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7. E RGEBNISSE

7.15. Panel Regression Modell 2

Das Modell 2 berücksichtigt neben den festgelegten Variablen im Model 1 den quadratischen Term. Daher wurden in diesem Modell 2 folgende Variablen bestimmt:

➢ Das Model 2 legt die Anzahl der Parkbesucher*innen als abhängige Variable fest, wobei nun die Zeitdimension „Tage“ sowie „Tage2“ und die Stichproben(zeit)(räume) als unabhängige Variablen festgelegt sind.

Das Model 2 hat mit einem Korrigierten R-Quadrat=0,86 eine hohe Anpassungsgüte (vgl.

Tabelle 5 Modell 2/ Spalte 2). Gleichzeitig ist das Modell 2 hoch signifikant, da p einen Wert von 0,000 hat und somit unter dem kritischen Signifikanzniveau von p<0,05 liegt (vgl.

Anhang Tabelle 11, S.91). Insgesamt beschreibt das Modell 2, welches den quadratischen Term berücksichtigt, die Entwicklung der Besucher*innenanzahl besser als das Modell 1.

Das Modell 2 zeigt, dass es einen Anstieg der Besucher*innenanzahl gibt, wobei der Anstieg mit zunehmender Zeit schwächer wird (vgl. Tabelle 5 Modell 2/ Spalte 2). Nach rund 8 Tagen nach dem Beobachtungsbeginn ist der Zenit des Anstieges erreicht worden und dann verflacht der Zuwachs der Besucher*innenanzahl.1

Tabelle 5: Panel Regression Modell 1 und Modell 2

***, **, * zeigt eine Signifikanz auf dem 1%, 5% und 10% kritischen Signifikanzniveau 7.16. Diskussion zum Entwicklungstrend

Als äußerst schwierig gestaltet sich die Erklärung des Entwicklungstrends ausschließlich unter Zuhilfenahme unterschiedlicher Medienartikel. Warum es zu einer Abflachung des Entwicklungstrends kommt, ist mithilfe verschiedener Artikel, welche die Maßnahmen im Beobachtungszeitraum beschreiben, nicht nachvollziehbar. Da hier nur wage Vermutungen angeführt werden können, konzentriert sich die Masterarbeit ausschließlich auf den statistischen Entwicklungstrend.

8. Handlungsempfehlungen

Dieser Abschnitt der Masterarbeit thematisiert durch die Forschung sichtbar gemachte Handlungsempfehlungen. Diese richten sich im Besonderen an politische Entscheidungsträger*innen.

8.1. Gendersensible Raumgestaltung

Wie erwähnt, zeigen die Forschungsergebnisse im Beobachtungszeitraum, dass überwiegend Männer in Zeiten der Pandemie die Parkanlagen in Ottakring nutzten (siehe S.51). Gendersensible Maßnahmen, wie beispielsweise die Errichtung von zentralen Plätzen für Mädchen in Parkanlagen, sind für die Vermischung der Geschlechter in den untersuchten Stichproben(zeit)(räumen), vor allem im Stichproben(zeit)(raum) Ludo-Hartmann-Platz, in Ottakring gefragt. Dies könnte die Raumaneignung von jungen Frauen und Mädchen in den untersuchten Parkanlagen in Ottakring verstärken. Dafür zuständig sind politische Akteur*innen, wie die Stadt Wien und die Bezirkspolitik sowie Raumplaner*innen.

Der Mädchenspielplatz Mortarapark im 20. Bezirk zählt als Beispiel für eine Mädchen-Parkanlage in Wien. Dieser Park wurde errichtet, um jungen Mädchen, die sich häufig am Rande eines Parks aufhalten, zu ermutigen, den Park möglichst ohne Scheu zu nutzen.

Die gendersensible Planung erfolgte unter Berücksichtigung der Bedürfnisse und Wünsche der jungen Mädchen (vgl. Stadt Wien o.J.h: o.A.).

8.2. Mobile Sozialraumorientierte Sozialarbeit

Für eine gleichberechtigte Inanspruchnahme der Parkanlagen von allen Parknutzer*innen ist neben der Gestaltungsebene auch die soziale Intervention relevant. So könnten beispielsweise Sozialraumorientierte Sozialarbeiter*innen in Zeiten einer Pandemie die Parkanlagen aufsuchen und Gespräche mit unterrepräsentierten Parknutzer*innen führen.

Dadurch könnte sich klarer herauskristallisieren, welche Verbesserungsvorschläge und Wünsche die Anrainer*innen im Gebiet in Hinsicht auf die Parkgestaltung haben. Die Verbindung der Gestaltungsebene mit der sozialen Ebene kann zu positiven Veränderungen in den Parkanlagen führen.

Um eine Überbelastung von Eltern im Lockdown zu verhindern, sind unterschiedliche Maßnahmen wichtig. Gerade Frauen sind, wie schon erwähnt, häufig für die Betreuungspflichten der Kinder zuständig (siehe S. 61).

Die Ausweitung der mobilen Sozialraumorientierten Sozialen Arbeit in den Parkanlagen könnte auch im Lockdown als Unterstützung für Familien nützlich sein. Freizeitangebote in den Parkanlagen, die einen Mindestabstand ermöglichen, könnten die Betreuungspersonen entlasten. Dies hätte auch positive Auswirkungen auf Kinder, die besonders stark unter dem Lockdown leiden (siehe S. 23).

8.3. Errichtung weiterer Grünflächen in Zeiten einer Pandemie am Beispiel

„Grätzloase“ und „Coole Straße“

Damit in Zeiten einer Pandemie ein ausreichender Mindestabstand zwischen den Bewohner*innen gewährleistet wird, ist die Errichtung weiterer Grün- und Freiflächen notwendig. Die Ausstattung der quartiersinternen Grün- und Freiräume mit zusätzlichen Bäumen, Bänken, Sitzgelegenheiten und Brunnen ist für das Wohlbefinden der Bewohner*innen erforderlich (vgl. Schenk 2013: 235).

Gerade der Bezirk Josefstadt, in dem Frei- und Grünflächen sehr begrenzt sind, würde in Pandemie Zeiten von zusätzlichen Aufenthaltsorten im Freien profitieren. So könnte die hohe Nutzungsdichte in den wenigen Parkanlagen verhindert werden. Für die Gestaltung der Aufenthaltsplätze eignet sich beispielsweise die Befragung der Bewohner*innen selbst.

Gestaltungswünsche, die den Menschen vor allem nach der Lockdown Phase bewusst wurden, könnten mithilfe von kurzen telefonischen Befragungen erfasst werden.

Die Idee der „Grätzloase“, die auf der Organisation „Lokale Agenda 21“ fußt, bezieht sich auf gemietete Parkplätze, die zu Grünflächen- und Aufenthaltsorten umgestaltet werden.

Dieses Konzept ist auch in Zeiten einer Pandemie in der Josefstadt äußerst nützlich. Die Einhaltung des Mindestabstandes zwischen den Personen ist durch „Grätzloasen“ besser durchführbar. Diese könnten sich direkt neben den drei Parkanlagen befinden und zur besseren Verteilung der Parknutzer*innen führen. In den „Grätzloasen“ herrscht kein Konsumzwang und die Nutzung ist allen Bewohner*innen gestattet. Die Stadt Wien unterstützt das Projekt schon jetzt finanziell, wobei in COVID-19 Zeiten, in denen die Infektionszahlen steigen und der Mindestabstand im Freien eingehalten werden muss, die Erhöhung des Budgets sinnvoll wäre (vgl. Lindner 2020: o.A.).

Das Konzept der „Grätzloasen“ ist auch für die Forschungsregion Ottakring in Zeiten einer Pandemie nützlich. Zwar sind in der Forschungsregion Ottakring viele städtische Parkanlagen vorhanden, diese Flächen sind jedoch nicht ausreichend begrünt. Um der ungleichen Grünflächenverteilung zwischen dem westlichen- und östlichen Teil Ottakrings entgegen zu wirken, wäre die Errichtung von „Grätzloasen“ in unmittelbarer Nähe der Parkanlagen von Vorteil. Diese könnten begrünt werden und zusätzlichen Raum schaffen.

In Wien sind im Sommer 18, sogenannte temporäre „Coole Straßen“ vorhanden. Diese Flächen sind verkehrsberuhigt und dienen den Bewohner*innen eines Grätzels als Aufenthaltsort. Durch die Begrünung der temporären „Coolen Straßen“ ist die Reduktion der Hitzeinseln möglich (vgl. Stadt Wien o.J.i: o.A.). Auch dieses Projekt ist in Zeiten einer Pandemie hilfreich. In der grünflächenarmen Region Josefstadt und der Forschungsregion Ottakring schaffen „Coole Straßen“, die beispielsweise anliegend am Park angesiedelt sind, mehr Freiraum. Kommt es zur Übernutzung der Parkanlagen in der Josefstadt, so schafft die „Coole Straße“ einen Ausweichort. Zusätzliche Flächen im Freien fungieren auch als Bewegungsorte (siehe S. 50).

8.4. Begrünung der grünflächenarmen Forschungsregionen als Hitzereduktion und für das psychische Wohlbefinden

Fassadenbegrünung sowie Sträucher, Pflanzen und Gärten in den Parkanlagen sind in der sehr grünflächenarmen Forschungsregion Ottakring wie in der Josefstadt auch im Hochsommer für die Hitzebekämpfung notwendig. Diese Begrünung unterstützt in Zeiten einer Pandemie sowie im Lockdown die psychische Gesundheit und das Wohlbefinden der Anrainer*innen (siehe S. 5). Begrünte Flächen innerhalb sowie außerhalb der Parks gestalten die Parkanlagen zu einem Erholungsort um.

Zusammengefasst sind Parkanlagen in Zeiten einer Pandemie und im Lockdown nicht nur ein Wohnzimmerersatz, sondern könnten auch multiple Funktionen haben. Ein nicht zu unterschätzender Nachteil ist, dass die vorgeschlagenen Maßnahmen naturgemäß überwiegend in den warmen Jahreszeiten umgesetzt werden könnten. Zudem handelt es sich um kostspielige Maßnahmen, für die ein Budget erstellt werden sollte. Die Überzeugung der politischen Entscheidungsträger*innen ist für die Umsetzung der Handlungsempfehlungen relevant. Eine Kooperation mit lokalen Vereinen, wie mit der Lokalen Agenda 21, ist für die Überzeugung der Bezirkspolitik notwendig.

9. Fazit

Die Beantwortung der zwei zentralen Forschungsfragen sowie die Illustration der Forschungsergebnisse sind im Abschlusskapitel relevant. Im Rahmen der vorliegenden Arbeit wurde versucht, folgende elementare Forschungsfrage mithilfe strukturierter Beobachtungen zu beantworten: „Welche Personen nutzen die untersuchten Parkanlagen im Lockdown in der soziökonomisch schwachen Forschungsregion Ottakring und im wohlhabenden Forschungsgebiet Josefstadt?“ Die Arbeitshypothese in diesem Kontext lautet, dass wegen beengter Wohnverhältnisse Kinder und Jugendliche die untersuchten Parkanlagen in der Forschungsregion Ottakring stark nutzen. Darüber hinaus bezieht sich die Arbeitshypothese auf Bewohner*innen der wohlhabenderen Forschungsregion Josefstadt, die häufig einen Balkon, Garten oder Zweitwohnsitz besitzen und daher weniger auf Grünflächen in der Wohnregion angewiesen sind.

Die Forschungsergebnisse zeigen, dass die untersuchten Parkanlagen in der sozioökonomisch schwachen Forschungsregion Ottakring im Vergleich zu den untersuchten Parkanlagen im wohlhabenden Bezirk Josefstadt im Beobachtungszeitraum überwiegend von jungen und erwachsenen Männern genutzt wurden. Zudem besteht in den untersuchten Parkanlagen in Ottakring im Verhältnis zur dortigen Bevölkerungsstruktur ein statistisch gesicherter Männerüberhang. Im Verhältnis zu den untersuchten Parkanlagen im 16. Bezirk nutzen überwiegend Frauen und Kinder die beobachteten Parkanlagen in der Josefstadt im Untersuchungszeitraum. Auch in Relation zur Bevölkerungsstruktur in der Josefstadt beanspruchen überwiegend Frauen die untersuchten Parkanlagen im achten Bezirk. Demnach besteht ein Gender- und Altersunterschied in der Parknutzung zwischen den zwei Forschungsregionen.

In der Forschungsregion Josefstadt sind nur sehr wenige Parkanlagen und Freiflächen vorhanden. Womöglich konzentriert sich daher die Parkbeanspruchung von Kindern und Jugendlichen stark darauf. Im Unterschied dazu befinden sich in der Forschungsregion Ottakring mehr Freiflächen. Es gilt diese Verteilungsdifferenz zwischen den zwei Forschungsregionen zu berücksichtigen.

Die Ursachen für den Genderunterschied in der Parknutzung zwischen den zwei Forschungsregionen während des Lockdowns sind auf vielfältige hypothetische Begründungen zurückzuführen. Der Männerüberhang in den untersuchten Parkanlagen in Ottakring im Vergleich zu den untersuchten Parkanlagen in der Josefstadt im Beobachtungszeitraum resultierte eventuell aus der hohen Arbeitslosigkeit von häufig niedrig qualifizierten jungen und erwachsenen Männern im Lockdown.

Der Sozialraumatlas zeigt, dass in der Forschungsregion Ottakring meist schlecht ausgebildete und migrantische Bewohner*innen leben. Die prekäre und beengte Wohnsituation schlecht ausgebildeter Migranten, die durch COVID-19 zunehmend von Kurzarbeit oder von Arbeitslosigkeit betroffen waren, könnte zur intensiven Nutzung der Parkanlagen im Lockdown geführt haben.

Kontrastierend dazu könnten sich gut ausgebildete junge und erwachsene Männer in der wohlhabenden Forschungsregion Josefstadt im Beobachtungszeitraum im Home-Office befunden haben. Laut AMS Studien nutzten gut qualifizierte Männer und Frauen vermehrt das Home-Office. Aufgrund der Pandemie könnten sich auch in gut ausgebildeten Familien im wohlhabenden Bezirk Josefstadt traditionelle Rollenbilder zeitweilig manifestiert haben.

So übernahmen womöglich Frauen im Lockdown zunehmend die Betreuungsfunktion und nutzten die Parkanlagen mit ihren Kindern, während gut qualifizierte Männer eher im Home-Office arbeiteten.

Die zweite zentrale Forschungsfrage lautet folgendermaßen: „Wird die Dringlichkeit einer Umweltgerechtigkeit in Bezug auf Grünflächennutzung in Zeiten der Pandemie deutlich?“

Die Methode der strukturierten Beobachtung führt zu keiner Beantwortung der zweiten Forschungsfrage. Durch Beobachtungen wird nicht sichtbar, ob Umweltungerechtigkeiten zwischen den zwei Forschungsregionen bestehen.

Dennoch sind anhand der untersuchten Literatur zu Grünflächen- und Parknutzung Wiens Umweltungerechtigkeiten erkennbar. Parkanlagen in den dicht besiedelten Wohnregionen außerhalb des Gürtels sind häufig wenig begrünt. Zudem verweist die Stadt Wien in verschiedenen Studien auf Qualitätsmängel der Parkanlagen außerhalb des Gürtels in Folge von übermäßiger Parknutzung. Aufgrund der unzureichenden Begrünung der Parkanlagen in der Forschungsregion Ottakring entstehen im Sommer Hitzeinseln und dies führt zur gesundheitlichen Gefährdung vulnerabler Personen. Grünflächen fördern, gerade auch im Lockdown, das Wohlbefinden der Menschen. Maßnahmen wie Fassadenbegrünung und Parkbegrünung reduzieren Hitzeinseln und unterstützen das Wohlbefinden auch in Zeiten der Pandemie.

Die Parkanlagen in der Forschungsregion Josefstadt sind zwar begrünt und qualitativ hochwertig, jedoch ist deren Anzahl begrenzt. Darüber hinaus kam es zur Überbeanspruchung der Parkanlagen im Lockdown. Dadurch wurde die Einhaltung des Mindestabstandes erschwert. Maßnahmen, wie beispielsweise Grätzloasen, also die Überlassung der Autoparkflächen und deren Umgestaltung zu konsumlosen Aufenthaltsplätzen, schaffen Fläche für die Josefstädter*innen.

10. Ausblick

Die wissenschaftliche Untersuchung der Grünflächennutzung in Zeiten einer Pandemie hat zu neuen Forschungsfragen geführt, die als Grundlage für weiterführende Studien dienen können. Das Corona- Virus ist nach wie vor präsent und beeinflusst die Grünflächennutzung der Bewohner*innen, die in sozioökonomisch diversen Wohnregionen leben, in vielfältiger Weise. Demnach ist die Umweltungerechtigkeit in COVID-19 Zeiten ein elementares Forschungsfeld.

In einer weiterführenden Studie besteht die Möglichkeit, neue strukturierte Beobachtungen in den Parkanlagen, die in der Masterarbeit festgelegt wurden, durchzuführen und mit den schon bestehenden Daten der Forschung zu vergleichen. Eine Gegenüberstellung älterer und neuer Studien führt zu aussagekräftigeren Ergebnissen. Der Vergleich zeigt, ob sich der Entwicklungstrend der Parknutzer*innen sowie die Sozialstruktur in den Parkanlagen während- und nach dem Lockdown verändert hat. Die strukturierten Beobachtungen der Masterarbeit fanden Anfang April im Jahr 2020 statt. Um einen professionellen Vergleich zu ermöglichen, sind ähnliche Wetterbedingungen und Jahreszeiten für weitere Beobachtungen gefragt.

Aufgrund der Ausgangsbeschränkungen während des Lockdowns erfolgte die Durchführung der strukturierten Beobachtungen ausschließlich am Nachmittag. Weitere strukturierte Beobachtungen, die sich auf das Themenfeld Grünflächennutzung in Zeiten einer Pandemie stützen, könnten zu unterschiedlichen Tageszeiten von mehreren Personen durchgeführt werden. Somit wird die Repräsentativität der quantitativen Daten erhöht. Nicht unbeachtet bleiben sollte die Frage, ob auch zu einem späteren Forschungszeitpunkt ein Genderunterschied in der Nutzung der Parkanlagen zwischen den zwei konträren Bezirken Josefstadt und Ottakring besteht.

In Zeiten der Pandemie ist im Untersuchungsfeld Gender und Grünflächennutzung Forschungsbedarf gegeben. Die Verknüpfung von Intersektionalität mit der Grünflächennutzung im Kontext der Pandemie sollte mehr Aufmerksamkeit erfahren.

Aufgrund des Mindestabstandes in Zeiten der Pandemie fanden keine Gespräche mit lokalen Parknutzer*innen statt. Für weitere Forschungsarbeiten zur Grünflächennutzung in Zeiten der Pandemie ist die Verteilung von online Fragebogen und die telefonische Kontaktaufnahme mit den Bewohner*innen für die Bedürfnisanalyse notwendig.

Bestenfalls erfolgen Gespräche in den Parkanlagen, die sich jedoch in COVID-19 Zeiten als äußerst schwierig gestalten. Folgende Fragen ließen sich hier anschließen:

• „Welche Bedürfnisse haben Menschen, die in beengten Wohnverhältnissen leben, in Bezug auf die Grünflächengestaltung in ihrer Umgebung?“

• „Sind bestimmte Wünsche in Bezug auf die Grünflächengestaltung in verschiedenen Wohnumgebungen während des Lockdowns besonders spürbar geworden?“

Abschließend ist festzuhalten, dass die vorliegende Arbeit ein Experiment war, welches seine Zielsetzung, sich kritisch mit der Grünflächennutzung in COVID-19 Zeiten im Kontext der Umweltgerechtigkeit auseinanderzusetzen, erfüllt hat. Um jedoch die Aussagekraft der vorliegenden Ergebnisse zu erhöhen, sind weitere strukturierte Beobachtungen in den Parkanlagen notwendig. Die fehlenden Parkuntersuchungen vor der Lockdown Phase, die zu diesem Zeitpunkt keineswegs vorhersehbar war, schränkt die Aussagekraft der Ergebnisse im Lockdown ein. Die Masterarbeit ist eine Momentaufnahme, welche eine fundierte Grundlage für weitere Forschungen im Bereich Grünflächennutzung in Zeiten einer Pandemie im Sinne des Environmental Justice Konzeptes darstellt.

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