65 UNTERNEHMERIN KOMMUNE • AUSGABE 01 / MÄRZ 2013
FORUM NEUE LÄNDER
Wertschöpfung vor Ort, eine enge Bindung an die Kunden und an das Vertriebsgebiet sowie gesellschaftliches Engagement – das sind die Prä-missen, unter denen kommunale Unternehmen mit Recht für sich werben können. Auch eins wird diesem besonderen Auftrag kommunaler Unternehmen in vielerlei Hinsicht gerecht. 80 Prozent der Wertschöpfung verbleiben in der Region.
Die Mitarbeiter von eins leben in der Region Chemnitz, dem angrenzenden Erz-gebirge sowie im Vogtland und fühlen sich dort wohl. Verlässliche Arbeitsverhältnisse vermitteln die notwendige Sicherheit für die Gründung von Familien. Daneben sichern Investitionen und Instandhaltungen die zuver-lässige Versorgung der Kunden. Der Großteil der externen Aufträge geht hierbei an mittel-ständische Unternehmen aus der Region, womit eins erheblich zur Aufrechterhaltung einer nachhaltigen Wirtschaftstruktur im Geschäftsgebiet beiträgt. Der Aufwand für Wartung und Erneuerung beläuft sich auf circa 80 Millionen Euro jährlich. Diese enorme Summe erklärt sich unter anderem durch die schiere Länge der Netze. Mit 7.300 km Erd-gas-, 3.000 km Strom-, 3.000 km Trink- und Abwasser-, 500 km Glasfaser- sowie 300 km Fernwärmeleitungen ist eins einer der größten Regionalversorger in Ostdeutschland.
Für die Jahre 2012 bis 2014 wird sich das Auftragsvolumen weiter erhöht haben, da zur Verbesserung der Infrastruktur der Stadt Chemnitz insgesamt 35 Millionen Euro in den Glasfaserausbau investiert werden. In absoluten Zahlen werden um die 10.000 Aufträge jährlich vergeben, von denen zuvorderst der Mittelstand in der Region profitiert. Der größte Teil wird dazu verwendet, Energienetze und Erzeugungs-anlagen auf dem neuesten Stand der Technik zu halten und somit eine sichere und zuverlässige Energieversorgung garantieren zu können. „Als kommunales Unternehmen ist es unser Selbst-verständnis, Aufträge so weit wie möglich an
heimische Firmen zu vergeben. Damit sichern wir Wertschöpfung und Arbeitsplätze in und um Chemnitz“, so Reiner Gebhardt, Vorsitzender der eins-Geschäftsführung.
Die Tele-Kabel-Ingenieurgesellschaft mbH (TKI) ist einer der größeren Auftragnehmer von eins. Das Unternehmen koordiniert die Glasfaser-Verkabelung für den Baubestand der Stadt Chemnitz. Der Geschäftsführer der TKI, Dr. Matthias Pohler, verweist auf die erfolgreiche Kooperation mit eins. „Im Jahr 2012 haben wir im Volumen von mehreren Millionen Euro Aufträge von eins erhalten. eins ist damit unser wichtigster Partner. Allein 20 unserer Mitarbeiter engagieren sich im Rahmen unserer Kooperation für den Glasfaserausbau in Chemnitz.“
Verlässlicher Partner in der Region
Nach der Fusion der Chemnitzer Stadtwerke mit der Erdgas Südsachsen ist ein großer kommunaler ostdeutscher Regionalversorger entstanden. Die Stadt Chemnitz und der Zweckverband Gasversorgung in Südsachen – ein Zusammenschluss von 123 Kommunen aus dem südsächsischen Raum – sind die Mehr-heitseigentümer. Ein weiterer großer Anteil wird von der Thüga AG gehalten, die sich nach ihrer Rekommunalisierung zu einem der größten Energieversorger deutschlandweit ent-wickelt hat und eine unverzichtbare kommunale Innovations- und Effizienzplattform darstellt.
Die so konstituierte eins hat in einer dicht besiedelten Region mit anderthalb Millionen Menschen insgesamt 400.000 Privat- und Geschäftskunden. Das Vertriebsportfolio schließt mittlerweile nahezu alle Sparten der Versorgungswirtschaft ein. Die erwirtschafteten Gewinne fließen über die Anteilseigner zurück in die Region und ermöglichen es, etwa den Nahverkehr in und um Chemnitz auf einem hohen Stand zu erhalten. Die Kommunen der Region haben sich mit der klaren Motivation beteiligt, die verlässlichen Ausschüttungen zur Stärkung der kommunalen Daseinsvorsorge nutzen zu können. Sie haben ein klares Interesse an einem effizient arbeitenden Energieversorger und begrüßen daher auch das Innovations-potential des kommunalen Thüga-Netzwerks.
Nicht zuletzt ist eins ein zuverlässiger Zahler von Gewerbesteuern und Konzessionsabgaben.
Die Wirkungen eines kommunalen Unter-nehmens für das eigene Vertriebsgebiet sind gerade in einer Region hervorzuheben, die stark
vom industriellen, gesellschaftlichen und demo-grafischen Wandel betroffen ist. Hier macht es Sinn, das wirtschaftliche Potential zu bündeln und an die Region zu binden. Auftrag ist es, im gegebenen Rahmen der spezifischen Rand-bedingungen ein nachhaltiges Unternehmens-konzept zu entwickeln, um die Region insgesamt zu stärken. Mehr als eine Randbemerkung ver-dient auch die Tatsache, dass eins in einer noch immer recht stark industrialisierten Region mit Strom, Erdgas, Fernwärme, Glasfaser, Wasser- und Abwasser zu günstigen Preisen verlässliche Grundlagen für eine Weiterentwicklung des Wirtschaftsraums Südsachsens legt.
Fokus auf dem Jugend- und Breitensport
Neben den geschilderten indirekten Wirkungen widmet sich eins in vielerlei sehr konkreten Projekten dem sozialen Zusammenhalt in Süd-sachsen. Zugrunde liegt kein blinder Altruismus
sondern die Einsicht, dass sich ein kommunales Versorgungsunternehmen nur dann nachhaltig entwickeln kann, wenn auch der soziale Friede gewahrt bleibt und gesellschaftliche Entwicklung
vorangetrieben wird. Insgesamt konzentriert das Unternehmen seine Unterstützung auf Sport, Kultur und Soziales. Junge Menschen sind es, die die Zukunft einer Region gestalten und prägen können. Doch gerade junge Familien müssen auch genügend Anreize vorfinden, um vor Ort zu bleiben und sich womöglich selbst zu engagieren. Nur durch ein breites Bildungs- und Entwicklungsangebot lässt sich die Bindung an die Region stärken und können Ankerpunkte für eine weitere Entwicklung gesetzt werden. Infrastruktur ist somit auch im sozialen Sinne Kerngeschäft von eins. Das Unternehmen will Veranstaltungen und Vereine fördern, die die Menschen im direkten wie im übertragenen Sinne bewegen können.
Energie
Es entspricht der klar gefassten Sponsoringstrategie von eins, nur
solche Vereine zu unterstützen, die die Voraussetzungen einer intensiven Breiten- und
Nach-wuchsförderung erfüllen.
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Reiner Gebhardt
DIE SOZIALEN PROJEKTE VON EINS (AUSWAHL)
EHV Aue, Chemnitzer FC (Auswahl)
Trikotsponsoring für Jugendmannschaften
Restcentaktion der Mitarbeiter
Aktion Energiesparmeister an Schulen bundesweit
„Lebensenergie“ – verschiedene Projekte aus Kultur, Sport und Sozialem
Übergabe der Trikotsätze an die Gewinner der Aktion „Trikots für Dein Team kommen von eins“.
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Ein Beispiel ist der Chemnitzer FC, der mit seinem wachsenden Fanpotential immer weiter in die höchsten Sphären des deutschen Fußballs strebt. Schon heute gehören die Himmelblauen zu den erfolgreichsten Clubs im ostdeutschen Fußball. Mit dem noch immer möglichen Auf-stieg in die Zweite Bundesliga will der Heimat-klub von Michael Ballack möglichst bald auch deutschlandweit Akzente setzen. eins konzentriert ihr Engagement jedoch nicht nur auf die Profi-abteilung sondern fördert gezielt den Jugend-bereich und den Blindenfußball im Verein. Es entspricht der klar gefassten Sponsoringstrategie von eins, nur solche Vereine zu unterstützen, die die Voraussetzungen einer intensiven Breiten- und Nachwuchsförderung erfüllen.
Auch der Handball-Zweitligist EHV Aue wird dieser Prämisse gerecht. Hier ist es dank der intensiven Nachwuchsarbeit gelungen, sich in der mittlerweile eingleisigen Zweiten Handball-Bundesliga zu etablieren. Das vogt-ländische Klingenthal beherbergt nicht nur den größten sächsischen Wintersportverein sondern auch die modernste Skisprung-Arena in ganz Deutschland. Die kleine Stadt unmittelbar an der tschechischen Grenze richtet im jährlichen Turnus Weltcupveranstaltungen der Nordischen Kombination bzw. im Skispringen aus. Auch der Sommer-Grand Prix der Skisprung-Welt-elite gastiert regelmäßig im Vogtland. In einem Umfeld, in dem der Osten Deutschlands immer weniger Spitzensportveranstaltungen begrüßen kann, ist es den Klingenthalern zusammen mit dem Vogtlandkreis aber auch mit der breiten Unterstützung von eins gelungen, erfolgreich gegen diesen Trend anzukämpfen und eine moderne Arena zu errichten, die den höchsten Standards des Ski-Weltverbandes genügt.
Ganz in die Breite geht die Aktion Trikot-sponsoring. Hier können sich Jugendsport-mannschaften bei eins um die Anfertigung von Trikotsätzen bewerben. In den vergangenen zehn Jahren sind auf diese Weise 600 Mannschaften mit mehr als 10.000 Trikots ausgestattet worden.
Und auch in diesem Jahr werden sich wieder 50 Energie
i infos
Kommunale Unternehmen vereinen nachhaltige Unter-nehmensführung, betriebswirtschaftliche Effizienz und Verantwortung für die Region. eins zeigt, dass die Gemein-wohlorientierung im Unternehmen gelebt wird. Gleichzei-tig gelingt es, auch in einem liberalisierten Markt einen
stabilen Kundenstamm zu halten. Eine Unternehmensphilosophie, die eine nachhaltige Entwick-lung im Einklang mit der Region deutlich höher gewichtet als kurzfristige Spekulationsgewinne, scheint auch von den Menschen in der Region honoriert zu werden.
Falk Schäfer
Teams über eine derartige Unterstützung freuen können. Die Resonanz ist gewaltig. Jährlich gehen mehr als 500 Bewerbungen ein.
Breites soziales Engagement Neben dem Sport engagiert sich eins auch in anderen Bereichen der Gesellschaft. Einen erzieherischen Ansatz verfolgt die Vergabe des Titels Energiesparmeister – eine Aktion, die bundesweit ausgeschrieben wird. Die Gewinner können sich auf Geld- und Sachpreise im Wert von 50.000 Euro freuen. Auf diese Weise soll der Gedanke der Nachhaltigkeit möglichst früh jungen Schülern nahegebracht werden. Zusätz-lich lassen sich in diesem Zusammenhang auch Eltern und Lehrer für Fragen der Energieeffizienz sensibilisieren. Von den Resultaten können die Kommunen sowohl fachlich als auch finanziell profitieren. eins ist Pate des Wettbewerbs in Sachsen. Jährlich zur Weihnachtszeit ruft eins
einen Malwettbewerb in Kindergärten und Grundschulen der Region aus. Jedes Kind, das mitmacht, wird mit einem Adventskalender belohnt. Die Gewinner erhalten zusätzlich ein attraktives Preisgeld, das institutionsbezogen vergeben wird.
Unter dem Motto „Lebensenergie“ unter-stützt eins regionale Projekte aus den Bereichen Sport, Kultur und Soziales. Entscheidende Prä-misse dabei ist, ob diese Aktivitäten nachhaltig zur Lebensqualität der Menschen in Chemnitz und der Region beitragen und so das Mit-einander fördern. Einen positiven Mehrwert für eins kann darstellen, das über derartige Projekte auch die Identifikation mit dem Unter-nehmen wachsen kann. Mit einer Restcent-aktion engagieren sich auch die Mitarbeiter von eins für ihre Region, indem sie auf freiwilliger Basis einen kleinen Teil ihres Gehaltes für die Menschen vor Ort aufwenden. Immer wieder werden punktuell – also abseits von speziell ausgewiesenen Aktionen – gemeinnützige Aktivitäten in Kultur, Sport und Sozialem gefördert. eins beweist damit, dass sich das Unternehmen mit seiner Region identifiziert und der gesellschaftliche Mehrwert bei allen betrieblichen Optimierungsprozessen noch immer im Vordergrund steht. Und dennoch ist eins auch wirtschaftlich enorm erfolgreich, kann sich in einem liberalisierten Markt bestens behaupten und so einen Anteil leisten für eine nachhaltige Entwicklung in der Region. n
www.eins-energie.de
Jährlich zur Adventszeit richtet eins einen Malwettbewerb in regionalen Bildungseinrichtungen aus