• Keine Ergebnisse gefunden

Ergebnisse der Quantifizierung der Ovargewebestrukturen

7) Entwässerung und Eindecken:

4.2 Histologische Befunde

4.2.1 Ergebnisse der Quantifizierung der Ovargewebestrukturen

Ziel dieser Untersuchung war die Erfassung der prozentualen Anteile der Ovarstrukturen am Ovargewebe. Diese Messungen dienten als Grundlage zur Bestimmung der Dichte und Verteilung der Mastzellen in den verschiedenen Kompartimenten des Ovars (4.2.2, 4.2.3).

Dementsprechend wurde, wie in 3.5.7 beschrieben, auch die Bestimmung der Ovarstrukturen

Abb. 22: Beispiel: Aufnahme eines Ovarschnittes mit eingezeichneten Gesichtsfeldern.

RCL: Restgelbkörper, FL: Follikel, Zp: Zona parenchymatosa, Zv: Zona vasculosa, Gesichtsgröße:

900×700 µm.

Prüfung der Intraschnittvariabilität

Die Gesichtsfelder eines Schnittes bestanden z. T. nur aus Zona parenchymatosa oder aus Zona vasculosa oder aber nur aus einem großen Funktionskörper wie Tertiärfollikel oder Restgelbkörper (Abb. 22). Somit konnten die Anteile der Ovarstrukturen zwischen 0%

(Struktur im Gesichtsfeld nicht vorhanden) und 100% (Struktur nimmt das Gesichtsfeld vollständig ein) schwanken. Die Zusammensetzung einzelner Gesichtsfelder zeigte sich stark variabel, wie Tab. 12 anhand eines Beispielschnittes dargestellt. Aufgrund der hohen Variabilität der Zusammensetzung der Gesichtsfelder bezüglich der Ovarstrukturen innerhalb eines Schnitts wurden für die weiteren Untersuchungen jeweils alle Gesichtsfelder pro Schnitt

vermessen und die Anteile der einzelnen Ovarstrukturen für den Gesamtschnitt als Summenanteil der Rasterpunkte aller Gesichtsfelder berechnet (3.5.7).

Tab. 12: Anteile der Ovarstrukturen (%) in den Gesichtsfeldern des Schnittes 14263 (Tier Nr. 14, Versuchsovar, R2).

Ovarstrukturen % pro Gesichtsfeld % pro Schnitt MIN MAX MW STD Summen-MW1) Zona parenchymatosa (gesamt) 0 100 78,0 40,0 77,3

Follikel 0 100 11,0 25,6 12,3

Restgelbkörper 0 100 23,9 36,9 27,3

spinozell. Bindegewebe 0 100 43,1 41,0 37,7 Zona vasculosa (gesamt) 0 100 22,0 40,0 22,7

Gefäßlumina 0 33 2,9 6,7 3,2

Gefäßwände 0 29 1,7 4,4 1,9

lockeres Bindegewebe 0 100 17,5 32,6 17,5

1) Summen-MW (Summenmittelwerte): errechnet aus der Summe aller Gesichtsfelder, bezogen auf die Gesamtfläche des Schnittes

Prüfung der Regionsvariabilität

Exemplarisch wurde jeweils 1 Schnitt aus R1, R2, R3 und R4 eines Kontrollovars untersucht, um die vier Ovarregionen bezüglich der Ovarzusammensetzung miteinander vergleichen zu können. Zur Untersuchung wurde das Kontrollovar des Versuchstieres Nr. 10 herangezogen.

Die Zona vasculosa nahm im Mittel 46% und die Zona parenchymatosa 54% des untersuchten Kontrollovars ein. Zwischen den vier Ovarregionen gab es hinsichtlich der prozentualen Anteile der Zona vasculosa und Zona parenchymatosa am gesamten Gewebeschnitt nur eher geringe Unterschiede (Tab. 13).

Die einzelnen Ovarstrukturen der Zona parenchymatosa (Follikel, Restgelbkörper, spinozelluläres Bindegewebe) variierten zwischen den Regionen stärker als die verschiedenen Strukturen der Zona vasculosa (Gefäßlumina, Gefäßwände, lockeres Bindegwebe).

Systematische Unterschiede, z.B. zwischen den mittleren Ovarregionen (R2, R3) und den

Tab. 13: Anteile der Ovarstrukturen (%) in den vier Ovarregionen (R1, R2, R3, R4) des Kontrollovars (Tier Nr. 10).

Ovarstrukturen R1 R2 R3 R4

Zona parenchymatosa (gesamt) 55 56 58 47

Follikel 14 9 19 22

Restgelbkörper 16 12 13 5

spinozell. Bindegewebe 25 35 26 21

Zona vasculosa (gesamt) 45 44 42 53

Gefäßlumina 6 6 7 6

Gefäßwände 6 5 5 7

lockeres Bindegewebe 33 33 31 40

Quantifizierung der Ovargewebestrukturen in Gruppe 1 (20 ng TNF-α)

Aufgrund der Ergebnisse der Prüfung der Regionsvariabilität sowie der Intraschnittvariabilität wurden die Messungen zur Quantifizierung der Ovargewebestrukturen an den Tieren der Gruppe 1 (n = 7) an jeweils einem Schnitt des Kontrollovars und einem Schnitt des Versuchsovars aus einer mittleren Ovarregion durchgeführt. An diesen Schnitten wurden jeweils alle Gesichtsfelder vermessen.

Das gesamte untersuchte Ovargewebe der Gruppe 1 bestand im Mittel zu 65% aus Zona parenchymatosa und zu 35% aus Zona vasculosa. Den größten Anteil der Zona parenchymatosa und der Zona vasculosa machte jeweils das Bindegewebe aus. Follikel (Primordial-, Primär-, Sekundär-, Tertiär-, Graaf-Follikel) und Restgelbkörper als Strukturen der Zona parenchymatosa und Gefäßlumina, Gefäßwände als Strukturen der Zona vasculosa waren zu geringeren Anteilen vertreten (Tab. 14). Nerven kamen unter 1% vor.

Tab. 14: Anteile der Ovarstrukturen (%) am gesamten untersuchten Ovargewebe (n = 7).

Ovarstrukturen MW STD MIN MAX

Zona parenchymatosa (gesamt) 65 10 52 81

Follikel 15 7 6 28

Restgelbkörper 11 10 0 27

spinozell. Bindegewebe. 38 9 25 55 Zona vasculosa (gesamt) 35 10 19 48

Gefäßlumina 5 2 2 9

Gefäßwände 3 2 1 7

lockeres Bindegewebe 26 8 14 39

Nerven 0 0 0 1

Beim Vergleich der Kontrollovarien mit den Versuchsovarien zeigte sich, dass die Zona parenchymatosa mit 66% in Kontrollovarien einen ähnlich großen Anteil einnahm wie in Versuchsovarien (65%) und den größten Anteil am Ovargewebe ausmachte (Abb. 23).

Entsprechend war auch der Anteil der Zona vasculosa mit 34% in Kontrollovarien und 35% in Versuchsovarien vergleichbar groß. Die Unterschiede waren nicht signifikant (Prüfung als gepaarte Beobachtungen).

Zona parenchymatosa: Follikel Restgelbkörper spinozelluläres Bdgw.

Zona vasculosa: Gefäßlumina Gefäßwände lockeres Bdgw.

PBS 20 ng TNF-α

Zona parenchymatosa: Follikel Restgelbkörper spinozelluläres Bdgw.

Zona vasculosa: Gefäßlumina Gefäßwände lockeres Bdgw.

Zona parenchymatosa: Follikel Restgelbkörper spinozelluläres Bdgw.

Zona parenchymatosa: Follikel Restgelbkörper spinozelluläres Bdgw.

Zona vasculosa: Gefäßlumina Gefäßwände lockeres Bdgw.

Zona vasculosa: Gefäßlumina Gefäßwände lockeres Bdgw.

PBS 20 ng TNF-α

Es konnten keine signifikanten Unterschiede zwischen Kontroll- und Versuchsovarien bezüglich des Anteils von Follikeln, Restgelbkörpern und Bindegewebe als Bestandteile der Zona parenchymatosa festgestellt werden. Das Bindegewebe stellte dabei von allen 3 Bestandteilen der Zona parenchymatosa den größten Anteil dar (Abb. 23). Prozentual kamen Gefäßlumina und Gefäßwände als Strukturen der Zona vasculosa im Mittel zu ähnlichen Teilen in Kontroll- und Versuchsovarien vor. Der Anteil an Bindegewebe der Zona vasculosa in den Versuchsovarien (27%) glich im Mittel dem der Kontrollovarien (26%) und machte den größten Anteil der Zona vasculosa aus. Die Anteile an Bindegewebe der Zona vasculosa zwischen den Schnitten variierten relativ stark. In Schnitten von Kontrollovarien bestand der Anteil des Bindegewebes der Zona vasculosa am gesamten Ovargewebe minimal zu 15%, konnte aber auch bis zu 33% ausmachen. Bei den Versuchsovarien variierte der Anteil des Bindegewebes der Zona vasculosa zwischen 14% und 39%.

4.2.2 Mastzelldichte

17 Schnitte der Gruppe 1 wurden einer Pappenheim-Färbung (3.5.3) zum Nachweis von Mastzellen und eosinophilen Granulozyten unterzogen. Eosinophile Granulozyten lagen in den untersuchten Schnitten nur selten in der Peripherie von Restgelbkörpern vor. Mastzellen konnten als dunkelviolett gefärbte Zellen im Ovargewebe nachgewiesen werden. Sie waren ausschließlich im Bindegewebe der Zona vasculosa zu finden (Abb. 24). Aufgrund dieser speziellen Lokalisierung wurde die Mastzellanzahl im Folgenden mit Hilfe der in Kapitel 3.5.7 gewonnenen Werte auf die im jeweiligen Schnitt enthaltene Fläche an Bindegewebe der Zona vasculosa bezogen. Analog zur quantitativen Ovarzusammensetzung wurden auch hier zunächst die Intraschnittvariabilität sowie die Regionsvariabilität geprüft.

Abb. 24: Pappenheim-Färbung: histologischer Nachweis von Mastzellen (Mz) in der Zona vasculosa (Zv) eines Versuchsovars (Tier Nr. 10, Gruppe 1 → 20 ng TNF-α, R2).

Mastzellen (Mz) wurden nur in der Zona vasculosa (Zv) des Ovars nachgewiesen werden. A = Arterie, V = Vene.

Prüfung der Intraschnittvariabilität

Bei allen Tieren variierte die Mastzelldichte innerhalb der untersuchten Schnitte stark zwischen den Gesichtsfeldern (Tab. 15, Tab. 16). In zahlreichen Gesichtsfeldern waren im Bindegewebe der Zona vasculosa keine Mastzellen vorhanden. Dagegen fanden sich unregelmäßig über den Gesamtschnitt verteilt auch Gesichtsfelder mit größeren Mastzellansammlungen (bis zu max. 193 Mastzellen/mm2 Bindegewebe der Zona vasculosa).

Aus dieser inhomogenen Verteilung der Mastzellen innerhalb der Schnitte ergab sich als Konsequenz, dass jeweils alle Gesichtsfelder der Schnitte untersucht wurden.

Tab. 15: Intraschnittvariabilität der Mastzelldichte (Mastzellen/mm2 Bindegewebe der Zona vasculosa) der Gruppe 1 - Kontrollovarien (PBS).

Tier Nr. pro Gesichtsfeld pro Schnitt MIN MAX MW STD Summen-MW1)

1) Summen-MW (Summenmittelwerte): errechnet aus der Summe der Mastzellen aller Gesichtsfelder, bezogen auf die Gesamtfläche an Bindegewebe der Zona vasculosa des Schnittes

Tab. 16: Intraschnittvariabilität der Mastzelldichte (Mastzellen/mm2 Bindegewebe der Zona vasculosa) der Gruppe 1 – Versuchsovarien (20 ng TNF-α).

Tier Nr. pro Gesichtsfeld pro Schnitt MIN MAX MW STD Summen-MW1)

1) Summen-MW (Summenmittelwerte): errechnet aus der Summe der Mastzellen aller Gesichtsfelder, bezogen auf die Gesamtfläche an Bindegewebe der Zona vasculosa des Schnittes

Prüfung der Regionsvariabilität

Die Mastzelldichte zwischen den einzelnen Gesichtsfeldern der Schnitte aus R1, R2, R3, R4 des Kontrollovars (Tier Nr. 10) schwankte jeweils stark und lag zwischen 0 - 124 Mastzellen/mm2 Bindegewebe der Zona vasculosa in der Region 1 (R1) und 0 - 173 Mastzellen/mm2 in der Region 4 (R4) (Tab. 17). Die Variabilität der Summenmittelwerte zwischen den Regionen war mit 19 - 60 Mastzellen/mm2 Bindegewebe der Zona vasculosa

jedoch deutlich geringer als die Intraschnittvariabilität, aber immer noch erheblich (Tab. 17, Abb. 25).

Tab. 17: Variabilität der Mastzelldichte (Mastzellen/mm2 Bindegewebe der Zona vasculosa) in R1, R2, R3, R4 eines Kontrollovars (PBS-Injektion, Tier Nr. 10).

Region pro Gesichtsfeld pro Schnitt MIN MAX MW STD Summen-MW1) R1 0 173,2 61,2 46,9 59,6

R2 0 171,2 50,4 41,2 51,1

R3 0 147,6 31,3 30,2 31,5

R4 0 124,0 21,9 29,1 19,1

1) Summen-MW (Summenmittelwerte): errechnet aus der Summe der Mastzellen aller Gesichtsfelder, bezogen auf die Gesamtfläche an Bindegewebe der Zona vasculosa des Schnittes

0 20 40 60

R 1