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6 Ergebnisse der Bedürfniserhebung

6.1 Altersgruppe der 5- bis 6-jährigen Kinder

6.1.4 Einschätzungen der Schlüsselpersonen

Die folgenden Ergebnisse basieren auf den Einschätzungen von 14 Schlüsselpersonen, die sich zur Alters-gruppe der 5- bis 6-jährigen Kinder äusserten.

Einschätzungen zur Bedeutung von Freizeit

Zunächst wurden die Schlüsselpersonen in einer offenen Frage gefragt, was Ihrer Ansicht nach Kindern in ihrer Freizeit heute wichtig sei. Die 11 antwortenden Schlüsselpersonen benennen unterschiedliche The-menbereiche, die das folgende Spektrum umfassen: Für die 5- bis 6-jährigen Kinder sei es wichtig, dass diese während Ihrer Freizeit Zugang zu organisierten als auch unbegleiteten Spielmöglichkeiten im nahen Wohnumfeld haben, ihnen Möglichkeiten und Räume für Bewegung und Sport angeboten werden und sie sich das eigene Wohnumfeld auch eigenständig aneignen (z.B. Schleichwege) können. Darüber hinaus wird auf die Bedeutung der Begegnungsmöglichkeiten mit Gleichaltrigen hingewiesen und thematisiert, dass Kinder auch unstrukturierte Freizeit benötigen und Mitwirkungsmöglichkeiten brauchen. Zudem werden die Notwendigkeit von Sicherheit im Verkehr und die Sauberkeit der Spielanlagen unterstrichen.

Einschätzungen zur Bedarfsangemessenheit der bestehenden Angebote

Die Schlüsselpersonen wurden dazu befragt, wie sie die Bedarfsdeckung durch das aktuell vorhandene Angebot der OKA bei 5- bis 6-jährigen Kindern einschätzen. Im Folgenden wird ein Überblick über die Einschätzungen der Schlüsselpersonen zu den verschiedenen Angebotsformen gegeben. Die geäusserten Einschätzungen und Erläuterungen der Schlüsselpersonen mit Bezug zu den einzelnen Quartieren werden im Anhang III dargestellt.

Abbildung 6: Einschätzung der Schlüsselpersonen zur Bedarfsdeckung der OKJA-Angebote bei 5- bis 6-jährigen Kindern, nach Anzahl Nennungen (n=14)

In der Abbildung 6 wird erkennbar, dass alle antwortenden Schlüsselpersonen (ohne Antwortkategorie

"weiss nicht") bei mobilen resp. aufsuchenden Angeboten für 5- bis 6-jährige Kinder einen ungedeckten Bedarf sehen. Dieser ungedeckte Bedarf an mobilen resp. aufsuchenden Angeboten wird von Schlüssel-personen genannt, die Aussagen zu den Quartieren Am Ring, Breite, Bachletten, Gotthelf, Iselin, St. Johann, allen Quartieren in Kleinbasel und der Stadt Basel allgemein vornahmen. 90% der antwortenden Schlüs-selpersonen sind der Meinung, dass der Bedarf an einzelfallbezogenen Hilfen nur zum Teil oder gar nicht gedeckt ist und 80% der Schlüsselpersonen sehen einen ungedeckten Bedarf bei den 5- bis 6-jährigen Kindern an mobilen Spielaktionen und an künstlerisch-ästhetischen Angeboten. Der teilweise oder gar nicht gedeckte Bedarf an einzelfallbezogenen Hilfen wird bezogen auf alle Quartiere der Stadt Basel einge-schätzt. Den Bedarf an mobilen Spielaktionen und an künstlerisch-ästhetischen Angeboten wird von den Schlüsselpersonen in den Quartieren Am Ring, Breite, Bachletten, Gotthelf, Iselin, St. Johann, allen Quartie-ren in Kleinbasel und der Stadt Basel allgemein gesehen. Über 70% der antwortenden Schlüsselpersonen sind der Meinung, dass der Bedarf an einem offenen Treffangebot, an Mitwirkungsgelegenheiten und an Zusammenarbeitsformen mit Partnern ungedeckt ist. Diese ungedeckten Bedarfe werden bezogen auf die Quartiere Am Ring, Breite, Bachletten, Gotthelf, Iselin, St. Johann, allen Quartieren in Kleinbasel und der Stadt Basel allgemein geäussert. Zwei Drittel der antwortenden Schlüsselpersonen sind zudem der An-sicht, dass der Bedarf an Abenteuerspielplätzen und an begleiteten einmaligen Ausflügen und Lagerauf-enthalte in den eingeschätzten Quartieren durch das bestehende Angebot ungedeckt ist. Diese Schlüssel-personen beziehen sich bei der Einschätzung der begleiteten einmaligen Ausflügen und Lageraufenthalte

1 Sport- und bewegungsbezogene Angebote (z.B. Tanz,

Fussball, Parkour, Basketball, etc.) Angebote in Zusammenarbeit mit Partnern (z.B.

Kindergarten, Schule, Tagesstrukturen, andere Mobile Spielaktionen (in Quartieren, auf Spielplätzen,

in Hinterhöfen, etc.)

Aufsuchende/mobile Angebotsformen im Bereich der Freizeitgestaltung im öffentlichen Raum (z.B. Projekte,

etc.)

Der Bedarf bei den Kindern (5-6 Jahre) hinsichtlich dieses Angebotes ist ... gedeckt.

gar nicht zum Teil weitgehend vollständig weiss nicht

auf die Quartiere Am Ring, Breite, Bachletten, Gotthelf, Iselin, St. Johann und Klybeck und auf die Stadt Basel allgemein, und der ungedeckte Bedarf an Abenteuerspielplätzen wird bezogen auf alle Quartiere in der Stadt Basel gesehen. Bei den Einschätzungen der organisierten Freizeitangebote mit verbindlichem Cha-rakter und bei den sport- und bewegungsbezogenen Angeboten fallen die Anzahl Nennungen der Schlüs-selpersonen, die einen Bedarf sehen und denjenigen, die keinen Bedarf sehen, in etwa gleich hoch aus, weshalb keine Aussagen zu Meinungstendenzen vorgenommen werden können. Hingegen sind knapp zwei Drittel der antwortenden Schlüsselpersonen der Meinung, dass der Bedarf an ferienbezogenen An-geboten bei den 5- bis 6-jährigen Kindern durch das gegenwärtige Angebot gedeckt werden kann. Be-trachtet man den Mittelwert aller vorgenommenen Einschätzungen zur Bedarfsdeckung der verschiede-nen Angebotsformen nach Quartier (ohne Antwortkategorie "weiss nicht"), ergibt sich das folgende Bild:

Abbildung 7: Mittelwert aller Einschätzungen der Schlüsselpersonen zur Bedarfsdeckung der verschiedenen Angebotsformen nach Quartier bei der Altersgruppe der 5- bis 6-jährigen Kinder (n pro Quartier = 1 bis 3).

Vergleicht man alle Einschätzungen der Schlüsselpersonen über die Quartiere hinweg, wird erkennbar, dass die Schlüsselpersonen, die sich zu den Quartieren Breite, Iselin und Klybeck äusserten, die Bedarfsde-ckung am geringsten einschätzen. Allerdings bewegen sich diese Mittelwerte auf der Skala von 1 (Bedarf ist gar nicht gedeckt) bis 4 (Bedarf ist vollständig gedeckt) eher im mittleren Bereich, sodass in keinem der genannten Quartiere deutlich ungedeckte Bedarfslagen erkennbar werden. Als vergleichsweise be-darfsdeckend werden die Angebote in den Quartieren Altstadt Grossbasel, Vorstädte, Bruderholz, St. Alban und Gundeldingen eingeschätzt.

Einschätzung zu Lücken im Angebot der bestehenden Institution

Anschliessend an diese Einschätzung zur Bedarfsdeckung der bestehenden OKA wurden die Schlüsselpersonen gefragt, ob sie im Hinblick auf die Abdeckung der Bedürfnisse der 5- bis 6-jährigen Kinder Lücken im gegenwärtigen Angebot ausmachen. Neun der insgesamt 14 antwortenden Personen sind der Ansicht, dass im gegenwärtigen OKA Angebotslücken bestehen, drei Schlüsselpersonen sehen hingegen keine Lücken und eine Schlüsselperson gab bei dieser Frage als Antwort "weiss nicht" an.

Mittelwert Einschätzungen Bedarfsdeckung:

1 = gar nicht gedeckt 4 = vollständig gedeckt

Berücksichtigt man bei diesen Einschätzungen die Quartiere, auf die sich die Befragten bei dieser Einschätzung beziehen, so werden in allen Quartieren des gesamten Kleinbasels Lücken im bestehenden Angebot gesehen. Bezogen auf die Quartiere Altstadt Grossbasel, Vorstädte, St. Alban, Gundeldingen und Bruderholz werden keine Angebotslücken für Kinder im Alter von 5 bis 6 Jahren gesehen und in den Quartieren Am Ring, Breite, Bachletten, Gotthelf, Iselin und St. Johann, als auch bezogen auf die ganze Stadt Basel, gibt es sowohl Schlüsselpersonen, die eine Lücke im bestehenden Angebot sehen als auch Personen, die keine Lücke sehen.

Einschätzung der Bedarfsangemessenheit bezüglich der Tageszeiten und Wochentage

Die antwortenden Schlüsselpersonen gaben ihre Einschätzung zu der Bedürfnislage von 5- bis 6-jährigen Kindern bezüglich der Tageszeiten und Wochentage ab, welche im Folgenden quartierübergreifend darge-stellt wird:

Abbildung 8: Mittelwert der Einschätzungen der Schlüsselpersonen zur Bedarfslage an OKA für 5- bis 6-jährige Kinder nach Tageszeiten und Wochentage (n=11-12)

Aus Abbildung 8 geht hervor, dass ein relativ hoher Bedarf am Nachmittag, unter der Woche und an den Wochenenden gesehen wird. Ein eher tiefer Bedarf an OKA wird am Abend ab 18 Uhr und ab 21 Uhr gese-hen. Anschliessend an diese Beurteilung wurde den Schlüsselpersonen die offene Frage gestellt, ob aus ihrer Sicht das gegenwärtige OKA, mit Blick auf Tages- und Wochenzeiten, angepasst werden sollte. Sechs Schlüsselpersonen sehen einen Anpassungsbedarf bei den bestehenden Angeboten bezüglich deren gegenwärtigen Tages- und Öffnungszeiten: Bestehende Angebote, die an den Wochenenden für die Kinder (und deren Eltern) bereits zugänglich sind, werden von einer Schlüsselperson als wichtig und positiv her-vorgehoben. Gleichzeitig wird von fünf Schlüsselpersonen ein Entwicklungsbedarf an den Wochenenden, insbesondere am Sonntagnachmittag thematisiert. Eine befragte Person beschreibt diesen Bedarf mit den Worten: "Am Wochenende haben viele Angebote geschlossen. Gerade für offene Angebote, bei denen Kinder zusammen mit Eltern teilnehmen können, gibt es dann einen Bedarf." Nebst dem Bedarf an Öffnungszeiten an Wochenenden werden von einer Schlüsselperson auch die Schulferien für die OKA als bedeutsames Zeitfenster definiert und problematisiert, dass zu diesen Zeiten viele Institutionen geschlossen seien. In Bezug auf die zeitliche Angemessenheit der Angebote für Kinder wird von zwei Schlüsselpersonen gefor-dert, dass die Trägerschaften ihr Angebot noch stärker auf die genannten zeitlichen Bedürfnisse der Kin-der auszurichten resp. anzupassen wären und diesbezüglich eine bessere Absprache und Koordination unter den verschiedenen Angeboten erforderlich sei.

Zusammenfassung

In Bezug auf die Einschätzung der Bedarfsdeckung durch die bestehende Angebotssituation lässt sich zusammenfassend festhalten, dass die 14 Schlüsselpersonen, welche sich zur Angebotssituation der

Al-hoch

hoch

hoch

hoch

hoch

tief

tief

tief

tief

tief

1 2 3 4 5

Der Bedarf an Offenen Angeboten für Kinder am Nachmittag ist…

Der Bedarf an Offenen Angeboten für Kinder am frühen Abend (18 bis 21 Uhr) ist…

Der Bedarf an Offenen Angeboten für Kinder am späten Abend (ab 21 Uhr) ist…

Der Bedarf an Offenen Angeboten für Kinder während der Arbeitswoche (Mo.-Fr.) ist…

Der Bedarf an Offenen Angeboten für Kinder am Wochenende ist…

tersgruppe der 5- bis 6-Jährigen äusserten, insbesondere einen ungedeckten Bedarf an mobilen Angebo-ten und Spielaktionen, an einzelfallbezogenen Hilfen und an künstlerisch-ästhetischen AngeboAngebo-ten sehen.

Ebenfalls sind über 70% der Schlüsselpersonen der Meinung, dass der Bedarf an offenen Treffangeboten, Mitwirkungsmöglichkeiten und an Zusammenarbeitsformen mit Partnern mit dem bestehenden Angebot nicht gedeckt werden kann. Bezieht man diese Einschätzungen der Schlüsselpersonen auf die jeweiligen Quartiere, welche die Fachpersonen zu Beginn der Befragung als Bezugsgrösse für ihre Aussagen genannt haben, fällt auf, dass dieser ungedeckte Bedarf an Angeboten in den Quartieren Am Ring, Breite, Bachlet-ten, Gotthelf, Iselin, St. Johann, allen Quartieren in Kleinbasel genannt wird und der Bedarf an einzelfallbe-zogenen Hilfen in allen Quartieren der Stadt Basel gesehen wird. Vergleicht man alle Einschätzungen der Schlüsselpersonen zur Bedarfsdeckung der verschiedenen Angebote über die Quartiere hinweg, wird erkennbar, dass die Schlüsselpersonen, die sich zu den Quartieren Breite, Iselin und Klybeck äusserten, die Bedarfsdeckung am geringsten einschätzen. Allerdings bewegen sich diese Einschätzungen im mittleren Bereich, so dass keine eindeutigen Bedarfslagen erkennbar werden. Am geringsten wird der Bedarf in den Quartieren Altstadt Grossbasel, Vorstädte, Bruderholz, St. Alban und Gundeldingen eingeschätzt. Die Mehr-heit der antwortenden Schlüsselpersonen ist zudem der Ansicht, dass die OKA im Hinblick auf die Abde-ckung der Bedürfnisse der 5- bis 6-jährigen Kinder Lücken aufweist, drei Schlüsselpersonen sehen keine Angebotslücken. Die Angebotslücken werden von den Schlüsselpersonen vor allem in den Quartieren in Kleinbasel gesehen. Betrachtet man die Einschätzungen der Schlüsselpersonen zum Bedarf der 5- bis 6-Jährigen bezüglich der Tageszeiten und Wochentage fällt auf, dass sie bei dieser Altersgruppe den Bedarf an Angeboten insbesondere an den Nachmittagen und sowohl während der Woche als auch an den Wo-chenenden als relativ hoch einschätzen. Am frühen und am späten Abend wird von den Fachpersonen der Bedarf an Angeboten bei dieser Altersgruppe als eher tief resp. als tief eingeschätzt.