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3 MATERIAL UND METHODEN

3.1.1 Haltung und Fütterung der Tiere

Die Haltung und Fütterung der Tiere war zwischen den beiden Standorten ITZ und LuFG unterschiedlich.

Im Institut für Tierzucht und Vererbungsforschung wurden alle zehn Tiere gemeinsam in einem Offenstall mit Verbundpflaster im Außenbereich und einem mit Stroh eingestreuten Liegebereich auf planbefestigtem Betonboden im Innenstall gehalten. Die Tiere konnten zu jeder Zeit frei zwischen Stall und Auslauf wechseln. Die eingestreute Stallfläche betrug 31 m² (pro Tier 3,1 m²) und der Außenbereich 47 m² (pro Tier 4,7 m²). Es waren zwei Tränkevorrichtungen (SUEVIA MOD 20) und zwölf Fressplätze in einem Fangfressgitter vorhanden. Eine Grundrisszeichnung wird in Abbildung 3 wiedergegeben.

Die Fütterung bestand zunächst aus einer vorgesäuerten Sammelmilchtränke (125 g Milchaustauscher/l Wasser; Sprayfo Gelb Kälbermilch, Hersteller: Sloten B.V., Deventer, Niederlande; Inhaltsstoffe: 20 % Rohprotein, 12,6 % Rohfett, 9,9 % Rohasche, 0,1 % Rohfaser), die den Kälbern an fünf Nuckel-Tränkestellen ad libitum angeboten wurde. Die Kälbermilch wurde alle zwei Tage als Vorratstränke zubereitet. Zusätzlich wurden insgesamt 1,5 kg Kraftfutter für Kälber pro Tier und Tag (Kälberkorn, Gebr. Weiterer GmbH & Co., Algermissen, Inhaltsstoffe: 10,8 ME NEL, 18 % Rohprotein, 9,8 % Rohfaser, 7 % Rohasche, 3 % Rohfett) und Heu ad libitum zweimal täglich auf dem Futtertisch angeboten. Aus Managementgründen wurden alle Tiere zeitgleich Ende April 1999 im Alter von 12 bis 17 Wochen von der Milchaustauschertränke abgesetzt.

Nach dem Absetzen wurden Heu und Anwelksilage sowie 2 kg Kraftfutter pro Tier/Tag (MLF 18/3, Gebr. Weiterer GmbH & Co., Algermissen; Inhaltsstoffe: 10,8 ME NEL, 18 % Rohprotein, 9,8 % Rohfaser, 7 % Rohasche, 3 % Rohfett) gefüttert. Ergänzt wurde die Ration durch 40 g Mineralfutter (PHOSKANA RM, Wolpers, Hildesheim; Inhaltsstoffe: 22 % Calcium, 9,5 % Natrium, 4 % Phosphor, 1 % Magnesium), welches zusammen mit dem Kraftfutter verabreicht wurde.

In der Zeit von Mitte Mai bis Ende Juli 1999 wurden die Tiere nach einer zweiwöchigen Adaptationsphase tagsüber auf der institutsnahen Weide gehalten. Dort stand ihnen ein Salz- (Kali und Salz AG, Kassel) und ein Mineralleckstein (KNZ, AKZO Nobel Salz GmbH, Stade;

Inhaltsstoffe: 38,5 % Natrium, 0,2 % Magnesium, 830 mg/kg Mangan, 810 mg/kg Zink, 18 mg/kg Kobalt, 50 mg/kg Jod, 10 mg/kg Selen) zur Verfügung und es wurde anfangs noch täglich Heu und Silage zugefüttert. Bis Ende Oktober 1999 waren die Tiere ausschließlich auf der Weide und bekamen ca. 1 kg Kraftfutter (MLF 16/3, Gebr. Weiterer GmbH & Co., Algermissen; Inhaltsstoffe: 6,7 MJ NEL, 16% Rohprotein, 11 % Rohfaser, 7,3 % Rohasche, 3,2 % Rohfett) pro Tier/Tag zugefüttert.

Den Winter verbrachten die Rinder im bereits beschriebenen offenen Stall mit Auslauf bei einer Fütterung von Heu, Silage, 100 g Mineralfutter/Tier/Tag (PHOSKANA RM, Wolpers, Hildesheim, s.o.) und 1,5 kg Kraftfutter/Tier/Tag (MLF 16/3, Gebr. Weiterer GmbH & Co., Algermissen). Nach einer einwöchigen Adaptationsphase Ende April 2000 waren die Tiere bis Ende Oktober 2000 erneut auf der Weide. In diesen Zeitraum fiel die künstliche Besamung, die ab einem Körpergewicht von 400 kg durchgeführt wurde. Im Anschluss an die Weidesaison wurden die Tiere bis Versuchsende in Anbindehaltung (Grabnerkette) auf 1,1 m x 2,5 m großen Standplätzen, mit einer Abtrennung durch ein 88 cm hohes und 60 cm langes, U-förmig gebogenes Stahlrohr im Schulterbereich, aufgestallt. Die Standplätze waren mit einer 1,5 cm dicken säurefesten Gummimatte ausgelegt und mit Stroh eingestreut. Der Mist wurde einmal täglich morgens entfernt und abends nochmals Stroh nachgestreut. Für jedes Tier war eine Tränke vorhanden. Es wurde täglich Heu, Silage und 1 kg Kraftfutter/Tier/Tag (MLF 16/3, Gebr. Weiterer GmbH & Co., Algermissen) sowie 120 g Mineralfutter/Tier/Tag (PHOSKANA RM, Wolpers, Hildesheim) gefüttert.

Abbildung 3: Grundriss des Offenstalls mit Auslauf im ITZ (Angaben in m)

Auf dem Lehr- und Forschungsgut Ruthe (LuFG) wurden die Kälber nach dem Absetzen von der Mutter (am 2. Lebenstag) vier bis sechs Wochen lang in einem Kälberiglu in Einzelhaltung mit Blickkontakt zum benachbarten Iglu gehalten. Die Iglus besaßen einen frei zugänglichen Innen- und Außenbereich auf einer Grundfläche von 6 m². Danach wurden die Rinder in Gruppen zu zehn Tieren in eine stroheingestreute Laufbox (3 m²/Tier) umgestallt.

Im Winter wurden zweimal täglich vier Liter Warmtränke (125 g Milchaustauscher/l Wasser, Normi F11, Firma Nordmilch, Zeven, Inhaltsstoffe: 20 % Rohprotein, 14 % Rohfett, 9,5 % Rohasche, 0,1 % Rohfaser) pro Tier angeboten.

Im Sommer wurde der gleiche Milchaustauscher in derselben Konzentration als Kalttränke mit 0,3 % Ameisensäure versetzt und als Vorratstränke angeboten. Zusätzlich erhielt jedes Tier täglich etwa 1,5 kg Ergänzungsfuttermittel für Aufzuchtkälber (FESONI, Bruno Fehse u.

Sohn GmbH u. Co, Estorf-Leeseringen, Inhaltsstoffe: 10,8 MJ/ME, 20 % Rohprotein, 9 % Rohfaser, 8,5 % Rohasche, 4 % Rohfett) und Heu ad libitum. Nach dem Absetzen in einem Alter von drei Monaten wurde eine gemischte Ration aus Gras- und Maissilage ad libitum mit Ergänzung durch 1 kg/Tier/Tag Getreideschrot (hofeigene Mischung aus 75 % Soja, 20 % Gerste und 5 % Mineralstoffe) gefüttert.

Mit sechs Monaten erfolgte die Umstallung der Tiere auf Vollspaltenboden unter Beibehaltung der zuletzt genannten Fütterung. Die Gruppengröße betrug zwölf Tiere bei einer Fläche von 3 m²/Tier. Die Wasserversorgung war über zwei Selbsttränken gegeben und jedem Tier stand ein Fressplatz zur Verfügung. Im Dezember 1999 wurde ein neuer Laufstall (69 m², ca. 5 m²/Tier) mit Vollspaltenboden, 15 Liegeboxen (1,0 m x 2,0 m) mit Schaumstoff-weichbett (Hersteller Kraiburg), einem Futterautomaten und 15 Fressständen (0,38 m x 1,5 m) bezogen. Die Liegeboxen waren durch 1,25 m lange und 85 cm hohe U-förmig gebogene Stahlrohre voneinander abgetrennt. Der Vollspaltenboden bestand aus Einzelelementen von 0,3 m Breite und 2,2 m Länge im Bereich vor den Fressplätzen sowie 0,3 m Breite und 1,8 m Länge zwischen den Liegeplätzen. Die Spaltenbreite betrug jeweils 3 cm bei einer Balkenbreite von 8 cm. Die Abbildung 4 gibt den Grundriss des Laufstalls wieder.

Die Gruppengröße schwankte zwischen zehn und 14 Tieren, so dass zu jeder Zeit mehr Fressstände vorhanden waren als Tiere. Die Fütterung folgte demselben Regime wie zuvor, das Getreideschrot wurde am Futterautomaten über eine Transponderfütterung zugeteilt. Die künstliche Besamung erfolgte ab einem Körpergewicht von 400 kg. Nach Feststellung der Trächtigkeit wurden die Tiere vom Stall auf die Weide umgestellt. Das bedeutete für die Deutschen Holsteins einen Weideaufenthalt ab Anfang Juni/Mitte Juli 2000 und für das Deutsche Braunvieh erst ab Anfang Oktober 2000. Alle Tiere wurden ab Mitte November 2000 bis zum Versuchsende im Februar 2001 im Laufstall für Färsen und trockenstehende Kühe (286 m², ca. 9 m² pro Tier) aufgestallt.

Der Vollspaltenboden in diesem Stall beinhaltete Einzelelemente, die im Bereich vor den Fressplätzen 0,28 m breit und 2,3 m lang und zwischen den Liegeplätzen 0,28 m breit und 2,5 m lang waren. Die Spaltenbreite betrug jeweils 3,5 cm bei einer Balkenbreite von 12,2 cm. Im Stall befanden sich 33 Liegeboxen (1,2 m x 2,6 m), welche mit vier verschiedenen Arten von Kuhmatratzen (Gummigranulatmatratze, Hersteller Agrotel; Schaumstoffweichbett, Hersteller Kraiburg; Wasserbett, Hersteller Dunlop; Korkmatratze, Hersteller Beerenpoot) ausgestattet waren. Es waren 33 Fressstände mit den Maßen 0,72 m x 1,5 m vorhanden. Die Gruppengröße variierte zwischen 20 und 30 Tieren.

Abbildung 4: Grundriss des Jungviehlaufstalls im LuFG (Angaben in m)

3.2 Untersuchungsmethoden

Die Beurteilungen und Messungen wurden nacheinander von zwei Personen durchgeführt.

Der Wechsel fand nach einer dreimonatigen Einarbeitungszeit mit gemeinsamer und wiederholter Datenerhebung im März 2000 statt. Zu Beginn jeder Untersuchung wurde das Körpergewicht der Tiere auf einer Durchtriebsviehwaage registriert. Die Aufnahme der weiteren Daten erfolgte im ersten Lebensjahr am angebundenen Tier nach Reinigung der Klauen mit Wasser und Bürste in einem ruhigen Raum auf ebener Standfläche. Während des zweiten Beobachtungsjahres wurde ein in Anlehnung an einen Klauenstand speziell konstruierter Messstand benutzt. In diesem wurde das Tier am Kopf mit einem Fangbügel und seitlich am Körper soweit fixiert, dass es nicht seitlich wegtreten konnte und die Messperson einen guten Zugang zu den Klauen hatte. Bei sehr unruhigen Tieren wurden die Hintergliedmaßen mit Fußfesseln in ihrer Bewegungsfreiheit eingeschränkt. Die Abbildung 5 zeigt ein am LuFG im Messstand fixiertes Tier.