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4.3.4. Nachweis von Tetracyclin-Resistenzgenen

In die Untersuchung auf Tetracyclin-Resistenzgene wurden alle beweglichen Aero-monaden mit einem MHK-Wert von ≥ 1 mg/L (n=93) aufgenommen sowie vier A.

salmonicida-Isolate. Die Isolate wurden auf das Vorhandensein der Resistenzgene tet(A)-(E) und tet(Y) überprüft. Bei den beweglichen Aeromonaden konnten – von zwei Ausnahmen (MHK-Werte von 8 mg/L und 16 mg/L) abgesehen – bei allen Isolaten Tetracyclin-Resistenzgene nachgewiesen werden. Ein Großteil der Isolate wies nur ein Resistenzgen auf, während neun Isolate zwei Tetracyclin-Resistenzgene besaßen. Ein Isolat besaß zusätzlich ein tet(Y)-Resistenzgen, während alle anderen Isolate tet(A)-(E)-Gene aufwiesen. Am häufigsten lag das Re-sistenzgen tet(E) vor. Die Verteilung der tet-Gene für die Isolate mit unterschiedlichen MHK-Werten ist in Tabelle 47 dargestellt. Von den vier untersuchten A. salmonicida spp.-Isolaten mit MHK-Werten von 8 oder 16 mg/L besaßen zwei Isolate das Resistenzgen tet(E), ein Isolat das Resistenzgen tet(A) und ein Isolat das Resistenzgen tet(C).

Tabelle 47 – Häufigkeit der Tetracyclin-Resistenzgene

Resistenzgen(e) Anzahl der Isolate

Anzahl der Isolate mit MHK-Wert von … mg/L 1 2 4 8 16 32 64 128 >128

5. Diskussion

5.1. Speziesverteilung

Die Speziesverteilung der in Deutschland in den Jahren 2004-2006 gesammelten fischpathogenen Bakterien deckt sich mit älteren Arbeiten in Europa. Hauptvertreter sind ubiquitär vorkommende bewegliche Aeromonaden. In einer Untersuchung von SIESENOP u. BÖHM (2000), die 742 fischpathogene Bakterien aus den Jahren 1984 bis 1996 untersuchten, gehörten 46% der Isolate zu den beweglichen Aeromonaden.

Auch bei SCHMIDT et al. (2001) überwogen bei 535 fischpathogenen Bakterien die beweglichen Aeromonaden mit 313 Isolaten (58,5%). Im Zentrum für Fisch- und Wildtiermedizin (2000), Institut für Tierpathologie, Universität Bern, konnten bei 20 von 66 bakteriell erkrankten Fischen Septikämien durch bewegliche Aeromonaden und Pseudomonaden festgestellt werden. In der vorliegenden Arbeit nahmen die beweglichen Aeromonaden einen Anteil von 75% ein. Im Vergleich zu den anderen Studien ist der Anteil also deutlich höher. Dies mag darauf basieren, dass in die vorliegende Studie erstmals eine große Anzahl an Isolaten von Zierfischen mit einbezogen wurde. Wenn man die Daten für Nutz- und Zierfische genauer betrachtet, zeigt sich, dass v. a. bei den Zierfischen Infektionen durch Aeromonaden mit 76%

überwiegen, während nur bei 17% der Infektionen von Nutzfischen Aeromonas spp.

isoliert wurden.

Wie bei SIESENOP u. BÖHM (2000) und den Informationen aus dem Zentrum für Fisch- und Wildtiermedizin (2000) konnte A. salmonicida nur in geringer Anzahl nachgewiesen werden. SIESENOP u. BÖHM (2000) berichteten von etwa 10 Fällen pro Jahr, in Bern traten im Jahr 2005 zwei Fälle und in 2006 fünf Fälle auf. Damit ist A. salmonicida als obligat pathogener Erreger nur in geringem Umfang an Krankheitsprozessen beteiligt.

Die zweithäufigste Spezies ist in der vorliegenden Arbeit der Erreger der Rotmaulseuche Yersinia ruckeri. SIESENOP u. BÖHM (2000) konnten 221 Stämme

(30%) isolieren, während SCHMIDT et al. (2000) 134 Yersinia-Isolate nachweisen konnten (25%). In der vorliegenden Arbeit zeigte sich bei den Nutzfischen ein leicht erhöhter Anteil von 40% der Yersinia-Isolate in der Untersuchungsgruppe, während in Bern 2005/2006 dieser Erreger nicht nachgewiesen werden konnte.

5.1.1. Speziesidentifizierung der beweglichen Aeromonaden

Die Speziesidentifizierung der beweglichen Aeromonaden hatte in den letzten Jahren deutliche Fortschritte zu verzeichnen. In einer älteren Arbeit, in der die Speziesidentifizierung noch anhand biochemischer Reaktionen vorgenommen wurde, wurde A. hydrophila als Spezies mit den höchsten MHK-Werten in den Untersuchungen beschrieben (MOTYL et al. 1985). Um genauere Rückschlüsse über die epidemiologische Verteilung und Zusammenhänge zwischen Krankheitsausbrüchen treffen zu können, empfahlen ABBOTT et al. (2003) die Bestimmung der Spezieszugehörigkeit innerhalb der Aeromonaden. Da eine biochemische Charakterisierung bei Fischpathogenen und Umweltisolaten zu divergierenden Ergebnissen führte (WAHLI et al. 2005, ORMEN et al. 2005), wurde der Genotyp bei ausgewählten Isolaten bestimmt.

Aufgrund des bisher hohen zeitlichen und finanziellen Aufwandes für die Speziesbestimmung wurden in der vorliegenden Arbeit nur ausgewählte Isolate, die durch hohe MHK-Werte gegenüber bestimmten Wirkstoffen auffielen, auf ihre Spezieszugehörigkeit untersucht. Dabei decken sich die Ergebnisse mit den Arbeiten von AUSTIN u. ADAMS (1996), FIGUERAS et al. (2000) und NIELSEN et al. (2001), in denen A. hydrophila als vorherrschende fischpathogene Spezies beschrieben wird.

IQUBAL et al. (1998) und RAHMAN et al. (2002) wiesen die Spezies A. veronii biovar sobria als vorherrschende fischpathogene Spezies in den Regionen Malaysien, Thailand und Bangladesch nach. Diese Spezies konnte in der vorliegenden Arbeit mit 15 von 44 untersuchten Isolaten als zweithäufigste Spezies bei beweglichen Aeromonaden aus Deutschland nachgewiesen werden. FIGUERAS (2000) gibt

zusätzlich die Spezies A. caviae und A. veronii als Hauptpathogene bei Fischen an.

In der vorliegenden Studie wurde jedoch nur ein Isolat als A. caviae identifiziert.

JACOBS et al. (2007) untersuchten eine ähnlich große Untersuchungsgruppe von 37 Aeromonas spp., in der sie die Spezies A. veronii biovar sobria, A. sobria, A.

ichthiosoma, A. salmonicida und A. media nachwiesen.

Einige Autoren sind auch auf die Temperaturen zum Zeitpunkt des Krankheitsaus-bruches sowie die Jahreszeit eingegangen. Hier decken sich die Angaben von LEE et al. (2002) und FIGUERAS et al. (2000). Beide Studien beschrieben, dass die Spezies A. hydrophila und A. caviae vorwiegend in wärmeren Monaten nachgewiesen werden konnten. Weiterhin konnte bei LEE at al. (2002) A. media über das ganze Jahr hinweg isoliert werden, während A. popoffii nur in kälteren Monaten gesammelt wurde. In der vorliegenden Arbeit wurden weder A. media noch A.

popoffii isoliert, während ein Isolat als A. caviae identifiziert wurde. A. hydrophila erwies sich als die häufigste Spezies bei den 44 untersuchten Isolaten. Dadurch, dass diese 44 Isolate nach anderen Kriterien ausgewählt wurden und somit nicht notwendigerweise als repräsentativ für das gesamte Testkollektiv gelten, sind Aussagen zu einem jahreszeitlichen gehäuften Auftreten hier nicht zulässig.

In der Literatur differieren die Angaben zu Unterschieden in der Pathogenität und Resistenz verschiedener Aeromonas spp.. JACOBS et al. (2007) wiesen unterschiedliche Resistenzraten bei den einzelnen Spezies nach: A. hydrophila und A. salmonicida zeigten höhere Resistenzraten als A. veronii biovar sobria, A.

encheleia, A. ichthiosoma und A. media. Demgegenüber konnten SCHMIDT et al.

(2000) innerhalb der unterschiedlichen Spezies keine Unterschiede in der Verteilung der MHK-Werte und SAAVEDRA et al. (2004) keinen Unterschied zwischen A.

hydrophila und A. sobria feststellen.

Eine Speziesbestimmung bei Aeromonas spp. wird aufgrund des hohen Aufwandes und der entsprechend nötigen Geräteausstattung vermutlich in näherer Zukunft nicht zur Routinediagnostik gehören. Weiterführende Untersuchungen wie bei humanen

Aeromonas-Isolaten wären jedoch aus wissenschaftlicher Sicht auch für Aquakulturen interessant und würden Aussagen darüber erlauben, inwiefern bestimmte Spezies an Krankheitsausbrüchen beteiligt sind.