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3. Methode

3.1. Stichprobe

3.1.2. Höchste abgeschlossene Ausbildung

Die beiden Gruppen unterschieden sich nicht signifikant hinsichtlich ihres Ausbildungsstatus.

Der Ausbildungsstatus wurde anhand zweier Maße ermittelt. Maßgeblich für die Rekrutierung war die höchste abgeschlossene Ausbildung der Probanden, worin sich die beiden Gruppen nicht unterschieden (X24 = 7.60, p = .11). Die genaue Angabe der Häufigkeiten ist für beide Gruppen in unten stehender Abbildung (Abb. 6) ersichtlich.

Abbildung 6. Angabe der Häufigkeiten für die höchste abgeschlossene Ausbildung für Straftäter und Kontrollpersonen.

Weiters wurden die beiden Gruppen anhand ihrer Bildungsjahre verglichen, um ein besseres Vergleichsmaß zu erhalten. Auch hier unterschieden sich die Straftäter nicht signifikant von den Kontrollen (t(34) = -1.13, p = .14), wobei die Straftäter durchschnittlich 11.06 Bildungsjahre (SD = 2.07) und die Kontrollen durchschnittlich 11.78 Bildungsjahre (SD = 1.73) aufwiesen. Die Range bei beiden Gruppen lag zwischen 9 und 17 Bildungsjahren.

0 1 2 3 4 5 6 7 8 9

Häufigkeiten

Höchste abgeschlossene Ausbildung

Straftäter Kontrollen

37 3.2. Untersuchungsmaterial

Das Untersuchungsmaterial, welches in Papier-Bleistift-Form verwendet wurde, bestand aus einem Telefonscreening (siehe Anhang A), einem Informationsblatt inklusive einer Einverständniser-klärung (siehe Anhang C), einer reduzierten Form eines Kurz-Interviews als Screening-Instrument für psychische Auffälligkeiten (siehe Anhang G), einem Interview zu Psychopathie (siehe Anhang H), einem Messinstrument zur Erfassung des intellektuellen Leistungsniveaus und aus Silhouetten zur Erfassung der erwünschten interpersonalen Distanz (siehe Anhang I).

Das computergestützte Untersuchungsmaterial setzte sich zusammen aus einem Depressions-Inventar, einem Fragebogen zu Psychopathie, jeweils einem Fragebogen zur Ekelempfindlichkeit, zur Ekelsensitivität und zum Selbstekel, einem Fragebogen zu Ärger und einem Fragebogen zur Emotionsregulation. Diese computergestützten Verfahren wurden von den Probanden im Rahmen eines Online-Fragebogens mittels Lime Survey vor der persönlichen Testung durchgeführt.

Als Paradigma verwendet wurden die neutralen Bilder des Karolinska Directed Emotional Faces – Bildersets (Lundqvist et al., 1998), dazu computergestützte Skalen für die Bewertung von Valenz und Arousal der emotionalen und neutralen Bilder des Sets.

3.2.1. Testverfahren

3.2.1.1. Diagnostisches Kurz-Interview bei psychischen Störungen (Mini-DIPS)

Im Rahmen der vorliegenden Studie wurde eine reduzierte Form des Diagnostischen Kurz-Interviews bei psychischen Störungen als Instrument zur Erfassung eventueller Symptomatik, welche einen Ausschlussgrund innerhalb der Kontrollgruppe darstellen könnte, verwendet (Margraf, 1994).

Das Mini-DIPS baut als Kurzform des DIPS (Diagnostisches Interview bei psychischen Störungen) sowohl auf dem ICD-10 als auch auf dem DSM-IV auf und ermöglicht somit die Erstellung von Diagnosen im Rahmen dieser beiden Klassifikationssysteme. Es beinhaltet Fragen zur Diagno-sestellung von Angststörungen, Zwangsstörungen, affektiven Störungen, somatoformen Störungen und Essstörungen sowie zur Abklärung von Psychosen mittels eines Psychosen-Screenings.

Zusätzlich vermittelt das Mini-DIPS auch weiterführende Informationen zur Therapieplanung. Das Instrument besteht aus einem Handbuch, welches Informationen zu Gütekriterien, historischem Hintergrund und Hinweisen hinsichtlich Ausführung und Durchführung des Interviews enthält, und einem strukturierten Interviewleitfaden bestehend aus den Interviewfragen, welche allerdings durch den Interviewer ergänzt werden können. Weiters finden sich zu allen Bereichen differentialdiagnostische Hinweise und Platz zur Dokumentation von zusätzlichen Informationen.

38 3.2.1.2. Psychopathy Checklist – Revised (PCL-R)

Bei der Psychopathy Checklist – Revised (Hare, 1991; Hare, 2003) handelt es sich um ein diagnostisches Instrument zur Erfassung von psychopathischen oder antisozialen Tendenzen bestehend aus einem semi-strukturierten Interview, welches in zwei Faktoren (Interpersonelle und affektive Symptome, Chronisch instabiler und antisozialer Lebensstil) eingeteilt wird. Anhand von 20 Items auf einer 3-stufigen Skala werden dabei Auffälligkeiten in folgenden Bereichen erfasst:

Interpersoneller Stil (zum Beispiel oberflächlicher Charme, betrügerisch-manipulatives Verhalten), Affektives Erleben (zum Beispiel Mangel an Gewissensbissen oder Schuldbewusstsein, Gefühlskälte/Mangel an Empathie), Lebensstil (zum Beispiel Impulsivität, verantwortungsloses Verhalten) und Antisozialität (zum Beispiel Unzureichende Verhaltenskontrolle, polytrope Kriminalität). Für eine genaue Auflistung der Items siehe Anhang D.

3.2.1.3. Wiener Matrizen – Test – 2 (WMT-2)

Beim WMT-2 (Formann et al., 2011) handelt es sich um ein gekürztes Verfahren des Wiener Matrizen – Tests (WMT; Forman & Piswanger, 1979). Es ist ein sprachfreies, kurzes und ökonomisches Instrument zur Erfassung des intellektuellen Leistungsniveaus, wobei die Durchführung circa 20 bis 30 Minuten beträgt. Anhand von 18 Items wird die Fähigkeit zum schlussfolgernden Denken mittels abstrakter Symbole gemessen. Aufgrund seiner Sprachfreiheit gilt der WMT-2 als kulturunabhängiges Instrument und kann somit auch bei Personen eingesetzt werden, die der Landessprache (noch) nicht mächtig sind. Das Cronbachs α beträgt in den untersuchten Stichproben zwischen .76 und .81.

3.2.1.4. Silhouetten zur Erfassung der erwünschten interpersonalen Distanz

Bei diesen Instrument handelt es sich um Silhouetten, die der Arbeitsbereich für Klinische Psychologie der Karl-Franzens-Universität Graz angelehnt an das Rawl’s Personal Space Measure von Pedersen (1973) zur Einschätzung der bevorzugten interpersonalen Distanz adaptiert hat. Den Probanden wurden zwei Mal jeweils zwei männliche Silhouetten gezeigt, die Figuren waren jeweils in Seiten- und in Frontansicht dargestellt. Die Probanden wurden gebeten sich vorzustellen, dass diese Silhouetten sie selbst darstellen, und sie sollten dabei jeweils angeben, wie weit eine ihnen unbekannte Person ihres Alters (zum Beispiel ein/e VerkäuferIn; eine Person auf der Straße, die sie nach dem Weg fragt) von ihnen entfernt sein müsste, damit es für sie noch angenehm ist. Dabei sollten sie einen die Figur komplett umschließenden Kreis zeichnen. Die Probanden sollten in randomisierter Abfolge sowohl Angaben zu männlichen als auch zu weiblichen Personen machen.

39 3.2.1.5. Beck-Depressions-Inventar (BDI)

Das Beck-Depressions-Inventar (Hautzinger et al., 1993) erfasst die Depressionssymptomatik der vergangenen Woche einschließlich des Erhebungstages. Dabei sollen die PatientInnen anhand von 21 4-stufigen Items (0-3) angeben, wie sie sich im Verlauf der letzten Woche gefühlt haben. Die Personen werden angewiesen, kein Item auszulassen, allerdings wird ihnen freigestellt, ob sie eine oder mehrere Antwortmöglichkeiten ankreuzen möchten, zur Berechnung wird dabei immer der höchste Wert herangezogen. Zu den abgefragten Kategorien zählen zum Beispiel traurige Stimmung, Schuldgefühle, Gewichtsverlust, Selbstmordimpulse und Selbsthass. Die PatientInnen können anhand ihres Summenwertes in vier diagnostische Kategorien eingeteilt werden: keine Depression beziehungsweise klinisch unauffällig oder remittiert (0-13 Punkte), milde Depression (14-19 Punkte), mittlere Depression (20-28 Punkte) und schwere Depression (29-63 Punkte), wobei ein Ergebnis ab 18 Punkten als klinisch signifikant erachtet wird. In der vorliegenden Studie wurden Probanden mit einem BDI über 12 Punkten von der Testung ausgeschlossen, um eine eventuell vorhandene Depression definitiv ausschließen zu können. Die Bearbeitungsdauer beträgt circa 5 bis 10 Minuten, allerdings kann diese in Abhängigkkeit des Depressivitätsgrades und des Alters der Person variieren.

Das Inventar verfügt durch die schnelle Bearbeitungsdauer über eine gute Ökonomie und weist zudem ein Cronbachs α von .86 auf (Beck & Steer, 1984).

3.2.1.6. Psychopathic Personality Inventory – Revised (PPI-R)

Beim PPI-R (Alpers & Eisenbarth, 2008) handelt es sich um ein Verfahren zur Erfassung psychopathischer Persönlichkeitseigenschaften. Anhand von 163 Items werden dabei die Dimensionen Schuldexternalisierung, rebellische Risikofreude, Stressimmunität, sozialer Einfluss, Kaltherzigkeit, machiavellistischer Egoismus, sorglose Planlosigkeit und Furchtlosigkeit erfasst. Zur Überprüfung von manipulativen Antworttendenzen dient zusätzlich die Skala Unaufrichtige Beantwortung (24 Items). Bei diesem Verfahren zeigt sich ein gutes Cronbachs α von .91.

3.2.1.7. Fragebogen zur Ekelempfindlichkeit (FEE)

Der FEE (Schienle et al., 2002) ist ein Instrument, welches die Ekelempfindlichkeit anhand von 37 Items auf fünf Skalen (Tod, Körperausscheidungen, Hygiene, Verdorbenes und orale Abwehr) erfasst. Dabei sollen die Probanden mittels einer 5-stufigen Likert-Skala (0 = „nicht eklig“ bis 4 =

„sehr eklig“) den subjektiv erlebten Ekel (zum Beispiel „Sie beobachten, wie sich eine Person nach dem Gang zur Toilette nicht die Hände wäscht“) angeben. Es ist das erste solche Instrument und weist ein Cronbachs α von .90 auf.

40 3.2.1.8. Skala zur Erfassung der Ekelsensitivität (SEE)

Der SEE (Schienle et al., 2010) soll die Tendenz einer Person erfassen, den eigenen Ekel als unangenehm und unkontrollierbar zu empfinden. Dabei sollen die Probanden 7 Items anhand einer 5-stufigen Skala (0 = „trifft nicht zu“ bis 4 = „trifft völlig zu“) ihr Erleben hinsichtlich eigener Ekelgefühle (zum Beispiel „Ekel zu empfinden stellt für mich eine Belastung dar“) bewerten. Das Cronbachs α des SEE beträgt .86.

3.2.1.9. Fragebogen zur Erfassung des Selbstekels (FESE)

Dieser Fragebogen (Schienle et al., 2014) dient dazu, anhand von 16 Items die Neigung, eigene Verhaltensweisen und Eigenschaften als eklig zu erleben, zu erfassen. Dabei sollen die Personen abstoßende Aspekte der eigenen Person und des eigenen Verhaltens beschreiben (zum Beispiel „Ich empfinde es als unangenehm, meine Problemzonen zu berühren“). Die Items des FESE können dabei zwei Dimensionen zugeordnet werden, dem personenbezogenen Ekel und dem verhaltensbezogenen Ekel. Der Fragebogen weist ein Cronbachs α von .81 auf.

3.2.1.10. State-Trait-Ärgerausdrucks-Inventar (STAXI)

Anhand dieses an Spielberger (1988) angelehnten Inventars (Schwenkmezger et al., 1992), das jedoch für den deutschen Sprachraum neu konzipiert wurde, wird mittels 44 Items die Intensität von Ärger auf fünf Skalen erfasst: Zustandsärger, Eigenschaftsärger, nach innen gerichteter Ärger, nach außen gerichteter Ärger und Ärgerkontrolle. Der STAXI wird in drei Teile gegliedert vorgegeben. Der erste Teil, die Skala des Zustandsärgers, umfasst zehn Aussagen, welche sich auf den subjektiv empfundenen Ärger zum Zeitpunkt der Messung beziehen. Der Zustandsärger wird anhand einer Skala von 1 = „überhaupt nicht“ bis 4 = „sehr“ erhoben. Der zweite Teil, der Eigenschaftsärger, erfasst anhand zehn Aussagen die Bereitschaft, in speziellen Situationen mit erhöhtem Ärger zu reagieren. Hierfür wird eine 4-stufige Skala von 1 = „fast nie“ bis 4 = „fast immer“ verwendet. Hierbei entfallen fünf Items auf die Ausprägung des Temperamentanteils und wiederum fünf Items auf den Reaktionsanteil des Eigenschaftsärgers. Im dritten Teil werden anhand dreier Skalen drei Formen des Ärgerausdrucks mit je acht Items erfasst: nach innen gerichteter Ärger, nach außen gerichteter Ärger und Ärgerkontrolle. Auch diese Items wurden mit oben genannter 4-stufigen Skala von 1 = „fast nie“ bis 4 = „fast immer“ erfasst. Zur Auswertung des STAXI werden Summenwerte für die Skalen gebildet. Das Cronbachs α des STAXI liegt zwischen .76 und .87.

41 3.2.1.11. Emotion Regulation Questionnaire (ERQ)

Im Rahmen dieser Studie wurde die deutschsprachige Fassung des ERQ von Abler und Kessler (2009) verwendet. Beim ERQ handelt es sich um ein Instrument, welches die Präferenz zweier häufig angewandter Emotionsregulationsstrategien – Unterdrückung (suppression) und Neubewertung (reappraisal) – differenziert erfasst. Erhoben werden die Skalen anhand von zehn Items, wovon sechs Items der Skala Unterdrückung und vier Items der Skala Neubewertung zugeordnet sind. Die Items können dabei anhand einer 7-stufigen Ratingskala von 1 = „starke Ablehnung“ über 4 = „neutral“ bis 7 = „starke Zustimmung“ beantwortet werden. Für die Auswertung des Verfahrens werden Skalenmittelwerte errechnet. Die kurze Bearbeitungsdauer, welche circa 5 bis 10 Minuten beträgt, führt zu einer hohen Ökonomie des Verfahrens. Das Cronbachs α liegt für die Skala Unterdrückung bei .76 und für die Skala Neubewertung bei .74.

3.2.1.12. Karolinska Directed Emotional Faces (KDEF)

Beim KDEF handelt es sich um ein von Lundqvist, Flykt und Öhman (1998) entwickeltes Bilderset von insgesamt 4900 Bildern, bei welchem Gesichter von 35 männlichen und 35 weiblichen SchauspielerInnen mit verschiedenen Gesichtsausdrücken präsentiert werden. Dabei werden die Emotionen Angst, Ärger, Freude, Traurigkeit, Ekel und Überraschung sowie ein neutraler Gesichtsausdruck dargestellt. In der vorliegenden Studie wurde das KDEF als Bildmaterial des experimentellen Paradigmas verwendet, wobei lediglich Bilder verwendet wurden, die einen neutralen Gesichtsausdruck zeigten. Somit wurden den Probanden Bilder von 25 männlichen und 25 weiblichen Personen präsentiert. In der ursprünglichen Version wird jeder Ausdruck in fünf unterschiedlichen Ansichten dargeboten (voll-links, halb-links, frontal, halb-rechts und voll-rechts), in der vorliegenden Studie wurde nur Ausdrücke in frontaler Perspektive dargeboten.

3.2.2. Experimentelles Paradigma

Im Rahmen des experimentellen Paradigmas wurden den Probanden 50 Bilder des KDEF von Personen mit ausschließlich neutralen Gesichtsausdrücken – die Hälfte der dargestellten Personen waren männlich, die andere Hälfte weiblich – in jeweils zwei Bedingungen (statisch und annähernd) hintereinander in randomisierter Abfolge im Magnetresonanztomographen liegend präsentiert, wodurch sich insgesamt 100 Durchgänge ergaben. Jedes Bild wurde dabei für drei Sekunden präsentiert, das Inter-Stimulus-Intervall belief sich auf zwei Sekunden. Die Bilder wurden auf eine Leinwand projiziert, die die Untersuchungsteilnehmer mit Hilfe einer Prismabrille, welche den Blick um 90 Grad umlenkte, betrachten konnten. Programmiert wurde das Paradigma vom technischen Assistenten des Instituts für Psychologie der Karl-Franzens-Universität Graz, Hrn. Florian

42 Schöngassner.

3.2.3. Affektives Rating

Im Anschluss an das Paradigma sollten die Probanden das Bildmaterial hinsichtlich des beim Betrachten ausgelösten Arousals und der Valenz bewerten. Dabei wurden die Untersuchungsteilnehmer gebeten, für 24 der soeben gesehenen Bilder auf einem Laptop mithilfe des Self-Assessment-Manikin (SAM; Bradley & Lang, 1994) nach jedem Bild auf einer 9-stufigen Ratingskala anzugeben, wie angenehm für sie die Betrachtung des Bildes war (1 = „angenehm“ bis 9

= „unangenehm“) und wie aufgeregt sie dabei waren (1 = „ruhig“ bis 9 = „aufgeregt“). Im Rahmen dieses Ratings wurden den Probanden nicht – wie im experimentellen Paradigma – nur neutrale Gesichtsausdrücke präsentiert, sondern sollten sie hier auch Ausdrücke der Emotionen Ärger und Ekel bewerten. Das SAM ist ein sprachfreies Instrument, welches es ermöglicht, emotionale Reaktionen auf vorhergegangene Stimuli sichtbar zu machen. Erhoben werden können dabei Valenz, Arousal und Dominanz in jeweils fünf Stufen, wobei in der vorliegenden Studie lediglich die Dimensionen Valenz und Arousal erfasst wurden. Zur Veranschaulichung sind in Abb. 7 und Abb. 8 die verwendeten Dimensionen abgebildet, wobei angemerkt wird, dass die Stufen für Arousal den Probanden in umgekehrter Reihenfolge dargeboten wurden, damit die Teilnehmer beide Dimensionen in äquivalente Richtungen bewerten konnten.

Abbildung 7. Self-Assessment-Manikin für die Dimension Valenz.

Abbildung 8. Self-Assessment-Manikin für die Dimension Arousal.

3.3. Parameter der fMRT-Messung

Für die vorliegende Studie wurde den Diplomandinnen ein 3T Scanner (3 Tesla; Siemens Trio, Erlangen, Deutschland) im MRT-Labor der Technischen Universität Graz, Kopernikusgasse 24, 8010

43 Graz, zur Verfügung gestellt. Zur Durchführung des Paradigmas wurde eine T2-gewichtete echo planar Imaging (EPI) – Sequenz verwendet (Schichtzahl: 35; Schichtdicke: 3.0 mm; Matrix: 64 x 64;

TE (Echozeit) = 30.0 ms; TR (Repetitionszeit) = 2290 ms; FoV = 192 mm; in-plane Resolution: 3x3 mm; Kippwinkel = 90°; Schichtabfolge: absteigend; Schichtorientierung: 25° an der ACPC Achse gekippt). Die EPI-Sequenz reagiert sensitiv auf die vom Sauerstoff des Hämoglobins im Gehirn abhängigen Kontraste (BOLD-Signal). Angemerkt wird, dass je stärker die Aktivität im bestimmten Areal, desto mehr sauerstoffreiches Blut ist vorhanden und umso stärker fällt das dort gemessene BOLD-Signal aus (Vaitl, 2006). Die Messzeit für die Probanden betrug 31.12 Minuten.

3.4. Untersuchungsablauf

Die Ethikkommission bewilligte die vorliegende Studie im September 2014 und so wurden die für die Studie benötigten Untersuchungen von Anfang Oktober bis Mitte November 2014 und die entsprechenden Berechnungen von Jänner 2015 bis März 2015 durchgeführt. Nachfolgend wird der Untersuchungsablauf getrennt für die Straftäter und die nicht straffälligen Probanden beschrieben.

3.4.1. Ablauf für die Kontrollpersonen

Nach erfolgter Rekrutierung durch oben genannte Methoden kam es zu einer Kontaktaufnahme der rekrutierten Personen mit den Untersuchungsleiterinnen per Anruf oder E-Mail.

Daraufhin wurden die Kontaktdaten der Personen aufgenommen und ihnen in weiterer Folge ein Link zur Erhebung ihrer demographischen Daten per E-Mail übermittelt. Nach Durchsicht der Daten und Auswahl der geeigneten Kandidaten anhand von Geschlecht, Alter, Händigkeit, höchster abgeschlossener Ausbildung und derzeitiger Beschäftigung wurde diesen ein weiterer Link zugesandt, mithilfe dessen sie die Fragebögen via Lime Survey ausfüllen konnten. Mittels einer vorgefertigten Syntax erfolgte ein Screening der Ergebnisse anhand von BDI und nur Personen mit einem BDI-Wert von <12 wurden für ein kurzes Telefonscreening zurückgerufen. Im Rahmen dieses Interviews wurde den Interessierten das weitere Vorgehen erläutert und nach Teilnahmezustimmung wurden Ihnen zum einen Fragen zu ihrer körperlichen und psychischen Gesundheit gestellt, um sicherzugehen, dass keine Ausschlussgründe für eine magnetresonanztomographische Untersuchung bestehen, und zum anderen wurde nachgefragt, ob in der Vergangenheit von der Person bereits straffällige Delikte verübt worden waren. Bei Eignung der Person wurde nach Koordination mit dem MRT-Labor ein Wunschtermin vereinbart und den Teilnehmern im Anschluss eine E-Mail mit Bestätigung ihres Termins und genauen Informationen zum Untersuchungsort gesandt. Einen Tag vor der Testung wurden die Untersuchungsteilnehmer an ihren Termin erinnert und gebeten, ohne metallische Gegenstände im oder am Körper zur Untersuchung zu kommen. Die Messungen fanden im

MRT-44 Labor der Technischen Universität (Kopernikusgasse 24, 8010 Graz) statt und es waren immer ein Radio- und Röntgentechnologe, eine Psychologin sowie zumindest eine Diplomandin anwesend.

Nach Begrüßung durch die Untersuchungsleitung und nach Durchsicht des Informationsblattes und Unterzeichnung der Einverständniserklärung durch die Probanden wurden diese gebeten, Schmuck und andere metallische sowie elektronische Gegenstände abzulegen und die Schuhe auszuziehen. Bei Bedarf wurde auch eine Sehhife angepasst. Danach wurde ihnen noch einmal kurz der bevorstehende Ablauf geschildert und in Folge wurden die Probanden in den Scannerraum gebeten, wo sie sich auf die Liege legen sollten und durch den Radio- und Röntgentechnologen noch die Kopfspule fixiert sowie gegebenenfalls die Prismabrille angepasst wurde. Nachdem der Radiotechnologe den Scannerraum verlassen hatte, wurde über eine Gegensprechanlage Kontakt zu den Probanden hergestellt und sich nach ihrem Befinden erkundigt. Nach kurzer Instruktion, dass zunächst lediglich eine Ruhemessung durchgeführt werden würde und die Probanden wahlweise mit offenen oder geschlossenen Augen ruhig liegen sollten, wurde die fMRT-Messung gestartet. Diese dauerte 8.17 Minuten. Nach erfolgreicher Ruhemessung sowie einem 0.54 Minuten dauerndem Field-Mapping-Vorgang und wiederum Erkundigung über das Befinden der Personen wurde ihnen mitgeteilt, dass nun die funktionelle Messung starten würde. Sie wurden gebeten, die dargeboten Bilder zu betrachten und auf sich wirken zu lassen. Nach Abschluss der 14 Minuten dauernden funktionellen Messung wurde wiederum Kontakt zu den Teilnehmern hergestellt. Sie wurden darauf hingewiesen, dass nun noch eine weitere 8.01 Minuten dauernde Ruhemessung stattfinden würde. Die Messung nahm insgesamt 31.12 Minuten in Anspruch. Nach Beendigung der Messung wurde den Probanden vom Radiotechnologen die Kopfspule wieder abgenommen und sichergestellt, dass es ihnen gut geht.

Dann wurden sie in einen anderen Raum gebeten, wo sie mittels des Self-Assessment-Manikin 24 der soeben gesehenen und ein paar zusätzliche Bilder in randomisierter Reihenfolge jeweils hinsichtlich ihrer Valenz (angenehm bis unangenehm) und ihres Arousals (ruhig bis aufgeregt) bewerten sollten.

Danach wurden die Kontrollpersonen gebeten, den Silhouetten-Test zur Einschätzung der erwünschten interpersonalen Distanz durchzuführen. Im Anschluss daran sollten sie den WMT-2 bearbeiten, wobei den Untersuchungsteilnehmern dabei kein Zeitlimit festgesetzt wurde. Nach Absolvierung des WMT-2 wurde mit den Probanden das semi-strukturierte Interview im Rahmen der Psychopathy Checklist – Revised durchgeführt. Dabei wurde das Interview immer von einer Diplomandin oder der Psychologin geführt, welche dem Probanden gegenübersaß, und entweder die andere Diplomandin oder die Psychologin nahm die Rolle eines zweiten Raters ein. Beide anwesenden Personen rateten das Gespräch unabhängig von der anderen und teilten dem Probanden einen Summenwert zu, wobei jedem Probanden im Anschluss ein Summenmittelwert über beide Rater zugewiesen wurde. Zu guter Letzt wurde mit den Teilnehmern noch eine gekürzte Form des Mini-DIPS durchgeführt, um eventuelle psychische Auffälligkeiten aufdecken zu können. Nach

45 Beendigung der Testung wurde den Untersuchungspersonen gedankt und sie erhielten noch eine Vergütung von € 40,- und eine CD mit strukturellen Bildern ihres Gehirns, welche bei der vorangegangenen fMRT-Messung entstanden waren.

3.4.2. Ablauf für die Straftäter

Der Ablauf der Straftäter unterschied sich in einigen Aspekten von dem der Kontrollpersonen.

Die Studie wurde – wie oben erwähnt – unter Zusammenarbeit mit der Justizanstalt Graz Karlau durchgeführt, welche die entsprechenden Untersuchungsteilnehmer zur Verfügung stellte und den Kontakt zu ihnen herstellte. Für die Kommunikation verantwortlich waren dabei auf Seiten der Justizanstalt insbesondere der Klinische Psychologe Mag. Mario Leitner und die Klinische Psychologin i.A. Doris Klug, MSc. sowie auf Seiten des psychologischen Instituts der Karl-Franzens-Universität Graz die Klinische Psychologin Mag. Dr. Verena Leutgeb. Die beiden Kontaktpersonen der Justizanstalt übernahmen im Vorfeld sowohl die Erhebung der demographischen Daten und die Durchführung der Fragebögen via Lime Survey in Form einer Gruppentestung als auch die des semi-strukturierten Interviews im Rahmen der Psychopathy Checklist – Revised und des Mini-DIPS im Einzelsetting mit den straffälligen Probanden. Auch der WMT-2 wurde mit einigen Teilnehmern bereits im Vorfeld durchgeführt. Anschließend wurden die Termine für die Testung im MRT-Labor der Technischen Universität vereinbart und mit den Zeiten der Ausgänge koordiniert. Am vereinbarten Termin kamen die Untersuchungsteilnehmer dann entweder alleine oder in Begleitung von Justizbeamten, auch hier waren dabei immer oben genannte Personen vor Ort. Nachdem die Probanden das Informationsblatt gelesen und die Einverständniserklärung unterzeichnet hatten, wurde Ihnen wiederum kurz der Ablauf der Testung geschildert und in Folge wurde die Messung im Magnetresonanztomographen sowie im Anschluss das affektive Rating am PC durchgeführt. Zu guter Letzt sollten die Teilnehmer noch den Silhouetten-Test durchführen. Den Probanden, welche den

Die Studie wurde – wie oben erwähnt – unter Zusammenarbeit mit der Justizanstalt Graz Karlau durchgeführt, welche die entsprechenden Untersuchungsteilnehmer zur Verfügung stellte und den Kontakt zu ihnen herstellte. Für die Kommunikation verantwortlich waren dabei auf Seiten der Justizanstalt insbesondere der Klinische Psychologe Mag. Mario Leitner und die Klinische Psychologin i.A. Doris Klug, MSc. sowie auf Seiten des psychologischen Instituts der Karl-Franzens-Universität Graz die Klinische Psychologin Mag. Dr. Verena Leutgeb. Die beiden Kontaktpersonen der Justizanstalt übernahmen im Vorfeld sowohl die Erhebung der demographischen Daten und die Durchführung der Fragebögen via Lime Survey in Form einer Gruppentestung als auch die des semi-strukturierten Interviews im Rahmen der Psychopathy Checklist – Revised und des Mini-DIPS im Einzelsetting mit den straffälligen Probanden. Auch der WMT-2 wurde mit einigen Teilnehmern bereits im Vorfeld durchgeführt. Anschließend wurden die Termine für die Testung im MRT-Labor der Technischen Universität vereinbart und mit den Zeiten der Ausgänge koordiniert. Am vereinbarten Termin kamen die Untersuchungsteilnehmer dann entweder alleine oder in Begleitung von Justizbeamten, auch hier waren dabei immer oben genannte Personen vor Ort. Nachdem die Probanden das Informationsblatt gelesen und die Einverständniserklärung unterzeichnet hatten, wurde Ihnen wiederum kurz der Ablauf der Testung geschildert und in Folge wurde die Messung im Magnetresonanztomographen sowie im Anschluss das affektive Rating am PC durchgeführt. Zu guter Letzt sollten die Teilnehmer noch den Silhouetten-Test durchführen. Den Probanden, welche den