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5. Diskussion

5.4 Monitoring

In Bezug auf die Probenanzahl, die Probenhäufigkeiten und die verwendeten Testverfahren ergeben sich für die einzelnen Pathogene zum Teil deutliche Unterschiede zwischen den fünf Auswahlbetrieben mit SPF-Status sowie den zwei Betrieben mit konventionellem Gesundheitsstatus.

5.4.1 Actinobacillus pleuropneumoniae

Die Streuweite des Monitorings in den SPF-Betrieben reicht für APP von der rein adspek-torischen Untersuchung der Schlachtlungen negativ selektierter Jungsauen bei der PIC über eine serotyp-spezifische Untersuchung von 240 Blutproben auf Serotyp 2 pro Jahr bei der DanAvl bis hin zum Vollscreening von 180 Blutproben bei der Hypor. Ähnliche Proben-anzahlen finden sich mit 64 beziehungsweise 60 Blutproben pro Jahr bei dem BHZP und der Topigs. Eine Beschränkung der Untersuchung auf einzelne Serotypen, wie es bei DanAvl der Fall ist, ist mit dem Risiko verbunden, eine Infektion mit APP durch andere, nicht kreuzrea-gierende Serotypen zu übersehen. Jedoch ist auch zu beachten, dass die geographische Vertei-lung der Serotypen sehr verschieden ist (HEINRITZI, 2006a). In Nordamerika sind die

Sero-5.4 Monitoring

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typen 1 und 5 häufig, wohingegen in Europa der Serotyp 2 am häufigsten bei Ausbrüchen gefunden wird (GOTTSCHALK, 2012). Wichtig ist ebenfalls, dass die verschiedenen Serotypen unterschiedlich virulent sind. So werden die Serotypen 1, 5, 9, 10 und 11 als hochvirulent angesprochen (HEINRITZI, 2006a). Im Hinblick auf die APP-Screeningtests werden von den ausgewählten Zuchtunternehmen verschiedene Testverfahren zur Untersu-chung verwendet. Die Hypor und die Topigs verwenden jeweils den IDEXX APP-ApxIV Ab Test (IDEXX, Maine, USA), der alle Serotypen von APP umfasst und eine Sensitivität von 93,8 % und eine Spezifität von 100 % aufweist (DREYFUS et al., 2004). Der Nachweis aller Serotypen durch einen einzigen Test ist möglich, da SCHALLER et al. (1999) ein RTX-Toxin, das ApxIV, nachweisen konnten, das ausschließlich in vivo und unabhängig über alle Serotypen hinweg produziert wird. Das BHZP lässt Blutproben mit dem ID Screen® APP (IDvet, Grabels, Frankreich) untersuchen. Der ID Screen® APP der Firma IDvet erfasst die Serotypen eins bis zwölf, und Studien belegen eine Spezifität von 98,9 % (LESCEU und POURQUIER, 2011). Im Vergleich des IDEXX APP-ApxIV Ab Test mit dem IDvet ID Screen® APP finden sich in 84 % der Untersuchungsergebnisse Übereinstimmungen (BRACKMANN und BAIER, 2011). Ein Vollscreening über alle Serotypen von APP erfolgt sowohl bei der Hypor, als auch bei der Topigs, wobei die Hypor mit 180 Blutproben pro Jahr den dreifachen Probenumfang untersuchen lässt im Vergleich zur Topigs. Daher erscheint das Monitoring im Auswahlbetrieb der Hypor auf APP den größten Probenumfang im Vollscreening über alle Serotypen zu beinhalten. Im Vergleich zu den anderen Auswahlbetrieben scheint das Untersuchungsschema im Auswahlbetrieb der Hypor die größte Wahrscheinlichkeit des Nachweises einer APP-Infektion zu bieten.

Im Vergleich der ausgewählten Zuchtbetriebe der PIC mit SPF (P 1) und konventionellem Gesundheitsstatus (P 2) ergibt sich kein Unterschied für die Untersuchung auf APP. Für beide Betriebe erfolgt das routinemäßige Monitoring auf APP durch Schlachtchecks negativ selek-tierter Jungsauen. Bei den beiden ausgewählten Betrieben der Topigs ergeben sich hingegen große Unterschiede. So werden im SPF-Betrieb T 1 im Jahr mit 60 Blutproben doppelt so viele Untersuchungen durchgeführt wie im konventionellen Betrieb T 2. Insgesamt ergibt sich daher sowohl ein Unterschied im Monitoring auf APP innerhalb der verschiedenen Gesund-heitsstatus bei der Topigs als auch zwischen den beiden konventionellen Betrieben der PIC und der Topigs (siehe Kapitel 4.4.1 Tabelle 32). Somit ist die labordiagnostische

Untersu-5. Diskussion

103

chung auf APP sowohl im Betrieb T 1 als auch im Betrieb T 2 umfangreicher als im Betrieb P 1 und P 2.

5.4.2 Brachyspira hyodysenteriae

Eine labordiagnostische Untersuchung auf B. hyodysenteriae wird in den SPF-Auswahl-betrieben von BHZP, Hypor, PIC und Topigs durchgeführt. Für die DanAvl erfolgt das Monitoring durch eine klinische Untersuchung bei den Routinebestandsbesuchen des Tierarztes. Die Probenanzahlen pro Jahr reichen von 15 Kotproben bei der Hypor über 32 Kottupfer bei dem BHZP bis hin zu zwölf Poolkotproben als Mischung aus jeweils drei Kotproben bei der Topigs. Als einziges Unternehmen werden die Kotproben bei der Topigs vor der Untersuchung gepoolt. Eine Kostensenkung durch die Verwendung von Poolproben als Mischung aus bis zu fünf Einzelproben ist möglich, ohne die diagnostische Aussagekraft des Ergebnisses zu beeinflussen (FELLSTRÖRM et al., 2001). Der geringste Probenumfang findet sich im Auswahlbetrieb der Hypor, wobei hier mit dem ADIAVET® BRACHY REALTIME (ADIAGENE, Saint-Brieuc, Frankreich) eine PCR direkt aus dem Kot durchgeführt wird. Dies bietet den Vorteil, dass die Untersuchungszeit gegenüber der Anzucht des Erregers auf Selektivnährböden deutlich verkürzt ist (ELDER et al., 1994;

ATYEO et al., 1998). Bei BHZP, PIC und Topigs hingegen wird zunächst eine Kultur angelegt, die beim Vorliegen verdächtiger Kolonien bei dem BHZP und der PIC noch mit einer PCR nach Rohde weiteruntersucht werden. Die zusätzliche Untersuchung verdächtiger Kolonien ist positiv zu sehen, da bei Mischinfektionen mit mehreren Brachyspiren die PCR Klarheit verschaffen kann in Bezug auf die Speziesdiagnose (FELLSTRÖM et al., 2001).

Insgesamt jedoch sind keine Unterschiede in der Sensitivität von Kultur, PCR und PCR im Anschluss an die Kultur bekannt (ELDER et al., 1994; FELLSTRÖM et al., 2001). Folglich bietet im Vergleich aller ausgewählten SPF-Betriebe das Beprobungsschema der Topigs die größte diagnostische Sicherheit und ist der rein adspektorischen Untersuchung im Auswahlbetrieb der DanAvl im Bezug auf die Sicherheit des Untersuchungsverfahrens deutlich überlegen.

Im Vergleich der ausgewählten Zuchtbetriebe der Topigs mit SPF (T 1) und konventionellem Gesundheitsstatus (T 2) ergibt sich kein Unterschied im Hinblick auf die Untersuchung von B.

hyodysenteriae. Für beide Betriebe werden pro Jahr 12 Kotproben als Pool aus jeweils drei Einzelkotproben untersucht. Bei den beiden ausgewählten Betrieben der PIC ergeben sich

5.4 Monitoring

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hingegen große Unterschiede. So werden im SPF-Betrieb P 1 im Jahr 20 Kotproben getestet, im konventionellen Betrieb P 2 hingegen nur 6 Kotproben. Insgesamt ergibt sich daher sowohl ein Unterschied im Monitoring auf B. hyodysenteriae zwischen den Betrieben mit verschiedenem Gesundheitsstatus bei der PIC, als auch zwischen den beiden konventionellen Betrieben der PIC und der Topigs (siehe Kapitel 4.4.2 Tabelle 33). So ist sowohl das Monito-ring im Betrieb P 1, als auch das MonitoMonito-ring im Betrieb T 2 deutlich umfangreicher, als das Monitoring im Betrieb P 2.

5.4.3 Lawsonia intracellularis

Eine labordiagnostische Untersuchung zum Nachweis von L. intracellularis findet ausschließ-lich für den SPF-Auswahlbetrieb der PIC statt. Hierfür werden pro Jahr insgesamt 20 Kotproben mittels einer hauseigenen PCR der IVD GmbH untersucht. Für den Auswahl-betrieb der DanAvl ist eine klinische Untersuchung auf L. intracellularis als Monitoring angegeben, jedoch findet diese auch für die verbleibenden drei Zuchtunternehmen im Zuge von routinemäßigen Bestandsbesuchen des Tierarztes statt, ohne näher erwähnt zu werden.

Laut JACOBSON et al. (2004b) ist die beste Möglichkeit zur Diagnostik von L.

intracellularis als Verursacher von akuten Durchfallerkrankungen die PCR aus Kot- oder Gewebeproben. Da ausschließlich im Auswahlbetrieb der PIC ein labordiagnostisches Monitoring erfolgt, ist für diesen Bestand die Wahrscheinlichkeit des Nachweises einer möglichen L. intracellularis-Infektion am größten und das Untersuchungsschema das umfangreichste.

Im Vergleich der ausgewählten Zuchtbetriebe der Topigs mit SPF (T 1) und konventionellem Gesundheitsstatus (T 2) ergibt sich kein Unterschied im Hinblick auf die Untersuchung von L.

intracellularis, da in beiden Betrieben keine Proben zur Untersuchung auf L. intracellularis entnommen werden. Bei den beiden ausgewählten Betrieben der PIC ergeben sich hingegen große Unterschiede. So werden im SPF-Betrieb P 1 im Jahr 20 Kotproben getestet, im konventionellen Betrieb P 2 hingegen nur 6 Kotproben. Insgesamt ergibt sich daher sowohl ein Unterschied im Monitoring auf L. intracellularis zwischen den Betrieben mit unterschiedlichem Gesundheitsstatus bei der PIC, als auch zwischen den beiden konven-tionellen Betrieben der PIC und der Topigs (siehe Kapitel 4.4.3 Tabelle 34). So ist sowohl das Monitoring im Betrieb P 1 als auch das Monitoring im Betrieb P 2 deutlich umfangreicher als das Monitoring im Betrieb T 1 und T 2.

5. Diskussion

105 5.4.4 Mycoplasma hyopneumoniae

Große Unterschiede ergeben sich für die SPF-Auswahlbetriebe der fünf Zuchtunternehmen ebenfalls bei der Untersuchung auf M. Hyo. Der Probenumfang reicht von 60 Blutproben pro Jahr bei der Topigs bis hin zu 360 Blutproben pro Jahr bei der PIC. Im Hinblick darauf, dass für BHZP, Hypor, PIC und Topigs mit dem M. hyo. Ab Test (IDEXX, Maine, USA) derselbe Test verwendet wird, lässt die PIC den sechsfachen Probenumfang im Vergleich zur Topigs auf M. Hyo untersuchen. Der M. hyo. Ab Test der Firma IDEXX zeigt in Studien eine diagnostische Sensitivität von 81.8 % und eine diagnostische Spezifität von 99,67 % (IDEXX Validation Data Report Mycoplasma hyopneumoniae Antibody Test Kit, 2008).

Der ELISA ist als Nachweismöglichkeit zur Diagnostik von M. Hyo sehr weit verbreitet (THACKER und MINION, 2012). Zur Analyse des Herdenstatus im Bezug auf M. Hyo erfolgt optimalerweiser eine Kombination aus ELISA, PCR und Schlachthofcheck (SIBILA et al., 2009). Diese Kombination aus ELISA, PCR und Schlachthofcheck wird für keinen der fünf Auswahlbetriebe durchgeführt. Als einziges Zuchtunternehmen wählt das BHZP zusätz-lich zu den 260 Blutproben pro Jahr 120 Lungenproben als immunhistologische Kontrolle.

Untersuchungen haben ergeben, dass der Nachweis einer Infektion mit M. Hyo sowohl über die Anzucht, den Erregernachweis aus Nasentupfern, verändertem Lungengewebe oder Lungenspülproben, als auch über die Serologie möglich ist (THACKER und MINION, 2012).

Die Anzucht auf Spezialnährmedien von M. Hyo gilt als Goldstandard, ist aber zeitauf-wändig, kostenintensiv und führt häufig zu falschen Ergebnissen (KURTH et al., 2002).

Insgesamt erscheint das Untersuchungsschema des BHZP mit 260 Blutproben und 120 Lungenproben pro Jahr sehr umfangreich und solide. Ebenfalls umfangreich ist die Entnahme von 360 Blutproben pro Jahr bei der PIC. Im Gegensatz dazu ist das Monitoringverfahren der Topigs mit 60 Blutproben pro Jahr deutlich im Probenumfang reduziert.

Der Vergleich der ausgewählten Zuchtbetriebe der Topigs mit SPF (T 1) und konventionellem Gesundheitsstatus (T 2) und der Zuchtbetriebe der PIC mit SPF (P 1) und konventionellem Gesundheitsstatus (P 2) ergibt deutliche Unterschiede im Hinblick auf die Untersuchung auf M. Hyo. In den beiden konventionellen Betrieben P 2 und T 2 werden keine Proben zur Untersuchung auf M. Hyo entnommen, da in beiden Beständen gegen M. Hyo geimpft wird.

Das Monitoring auf M. Hyo erfolgt im Betrieb P 2 mit Hilfe von Schlachtchecks. Daher ergibt sich sowohl ein Unterschied im Monitoring auf M. Hyo zwischen den Betrieben mit

5.4 Monitoring

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unterschiedlichem Gesundheitsstatus bei der PIC, als auch bei der Topigs (siehe Kapitel 4.4.4 Tabelle 35).

5.4.5 Toxinbildende Pasteurella multocida

Ein labordiagnostisches Screening zur Untersuchung auf toxinbildende P. multocida wird in allen fünf SPF-Auswahlbetrieben vorgenommen. ACKERMANN et al. (1994) erklären, dass als Probenmaterial zum Nachweis von toxinbildenden P. multocida sowohl Tupfer oder Gewebeproben der Tonsillen, als auch Nasentupfer möglich sind. Jedoch wird der Erreger häufiger und auch in größerer Anzahl aus Tonsillenproben, als aus Nasentupfern nachge-wiesen (ACKERMANN et al., 1994). Als Probenmaterial zum Nachweis von toxinbildenden P. multocida werden in allen Auswahlbetrieben Nasentupfer verwendet, die für den Auswahlbetrieb der Topigs zu einer Poolprobe aus vier Einzeltupfern zusammengefasst werden. Für die verbleibenden vier Unternehmen wird jeder Nasentupfer einzeln ausgewertet.

Die meisten Tupfer, insgesamt 80 Stück pro Jahr, lässt die PIC untersuchen. Hierfür wird, wie auch für die Proben des BHZP, die Vorkultur mit anschließender PCR nach HOTZEL et al., (1997) angewendet. Die PCR nach Hotzel erzielt im Vergleich mit einem ELISA gute Übereinstimmungen in den Testergebnissen, wobei eine Untersuchung der Proben auch ohne Vorkultivierung des Erregers mit dieser PCR möglich ist (HOTZEL et al., 1997). Für die 45 Nasentupfer pro Jahr, die im Auswahlbetrieb der Hypor entnommen werden, wird als Test der PMT ELISA (OXOID Deutschland GmbH, Wesel, Deutschland) eingesetzt. Die Entwicklung eines P. multocida-Toxin-ELISAs in Dänemark ermöglicht eine schnelle und sichere Unterscheidung zwischen toxinbildenden und nichttoxinbildenden P. multoicida Stämmen, so dass auf eine aufwändige Zellkultur (RUTTER und LUTHER, 1984) oder Labortierversuche mit Mäusen (PIJOAN et al., 1984) verzichtet werden kann (FOGED et al., 1988). Weiterhin liefert der OXOID PMT ELISA in Vergleichsstudien mit einem hauseigenen PMT ELISA des Danish National Veterinary Institute sowohl 100 % Übereinstimmung bei den positiven, als auch bei den negativen Testergebnissen (DEAN et al., 2009). Im Vergleich der fünf SPF-Auswahlbetriebe ergibt sich das Monitoringverfahren der PIC insgesamt als das umfang-reichste.

Im Vergleich der ausgewählten Zuchtbetriebe der PIC mit SPF (P 1) und konventionellem Gesundheitsstatus (P 2) ergibt sich kein Unterschied im Hinblick auf die Untersuchung auf toxinbildende P. multocida. In beiden Betrieben werden pro Jahr 80 Nasentupfer auf den

5. Diskussion

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Erreger der Schnüffelkrankheit getestet. Bei den beiden ausgewählten Betrieben der Topigs ergeben sich hingegen deutliche Unterschiede. So werden im SPF-Betrieb T 1 im Jahr 16 Poolproben getestet, im konventionellen Betrieb T 2 hingegen nur 8 Poolproben. Insgesamt ergibt sich daher sowohl ein Unterschied im Monitoring auf toxinbildende P. multocida zwischen den Betrieben mit unterschiedlichem Gesundheitsstatus bei der Topigs, als auch zwischen den beiden konventionellen Betrieben der PIC und der Topigs (siehe Kapitel 4.4.5 Tabelle 36). Somit ergibt sich bei der PIC keine Abstufung der Probenanzahl bei konven-tionellen Betrieben im Monitoring auf toxinbildende P. multocida, im Gegensatz zu den ausgewählten Betrieben der Topigs.

5.4.6 Salmonella spp.

Ein Screeningverfahren auf Antikörper gegen Salmonella spp. erfolgt in allen fünf SPF-Auswahlbetrieben. Antikörper gegen Salmonella spp. lassen sich ab etwa drei Wochen nach der Infektion nachweisen (SRINAND et al., 1995). Der Probenumfang der Monitoringunter-suchungen schwankt dabei von 120 Blutproben pro Jahr für den Betrieb der DanAvl bis hin zu 45 Blutproben pro Jahr bei dem Hyporbetrieb. Für den Auswahlbetrieb der PIC werden zusätzlich zu den 60 Blutproben pro Jahr 20 Kotproben zum direkten Erregernachweis entnommen. Zu beachten ist jedoch, dass Salmonellen nur intermittierend ausgeschieden werden. So belegen Studien, dass nur bei 3,7 % der Tiere öfter als einmal Salmonellen aus dem Kot kultiviert werden können (KRANKER et al., 2003). Als Testverfahren werden bei BHZP, PIC und Topigs der Swine Salmonella Ab Test (IDEXX, Maine, USA) und für die Proben der Hypor der PIGTYPE® Salmonella Ab (QUIAGEN, Leipzig, Deutschland) verwendet. Beide Tests weisen gute Ergebnisse im Hinblick auf die diagnostische Spezifität auf, die für den PIGTYPE® Salmonella Ab mit 100 % und für den Swine Salmonella Ab Test mit 99,4 % angegeben wird (LDL Gebrauchsinformation PIGTYPE® Salmonella Ab ELISA Kit for the Detection of Antibodies to Salmonella spp., 2013; IDEXX Validation Data Report IDEXX Swine Salmonella Ab Test, 2011). Aufgrund der geringeren Sensitivität der Kultur bietet die Serologie einen besseren Überblick über die tatsächliche Seroprävalenz der Herde, so dass zur Ermittlung des Herdenstatus der Serologie der Vorzug gegenüber der Kultur gegeben werden sollte (LO FO WONG et al., 2003). Insgesamt stellt damit das Monitoringverfahren der DanAvl ein gutes Beispiel für eine intensive serologische Kontrolle des Schweinebestandes dar, da für diesen Betrieb knapp doppelt so viele Blutproben auf das

5.4 Monitoring

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Vorhandensein von Antikörpern gegen Salmonella spp. geprüft werden, als für den nächstfolgenden Betrieb des BHZP.

Im Vergleich der ausgewählten Zuchtbetriebe der Topigs mit SPF (T 1) und konventionellem Gesundheitsstatus (T 2) ergibt sich kein Unterschied im Hinblick auf die Untersuchung auf Salmonella spp., da in beiden Betrieben 60 Blutproben pro Jahr zur Untersuchung entnommen werden. Bei den beiden ausgewählten Betrieben der PIC ergeben sich hingegen leichte Unterschiede. So werden im SPF-Betrieb P 1 im Jahr 60 Blutproben und 20 Kotproben getes-tet, im konventionellen Betrieb P 2 hingegen sind es auch 60 Blutproben im Jahr, jedoch nur 6 Kotproben. Insgesamt ergibt sich daher bei beiden Zuchtunternehmen kein Unterschied in Bezug auf die serologische Untersuchung auf Salmonella spp. bei den ausgewählten konven-tionellen und SPF-Betrieben. Eine Abstufung im Monitoring des konvenkonven-tionellen Betriebes der PIC findet dahingehend statt, dass die Anzahl der Kotproben pro Jahr auf 6 Proben reduziert ist (siehe Kapitel 4.4.6 Tabelle 37).

5.4.7 Porcines Respiratorisches und Reproduktives Syndrom Virus

Bei der Untersuchung auf das PRRS Virus wird in dieser Arbeit unterschieden zwischen der Untersuchung auf Antikörper und Antigen. Eine Antikörperuntersuchung findet in allen fünf SPF-Auswahlbetrieben statt, wohingegen die Antigenuntersuchung nur bei der Hypor, PIC und Topigs Anwendung findet.

Die Untersuchung auf Antikörper gegen das PRRS Virus wird in den verschiedenen SPF-Betrieben mit unterschiedlichem Probenumfang durchgeführt. So ergibt sich der geringste Probenumfang mit 96 Blutproben pro Jahr bei dem BHZP. Der größte Probenumfang mit 360 Blutproben pro Jahr findet sich im Monitoringverfahren der PIC. Die Anzahl der Untersu-chungsergebnisse in einem Jahr ist für die PIC daher über 3,5 mal so hoch wie für das BHZP.

Als Testverfahren wird in allen ausgewählten deutschen Betrieben der PRRS X3 Ab Test (IDEXX, Maine, USA) verwendet. Die Proben von DanAvl werden mittels hauseigener blocking ELISA im DTU Vet (DTU Vet, Kopenhagen, Dänemark) untersucht. Für den PRRS X3 Ab Test wird eine diagnostische Spezifität von 99,9 % und eine diagnostische Sensitivität von 98,8 % angegeben (IDEXX Validation Data Report IDEXX PRRS X3 Ab Test, 2011).

Weiterhin wurden in einer Studie an geimpften Tieren mit dem PRRS X3 Ab Test 96 – 97 % der Tiere als Antikörper positiv identifiziert (OLSEN et al., 2013). Bezüglich der Untersu-chung auf Antikörper gegen das PRRS Virus zeigen sich nur zwei unterschiedliche

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thoden für die fünf Zuchtunternehmen. Jedoch ergeben sich deutlichere Differenzen im Hin-blick auf den Probenumfang. Die PIC lässt mit 360 Blutproben pro Jahr doppelt so viele Nachweise führen, wie die DanAvl mit 180 Blutproben pro Jahr und über 3,5 mal so viele wie das BHZP mit 96 Blutproben pro Jahr. Im Vergleich bietet daher das Untersuchungsschema der PIC mehr Sicherheit, im Falle einer PRRS-Virus-Infektion einen positiven Antikörper-nachweis zu finden, als dies bei den Monitoringverfahren der verbleibenden Zuchtunter-nehmen der Fall ist.

Eine Untersuchung auf Antigen des PRRS Virus wird nur in drei der fünf SPF-Auswahl-betriebe durchgeführt: von Hypor, PIC und Topigs. Das PRRS Virus wird mit unterschied-lichen Körperflüssigkeiten, wie zum Beispiel dem Nasensekret, dem Samen oder dem Kot ausgeschieden und kann bis zu 14 Tage im Urin, 21 Tage im Serum, 35 Tage in Tracheal-flüssigkeit, 42 Tage im Speichel und 84 Tage in Rachenproben nachgewiesen werden (CHRISTIANSON et al., 1993; WILLS et al., 1997). Andere Quellen belegen, dass virale RNA zwischen Tag eins und 31 nach der Infektion im Serum und zwischen Tag drei bis 25, zum Teil auch bis zum Tag 92 nach der Infektion im Samen auftritt (CHRISTOPHER-HENNINGS et al., 1995a). In allen drei Zuchtunternehmen wird Serum als Probenmaterial verwendet. Ebenfalls wird in allen drei Unternehmen eine Untersuchung von Poolproben durchgeführt, die für Hypor und Topigs als Pool aus fünf und bei PIC als Mischprobe aus drei Einzelproben bestehen. Der Probenumfang reicht von 120 untersuchten Poolproben pro Jahr bei PIC über 24 Poolproben bei Topigs bis hin zu neun Poolproben pro Jahr bei Hypor. Zum Erregernachweis sind verschiedene PCR-Protokolle beschrieben, da die PCR der direkten Isolierung des Virus überlegen ist (CHRISTOPHER-HENNINGS et al., 1995b). Die Proben von Topigs und Hypor werden mittels VIROTYP® PRRSV (QUIAGEN, Leipzig, Deutschland) getestet, welches eine diagnostische Sensitivität von 95,3 % und eine diagnostische Spezifität von 100 % aufweist (LDL Gebrauchsinformation VIROTYPE®

PRRSV, 2013). Die Proben der PIC werden mittels EZ-PRRSVTM MPX 4.0 (Tetracore, Rockville, USA) untersucht, welches in Studien an geimpften Tieren zwischen 91 - 97 % der Proben als RNA positiv erkennt (OLSEN et al., 2013). Festzuhalten ist, dass, wie auch schon bei der Untersuchung auf Antikörper gegen das PRRS Virus, auch die Antigenuntersuchung durch die PIC den mit Abstand größten Probenumfang aufweist.

5.4 Monitoring

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Im Vergleich der ausgewählten Zuchtbetriebe der Topigs und PIC mit SPF und konven-tionellem Gesundheitsstatus ergeben sich sehr deutliche Unterschiede im Hinblick auf die Untersuchung auf das PRRS Virus. Bei den Betrieben der Topigs zeigt sich der größte Unterschied im Monitoringprogramm, da im konventionellen Betrieb im Gegensatz zum SPF-Betrieb keine Proben auf Antigen oder Antikörper des PRRS Virus untersucht werden. Die Untersuchungen werden nicht durchgeführt, da im Bestand T 2 gegen das PRRS Virus geimpft wird. Das Monitoring im konventionellen Betrieb P 2 ist gegenüber dem Untersuchungsschema im SPF-Bestand P 1 deutlich eingeschränkt. Im Betrieb P 2 werden nur ein Drittel so viele Proben auf Antikörper gegen das PRRS Virus und nur ein gutes Drittel so viele Proben auf Antigen gegen das PRRS Virus getestet, wie in P 1 (siehe Kapitel 4.4.7 Tabelle 38).

5.4.8 Sarcoptes scabiei var suis

Ein Untersuchungsschema zum Nachweis von Antikörpern gegen den Erreger der Schweineräude liegt für die SPF-Auswahlbetriebe von BHZP, Hypor und Topigs vor. Durch einen ELISA lassen sich Antikörper gegen S. scabiei var suis ab der sechsten Woche nach der Infektion feststellen (VAN DER HEIJDEN et al., 2000). Andere Quellen besagen, dass Antikörper bereits ab fünf Wochen nach der Infektion nachweisbar sind (BORNSTEIN und

Ein Untersuchungsschema zum Nachweis von Antikörpern gegen den Erreger der Schweineräude liegt für die SPF-Auswahlbetriebe von BHZP, Hypor und Topigs vor. Durch einen ELISA lassen sich Antikörper gegen S. scabiei var suis ab der sechsten Woche nach der Infektion feststellen (VAN DER HEIJDEN et al., 2000). Andere Quellen besagen, dass Antikörper bereits ab fünf Wochen nach der Infektion nachweisbar sind (BORNSTEIN und