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Organisation und Prozesse der Forschungsförderung: Begleitung, Ergebnissicherung und Aufbereitung der Ergebnisse

7 Umsetzung der Forschungsförderung

7.3 Organisation und Prozesse der Forschungsförderung: Begleitung, Ergebnissicherung und Aufbereitung der Ergebnisse

Begleitung der Projekte

Gemäss den BFE-Verantwortlichen ist der/die Bereichs- resp. Programmleiter/in die erste Ansprechperson für die Forschenden und begleitet die Projekte. Ein Programmleiter legte dar, dass eine enge Begleitung sehr geschätzt werde und bspw. durch den Besuch im Labor sichergestellt werde. Der Aufwand pro Projekt für die Bereichs- und Programmlei-ter/innen hänge primär davon ab, wer für das Projekt auf Seite des Auftragnehmers ver-antwortlich sei, nicht aber zwingend von der Grösse des Projekts. Zwei Interviewpartner legten dar, dass insbesondere der Aufwand für die Administration in den letzten Jahren zugenommen habe, bspw. auf Grund des Vertragswesens und mehr Controlling. Die inter-viewten Geförderten beurteilen die Begleitung und Betreuung durch das BFE positiv.

Berichterstattung der Projekte

Im Allgemeinen müssten die Forschenden gemäss Interviews mit den BFE -Verantwortlichen Jahres- und Schlussberichte einreichen. In einigen Fällen fordere m an auch Meilensteinberichte, bei kleineren Projekten reiche hingegen ein Schlussbericht. In einem speziellen Fall mit mehreren Projekten an einem Institut gebe es anstelle der Be-richte halbjährliche Reviews vor Ort. Für den Schlussbericht gebe es Vorgaben für den Inhalt der ersten Seiten.53 Von weiteren Vorgaben sehe man ab, da es sich oft um Projekte handelt, die subsidiär finanziert würden, und somit müssten auch für die anderen Förder-institutionen noch Vorgaben erfüllt werden. Ziel sei, dass die Geförderten nur einen Schlussbericht für alle Förderinstitutionen erstellen müssten. Zusätzlich werde von allen Projekten eine finanzielle Berichterstattung gefordert. Insgesamt schätzten die BFE-Verantwortlichen die Berichterstattung für die Geförderten als zumutbarer Aufwand und relativ schlanken Prozess ein.

53 Ein Schlussbericht wird im BFE-Layout verfasst. Es werden allgemeine Informationen zum Projekt dargestellt wie Datum, Ort, Auftraggeberin (BFE), Ko-Finanzierung, Auftragnehmer/innen, Autoren/innen sowie die zuständige Bereichs - und Pro-grammleitung des BFE. Nach einer Zusammenfassung de s Projekts folgen Ausgangslage, Ziel der Arbeit, Vorgehen/Me-thode, Ergebnisse, Diskussion und Würdigung der Ergebnisse, Schlussfolgerungen sowie Ausblick (BFE 2106c).

Kommunikation und Nutzbarmachung der Forschungsergebnisse

Gemäss den BFE-Verantwortlichen erfolgt die Diffusion der Forschungsergebnisse primär über wissenschaftliche Publikationen sowie über die ARAMIS-Datenbank. Weiter nutzen die verschiedenen Programme unterschiedliche Diffusionsmethoden; so informieren sie insbesondere über Verbände, Tagungen, Artikel in Fachzeitschriften54 oder bei grösseren Projekten teilweise über Workshops.55 Zentrale Adressaten/innen der BFE-Energie-forschung seien Forschende in Hochschulen und der Industrie (vgl. Kapitel 3.2), nur die zwei Programme Talsperren und Radioaktive Abfälle richten sich an Akteure in der Ver-waltung und entsprechen damit der Ressortforschung im engeren Sinn.56

Generell wird das Nutzbarmachen der Ergebnisse als wichtig beurteilt, mehrere BFE -Verantwortliche wie auch Vertreter/innen anderer Förderinstitutionen sehen dabei jedoch Verbesserungspotenzial (vgl. auch synergo / Büro Vatter 201457). Zwar weise man die For-schenden darauf hin, dass die Thematik und insbesondere die Implementierung auch nach dem Schlussbericht weiterverfolgt werden solle, dies geschehe jedoch noch nicht im er-wünschten Ausmass. Das in Erarbeitung befindliche Handbuch der BFE-Energieforschung sieht daher vor, dass Schlussberichte neu um ein Kapitel zur Prognose der Verwertung der Resultate oder künftiger Forschungen erweitert werden sollen. Zudem soll künftige die Pro-grammleitung nach einer vorgegebenen Zeit nachfragen und dokumentieren, was aus dem Projekt geworden ist.

Gemäss einer Person brauche es mehr aktive Vermarktung der Ergebnisse, sowohl BFE -intern als auch extern. Weiter sei die ARAMIS-Datenbank nicht nutzerfreundlich. Ein BFE-Verantwortlicher schlug eine allgemeine Webseite zur Energieforschung in der Schweiz vor. Im geplanten Handbuch sind zudem Veranstaltungen von erheblichem Interesse für die Energieforschung des BFE und die Dissemination der Ergebnisse vorgesehen.

Auch die interviewten CORE-Vertreter/innen beurteilen die Bekanntmachung und das Nutzbarmachen der Forschungsergebnisse als äusserst wichtig. Allerdings variieren die Meinungen der CORE-Vertreter/innen dazu, inwiefern die Kommunikation und die Nutz-barmachung der Ergebnisse der BFE-Energieforschung verbessert werden soll und kann.

Eine Person sieht keinen Handlungsbedarf, da die Ergebnisse ausreichend kommuniziert würden und die Nutzung resp. die Beurteilung der Nutzbarkeit Sache der Adressaten/in-nen, insbesondere der Unternehmen, sei. Zwei CORE-Vertreter/innen weisen jedoch da-rauf hin, dass die zielgerichtete Kommunikation der Forschungsergebnisse verbessert wer-den könnte. Die Forschungsförderung durch das BFE sei nur gerechtfertigt, wenn eine

54 Das BFE hat für das Publizieren von Fachartikeln zur Energieforschung ein externes Man dat vergeben, wobei der beauf-tragte Fachjournalist die Forschenden und Programmleitenden beim Verfassen von Artikeln unterstützt.

55 Gemäss der Kommunikation zur BFE-Energieforschung von 2014 wurden die Themen auch von 2009-2012 nicht gleichmäs-sig abgedeckt und konnten klare Schwerpunkte betreffend die Kommunikationshäufigkeit festgestellt werden (synergo / Büro Vatter 2014).

56 Entsprechend wird die Forschungsförderung in allen Programmen aus dieser zwei ab 1.1.2019 über das Subventionsrecht geregelt (insb. Befreiung von der Mehrwertsteuer), während sie in diesen beiden Programmen weiter wie klassische Res-sortforschung geregelt ist (inkl. Mehrwertsteuer).

57 Die Evaluation von 2014 empfahl, die Kommunikation zielgruppenspezifisch auszurichten und die Wirkung von Fachartikeln durch eine bessere Verbreitung und durch Präsenz an Fachveranstaltungen zu erhöhen. Ebenfalls müssen die Forschenden auf die kommunikativen Anforderungen sensibilisiert sein.

Implementation der Ergebnisse stattfinde und belegt werden könne (vgl. Kapitel 10). Eine Person erläutert, dass die Nutzung durch Dritte noch zu gering sei und die Implementation der Ergebnisse vermehrt vom BFE unterstützt werden müsse. Bis anhin fehle auf nationa-ler Ebene die Verbindung von Ergebnissen zur Anwendung in der Praxis. Es müsste Me-thoden entwickelt werden, um die Projektresultate aktiv weiterzuleiten, dies sei für die Im-plementierung bedeutend.

Vorgeschlagen wird, dass die Berichte offensiver bekannt gemacht resp. vermarktet wer-den. Interessierte Personen müssten niederschwellig an Resultate herankommen, bspw.

über Beiträge und Verlinkungen in Zeitschriften wie Energeia. Zudem gebe es in der Schweiz – trotz der ARAMIS-Datenbank – keine umfassende und übersichtliche Informati-onsquelle, welche Angaben zu Projektanträgen, Projekten und Ergebnissen enthalte. Nicht zuletzt wird gewünscht, dass die BFE-Verantwortlichen verstärkt die Bedürfnisse der Wirt-schaft betreffend Energieforschung aufnehmen.