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EVH GmbH

2. Ertragslage

2.1. Ergebnisentwicklung der Gesellschaft

Auch im Geschäftsjahr 2011 erzielte die EVH GmbH ein positives Ergebnis. Der Jahresüberschuss vor Ergebnisabführung betrug im abgelaufenen Geschäftsjahr 23,0 Millionen Euro und lag damit mit 2,3 Millionen Euro unter dem Vorjahreswert.

2.2. Erzeugung

Im Geschäftsjahr 2011 produzierte die EVH GmbH 142 GWh Wärme (Vorjahr: 226 GWh). In 2010 erfolgte eine Umverlagerung der Produktion von der an die Heizkraftwerk Halle-Trotha GmbH verpachtete Gas- und Dampfturbinenanlage (GuD-Anlage) des Heizkraftwerkes Dieselstraße an das Heizwerk Dieselstraße. Aus diesem Grund war die Wärmeproduktion im Geschäftsjahr 2010 im Heizwerk Dieselstraße höher als im Vorjahr. Zum anderen war die Witterung in 2011 wesentlich milder.

Das Unternehmen führte auch im abgelaufenen Geschäftsjahr die Betriebsführung für die Heizkraftwerk Halle-Trotha GmbH durch.

Ver- und Entsorgung EVH GmbH Seite 111 von 528 2.3. Absatz/Umsatz

Strom

Zum 31. Dezember 2011 betrug der Absatz im Stromsegment 1.741 GWh und lag mit 164 GWh über dem Vorjahreswert.

Innerhalb des Netzgebietes wurden 482 GWh Strom abgesetzt. Im Vergleich zum Vorjahr war dies ein Rückgang von 27 GWh, was auf den sich weiter verschärfenden Wettbewerb im Endkundensegment sowie auf das Verbrauchsverhalten der Kunden zurückzuführen ist.

Außerhalb des Netzgebietes von Halle konnten 161 GWh mehr abgesetzt werden. Grund hierfür war die Ausweitung des Geschäfts in diesem Bereich.

Durch Kraftwerksvermarktung und Bilanzkreisoptimierung wurden 652 GWh abgesetzt. Das waren 30 GWh mehr als im Vorjahr. Durch die Portfoliotrennung Kraftwerk/Vertrieb erfolgte der Verkauf der im Kraftwerk Dieselstraße erzeugten Strommenge am Markt.

Im Geschäftsjahr 2011 erzielte die EVH GmbH aus dem Stromverkauf 199,6 Millionen Euro. Dies sind 21,2 Millionen Euro mehr als im Vorjahr (178,3 Millionen Euro).

Wärme

Im Jahr 2011 betrug der Wärmeabsatz 789 GWh. Dies waren 169 GWh weniger als im Vorjahr (958 GWh). Im Gegensatz zum Vorjahr war das Jahr 2011 mit eines der wärmsten Jahre. Aufgrund dessen viel der Absatz wesentlich geringer aus.

Die Umsatzerlöse sind um 1,2 Millionen Euro auf 59,9 Millionen Euro gesunken (Vorjahr: 61,1 Millionen Euro).

Erdgas

Die EVH GmbH setzte im Berichtsjahr 2011 an ihre Kunden 1.248 GWh Erdgas ab. Im Vergleich zum Vorjahr (1.429 GWh) sank der Erdgasabsatz aufgrund der wärmeren Witterung. Durch die Intensivierung des Wettbewerbs nun auch auf dem Gasmarkt verlor die EVH GmbH Kunden im Netzgebiet von Halle. Dieser Rückgang konnte nicht durch höhere Akquisition von Kunden außerhalb des Netzgebietes kompensiert werden.

Das Unternehmen verkaufte an die Heizkraftwerk Halle-Trotha GmbH 1.551 GWh Gas (Vorjahr: 1.791 GWh). Grund für den geringeren Verkauf im Vergleich zum Vorjahr war die mildere Witterung. Diese Entwicklung führte dazu, dass die Umsatzerlöse 7,4 Millionen Euro niedriger ausfielen als im Vorjahr (Vorjahr: 109,3 Millionen Euro).

Sonstige Umsatzerlöse

Die sonstigen Umsatzerlöse betrafen im Wesentlichen Erlöse aus der Verpachtung der Energieversorgungsnetze und der GuD-Anlage des Heizkraftwerkes Dieselstraße in Höhe von 31,9 Millionen Euro (Vorjahr: 32,0 Millionen Euro) sowie Erlöse aus Geschäftsbesorgungen/Dienstleistungen von 32,2 Millionen Euro (Vorjahr: 33,0 Millionen Euro).

2.4. Bezug Strom

Im Geschäftsjahr 2011 bezog die EVH GmbH 1.746 GWh Strom (Vorjahr: 1.584 GWh) auf dem Wege der strukturierten Strombeschaffung sowie von der Heizkraftwerk Halle-Trotha GmbH. Für den Bezug von Strom wandte das Unternehmen 97,2 Millionen Euro auf. Das sind 5,4 Millionen Euro mehr als im Vorjahr.

Wärme

Von der Heizkraftwerk Halle-Trotha GmbH wurden 652 GWh Wärme bezogen (Vorjahr: 736 GWh). Das waren 84 GWh weniger als im Vorjahr, was auf die milde Witterung zurückzuführen war. Der Aufwand in diesem Segment betrug 26,4 Millionen Euro. Ursächlich für den Anstieg von 1,8 Millionen Euro im Vergleich zu 2010 sind die gestiegenen Bezugspreise.

Erdgas

Für den Kommunalgasabsatz und für die Belieferung der Heizkraftwerk Halle-Trotha GmbH sowie für eigene Zwecke (Brennstoffeinsatz, Eigenverbrauch) bezog die EVH GmbH insgesamt 2.969 GWh Erdgas, 525 GWh weniger als im Vorjahr. Die Bezugskosten lagen somit 3,1 Millionen Euro unter dem Vorjahreswert (81,5 Millionen Euro). Grund dafür waren die geringeren Bezugsmengen durch die mildere Witterung.

EEG-Umlage

Der finanzielle Ausgleich für den EEG-Strom (EEG-Umlage) betrug im abgelaufenen Geschäftsjahr 37,7 Millionen Euro (Vorjahr: 19,1 Millionen Euro). Ursächlich für den Anstieg sind der kräftig gestiegene Umlagesatz laut EEG sowie die höhere Absatzmenge.

Ver- und Entsorgung EVH GmbH Seite 112 von 528 Bezogene Leistungen

Für bezogene Leistungen wandte das Unternehmen 96,6 Millionen Euro auf. Im Vergleich zum Vorjahr (103,7 Millionen Euro) waren das 7,2 Millionen Euro weniger. Durch den geringeren Absatz in den Segmenten Fernwärme und Gas fielen niedrigere Netznutzungsentgelte an.

2.5. Personal- und Sozialbereich

Am 31. Dezember 2011 beschäftigte die EVH GmbH 486 Mitarbeiter und 56 Auszubildende. Das sind 5 Personen weniger als im Vorjahr. Der Personalaufwand betrug 28,3 Millionen Euro und ist damit um 2,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Das ist im Wesentlichen auf die Tarifsteigerung zum Jahresanfang zurückzuführen.

Das Durchschnittsalter der Belegschaft betrug zum Geschäftsjahresende 42, die durchschnittliche Unternehmenszugehörigkeit 19 Jahre.

Die EVH steht vor großen Herausforderungen, die sich durch den demographischen Wandel ergeben. Sowohl die geburtenschwachen Jahrgänge als auch die Abwanderungsbewegung der Bevölkerung machen es immer schwieriger, neue Mitarbeiter zu gewinnen. Neben der weiteren Optimierung des Personalaufwandes liegt daher das Augenmerk besonders auf der Rekrutierung von Mitarbeitern aus den eigenen Reihen durch Berufsausbildung bzw. der Gewinnung von Hochschulabsolventen. Durch eine positives Image und die Marke „Stadtwerke“ soll auch die EVH für potentielle Mitarbeiter attraktiver gemacht werden.

Um den Wissenstransfer zu gewährleisten und die Altersstruktur zu senken, wird angestrebt Jungfacharbeiter zu übernehmen. Durch die Teilnahme an Messen und die Pflege der Hochschulkontakte sollen Diplomanden, Praktikanten und Trainees gewonnen werden.

2.6. Außerordentliches Ergebnis

Im Geschäftsjahr 2011 belief sich das Außerordentliche Ergebnis auf -5,3 Millionen Euro. Der Anstieg von 3,9 Millionen Euro im Vergleich zum Vorjahr ist auf Neubewertungen und damit verbundene Zuführungen von Rückstellungen für die Mehrerlösabschöpfung Gas, für Prozesskosten sowie Sozialplanaufwendungen zurückzuführen.

Des Weiteren wurde für das Jahr 2013 eine Drohverlustrückstellung für den Strombezug aus dem Heizkraftwerk Halle-Dieselstraße gebildet. Der Rückstellungsbetrag wurde auf Grundlage der zukunftsbezogenen Marktpreise zum Bilanzstichtag ermittelt.

3. Finanzlage

Der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit betrug zum Bilanzstichtag 32,9 Millionen Euro (Vorjahr:

50,6 Millionen Euro).

Die Verringerung des Cashflows aus laufender Geschäftstätigkeit um 17,6 Millionen Euro ist maßgeblich auf den Aufbau von Forderungen in Höhe von 12,3 Millionen Euro (Vorjahr: Abnahme von 8,0 Millionen Euro) sowie auf den Abbau von Verbindlichkeiten in Höhe von 21,7 Millionen Euro (Vorjahr: Zunahme 11,6 Millionen Euro) und die Abnahme von Rückstellungen in Höhe von 4,0 Millionen Euro zurückzuführen.

Der Finanzmittelbestand der EVH GmbH belief sich am 31. Dezember 2011 auf insgesamt 46,2 Millionen Euro und bestand überwiegend aus einem Guthaben im Rahmen des Cash-Pools mit der Stadtwerke Halle GmbH. Ziel dieser Vereinbarung des Finanzmanagements ist es, finanzielle Risiken im Konzern zu minimieren.

Der Cash-Outflow aus der Investitionstätigkeit betrug 18,2 Millionen Euro. Die Finanzierung der langfristigen Investitionen erfolgte im Berichtsjahr 2011 über einen KfW-Fördermittelkredit in Höhe von 14,0 Millionen Euro und ein variables Darlehen in Höhe von 3,0 Millionen Euro, das mittels Festsatzswap für die gesamte Laufzeit gesichert wurde.

Im stichtagsbezogenen kurzfristigen Liquiditätsstatus (kurzfristige Aktiva ./. kurzfristige Schulden) ergab sich eine Unterdeckung von 7,9 Millionen Euro (Vorjahr: Unterdeckung 7,3 Millionen Euro). Der aus dem Bestand an kurzfristigen Verbindlichkeiten und Rückstellungen resultierende zukünftige Zahlungsmittelabfluss kann dazu führen, dass die Cash-Pool-Kreditlinie bei der Stadtwerke Halle GmbH in Anspruch genommen werden müsste. Die Liquidität war während des Jahres 2011 gegeben und wird auch im Geschäftsjahr 2012 gemäß aktueller Finanzplanung gegeben sein.

Ver- und Entsorgung EVH GmbH Seite 113 von 528 4. Vermögenslage

Im Berichtsjahr 2011 tätigte die EVH GmbH Investitionen, ohne Finanzanlagen, in Höhe von 22,2 Millionen Euro.

Schwerpunkte waren die Sanierung, Anpassung und Erweiterung des Fernwärmenetzes im Stadtgebiet Halle, der Ersatz von Trafokettenpaarstationen, die Errichtung von Photovoltaikanlagen auf dem Dach des Wohn-Centers Lührmann sowie auf dem Dach des Erdgas Sportparkes. Des Weiteren wurden Investitionen für den Ersatz von Hochdruck- und Niederdruckleitungen, die Erweiterung und den Ersatz von Info-, Übertragungs-, Fernwirk- und Leittechnik, der Neubau von Kälte- und Wärmeerzeugungsanlagen sowie die Erschließung von Wohngebieten getätigt.

Die Bilanzsumme des Unternehmens verringerte sich um 19,9 Millionen Euro auf 336,4 Millionen Euro. Das betriebswirtschaftliche Eigenkapital belief sich einschließlich Sonderposten auf 107,0 Millionen Euro. Daraus ergab sich eine Eigenkapitalquote von 31,8 Prozent. Gegenüber dem Vorjahr erhöhte sich diese um 0,4 Prozentpunkte.

5. Nachtragsbericht

Nach dem Schluss des Geschäftsjahres 2011 ereigneten sich keine Vorgänge von besonderer Bedeutung, die einen Nachtragsbericht für die EVH GmbH notwendig machen.

6. Tätigkeiten

Gegenstand des Unternehmens ist die Erzeugung, der Einkauf sowie der Vertrieb von Elektrizität, Gas und Wärme, insbesondere im Stadtgebiet Halle, aber auch außerhalb. Weiterhin zählen die Erbringung kaufmännischer und technischer Dienstleistungen, sowie die Verpachtung von Assets zu den Tätigkeiten des Unternehmens.

Gemäß § 6b Abs. 3 EnWG wurde jeweils für die Tätigkeiten Elektrizitätsverteilung (Verpachtung Stromnetz) sowie Gasverteilung (Verpachtung Gasnetz) ein Tätigkeitsabschluss erstellt.