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Euseb als Interpretationsrahmen für Andeutungen des Clemens

A. Notizen zur Biographie des Clemens

III. Aussagen und Hinweise bei Euseb

2. Euseb als Interpretationsrahmen für Andeutungen des Clemens

Werke, des Wirkungsorts Alexandrien und als Lehrer: Als Leiter des Unterrichts in Alexandrien (HE VI 6), als einen der Väter des Bischofs Alexander (HE VI 14,9). Das Bild, das Euseb von ihm zeichnet, ist das eines bedeutenden

schreibenden und lehrenden Theologen, der im regen Kontakt mit den

vorausgegangenen und zeitgenössischen Kollegen steht und dadurch Ansehen

gewinnt

62

.

lebensvollen Reden und jene[r] seligen und wahrhaft bedeutenden Männer“ zu sprechen, „die zu hören [er] gewürdigt wurde“

64

und bemerkt dazu:

„(2) Von ihnen war der eine in Griechenland der Ionier, die anderen in Großgriechenland (von diesen beiden stammte der eine aus Kölesyrien, der andere aus Ägypten), andere aber im Osten; und hiervon war der eine aus dem Lande der Assyrer, der andere in Palästina war seiner Abstammung nach ein Hebräer. Als ich aber einen letzten getroffen hatte (seiner Wirkung nach war er jedoch der erste), da gab ich weiteres Suchen auf, nachdem ich ihn in Ägypten, wo er verborgen war, aufgespürt hatte. Er war in der Tat eine sikilische Biene, die aus der Wiese der Propheten und Apostel auserlesene Stellen sog

[abpflückte] und etwas noch nicht Abgemähtes [ganz Frisches] den Seelen der Zuhörer als für die Erkenntnis Brauchbares gewann. (3) Jene Lehrer aber, die die wahre, unmittelbar von den heiligen Aposteln Petrus und Jakobus, Johannes und Paulus stammende Überlieferung der seligen Lehre unversehrt bewahrten, indem immer ein Sohn sie vom Vater übernahm (nur wenige sind es, die ihren Vätern ähnlich sind), kamen in der Tat mit Gottes Hilfe auch zu uns, um jene von den Vätern ererbten und apostolischen Samenkörner (in uns)

niederzulegen"

65

.

Es entsteht der Eindruck, dass Clemens seine Lehrjahre in verschiedenen Regionen des Römischen Reiches verbracht hat: In Griechenland, in

Großgriechenland, also in Süditalien

66

, in Asien und in Ägypten. So wie er an

64 BKV 17,60; GCS II 8,18-20: … tîn ™nargîn kaˆ ™myÚcwn ™ke…nwn, ïn kathxièqhn

™pakoàsai, lÒgwn te kaˆ ¢ndrîn makar…wn kaˆ tù Ônti ¢xiolÒgwn.

65 Strom I 11,1-3; BKV 17, 19; GCS II 8,18-9,8: toÚtwn Ö mn ™pˆ tÁj `Ell£doj, Ð

'IwnikÒj, o‰ d ™pˆ tÁj Meg£lhj `Ell£doj (tÁj ko…lhj q£teroj aÙtîn Sur…aj Ãn, Ö d

¢p' A„gÚptou), ¥lloi d ¢n¦ t¾n ¢natol»n· kaˆ taÚthj Ö mn tÁj tîn 'Assu-

r…wn, Ö d ™n Palaist…nV `Ebra‹oj ¢nškaqen. Øst£tJ d peritucën (dun£mei d oátoj prîtoj Ãn) ¢nepaus£mhn, ™n A„gÚptJ qhr£saj lelhqÒta. Sikelik¾ tù Ônti Ãn

mšlitta profhtikoà te kaˆ ¢postolikoà leimînoj t¦ ¥nqh drepÒmenoj ¢k»ratÒn ti gnèsewj crÁma ta‹j tîn ¢krowmšnwn ™negšnnhse yuca‹j.

'All' o‰ mn t¾n ¢lhqÁ tÁj makar…aj sózontej didaskal…aj par£dosin eÙqÝj ¢pÕ Pštrou te kaˆ 'Iakèbou 'Iw£nnou te kaˆ PaÚlou tîn ¡g…wn ¢postÒlwn, pa‹j par¦

patrÕj ™kdecÒmenoj (Ñl…goi d oƒ patr£sin Ómoioi), Âkon d¾ sÝn qeù kaˆ e„j ¹m©j t¦

progonik¦ ™ke‹nakaˆ ¢postolik¦ kataqhsÒmenoi spšrmata.

66 Der Begriff „Großgriechenland“ (Meg£lh `Ell£j) als Bezeichnung für die griechischen Küstenstädte Unteritaliens und Siziliens begegnet in der antiken Gräzität gelegentlich. Durch das Fragment 77 des Historikers Timaios (FHG I 211) lässt er sich bis ins 4. Jht. v. Chr.

zurückverfolgen. Er findet sich bei Polybios (ca. 200 – 120 v. Chr.), Universalgeschichte II 38, bei Strabon (64/63 v. Chr. – 25 n. Chr.), Geographika Hypomnemata VI 253; des weiteren bei Klaudios Ptolemaios (2. Jht. n. Chr. in Alexandrien), Geographias Hyphegesis III 1,10 und dem Ägypter Athenaios von Naukratis (um 200 n. Chr.), Deipnosophistai XII 523;

der vorliegenden Stelle zwischen den lÒgwn und den ¢ndrîn differenziert, ist anzunehmen, dass er dort teils literarischen, teils persönlichen Kontakt mit den Erwähnten hatte. Es ist also nicht nur mit unmittelbarer Lehrerschaft zu rechnen, sondern auch mit literarischer Lehrerschaft durch Werke, die er im Unterricht vorgetragen bekommen hat. Lassen sich die Lehrer, die Clemens nicht durch ihre Namen, sondern durch Begegnungsort oder Herkunft identifiziert,

irgendwie ermitteln?

67

Und wie sind die Ortsangaben zu verstehen? Meinen sie geographische oder geistige Verortung? Können die Angaben, die Euseb zu Clemens macht, zur Klärung beitragen?

Aufgezählt werden einer in Griechenland, der als „der Ionier“ bezeichnet wird, zwei in Großgriechenland, der eine aus Kölesyrien, also aus Nordsyrien

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, der andere von ägyptischer Herkunft, dann ein Assyrer und ein Hebräer aus Palästina; zuletzt erwähnt er einen, den man im allgemeinen aus Sizilien

stammen lässt - „die sikilische Biene“ -, dem er allerdings in Ägypten begegnet ist und dem er die größte Wertschätzung entgegenbringt.

außerdem bei verschiedenen lateinischen Autoren; vgl. dazu Weiss, Art. Graecia magna. In:

PW 14 (1912) 1690f. Zur antiken Geographie vgl. E. Olshausen, Einführung in die

Historische Geographie der Alten Welt. Darmstadt 1991. Angesichts dieses Befundes stellt sich die Frage, woher Clemens die Bezeichnung hat. Mit Athenaios gibt es eine ganze Reihe nachgewiesener Berührungen. Vielleicht liegt hier eine weitere vor.

67 Die Frage, ob sich die Lehrer des Clemens identifizieren lassen, wird in der Forschung üblicherweise verneint. Harnack, Chronologie 8 Anm. 2: „Die Lehrer lassen sich nicht bestimmen. Nicht einmal, dass der Assyrer Tatian ist, kann für ganz sicher gelten“. U.

Neymeyr, 46: „Die Versuche, diese Lehrer zu identifizieren, bleiben reine Hypothese…“.

Etwas anders A. Méhat, Art. Clemens von Alexandrien. In: TRE 8, 1981, 101, der zumindest anfragt, ob sich nicht Athenagoras, Tatian und Hegesipp hinter den Andeutungen verbergen.

68ko…lh Sur…a: Unter Septimius Severus erfolgte 194 eine Neuaufteilung der Provinz Syria in Syria Coele, das die Komagene und Nordsyrien umfasste, mit Antiochien als Hauptstadt, und Syria Phoenice. Es handelte sich um eine Maßnahme unmittelbar nach der

Niederschlagung der Revolte des Pescennius Niger; die Teilung sollte künftige Usurpationen syrischer Statthalter unterbinden. Die damit verbundene Degradierung Antiochiens war nur von kurzer Dauer und wurde im Vorfeld des zweiten Krieges gegen die Parther (197) wieder zurückgenommen. Vgl. A. Gebhardt, Imperiale Politik und provinziale Entwicklung.

Untersuchungen zum Verhältnis von Kaiser, Heer und Städten im Syrien der vorseverischen Zeit. Berlin 2002, 130f. – Wenn Clemens hier diese eher seltene geographische Bezeichnung verwendet, ist das ein weiteres Indiz für die Datierung seines Werkes in die severische Zeit.

Diese Lehrer zeichnen sich durch die Wahrung der apostolischen Überlieferung und ihre Nähe zu den Aposteln aus.

„der eine in Griechenland, der Ionier“

Wie ist der Beiname „der Ionier“ zu verstehen? Dieses Epitheton findet sich in der griechischen Literatur häufiger im Zusammenhang mit Thales und der

Naturphilosophie. Clemens selbst bezeichnet in Strom I 62,1 Thales als Gründer der ionischen Schule. Auch Euseb, der Thales traditionsgemäß einen der sieben Weisen nennt, betrachtet ihn als den Urheber der „ionischen Philosophie“

69

. Allerdings trägt dies wenig zur Klärung der hier vorliegenden Bemerkung bei.

Denn Clemens spricht an dieser Stelle nicht von Philosophen, bei denen er in die Lehre gegangen sei, sondern von Christen, die in der Tradition der Apostel stehen. Zwar wäre ein Christ denkbar, der von der Naturphilosophie seinen Denkansatz mitbrächte, aber abgesehen davon, dass sich ein solcher nicht ausmachen lässt, bietet die übrige Aufzählung keinen Hinweis auf

philosophische Traditionen und ihre geographische Zuordnung

70

.

Der Beiname „der Ionier“ scheint gar nicht auf die Philosophie, sondern auf eine andere Besonderheit dieses Lehrers zu zielen. Möglicherweise auf seine geographische Heimat? Als ‚Ionien’ sind die kleinasiatische Küste und die ihr vorgelagerten Inseln bekannt

71

: Die kleinasiatischen Theologen des 2. Jhts.

könnten sich demnach hinter der Bezeichnung „der Ionier“ verbergen. In Frage kommen: Polykarp von Smyrna, dann der Verfasser des Polykarpmartyriums,

69Euseb, PraepEv. X 4,17.1; vgl. XIV 14,1,2; vgl. Galen, hist. phil. 3,3 mit vergleichbarer Aussage.

70Clemens zeigt an anderer Stelle, in Strom I 62,1, dass er von solcher geographischen Zuordnung Kenntnis hat: „In der Philosophie sind nun nach den genannten Männern drei Schulen entstanden, benannt nach den Gegenden, die ihre Heimat waren, die Italienische, ausgehend von Pythagoras, die Ionische, von Thales, die Eleatische, von Xenophanes“. BKV 17,60.

71Vgl. E. Olshausen, Art. Ionia, Der Neue Pauly (DNP) 5, 1998, 1078 mit Hinweis auf Strabo 14,1 und Plinius, nat. 5,112-120.

außerdem Polykarps Schüler Irenäus und Melito von Sardes. Zwischen Polykarp und Clemens sind Anknüpfung nicht sicher nachweisbar und theologisch steht der alexandrinische Theologe in deutlichem Kontrast zu Polykarp

72

.

Zum Polykarpmartyrium lassen sich keine Bezüge feststellen, abgesehen von der Tatsache, dass sowohl dieser Text als auch Clemens an einer Stelle von der

kaqolikh ekklhsia sprechen, ein Begriff, der erstmals bei Ignatius auftaucht

und von beiden von dort übernommen sein kann

73

.

Anders steht es mit Irenäus: Euseb nennt in HE III 23,1-5 Irenäus und Clemens als Zeugen für die Lebenszeit des Evangelisten Johannes bis in die Regentschaft

72 Stählin weist im Register (GCS IV/1; 2. Auflage 1980) zwei Anknüpfungen an Polykarps Philipperbrief nach; Phil 2,3 mit der Aufforderung zu vergeben, damit Vergebung gewährt wird, hat eine Parallele in Strom VII 86,6. Als direkte Anleihe lässt sie sich aber nicht

festmachen, da Mt 6,14 und 1Clem 13,2 als mögliche Vorlage für beide in Betracht kommen.

Ob im zweiten Fall Phil 9,2 direkt in qds 33,6 Eingang gefunden hat, ist ebenfalls nicht sicher. Zwar besteht eine deutliche Wortparallele - Phil 9,2: oÙ g¦r tÕn nàn ºg£phsan a„îna, ¢ll¦ tÕn Øpr ¹mîn ¢poqanÒnta kaˆ di' ¹m©j ØpÕ toà qeoà ¢nast£nta, vgl.

qds 33,6: ¢ll' œndon kruptÕj ™noike‹ Ð pat¾r kaˆ Ð toÚtou pa‹j Ð Øpr ¹mîn

¢poqanën kaˆ meq' ¹mîn ¢nast£j - aber es könnte eine allgemein bekannte

Bekenntniskurzformel zugrunde liegen, die ihrerseits in paulinischem Gedankengut wurzelt, etwa in 1Thess 4,14 oder Röm 8,32-34. Zwischen der geistigen Heimat des Polykarp und des Clemens gibt es jedenfalls beträchtliche Unterschiede. A. M. Ritter, De Polycarpe a Clément:

Aux origines d’Alexandrie chrétienne. In : ALEXANDRINA. Mélanges offerts au P.Cl.

Mondésert. Paris 1987, 151-172 charakterisiert Polykarp als Vertreter jenes „catholicisme primitif“, der sich zuallererst als Gemeinschaft versteht, welche um ein heiliges Leben auf der Grundlage gemeinsamer Erfahrung bemüht ist, ein Christentum, das durch Diasporamentalität und eine durch Observanz geprägte Frömmigkeit gekennzeichnet ist (vgl. 159). Diesem kontrastiert er die frühesten Zeugnisse aus dem alexandrinischen Christentum: Das Hebräer- und das Ägypter-Evangelium, den Barnabasbrief, die judenchristliche Traditionen spiegeln;

die Theologen, mit denen sich Clemens auseinandersetzt: Theodotos, Julius Cassian, Valentin und Basilides, aber auch die Sextus-Sentenzen und den Authenikos Logos. Hier äußere sich eine erste christlich-paulinische Theologie, die versuche, angesichts der eschatologischen Krise, in der das Christentum in eine moralisch-soziale Institution zu regredieren drohe, die ursprüngliche Eschatologie in eine philosophisch-mystische Konzeption des Universums umzuwandeln. Und von hier aus bestimme sich die Position des Clemens: Auch er widersetze sich dieser Regression, zugleich aber setze er sich mit dem Alternativkonzept auseinander:

Auch diesem ist nicht mit Regression in Diasporamentalität und fromme Observanz beizukommen, sondern nur mit Kritik und Argument (168-172). Es ist anzunehmen, dass Clemens in Alexandrien auch mit einer Gruppe von Christen zu tun hat, die solche Züge zeigt.

Vgl. unten 229ff.

73 Es ist allerdings auffällig, dass in dem relativ kurzen Text MartPolyc viermal der Begriff kaqolikh ekklhsia auftaucht (MartPolyk 1,3; 8,1; 16,2; 19,2); bei Ignatius begegnet er in Smyr 8,2; bei Clemens in Strom VII 106,3 und 107,5; dazu s.u. 194.

des Kaisers Trajan. Außerdem ist Irenäus in HE VI 13,9 in einer Notiz erwähnt, die besagt, die Schrift Über das Osterfest des Clemens sei auf Drängen von Freunden entstanden,

„der Nachwelt jene Überlieferungen schriftlich zu übermitteln, welche er (Clemens) von den alten Presbytern mündlich empfangen habe. Er erwähnt daselbst Melito, Irenäus und noch einige andere Schriftsteller und hat Berichte aus ihnen angeführt“

74

.

Zu Irenäus und Melito bestehen also nach dem Zeugnis des Euseb literarische Bezüge. Bei Durchsicht ist festzustellen, dass es sich bei den

Berührungspunkten zwischen Clemens und Irenäus meist um traditionelles Material handelt. Es muss deshalb damit gerechnet werden, dass die

Ähnlichkeiten zwischen beiden aus von beiden benützten Vorlagen resultieren können. Aber an zwei Stellen, in Strom I 148f und Strom VII 109-110, ist die Parallelität der Argumentation und der Wortwahl so deutlich, dass sich eine direkte Abhängigkeit nahe legt

75

.

74 GCS Euseb N.F. 6/2 548,19-23: kaˆ ™n tù lÒgJ d aÙtoà tù Perˆ toà p£sca

™kbiasqÁnai Ðmologe‹ prÕj tîn ˜ta…rwn §j œtucen par¦ tîn ¢rca…wn presbutšrwn

¢khkoëj paradÒseij grafÍ to‹j met¦ taàta paradoànai, mšmnhtai d' ™n aÙtù Mel…twnoj kaˆ E„rhna…ou ka… tinwn ˜tšrwn, ïn kaˆ t¦j dihg»seij tšqeitai. – Es werden hier zwei Quellen unterschieden: die ehrwürdigen Vorfahren, deren mündliche

Tradition durch Clemens verschriftlicht wird und jene Theologen, die er vermerkt (mšmnhtai) und deren Ausführungen er darstellt. Hier handelt es sich um vorliegendes schriftliches Material, das er in sein eigenes Werk einsetzen kann.

75 Strom I 148f geht mit Adv. Haer. III 21,2 parallel. Es handelt sich um die Legende von der Entstehung der LXX; Strom I 148,2-149: œti g¦r MakedÒnwn t¾n 'As…an katecÒntwn filotimoÚmenoj Ð basileÝj t¾n ™n 'Alexandre…v prÕj aÙtoà genomšnhn biblioq»khn p£saij katakosmÁsai grafa‹j ºx…wse kaˆ toÝj `Ierosolum…taj t¦j par' aÙto‹j profhte…aj e„j t¾n `Ell£da di£lekton ˜rmhneàsai. o‰ d ¤te œti ØpakoÚontej MakedÒsi tîn par¦ sf…sin eÙdokimwt£twn perˆ t¦j graf¦j ™mpe…rouj kaˆ tÁj

`EllhnikÁj dialšktou e„d»monaj ˜bdom»konta presbutšrouj ™klex£menoi ¢pšsteilan aÙtù met¦ kaˆ tîn qe…wn b…blwn. ˜k£stou d ™n mšrei kat' „d…an ˜k£sthn

˜rmhneÚsantoj profhte…an sunšpneusan aƒ p©sai ˜rmhne‹ai sunantiblhqe‹sai kaˆ t¦j diano…aj kaˆ t¦j lšxeij· qeoà g¦r Ãn boÚlhma memelethmšnon e„j `Ellhnik¦j

¢ko£j. oÙ d¾ xšnon ™pipno…v qeoà toà t¾n profhte…an dedwkÒtoj kaˆ t¾n ˜rmhne…an oƒoneˆ `Ellhnik¾n profhte…an ™nerge‹sqai, ™peˆ k¢n tÍ <™pˆ> NaboucodonÒsor

a„cmalws…v diafqareisîn tîn grafîn kat¦ toÝj 'Artaxšrxou toà Persîn basilšwj crÒnouj ™p…pnouj ”Esdraj Ð Leu…thj Ð ƒereÝj genÒmenoj p£saj t¦j palai¦j aâqij

¢naneoÚmenoj proef»teuse graf£j. (GCS II 92,14-24). Der griechische Text des Irenäus ist bei Euseb HE V 8,11-15 überliefert: «prÕ toà g¦r `Rwma…ouj kratànai t¾n ¢rc¾n

Neben der literarischen Nähe sind auch theologische Berührungspunkte nicht zu übersehen. So lesen sie beide Platons Nomoi IV (715e-716a) auf dem

Hintergrund eines heilsgeschichtlichen Konzepts, das zum Kernbestand ihrer Theologie gehört

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; beide zeigen Berührungen in ihrer antihäretischen

aÙtîn, œti tîn MakedÒnwn t¾n 'As…an katecÒntwn, Ptolema‹oj Ð L£gou

filotimoÚmenoj t¾n Øp' aÙtoà kateskeuasmšnhn biblioq»khn ™n 'Alexandre…v kosmÁsai to‹j p£ntwn ¢nqrèpwn suggr£mmasin Ósa ge spouda‹a ØpÁrcen, Æt»sato par¦ tîn `Ierosolumitîn e„j t¾n `Ellhnik¾n di£lekton sce‹n aÙtîn metabeblhmšnaj t¦j graf£j. o‰ dš, Øp»kouon g¦r œti to‹j MakedÒsin tÒte, toÝj par' aÙto‹j

™mpeirot£touj tîn grafîn kaˆ ¢mfotšrwn tîn dialšktwn, ˜bdom»konta

presbutšrouj, œpemyan Ptolema…J, poi»santoj toà qeoà Óper ºboÚleto. Ö d „d…v pe‹ran aÙtîn labe‹n qel»saj eÙlabhqe…j te m» ti ¥ra sunqšmenoi ¢pokrÚywsi t¾n

™n ta‹j grafa‹j di¦ tÁj ˜rmhne…aj ¢l»qeian, cwr…saj aÙtoÝj ¢p' ¢ll»lwn ™kšleuse toÝj p£ntaj t¾n aÙt¾n ˜rmhne…an gr£fein, kaˆ toàt' ™pˆ p£ntwn tîn bibl…wn

™po…hsen. sunelqÒntwn d aÙtîn ™pˆ tÕ aÙtÕ par¦ tù Ptolema…J kaˆ

sunantibalÒntwn ˜k£stou t¾n ˜autoà ˜rmhne…an, Ð mn qeÕj ™dox£sqh, aƒ d grafaˆ Ôntwj qe‹ai ™gnèsqhsan, tîn p£ntwn t¦ aÙt¦ ta‹j aÙta‹j lšxesin kaˆ to‹j aÙto‹j ÑnÒmasin ¢nagoreus£ntwn ¢p' ¢rcÁj mšcri tšlouj, éste kaˆ t¦ parÒnta œqnh gnînai Óti kat' ™p…pnoian toà qeoà e„sin ˜rmhneumšnai aƒ grafa…. kaˆ oÙdšn ge qaumastÕn tÕn qeÕn toàto ™nhrghkšnai, Ój ge kaˆ ™n tÍ ™pˆ NaboucodonÒsor a„cmalws…v toà laoà diafqareisîn tîn grafîn kaˆ met¦ ˜bdom»konta œth tîn 'Iouda…wn ¢nelqÒntwn e„j t¾n cèran aÙtîn, œpeita ™n to‹j crÒnoij 'Artaxšrxou toà Persîn basilšwj

™nšpneusen ”Esdrv tù ƒere‹ ™k tÁj fulÁj Leuˆ toÝj tîn progegonÒtwn profhtîn p£ntaj ¢nat£xasqai lÒgouj kaˆ ¢pokatastÁsai tù laù t¾n di¦ Mwusšwj

nomoqes…an. (GCS Euseb N.F. 6/1 448,4-450,5). – Die Hervorhebungen machen Parallelen im Text deutlich. – Vgl. A. van den Hoek, How Alexandrian, 186, wo die Abhängigkeit des Clemens von Irenäus bzgl. der LXX-Legende angesprochen wird. 190 weist die Autorin auf die frühe Verbreitung von Irenäus’ Adversus Haereses in Ägypten hin, die insbesondere durch zwei Papyrusfragmente (datiert auf Ende 2. und Anfang 3. Jht.) bezeugt wird.

In Strom VII 109-110 verläuft die Auslegung von Lev 11,3ff / Dtn 14,6 in ganz deutlicher Parallelität zu der von Irenäus in Adv. Haer. V 8,2 gebotenen, und beide gehen über die Typologie, die Barn 10,11 bietet, hinaus. Clemens kennt sowohl die Deutung des Irenäus als auch die des Barn, denn in Strom V 51,4-6 zitiert er ausdrücklich diesen Text. – Eine weitere Parallele zwischen Clemens, Irenäus und Barn liegt in einem biblischen Mischzitat vor, das sich nur partiell mit Ps 50,18f (LXX) identifizieren lässt. Es begegnet in Barn 2,10, bei Irenäus, Adv. Haer. IV 17,2 und bei Clemens Paid III 90,4; Strom II 79,1 und IV 19,2. Hier lässt sich das Abhängigkeitsverhältnis nicht klären. – Ungeklärt bleibt auch, ob Clemens die Zahlenspekulation in Strom VI 140,3 von Irenäus, Adv. Haer. I 14,6 hat, oder ob ihm auch das Zeugnis des dort erwähnten Markos vorlag. – Weitere Berührungen weist nach: L.G.

Patterson, The Divine Became Human. Irenaean Themes in Clement of Alexandria. In: StPat 31 (1997) 497-516.

76Vgl. E. Osborn, Philo and Clement: Quiet conversion and noetic exegesis. In: The Studia Philonica Annual 10 (1998) 106-124; 110: Vgl. Strom II 132 und Adv Haer 3,25.

Ausrichtung

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und in ihren aus der Kritik an der Heterodoxie erwachsenden