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3 Ausstattung und Zustand des Natura 2000-Gebiets

3.5 Weitere naturschutzfachliche Bedeutung des Gebiets

3.5.2 Fauna

Das Pfrunger-Burgweiler Ried ist Lebensraum für eine Vielzahl von seltenen und geschützten Tierarten, die teilweise nicht in der FFH-Richtlinie geführt werden. Im Rahmen des Arten-schutzprogramms des Regierungsbeziks Tübingen werden im Gebiet Populationen der fol-genden Tierarten betreut:

Tabelle 9: Im Artenschutzprogramm des Landes betreute Tierarten im FFH-Gebiet Artname

wissen-schaftlich Artname deutsch Fundort

Nachweis-jahr2 Vögel

Gallinago gallinago Bekassine Pfrunger - Burgweiler Ried 2015 Sterna hirundo Flussseeschwalbe Pfrunger - Burgweiler Ried 2020 Schmetterlinge

Pachythelia villosella Zottiger Sackträger Ostrach, Pfrunger Ried, NSG Große Trauben

Erloschen, letzter Nach-weis 2009 Megalophanes viciella Hellbrauner

Moor-Sackträ-ger

Ostrach, Pfrunger Ried,

Schnödenwiesen 2019

2 falls angegeben

Artname

wissen-schaftlich Artname deutsch Fundort

Nachweis-jahr2 Coenophila subrosea Hochmoor-Bodeneule Pfrunger Ried, Großer

Trau-ben / Schnödenwiesen 20163 Lampropteryx otregiata

Sumpflabkraut-Binden-spanner

Pfrunger Ried, Großer

Trau-ben / Schnödenwiesen 2010 Heuschrecken

Omocestus rufipes Buntbäuchiger Grashüpfer NSG Pfrunger-Burgweiler Ried, Obere Schnöden

Vermutlich bereits 2012 erloschen Fledermäuse

Im Gebiet liegen spezifische Untersuchungen zu Fledermäusen vor (MAYER &WILHELM 2005).

Demnach wurden im Pfrunger-Burgweiler Ried und der engeren Umgebung seit 1985 zahlrei-che Fledermaus-Arten nachgewiesen. Darunter sind mit der Zwergfledermaus (Pipistrellus pi-pistrellus), der Wasserfledermaus (Myotis daubentonii), dem Braunen Langohr (Plecotus auri-tus) und der Bartfledermaus (Myotis mystacinus) vier Arten in der Roten Liste für Säugetiere (BRAUN &DIETERLEN 2003) als gefährdet (RL BW 3) eingestuft. Die im Bereich des Lindenhofs mit einer bekannten Wochenstube vorkommende Fransenfledermaus (Myotis nattereri) ist stark gefährdet (RL BW 2), ebenso wie der nachgewiesene Kleinabendsegler (Nyctalus leis-leri, RL BW 2). Des Weiteren kommen der Große Abendsegler (Nyctalus noctula) und die Rauhautfledermaus (Pipstrellus nathusii) als gefährdete wandernde Arten (RL BW i) im Gebiet vor.

Neben dem im Kap. 3.3 beschriebenen Großen Mausohr (Myotis myotis) [1324] ist nicht aus-zuschließen, dass im FFH-Gebiet mit der Mopsfledermaus (Barbastella barbastellus) [1308]

eine weitere Art nach Anhang II der FFH-Richtlinie vorkommt. Ein sicherer Nachweis konnte bisher aufgrund unzureichender Untersuchungen nicht erbracht werden. Hierzu wären länger-fristige akustische Nachweismethoden und/oder Netzfänge erforderlich (WILHELM SCHRIFTL. MITT.2016).

Dagegen ist mit einem landesweit bedeutsamen Vorkommen im Gebiet die Brandtfledermaus (Myotis brandtii, RL BW 1) nachgewiesen. Im Bereich des FFH-Gebiets sind vier Wochenstu-ben der Art bekannt:

 Kapelle Egelreute (Gemeinde Ostrach), am Westrand des FFH-Gebiets

 Friedhofskapelle St.Leonhard in Zußdorf (Gemeinde Wilhelmsdorf)

 Kapelle Höhreute (Gemeinde Wilhelmsdorf)

 Kapelle Latten (Gemeinde Wilhelmsdorf)

Diese Wochenstuben werden seit den 1980er Jahren regelmäßig kontrolliert, zwischen 2011 und 2016 im Rahmen eines FFH-Monitorings im Auftrag der LUBW. Es wird vermutet, dass die Quartiere untereinander im Zusammenhang stehen, was aber nur über Netzfang, Berin-gung oder Besenderung nachgewiesen werden kann.

Die kopfstärkste Wochenstube ist derzeit die in der Friedhofskapelle in Zußdorf mit 200 bis 250 Tieren (Zählungen von Juni 2016 und 2020). Zum Schutz der Tiere besteht eine Verein-barung zum eingeschränkten Läuten während der Wochenstubenzeit. Bei der Sanierung der Friedhofskapelle 2016 erfolgte eine ökologische Baubegleitung. Der Dachboden wurde hier zur Vergrämung der Tiere zu Beginn der Wochenstubenzeit 2016 verschlossen. Im März, April, Juni, Juli und August fanden Ausflugzählungen statt. Bei der Ausflugkontrolle bei optimalen

3 einziges Vorkommen in Baden-Württemberg

Witterungsbedingungen am 03.08.2016 flogen noch vier Tiere aus. Aktuell (Stand 2020) kön-nen wieder über 250 Individuen zur Wochenstubenzeit gezählt werden (WILHELM SCHRIFTL. MITT.).

Die Kapellen Egelreute und Latten schwanken jeweils zwischen 30 und 60 Tieren. Potenzielle Beeinträchtigungen gehen bei der Wochenstube in Egelreute durch eine angrenzende Straße, bei der Kapelle in Latten vom Neubau einer Biogasanlage aus.

Die Kapelle Höhreute war ehemals (bis 2003) die stärkste Wochenstube. Trotz intensiver Öf-fentlichkeitsarbeit und Information wurden durch Sanierungsarbeiten während der Wochen-stubenzeit erhebliche Störungen verursacht, so dass die Wochenstube 2004 aufgegeben wurde. Die baulichen Veränderungen mussten auf behördliche Anweisung hin wieder rückge-baut bzw. fledermausverträglich abgeändert werden. Die im Dach befindliche Orgel wurde auf-grund des Artenschutzes entfernt. Aktuell etabliert sich die Wochenstube wieder.

Weitere Säugetiere

Als Art des Anhangs IV der FFH-Richtlinie kommt im Gebiet die Haselmaus (Muscardinus avellanarius) vor. Die Art wird für das FFH-Stichprobenmonitoring der LUBW mit einer Moni-toringfläche im Gebiet erfasst (zuletzt 2011 und 2017). Außerdem wurden in den „Unteren Schnöden“ zehn Nisthilfen für Haselmäuse angebracht, welche regelmäßig mit mindestend einem Nest belegt sind.

Zudem wurden im Gebiet Sumpfspitzmaus (Neomys anomalus, RL BW 2) und Feldhase (Le-pus europaeus, RL BW V) nachgewiesen. Ein Monitoring der LAZBW zur Überprüfung von Iltisvorkommen (Mustela putorius, RL BW D) blieb 2017 ohne Nachweise.

Vögel

Als Art der Vogelschutzrichtlinie4, die nicht im Standarddatenbogen gelistet ist und auch nicht im Rahmen der MaP-Kartierungen vertieft untersucht und in Kap. 3.3 behandelt wurde, tritt im Gebiet das Blaukehlchen (Luscinia svecica, RL BW V) auf.

Nach Abschluss der MaP-Kartierungen im April 2020 wurde mehrfach ein singendes Indivi-duum in geeignetem Habitat im Gebiet verhört. Aufgrund der grundsätzlichen Eignung des Gebiets und der mittelfristig durch die Wiedervernässung voraussichtlich günstigen Entwick-lung von Habitatstrukturen für das Blaukehlchen (Röhrichtbestände im Verbund mit Weiden-gebüschen und vegetationsfreien, schütter bewachsenen Flächen), ist es nicht unwahrschein-lich, dass die Art zukünftig im Vogelschutzgebiet als Brutvogel auftreten wird. Aktuell beobach-tete Populationszuwächse im Federseeried deuten zudem auf eine Ausbreitungstendenz der Art hin.

Zudem wurden im Rahmen der MaP-Kartierungen als Nahrungsgäste bzw. Durchzügler die Vogelschutzrichtlinie-Arten Flussuferläufer (Actitis hyloleucos, RL BW 1), Nachtreiher (Nycti-corax nycti(Nycti-corax, RL BW R) und Purpurreiher (Ardea purpurea, RL BW R) nachgewiesen.

Darüber hinaus sind aus den aktuellen Kartierungen (M. Kramer 2017/2018), aus den Evalu-ierungen zum Naturschutzgroßprojekt (AGL ULM 2015A) sowie aus der Waldbiotopkartierung aktuelle Vorkommen weiterer naturschutzfachlich wertgebender Vogelarten im Gebiet be-kannt, die im Folgenden aufgelistet werden. Die Angaben zum Gefährdungsgrad stehen, falls vorhanden, in Klammer und sind der neusten Roten Listen der Baden-Württembergs (BAUER ET AL.2016) entnommen.

4 Arten des Anhangs I der Vogelschutzrichtlinie sowie zusätzliche Zugvogelarten nach Art. 4 Abs. 2 Vogelschutz-richtlinie

Brutvögel:

Baumpieper (Anthus trivialis, RL BW 2) Bluthänfling (Carduelis cannabina, RL BW 2) Feldlerche (Alauda arvensis, RL BW 3) Feldschwirl (Locustella naevia, RL BW 2) Feldsperling (Passer montanus, RL BW V) Fitis (Phylloscopus trochilus, RL BW 3)

Gartenrotschwanz (Phoenicurus phoenicurus, RL BW V) Gelbspötter (Hippolais icterina, RL BW 3)

Goldammer (Emberiza citrinella, RL BW V) Grauschnäpper (Muscicapa striata, RL BW V) Haussperling (Passer domesticus, RL BW V) Kleinspecht (Dryobates minor, RL BW V) Kuckuck (Cuculus canorus, RL BW 3) Lachmöwe (Larus ridibundus, RL BW 3) Rohrammer (Emberiza schoeniclus, RL BW 3)

Schilfrohrsänger (Acrocephalus schoenobaenus, RL BW 1) Stockente (Anas platyrhynchos, RL BW V)

Teichhuhn (Gallinula chloropus, RL BW 3) Trauerschnäpper (Ficedula hypoleuca, RL BW 2) Waldlaubsänger (Phylloscopus sibilatrix, RL BW 2) Weidenmeise (Parus montanus, RL BW 3)

Wiesenpieper (Anthus pratensis, RL BW 1) Nahrungsgäste und Durchzügler:

Bergpieper (Anthus spinoletta, RL BW 1) Beutelmeise (Remiz pendulinus, RL BW 3) Bruchwasserläufer (Tringa glareola)

Drosselrohrsänger (Acrocephalus arundinaceus, RL BW 1) Dunkler Wasserläufer (Tringa erythropus)

Fischadler (Pandion haliaetus) Grünschenkel (Tringa nebularia) Kampfläufer (Philomachus pugnax) Mauersegler (Apus apus, RL BW V)

Mehlschwalbe (Delichon urbicum, RL BW V) Rauchschwalbe (Hirundo rustica, RL BW 3) Seidenreiher (Egretta garzetta)

Silberreiher (Casmerodius albus) Waldwasserläufer (Tringa ochropus) Zwergschnepfe (Lymnocryptus minimus) Reptilien und Amphibien

Folgende Vorkommen naturschutzfachlich wertgebender Reptilien- und Amphibienarten sind für das FFH-Gebiet bekannt (Quellen: AGL ULM 2015B,LAUFER H. IN KAPFER 2005). Die Anga-ben zum Gefährdungsgrad stehen in Klammer und sind den neusten Roten Listen Baden-Württembergs (LAUFER 1998) entnommen.

Erdkröte (Bufo bufo, RL BW V)

Grasfrosch (Rana temporaria, RL BW V) Laubfrosch (Hyla arborea, RL BW 2)

Seefrosch (Pelophylax ridibundus, RL BW 3) Teichmolch (Lissotriton vulgaris, RL BW V)

Kleiner Wasserfrosch (Pelophylax lessonae, RL BW G) Kreuzotter (Vipera berus, RL BW 2)

Ringelnatter (Natrix natrix, RL BW 3) Zauneidechse (Lacerta agilis, RL BW V)

Hervorzuheben ist das Vorkommen des Kleinen Wasserfroschs mit mehreren 10.000 Indivi-duen im Gebiet, das von landesweiter Bedeutung in Baden-Württemberg ist (LAUFER,

SCHRIFTL.MITT.2020).

Aufgrund von Hinweisen auf Vorkommen des Nördlichen Kammmolchs (Triturus cristatus) im Umfeld des Pfrunger Rieds, wurden potenziell geeignete Gewässer im FFH-Gebiet im Frühjahr 2016 durch den Planersteller mittels Reusen untersucht. Die Kartierung ergab keine Nach-weise der Art.

Fische

Für die beiden FFH-Arten nach Anhang II Bitterling (Rhodeus amarus, RL BW 2) und Groppe (Cottus gobio, RL BW V) gibt es Nachweise außerhalb des Gebiets. Das Bitterlingvorkommen im Lengenweiler See gehört dabei zu den ältesten Vorkommen in Baden-Württemberg und ist eines der bestandsstärksten in einem Stillgewässer dieser Größe (LAZBW SCHRIFT.M ITTEI-LUNG). Die Groppe wurde im Bruckenbach, jedoch außerhalb des FFH-Gebiets nachgewisen.

Ein Vorkommen dieser beiden Arten innerhalb des FFH-Gebiets wurde im Rahmen der Elekt-robefischungen untersucht, konnte aber nicht bestätigt werden.

Innerhalb des FFH-Gebiets werden durch das Fischmonitoring folgende weitere Arten der Ro-ten Liste Baden-Württembergs (BAER ET AL.2014) genannt:

Aal (Anguilla anguilla, RL BW 2)5

Bachforelle (Salmo trutta fario, RL BW V) Barbe (Barbus barbus, RL BW 3)

Groppe (Cottus gobio, RL BW V) Elritze (Phoxinus phoxinus, RL BW V)

Moderlieschen (Leucaspius delineates, RL BW 3) Karausche (Carassius carassius, RL BW 1) Rotfeder (Scardinius erythrophthalmus, RL BW V) Schleie (Tinca tinca, RL BW V)

Schmetterlinge

Neben den im Artenschutzprogramm betreuten Nachtfalterarten, sind folgende (z.T. histori-sche) Vorkommen naturschutzfachlich wertgebender Tagfalterarten und Widderchen für das FFH-Gebiet bekannt (Quellen: OBK,WBK, AGL ULM 2015B). Die Angaben zum Gefährdungs-grad stehen in Klammer und sind der neusten Roten Liste der Schmetterlinge Baden-Würt-tembergs (EBERT ET AL. 2008) entnommen.

Feuriger Perlmutterfalter (Fabriciana adippe, RL BW 3) Heide-Grünwidderchen (Rhagades pruni, RL BW 3)

Hochmoor-Gelbling (Colias palaeno, RL BW 2) (Nachweis aus WBK, Fundjahr 20006) Hochmoor-Bläuling (Vacciniina optilete, RL BW 2) (Nachweis aus BTK 2012, Hornung) Großer Schillerfalter (Apatura iris, RL BW V)

Kleiner Eisvogel (Limentis camilla, RL BW V) Kleiner Schillerfalter (Apatura ilia, RL BW V) Mädesüß-Perlmuttfalter (Brenthis ino, RL BW V)

5 Der Aal wurde im FFH-Gebiet nur im Donausystem (u.a. Vogelsee, Illmensee, Ruchweiler See) nachgewiesen, wo er nicht einheimisch ist.

6 C. palaeno ist im Gebiet vermutlich erloschen, es sind keine aktuellen Nachweise bekannt

Randring-Perlmutterfalter (Boloria eunomia, RL BW 3) Sumpfwiesen-Perlmuttfalter (Boloria selene, RL BW 3) Violetter Waldbläuling (Polyommatus semiargus, RL BW V) Wachtelweizen-Scheckenfalter (Melitaea athalia, RL BW 3)

Nach Informationen von Gebietskennern (D. Masur, H.-J. Masur, S. Hoffmeier) finden sich im Gebiet zudem folgende Nachfalterarten der Roten Liste (EBERT ET AL.2008):

Bergmoor-Sackträger (Sterrhopterix standfussi, RL BW 3) Heidekraut-Bunteule (Anarta myrtilli, RL BW V)

Kiefernheide-Sackträger (Acanthopsyche atra, RL BW 3) Moor-Bunteule (Anarta cordigera, RL BW 2)

Moosbeerenspanner (Carsia soroiata, RL BW 1) Wasserdost-Goldeule (Diachrysia chryson, RL BW 3) Wasserminzen-Kleinbärchen (Nola cristatula, RL BW 1) Wiesenrauten-Goldeule (Lamprotes c-aureum, RL BW 3) Zierliche Röhricht-Goldeule (Plusia putnami, RL BW 3)

Es liegen zum Gebiet darüber hinaus umfassende historische Beobachtungsdaten zu Tag- und Nachfaltern sowie Kleinschmetterlingen aus den Jahren 1970 bis 2013 vor (SCHICK 2013).

Diese werden aufgrund des Umfangs hier nicht im Einzelnen wiedergegeben.

Xylobionte Käferarten

In den Jahren 2012 und 2013 wurde im Bannwald des Pfrunger-Burgweiler Rieds eine umfas-sende Untersuchung der Holzkäferfauna durchgeführt (BENSE 2014). Das Gebiet weist hin-sichtlich seines repräsentativ erfassten Artenspektrums mit 235 Arten einen überdurchschnitt-lichen Wert in Baden-Württemberg auf. Die Bestandsentwicklung der Holzkäferfauna wird im Zuge der fortschreitenden Wiedervernässung durch ein Monitoring des Landratsamts Sigma-ringen weiter beobachtet. Es werden im Folgenden nur die mindestens gefärdeten Arten der Roten Liste der Totholzkäfer Baden-Württembergs (BENSE 2002) sowie die Arten mit beson-derer Schutzverantwortung (!) aufgeführt:

Abraeus granulum (RL BW 3), Microscydmus minimus (RL BW G), Velleius dilatatus (RL BW 3), Euplectus sparsus (RL BW G!), Malthinus frontalis (RL BW G), Lymexylon navale (RL BW 3), Ampedus nigroflavus (RL BW 3), Eucnemis capucina (RL BW 3), Dirhagus pygmaeus (RL BW 3), Buprestis octoguttata (RL BW 3), Phaenops formaneki (RL BW 3!), Chrysobothris so-lieri (RL BW 3), Pteryngium crenatum(RL BW 3),Anobium emarginatum (!), Dorcatoma punc-tulata (RL BW 3!) Dorcatoma robusta (RL BW 3), Pytho depressus (RL BW 3), Cyrtanaspis phalerata (RL BW G), Euglenes oculatus (RL BW 3), Curtimorda maculosa (RL BW 3), Hallo-monus axillaris (RL BW 3), Anastrangalia reyi (!), Saperda similis (RL BW R), Pityogenes con-junctus (RL BW 3!), Pissodes validirostris (RL BW 3)

Weitere Käferarten

Folgende weitere naturschutzfachlich wertgebende Käferarten sind aus dem FFH-Gebiet be-kannt (Quellen: OBK,WBK, AGL ULM 2015B). Die Angaben zum Gefährdungsgrad stehen in Klammer und sind der Roten Liste der Rüsselkäfer Baden-Württembergs (RHEINHEIMER &

HASSLER 2010), der Roten Liste der Laufkäfer Baden-Württembergs (TRAUTNER ET AL.2006) bzw. der Roten Liste der gefährdeten Tiere Deutschlands (BINOT ET AL.1998) entnommen.

Bagous frit (RL BW 2)

Hochmoor-Glanzlaufkäfer (Agonum ericeti, RL BW 2) Kletten-Großlaufkäfer (Carabus cancellatus, RL BW V) Meloe rugosus (RL D 2)

Ried-Grabläufer (Pterostichus diligens, RL BW V)

Schwarzbindiger Prunkläufer (Lebia cruxminor, RL BW 2) Sumpf-Grabläufer (Pterostichus minor, RL BW V)

Heuschrecken

Im Rahmen zoologischer Untersuchungen der agl Ulm zum Naturschutzgroßprojekt wurden in den Jahren 2012-2015 folgende Heuschreckenarten der Roten Listen im Gebiet festgestellt (AGL ULM 2015B):

Bunter Grashüpfer (Omocestus viridulus, RL BW V) Feldgrille (Gryllus campestris, RL BW V)

Kleine Goldschrecke (Euthystira brachyptera, RL BW V)

Kurzflügelige Beißschrecke (Metrioptera brachyptera, RL BW V) Maulwurfsgrille (Gryllotalpa gryllotalpa, RL BW V)

Sumpfgrashüpfer (Chorthippus montanus, RL BW 3) Sumpfschrecke (Stethophyma grossum, RL BW 2) Wiesengrashüpfer (Chorthippus dorsatus, RL BW V) Libellen

Im Rahmen der vorliegenden Erhebungen wurden im FFH-Gebiet „Pfrunger Ried und Seen bei Illmensee“ folgende naturschutzfachlich bedeutsame Libellenarten nachgewiesen. Die An-gaben zum Gefährdungsgrad stehen in Klammer und sind der neusten Roten Liste der Libellen Baden-Württembergs (HUNGER & SCHIEL 2006) entnommen:

Arktische Smaragdlibelle (Somatochlora arctica, RL BW 2) Braune Mosaikjungfer (Aeshna grandis, RL BW V),

Fledermaus-Azurjungfer (Coenagrion pulchellum, RL BW 3), Gefleckte Smaragdlibelle (Somatochlora flavomaculata, RL BW 3) Großes Granatauge (Erythromma najas, RL BW V)

Keilfleck (Aeshna isoceles, RL BW 2) Spitzenfleck (Libellula fulva, RL BW V)

Schwarze Heidelibelle (Sympetrum danae, RL BW 3)

Die zoologischen Untersuchungen der AGL ULM (2015B)nennen zudem die Torf-Mosaikjungfer (Aeshna juncea, RL BW 3), den Frühen Schilfjäger (Brachytron pratense, RL BW V) und die Kleine Pechlibelle (Ischnura pumilio, RL BW 3). Schriftliche Mitteilungen von H.-J. Masur (2015) liegen darüber hinaus über den Kleinen Blaupfeil (Orthetrum coerulescens, RL BW 3) vor.

Frühere Nachweise liegen nach SIEDLE (1996) darüber hinaus von Sibirischer Winterlibelle (Sympecma paedisca, RL BW 2), Glänzender Binsenjungfer (Lestes dryas, RL BW 2), Kleiner Binsenjungfer (Lestes virens, RL BW 2), Speer-Azurjungfer (Coenagrion hastulatum, RL BW 1), Kleiner Moosjungfer (Leucorrhinia dubia, RL BW 3), Sumpf-Heidelibelle (Sympetrum de-pressiusculum, RL BW 1) und Gefleckter Heidelibelle (Sympetrum flaveolum, RL BW 2) vor.

Flusskrebse

An der Peripherie des Gebiets, d.h. nur wenige Meter außerhalb der Schutzgebietsgrenze, gelang im Einzugsgebiet des Laubbachs der Nachweis des Edelkrebses (Astacus astacus).

Sehr wahrscheinlich wurde die einheimische Flusskrebsart im Weihersystem nördlich der Laubbacher Mühle besetzt.

Nennenswert ist zudem das große Vorkommen des zwar nicht einheimischen aber natur-schutzfachlich unproblematischen Gallizischen Sumpfkrebs (Astacus leptodactylus) im Illmen-see und dem Andelsbach.

Großmuscheln

Die Ostrach beherbergt im FFH-Gebiet große Bestände der beiden einheimischen Teichmu-schelarten Anodonta anatina (Gemeine Teichmuschel) und Anodonta cygnea

(Schwanenmu-schel). Beide Arten sind auch im Ablauf des Illmensees und des Ruschweiler Sees (Andels-bach) in großer Zahl vorhanden. Die Gemeine Teichmuschel besiedelt auch den Illmensee selbst.

Im Illmensee und dessen Ablauf (Andelsbach) ist zudem eine große Population der in Baden-Württemberg inzwischen selten gewordenen Malermuschel (Unio pictorum) vorhanden.

Alle einheimischen Großmuscheln (Unionidae) sind gemäß BNatSchG und BartSchVO beson-ders geschützt.

Schnecken

Neben der in Kap. 3.3 beschriebenen Schmalen Windelschnecke (Vertigo angustior) wurden im Rahmen der MaP-Kartierungen auch die Sumpf-Windelschnecke (Vertigo antivertigo, RL BW 3) und die Gestreifte Windelschnecke (Vertigo substriata, RL BW 3) im FFH-Gebiet nach-gewiesen. Des Weiteren kommt auch die Weinbergschnecke (Helix pomata, RL BW V) vor.

3.5.3 Sonstige naturschutzfachliche Aspekte