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Zur empirischen Erhebung der Meinungen der ProbandInnen zum Forschungsthema, wurde ein Fragebogen konstruiert. Aus Sicht des Verfassers der vorliegenden Arbeit sprachen für die Verwendung eines Fragebogens die von Mayer angeführten allgemeinen Vorteile - eine mögliche kostengünstige Durchführung der Befragung, die Möglichkeit des Erfassens großer Mengen an Daten, ein hochgradiger Standardisierungs- und Strukturierungsgrad der Erhebung und die Möglichkeit einer anonymisierten Durchführung der Befragung - einer schriftlichen Befragung (vgl.

Mayer, 2015, S190-191).

Zu Beginn der Fragebogenkonstruktion wurde eine Operationalisierung der zuvor konzeptionell definierten Begriffe (vgl. Kapitel fünf der vorliegenden Arbeit) durchgeführt. Koller definiert den Begriff

„Operationalisierung“ wie folgt: „“Unter Operationalisierung versteht man einen Prozess, in dem man versucht, die zuvor genau definierten Begriffe aus den Forschungsfragen messbar zu machen“

(Koller, 2014, S.31). Zur Umsetzung dieses Prozesses wurden messbare Indikatoren zu den Themen „exogene und endogene Ausbildungswahlmotive von PflegerInnen“ und „Einfluss der Akademisierung des „gehobenen Dienstes“ auf die Ausbildungswahlmotive von PflegerInnen“

formuliert (vgl. Koller, 2014, S.31). Die zu den konzeptionell definierten Begriffen „endogene und exogene Motive zur Ausbildungs- bzw. Berufswahl zum gehobenen Dienst der Gesundheits- und Krankenpflege“ passenden messbaren Indikatoren wurden aus der wissenschaftlichen Fachliteratur abgeleitet.

Folgende Indikatoren konnten so der Begrifflichkeit „exogene Motive zur Ausbildungs- bzw.

Berufswahl zum gehobenen Dienst der Gesundheits- und Krankenpflege“ zugeordnet werden:

„Empfehlungen von Freunden und Verwandten“, „Sicherer Job“, „Eigene Erfahrungen in der Pflege“,

„Abbruch einer anderen Ausbildung“, „Berufswahl wegen Vorbildern“, „Relativ leichte Ausbildung“,

„Zufall - keine anderen Interessen“, „Schlechte Erfahrungen in einem anderem Beruf“, „Mangel an Alternativen“, „Ausbildungsmöglichkeit am Wohnort“, „Vielseitigkeit der Ausbildung“, „Wunsch der Eltern“, „Gute Zukunftsperspektiven“, „Hohes Gehalt“, „Gute Karrierechancen“, „Hohes gesellschaftliches Ansehen“ und die „Möglichkeit einen akademischen Titel“ zu erhalten.

Der Indikator „eigene Erfahrungen in der Pflege“ wurde analog zur oben dargestellten Vorgangsweise durch die Einflussfaktoren „keine Erfahrungen in der Pflege“, „Pflegeerfahrung durch einschlägige Schulausbildung“, „Pflegehilfeausbildung“, „Zivildienst“, „Arbeit im Rettungswesen“,

„Betreuung bzw. Pflege von Angehörigen“, „Tätigkeit in sozialen Einrichtungen“ oder durch ein

„einschlägiges (auch abgebrochenes) Studium“ spezifiziert.

Zur Konkretisierung des Indikators „Ausbildungswahl auf Grund von Vorbildern“ wurde das nähere soziale Umfeld der befragten Männer und Frauen durch die Begriffe „Mutter“, „Vater“, „Geschwister“,

„Freunde/Bekannte“ und „LebenspartnerInnen bzw. EhepartnerInnen“ definiert.

Der Indikator „gute Karrierechancen“ wurde durch folgende mögliche gewünschte berufliche Entwicklungsmöglichkeiten der ProbandInnen präzisiert: „Der Beginn eines weiterführendes Masterstudiums nach Abschluss der aktuellen Ausbildung der Befragten“, „Das Streben nach leitenden Funktionen im Pflegebereich“, „Eine zukünftige Karriere im Gesundheits- und Sozialmanagement“, „Die Perspektive der beruflichen Selbstständigkeit“, „Berufliche Tätigkeit im Ausland“, „Die zukünftige Absolvierung von berufsspezifischen Sonderausbildungen“, „Eine zukünftige Tätigkeit in der Hauskrankenpflege“, „Die Perspektive einer berufsspezifischen Lehrtätigkeit“ und ein „Möglicher geplanter Branchenwechsel der ProbandInnen nach Abschluss ihrer aktuellen Ausbildung“.

Als Indikatoren zu „endogenen Ausbildungs- bzw. Berufswahlwahlmotiven der befragten Männer und Frauen“ konnten die Faktoren „Möglichkeit Menschen zu helfen“, „Pflege ist meine Berufung“, Interesse an Medizin und Gesundheit“, „Interesse am Fachbereich Pflege“, „Interesse an Wissenschaft“ und „sinnvolle Tätigkeit“ identifiziert werden.

Indikatoren zum Einfluss der Novellierung des GuKG im Jahre 2016 auf die Ausbildungs- bzw.

Berufswahl der Befragten wurden den im Kapitel 3.4 der vorliegenden Arbeit angeführten Publikationen und dem Inhalt des zitierten Interviews mit Oberin Frau Gabriele Fuchs-Hlinka MSc, HCM entlehnt. Als Faktoren wurden hier „Steigerung des Ansehens und der Attraktivität des

„gehobenen Dienstes“ durch die Akademisierung der Pflegeausbildung“ und „Auswirkungen der Akademisierung des Pflegeberufes auf die Entlohnung und den Tätigkeitsbereich von zukünftigen PflegerInnen“ erkannt.

Finalisiert wurde der Operationalisierungsprozess durch die Formulierung der zu den gefundenen Indikatoren passenden Fragen des zu konstruierenden Fragebogens. Bei der Formulierung der Fragen wurden folgende Aspekte beachtet: Es wurden nur Begriffe zur Frageformulierung verwendet, welche für alle ProbandInnen verständlich waren, es wurden keine komplexen und/oder zu langen Fragen formuliert, es wurden hypothetische Fragestellungen vermieden, es wurden nie zwei Aspekte der jeweiligen Thematik in einer Frage bearbeitet, es wurden keine Suggestivfragen verwendet, es wurden keine Unterstellungen in den Fragen implementiert, der Informationsstand und der zeitliche Bezug der ProbandInnen zum jeweiligen Thema wurde bei der Frageformulierung berücksichtig und die Formulierung der angebotenen Antwortkategorien wurde überschneidungsfrei und passend zur jeweiligen Frage gewählt (vgl. Koller, 2014, S. 35-39).

Nach Abschluss der oben dargestellten Operationalisierung der konzeptionell definierten Begriffe wurde das Erhebungsinstrument der vorliegenden Arbeit erstellt und im Sinne Mayers bei der Konstruktion des Messinstruments eine „Fragebogen-Dramaturgie“ implementiert (vgl. Mayer, 2015, S.201-203). Im Besonderen wurden bestimmte Themenbereiche - sozialdemographische Fragen, Fragen zur Untersuchung der Motive der ProbandInnen zu ihrer Ausbildungswahl, Meinungsfragen zur Auswirkung der Akademisierung der Ausbildung zum „gehobenen Dienst“ auf den Pflegeberuf und der dazugehörigen Ausbildung, Fragen zum Einfluss eines hypothetischen Anstiegs der Männerquote im Pflegeberuf und Einschätzungen der ProbandInnen bezüglich des Themas allgemeine berufliche bzw. pflegeberufsspezifische Chancengleichheit von Männern und Frauen – im Fragebogen durch die Erstellung von Themenblöcken strukturiert.

Die formale Strukturierung des Fragebogens wurde wie folgend erklärt durchgeführt: Am Beginn des Fragebogens wurde ein Eingangsstatement des Autors der vorliegenden Arbeit gestellt. Hier stellte sich der Verfasser des Fragebogens den ProbandInnen vor. In diesem Textabschnitt des Fragebogens wurde die zu bearbeitende Thematik, der fachliche Hintergrund der vorliegenden Arbeit, der Aspekt der freiwilligen Teilnahme an der Befragung durch die ProbandInnen und die Zusicherung der Einhaltung der Anonymität der BefragungsteilnehmerInnen und ihrer Daten durch den Verfasser der vorliegenden Arbeit klargestellt. Im folgenden Themenblock (vgl. Anhang A0 der vorliegenden Arbeit, Fragen 1,2,3,4,5,6,7,9) des Fragebogens wurden sozialdemographische Daten der Befragten wie ihr Alter, ihr Geschlecht, die von den ProbandInnen jeweilig gewählte facheinschlägige Ausbildungsform, das Alter der Befragten zum Zeitpunkt ihrer facheinschlägigen Ausbildungswahlentscheidung, mögliche pflegerische Erfahrungen vor Beginn der aktuellen Ausbildung und die mögliche schulische bzw. akademische Vorbildung der ProbandInnen erhoben.

Dieser thematische Block wurde mit der Frage vier des vorliegenden Fragebogens ergänzt. Hier wurden in Form einer „offen“ formulierten Frage die Hauptmotive der Befragten zur Ergreifung ihrer aktuellen Ausbildung geklärt. Diesem Frageblock folgten die Themenblöcke „Fragen zur Untersuchung der Ausbildungswahlmotive der ProbandInnen“, „Fragen zur Auswirkung der Akademisierung des Pflegeberufes auf den Beruf des „gehobenen Dienstes“ und der dazugehörigen Ausbildung“, „Einschätzungen der ProbandInnen bezüglich des Themas berufliche

Chancengleichheit von Männern und Frauen im Allgemeinen und speziell im Pflegeberuf“ und

„Fragen zum Einfluss eines hypothetischen Anstiegs der Männerquote im Pflegeberuf“. Die Antwortkategorien für die „geschlossen“ formulierten Fragen des Fragebogens wurden den jeweiligen Fragestellungen angepasst. Da hauptsächlich Meinungsfragen im Fragebogen gestellt wurden, konnten konsequenterweise mehrkategoriale Antwortformate – in Form von Ratingskalen - verwendet werden. Mit solchen mehrkategorialen „[…] Skalen wird die Intensität oder Häufigkeit von Werten, Meinungen, Gefühlen etc. gemessen“ (Mayer, 2015, S.196). Die Verbalisierung dieser Antwortskalen umfasste passend zur jeweiligen Fragestellung Begrifflichkeiten wie „trifft vollkommen zu“, „trifft eher nicht zu“, „trifft eher nicht zu“, „trifft überhaupt nicht zu“ bzw. „möchte ich sehr gerne machen“, „möchte ich machen“, „möchte ich eher nicht machen“ und „möchte ich überhaupt nicht machen“. Da die grundsätzliche Intention des Verfassers dieser Arbeit das Erheben von Meinungen der ProbandInnen zur jeweiligen Fragestellung war, wurden zur Skalierung der Meinungsfragen des Fragebogens eine gerade Anzahl der Skalaeinheiten verwendet. Damit konnte präventiv eine mögliche „Tendenz zur Mitte“ (Mayer, 2015, S199) im Antwortverhalten der ProbandInnen unterbunden werden. Zustimmende bzw. ablehnende Antworttendenzen der Befragten konnten daher bei der Auswertung der erhobenen Daten berechnet und abgebildet werden

Diese Berechnungen wurden wie folgend dargestellt durchgeführt: Zu jeder möglichen Antwortkategorie - „trifft vollkommen zu“, „trifft eher zu“, „trifft eher nicht zu“, „trifft überhaupt nicht zu“

bzw. „möchte ich sehr gerne machen“, „möchte ich eher machen“, „möchte ich eher nicht machen“

und „möchte ich überhaupt nicht machen“ – wurde erhoben, wie viele „Prozent“ der ProbandInnen die jeweilige Antwortkategorie angaben. Die so erhobenen Zahlen in Prozent wurden zur Berechnung der Aussagen der ProbandInnen zur jeweiligen Fragestellung verwendet. Dazu wurden die zu den Antwortkategorien „trifft vollkommen zu“ und „trifft eher zu“ bzw. „möchte ich machen“,

„möchte ich eher machen“ gehörigen Zahlen addiert und als zustimmende Meinungen der ProbandInnen zum jeweiligen Thema interpretiert. Analog dazu wurden die zu den Antwortkategorien „trifft eher nicht zu“ und „trifft überhaupt nicht zu“ bzw. „möchte ich eher nicht machen“ und „möchte ich überhaupt nicht machen“ gehörigen Zahlen summiert und als ablehnende Meinungen der ProbandInnen zur jeweiligen Fragestellung interpretiert. Diese Art der Interpretation der erhobenen Daten und dieser Berechnungsschritt wird folgend in der vorliegenden Arbeit als

„prozentuelle Addition bzw. Summation“ bezeichnet.