dunklen Thalc war, da sprach er auf die Frage: hast du Friede im Glauben? still und getrost: , der Herr ist mein H i r t e . " Dann ließ er sich umkehren um ein wenig zu schlafen. Und er schlief ein, sanft und stille wie ein Kind in den Armen der Mutter, — um zu erwachen im M o r g e n g l a n z der Ewigkeit, Der Herr war gekommen und hatte ihm Seinen Bund treulich erfüllt: „ S o J e m a n d mein W o r t w i r d h a l t e n , der w i r d den Tod nicht sehen ewiglich." Die umstehenden Lieben hielten noch lange das Schluchzen zurück. Sie hatten es seliglich mit Augen gesehen:

„der T o d ist verschlungen in den S i e g . "

Zur Begräbnißfeier ließen sich's die liebenden Schüler nicht nehmen unter Fackelschein den Sarg des verehrten Meisters den ganzen weiten Weg zu dem Orte der heiligen Ruhe zu tragen. Die geistlichen Functioncn voll»

zogen dabei theils in der Kirche, theils auf dem Friedhof der Propst Schil-ling und die Pastoren Punschel und Holst von Wenden. Ein unabsehba»

rer Zug Theilnehmender bezeugte, im Contrast gegen den demüthigen schlichten Sinn und das in letzter Zeit still zurückgezogene Leben des Heim-gegangenen, daß des Gerechten Andenken i m S e g e n bleibt. Den letzten Kranz legten auf den winterlichen Grabeshügcl die herbeigekommenen Vertreter der Tirsenschen Gemeinde unter heißen Thränen nieder. Den un>

verweltlichen Kranz der Freude aber hat dem bewährten Kreuzträger darge-reicht, der welcher spricht: S e l i g s i n d , die da Leid tragen, denn sie sollen getröstet werden.

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