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SCL-90 Mütter zu Beginn der Maßnahme und Frauen einer repräsentativen Vergleichsstudie ( Klagenhofer 2001)

5.3. Darstellung der Ergebnisse zu H3: Veränderungen der Erziehungskompetenz bei Müttern nach einer Mutter-Kind-Maßnahme

5.3.5. Erziehungskompetenz nach der Maßnahme und Mütter mit gesundheitlich stark belasteten Kindern

Die gesundheitliche Belastung der Kinder wurde unterschieden zwischen Kindern mit somatischen Diagnosen und Kindern mit psychischen Problemen. Je nach Schwerpunkt wurden die Mütter gebeten, das Verhalten der Kinder entweder mit der CBCL (psychi-sche SPI) einzuschätzen oder der Kindl-Fragebogen (somati(psychi-sche SPI) sollte die

Belas-tung der Kinder messen. Von besonderem Interesse waren Mütter, deren Kinder eine psychische SPI und die CBCL ausgefüllt hatten und die bereits zu Beginn der Maßnah-me eine niedrige Einschätzung der elterlichen Kompetenz hatten. Zunächst wurden Un-terschiede hinsichtlich des Gesamtscores der CBCL zu Beginn und am Ende der Maß-nahme berechnet. Die multivariate Überprüfung bei einer Messwiederholung weist ein hochsignifikantes Ergebnis auf (PS = .406, F(1,180) = 73,12, p < .01), d.h. die Mütter, bei deren Kindern eine psychische Indikation vorlag und die sich zu Beginn der Maß-nahme als sehr unsicher beschrieben, beschreiben die Kinder am Ende der MaßMaß-nahme als weniger auffällig.

Tabelle 29: Mittelwerte und Streuungen der CBCL zu Beginn und am Ende der Maßnahme

Beginn der Maßnahme Ende der Maßnahme CBCL: Internale Störungen T = 57,15; SD = 12,3 T = 52,12; SD = 11,0 CBCL: Externale Störungen T = 56,71; SD = 12,8 T = 50,50; SD = 12,5 CBCL: Gesamtscore T = 59,02; SD = 14,6 T = 52,35; SD = 12,8

C B C L G e s a m t s c o r e u n d S u b s k a l e n z u B e g i n n ( t 1 ) u n d a m E n d e d e r M a ß n a h m e ( t 2 )

4 6 4 8 5 0 5 2 5 4 5 6 5 8 6 0

C B C L t 1 C B C L t 2

G e s a m t s c o r e i n t e r n a l e S ö r u n g e n e x t e r n a l e S t ö r u n g e n

Abbildung 6: T-Werte der CBCL zu Beginn und am Ende der Maßnahme

Zu Beginn der Maßnahmen unterschieden sich die Mütter der Kinder, bei denen eine CBCL ausgefüllt wurde, signifikant bezüglich der abhängigen Variable Erziehungs-kompetenz, diese war signifikant niedriger. Es sollte ferner geprüft werde, ob nach der Messwiederholung eine Zunahme an Erziehungskompetenz nachzuweisen ist und ob die Unterschiede zu den anderen Müttern bestehen geblieben sind.

Tabelle 30: Mittelwert und Streuungen des FKE, Unterschiede von Teilnehmerin-nen, die eine CBCL bearbeiteten, bzw. nicht bearbeitet haben. Zu Be-ginn der Maßnahme (t1) und am Ende der Maßnahme (t2)

CBCL

Ja/Nein Selbstwirksamkeit Zufriedenheit Gesamtwert

T1 T2 T1 T2 T1 T2

Die multivariate Überprüfung bei Messwiederholung weist ein signifikantes Ergebnis auf (PS = .003, F(1,2435) = 8,36; p < .01), d.h. zu beiden Messzeitpunkten und zwi-schen den beiden Gruppen liegen Unterschiede vor. Während zu Beginn der Maßnahme Unterschiede zwischen den Subskalen und dem Gesamtwert berichtet wurden, liegen diese signifikanten Ergebnisse am Ende der Maßnahme nur noch zwischen dem Ge-samtwert (F = 11,12; p < .01) und der Zufriedenheit (F = 13,47), aber nicht mehr hin-sichtlich der Subskala Selbstwirksamkeit (F = 2,56; p =.10) vor.

Aufgrund der zwar erhöhten, aber nicht im Grenzbereich zu klinischen Stichproben lie-genden Mittelwerte der CBCL-Daten dieser Stichprobe, wurde bereits für die Berech-nung der Daten zu Beginn der Maßnahme der Grenzwert T-Wert = 60 festgelegt. Die Gruppe der Mütter, die aufgrund einer psychischen Schwerpunktindikation ihrer Kinder eine CBCL ausgefüllt hatten, ließen sich unterscheiden in eine Gruppe mit auffälligen Kinder (CBCL > 60) und einer Gruppe mit unauffälligen Kinder (CBCL </= 60).

Auch für diese Gruppen wurde eine multivariate Überprüfung der Mittelwertsunter-schiede bei Messwiederholung berechnet mit einem signifikanten Ergebnis (PS = .004, F(2,2434); p = .008). Aufgrund der Varianzheterogenität der Daten wurden im An-schluss die Unterschiede zwischen den Gruppen nach Tamhane geprüft. Dabei unter-schied sich zu Beginn der Maßnahme die Erziehungskompetenz der Mütter mit auffälli-gen Kinder von denen mit unauffälliauffälli-gen Kindern (p < .01) und von Müttern, die keine CBCL ausgefüllt hatten (p < .01). Mütter mit unauffälligen Testergebnissen und andere Mütter, die keine CBCL ausgefüllt hatten, unterschieden sich nicht (p < .36).

Tabelle 31: Mittelwerte und Streuungen des FKE zu Beginn und am Ende der Maßnahme, Mütter mit auffälligen, unauffälligen Kindern und Müt-ter die keine CBCL bearbeitet haben

Gesamtwert FKE t1 Gesamtwert FKE t2 n CBCL auffällige Kinder x = 41,5; SD = 7,4 x = 48,5; SD = 8,3 112 CBCL unauffällige Kinder x = 45,4; SD = 7,9 x = 51,2; SD = 7,8 109 CBCL nicht bearbeitet x = 46,8; SD = 8,2 x = 51,9; SD = 8,1 2216

Auch der Gesamtscore der CBCL wurde -unterschieden in die beiden Gruppen auffälli-ge und unauffälliauffälli-ge Kinder- zu Beginn und am Ende der Maßnahme auf Mittelwertsun-terschiede überprüft, wobei der Effekt der Maßnahme signifikant wurde (PS = .07;

F(1,179) = 15,34; p < .01). Sowohl die Unterschiede zu Beginn der Maßnahme (p = <

.01) und die Mittelwerte am Ende der Maßnahme unterschieden sich (p = < .01). Der Wert der CBCL von Müttern, die ihre Kinder zu Beginn der Maßnahme als im klini-schen Sinne auffällig beschrieben (T-Wert = 69,3), reduzierte sich am Ende der Maß-nahme auf einen Wert unter dem klinischer Stichproben (T-Wert = 57,5).

Zusammenfassend kann festgestellt werden, dass Mütter, die aufgrund der psychischen Schwerpunktindikation ihrer Kinder eine CBCL ausgefüllt haben, einen signifikanten Zuwachs an erlebter Erziehungskompetenz berichten, der sich am Ende der Maßnahme zwar noch im Gesamtwert und der Zufriedenheit von anderen Müttern unterscheidet, jedoch nicht mehr hinsichtlich der erlebten Selbstwirksamkeit. Der Gesamtwert aller CBCL-Fälle lag zu Beginn der Maßnahme nicht im Bereich einer klinischen Stichprobe,

war allerdings erhöht und verringerte sich am Ende der Maßnahme signifikant, d.h. die Mütter berichteten weniger Verhaltensauffälligkeiten. Auch Mütter, die ihre Kinder zu Beginn der Maßnahme mit einer CBCL beschrieben und darin einen klinischen Grenz-wert erreichten, beschreiben sich nach der Maßnahme als erziehungskompetenter und die Kinder als weniger auffällig. Der Gesamtscore entspricht nicht mehr dem einer kli-nischen Stichprobe.

Die Veränderung der erlebten Erziehungskompetenz der Mütter, deren Kinder eine so-matische Schwerpunktindikation zu Beginn der Maßnahme hatten und die sich in Bezug auf ihre Erziehungskompetenz nicht von den anderen Müttern unterschieden, kann der Vollständigkeit halber berichtet werden. So war der Unterschied zu Beginn und zum Ende der Maßnahme signifikant (PS = .269, F(1,2435) = 895,4, p < .01), d.h. auch diese Mütter haben eine Zunahme an Erziehungskompetenz erlebt. Der Unterschied zwischen den Müttern, deren Kinder eine somatische Schwerpunktindikation hatten und bei denen das Verhalten der Kinder mittels des Kindl-Fragebogen erhoben wurde und Müttern, deren Kinder keine somatische Schwerpunktindikation hatten, war nicht signifikant (PS

= .001; F(1,2435) = 2,33; p = .127).