4 SZENARIEN IM QUASI-STATIONÄREN ANSATZ
Faktor 3 bildet die Grundlage einer Diskussion über die langfristigen, regionalen Ressourcenziele urbaner Systeme wie dem Schweizer Mittelland
4.2 Annahmen und Resultate zu den Szenarien
4.2.6 Resultate zum Szenario .Hochland - Alpenstadt Schweiz'
4.2.6.1 Energiehaushalt
Bezüglich Energie
stellt das Szenario»Hochland
-Alpenstadt
Schweiz'eine
analoge
Situation wie derStatus-quo dar,
nur dass hier dieRegionen
be¬züglich
Konsumintensität vertauscht sind(Abb. 4-11).
Wiederumimportieren
beide
Regionen Energie
aus dem Hinterland. In diesem Fall liefernjedoch
dieMLG
Energie
in den SAR. Dieenergetischen
Verhältnissebezogen
auf dasGesamtsystem
sind ähnlich wie im Szenario,Hochland
-Stadtpark Europa'.
94 KAPITEL4
Hydr.Pot.desMSabzögl.Evap;
Nletto-Elnstrahlung
110
Forstwirt¬
schaft(2)
4.7
n.n.
Hydro¬
sphäre(6)
-1.7
n.n.
SAR
Hydr. Pot.zurEnerg.-umw.
30
Netto-Einstrahlung Landwirt¬
schaft
(1)
3.6 EnergieausBrennholz
1 Energieauslandw. Produkten
6.8
Gast¬
gewerbe (7)
Betriebsenergie
Wohnen
(4)
restlicheIGD und Verkehr(3)
Betriebs¬
energie 50
150
Betriebs-
Energie- wirt-schaft
(5)
4.8
Verluste
43
alternativ Energie
1
209 *
|
Energie-! import
énergie
Betriebs-
Energie-5-7 Interaktion
restlicheIGD und Verkehr(3)
Netto-Einstrahlung
Netto
-EJinstrahlung
Forstwirt¬schaft(2)1
n.n.
Landwirt¬
schaft
(1)
Wohnen
(4)
énergie
11
4.0
Betriebs¬
energie
Betriebsenergie 3.7
0 Energieauslandw.Produkten
EnergieausBrennholz
l-jydr.
Pot des NSabzügl. Evap. 24Hydro¬
sphäre(6)
o 78
Hydr.Pot.zurEnerg.-umw.
10
MLG
Energie¬
wirt¬
schaft
(5)
0.0
alternativ Energie
16.1
Energie-irr|port
Verluste
4.7
Abb. 4-11: Energieflüsse, Lager und Lagerveränderungen fiir den Schweizer Alpenraum (SAR)und dieMittellandgebiete (MLG)imSzenario,Hochland-AlpenstadtSchweiz'(Flüsse
inTWh/a, Lagerin TWh).
SZENARIEN IM QUASI-STATIONÄRENANSATZ 25 Während die
Energiebereitstellung ungefähr gleich
bleibt wie im Status-quo und dem Szenario,Hochland
-Stadtpark Europa',
ändert sich die Nach¬frageseite (Tab. 4-5).
Der SAR wird zum dominanten Konsumenten, während die MLG nur nochknapp
10 % desGesamtenergiekonsums beanspruchen.
Entsprechend
verändern sich dieregionalen
SVG fürEnergie.
Der SVG für dasGesamtsystem
bleibt etwagleich.
Tab. 4-5: Vergleich der regionalen Endenergieangebote, des regionalen Endenergiekonsums
in TWh/a und der energetischen Selbstversorgungsgrade (SVG) in Prozenten für den Schweizer Alpenraum (SAR), die Mittellandgebiete (MLG) und das Gesamtsystem (CH), Szenario,Hochland-AlpenstadtSchweiz'.
SAR MLG CH
Totales 31 12 43
Endenergieangebotin
TWh/a
Totaler 223 20 244
Endenergiekonsumin
TWh/a
Energetischer 14 % 59 % 18 %
Selbstversorgungsgrad
Abb. 4-12
zeigt,
dass dieRangfolge
desEnergiekonsums
imVergleich
mit dem
Status-quo (Abb. 3-4)
in beidenRegionen gleich
bleibt. Durch dieVerschiebung
von 90 % derMittellandbevölkerung
in den SARbeansprucht
dieser über90 % des nationalen
Gesamtenergiebedarfes.
Die Resultate des Szenarios
,Hochland
-Alpenstadt
Schweiz' lassen die Erkenntnis aus demStatus-quo (Abb. 3-3)
nicht mehr zu, wonach demBewohner des SAR mehr
Energie
zurVerfügung steht,
als dem Bewohner der MLG(Abb. 4-13).
Diegesteigerte Bevölkerungsdichte
im SAR(neu
260
E/km2)
hat die im SAR absolutgrösseren Energiepotentiale wettgemacht.
96
Haushalte MLG
2%
^V
TourismusMLG
2% ~^^
Industrie, Gewerbe,
Dienstleistungen——
undVerkehrSAR 66%
Indus Gew«
Dienstle
"x undVerk
\
5Cr *
l ;
>trie, srbe,
stungen
ehrMLG
KAPITEL4
Tourismus SAR
^^^
3%Haushalte SAR 22%
Abb. 4-12:AufteilungdesEndenergiekonsums aufdieverschiedenen Prozesse des Schweizer
Alpenraumes (SAR, grau) und derMittellandgebiete (MLG, weiss) im Szenario .Hochland -AlpenstadtSchweiz'.
Abb. 4-13: Spezifische Endenergiebereitstellung regionaler, erneuerbarer Energieträger in MWhpro regionalerEinwohner undJahrfürden SchweizerAlpenraum(SAR, grau) und die Mittellandgebiete (MLG, weiss)imSzenario .Hochland-AlpenstadtSchweiz'.
SZENARIEN IM QUASI-STATIONÄRENANSATZ _9Z 4.2.6.2 Die Aktivität
.Ernähren'
Gemäss Abb. 4-14 werden die MLG
Selbstversorger
und substantiellerExporteur pflanzlicher Nahrungsmittel.
Die dominanteNachfrage
wird durchdie
privaten
Haushalte des SARausgeübt.
Die MLG können mit ihrenExpor¬
ten einen guten Drittel dieser
Nachfrage
decken. Der Rest wird aus demglobalen
Hinterlandimportiert.
SAR
Landwirt¬
schaft (1)
Pflanzl.
Pflanzl. Nahrungsmittel
Nahrungsmittelimp.
Gast¬
gewerbe (7)
Nahrungsmittel
Wohnen (4)
3,840 200 40
Nahrungsmittel 6,180
restliche IGDundVerkehr(3) Nahrungs-und
Futtermittel
2,180
restliche IGDundVerkehr(3)
2,640 Pflanzl.
30 430
Nahrungsmittel Nahrungsmittel Pflanzl.
Nahrungsmittelimp.
nittei
Landwirt¬
schaft (1)
Gast¬
gewerbe (7)
Wohnen
(4)
MLG
i j
Abb. 4-14:Pflanzliche NahrungsmittelflüsseinGWhproRegionundJahrfürden Schweizer
Alpenraum (SAR) und die Mittellandgebiete (MLG) im Szenario 'Hochland - Alpenstadt Schweiz'.
98 KAPITEL 4
DerSVG des
Gesamtsystems (Tab. 4-6)
ändert sich imVergleich
mit demStatus-quo (Tab. 3-2)
nur unwesentlich. Dieregionale Versorgung
des SAR fürpflanzliche Nahrungsmittel
wirdunbedeutend,
währenddiejenige
der MLG dieeigene Nachfrage
ummehrals das Fünffache zu decken vermag.Tab. 4-6: Selbstversorgungsgrade (SVG)fiirpflanzliche Nahrungsmittel für den Schweizer Alpenraum (SAR), die Mittellandgebiete (MLG) und das Gesamtsystem (CH) im Szenario
.Hochland-AlpenstadtSchweiz'.
SAR MLG CH
Pflanzliche 3% 570% 43%
Nahrungsmittel
Dieselben Verhältnisse wie bei den
pflanzlichen Nahrungsmitteln prägen
auch bei den tierischen
Nahrungsmitteln
das Bild(Abb. 4-15).
Dieprivaten
Haushalte des SAR dominieren die
Nachfrage
desGesamtsystems.
Der SARwird
Nettoimporteur
für tierischeNahrungsmittel.
Die MLG decken den Bedarf im SAR zu zwei Dritteln. Der Rest wird aus dem Hinterlandimportiert.
DieInteraktionen landwirtschaftlicher
Energiewerte
für Futter und tierische Nah¬rungsmittel liegen
in dergleichen Grössenordnung.
Mit verkleinerterTierpro¬
duktion im SAR wird das
Gesamtsystem
für Futtermittel autark und kann noch einen unbedeutendenBetrag exportieren.
DieselbenFeststellungen
wie für die SVG bei denpflanzlichen Nahrungsmitteln
können anhand Tab. 4-7 für tierischeNahrungsmittel
und Futtermittelgemacht
werden.Tab. 4-7: Selbstversorgungsgrade (SVG) fiir tierische Nahrungsmittel und Futterfür den SchweizerAlpenraum (SAR), die Mittellandgebiete (MLG) und das Gesamtsystem (CH) im Szenario,Hochland-AlpenstadtSchweiz'.
SAR MLG CH
Tierische 26% 630% 68%
Nahrungsmittel
Futter 136% 85% 103%
SZENARIEN IM QUASI-STATIONÄRENANSATZ _99
Futtersystem SAR Landwirtschaft(1)
Landw. Fläche
3'840
System für tierische
Nahrungsmittel SAR
Touris¬
mus
(7)
Haus¬
halte
(4)
2'010 870 20 3'310
Industrie, Gewerbe, Dienstleistungen und Verkehr(3)
1*310
Industrie,Gewerbe, Dienstleistungen und Verkehr
(3)
600
1'560 - 17 230
Tier¬
produktion
Landw. Fläche Landwirtschaft(1)
Touris¬
mus
(7)
Haus¬
halte
(4)
Futtersystem MLG
Rauhfutter (RF):
Kraftfutter:
gemischtes Futter(Fm):
izzzzzz&>
System für tierische
Nahrungsmittel
SARTierische
Nahrungsmittel:
1'150
Abb. 4-15: Tierische Nahrungsmittel und Futterflüsse (Rauhfiitter, Kraftfutter, gemischtes Futter) in GWh pro Region und Jahr fur den Schweizer Alpenraum (SAR) und die Mittellandgebiete(MLG)im Szenario.Hochland-Alpenstadt
Schweiz'-100 KAPITEL 4
Die
Gesamtbetrachtung
derEnergieproduktion
in Form von landwirt¬schaftlichen Produkten in Abb. 4-16
zeigt
imVergleich
mit demStatus-quo (Abb. 3-7)
eineVerschiebung
der Produktionum 13 % vom SAR in die MLG.Diese
Verschiebung
ist eineFolge
der verändertenAnordnung
derSiedlungs¬
flächen. Die
innerregionalen Rangfolgen
derProduktanteile bleibengleich.
KraftfutterMLG 16%
Pflanzliche
Nahrungsmittel
RauhfutterMLG 25%
Tierische
Nahrungsmittel
SAR 3%
Rauhfutter SAR 36%
Tierische /
Nahrungsmittel /
MLG 6%
Pflanzliche
Nahrungsmittel MLG 10%
\^
Kraftfutter SAR 3%Abb. 4-16: Aufteilung der Bereitstellung landwirtschaftlicher Produkte auf den Schweizer Alpenraum (SAR, grau) und die Mittellandgebiete (MLG, weiss) im Szenario ,Hochland -AlpenstadtSchweiz'
Abb. 4-13
zeigte,
dass dasEnergiepotential
pro Einwohner mit der angenommenenBevölkerungsdichte
im SAR kleiner wird als in den MLG.Dieselbe Erkenntnis
gilt
in diesem Szenario auch für dieBiomassepotentiale (Abb. 4-17).
Die Annahmen bewirken imVergleich
mit demStatus-quo (Abb.
3-8)
eineumgekehrte
Situation. Dasspezifische Biomassepotential
in denMLG istum
gut
eineGrössenordnung
höher alsdasjenige
des SAR.SZENARIEN IM QUASI-STATIONÄRENANSATZ 101
30 -i
25 -20
15
0
SAR DMLG
Pflanzliche Tierische Nahrungsmittel Nahrungsmittel
Kraftfutter Rauhfutter Totale Produktion
Abb. 4-17: Spezifische landwirtschaftliche Energiebereitstellung zurErnährung von Mensch
und Tier in MWhpro regionaler Einwohner undJahrfürden Schweizer Alpenraum (SAR, grau) und die Mittellandgebiete (MLG, weiss)fürpflanzliche und tierische
Nahrungsmittel
sowieRauhfutterundKraftfutterimSzenario,Hochland-AlpenstadtSchweiz'.
4.2.7