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Einkommen aus landwirtschaftlicher Tätigkeit

Im Dokument Der Grüne Bericht 2016 (Seite 169-174)

Das landwirtschaftliche Faktoreinkommen, welches die Entlohnung der Produktionsfaktoren Boden, Arbeit und Kapital (ungeachtet, wessen Eigentum sie sind) misst, belief sich 2016 auf rd. € 2,2 Mrd. Nach einem Rückgang in den vier vorangegangenen Jahren wies das Faktorein-kommen mit einem Plus von 13,2 % gegenüber 2015 – ebenso wie die Brutto- und Nettowert-schöpfung zu Herstellungspreisen - 2016 erstmals wieder eine positive Entwicklung auf (siehe Abbildung 6.8).

Abbildung 6.7: Öffentliche Zahlungen an den landwirtschaftlichen Wirtschaftsbereich 2007-2016 im Bgld.

Quelle: STATISTIK AUSTRIA, Landwirtschaftliche Gesamtrechnung. Erstellt am: 02.10.2017. - LGR-Berechnungsstand: Juli 2017. - *) gemessen zu Herstellungspreisen, d.h. inkl. Gütersubventionen und exkl. Gütersteuern.

Infolge des weiter rückläufigen Arbeitseinsatzes in der Landwirtschaft fiel der Einkommenszu-wachs je Arbeitskraft etwas höher aus als für den landwirtschaftlichen Wirtschaftsbereich insgesamt.

Nominell betrug der Anstieg des Faktorein-kommens je Arbeitskraft gegenüber dem Vorjahr 14,8 % (2015: -5,0 %) und real, d.h. preisbe-reinigt, 13,3 % (2015: -6,8 %). Die Abnahme des landwirtschaftlichen Arbeitseinsatzes, gemessen in Vollzeitäquivalenten (sogenannten Jahresar-beitseinheiten), wurde dabei auf 1,4 % geschätzt.

0,0 0,5 1,0 1,5 2,0 2,5 3,0

2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016

in Mrd. Euro

Nettowertschöpfung zu Herstellungspreisen

Sonstige Subventionen abzügl. sonstige Produktionsabgaben Faktoreinkommen

FE

Wie die Entwicklung der landwirtschaftlichen Produktion und Wertschöpfung 2016 auf Ebene der Bundesländer ausfiel, ist im folgenden Abschnitt dargestellt.

6.2 Ergebnisse der Regionalen Landwirtschaftlichen Gesamtrechnung für 2016

Beim Vergleich der vorläufigen Ergebnisse für 2016 mit den Vorjahren gilt zu berücksichtigen, dass es für dieses Berichtsjahr zu mehreren maßgeblichen Umstellungen in den Ausgangs-daten, die für die Berechnung der R-LGR relevant sind, kam. Dazu zählt insbesondere die Änderung des Auswahlrahmens des Testbetriebsnetzes der freiwillig buchführenden land- und forstwirtschaft-lichen Betriebe (der zentralen Datenquelle für den Vorleistungseinsatz bzw. für die Produktionswerte von nicht trennbaren nichtlandwirtschaftlichen Nebentätigkeiten und landwirtschaftliche Dienst-leistungen) durch das BMLFUW. Da die LGR die Gesamtheit der Einheiten im landwirtschaftlichen Wirtschaftsbereich abbilden soll, erfolgte eine Adaption des Hochrechnungsverfahrens (siehe Erläuterungen unter https://www.statistik.at/web_

de/statistiken/wirtschaft/land_und_forstwirtschaft/

gesamtrechnung/landwirtschaftliche_gesamt-rechnung/index.html). Nichtsdestotrotz kam es speziell auf Bundesländerebene bei einzelnen Variablen zu Zeitreihenbrüchen. Weiters lagen aufgrund der geänderten Milchmeldeverordnung ab dem Berichtsjahr 2016 keine Bundesländer-daten für den Erzeugerpreis von Milch mehr vor, weshalb die Berechnung der regionalen

Produk-tionswerte von Milch nach dem bisherigen Verfahren (welches auf den Bundesländerpreisen basierte) nicht mehr möglich war. Die dadurch bedingte Verwendung des Österreichmittels für alle Bundesländer ab dem Berichtsjahr 2016 führte zu - je nach Abweichung des bundesländerspezifi-schen Preises vom Bundesmittel - unterschiedlich starken Zeitreihenbrüchen bei den

Regionaler-Tabelle 6.6: Entwicklung des Produktionswerts des landwirtschaftlichen Wirtschaftsbereichs zu Herstel-lungspreisen nach Bundesländern im Jahr 2016 im Vorjahresvergleich

2015 2016 "Veränderung

2016 / 2015" "Veränderung

2016 / 2015" Anteil am Österrei-chergebnis 2016

in Mio. Euro in Mio. Euro in Mio. Euro in % in %

Burgenland 418,9 369,0 -49,9 -11,9 5,4

Kärnten 406,3 399,7 -6,6 -1,6 5,9

Niederösterreich 2 151,6 2 348,7 +197,1 +9,2 34,5

Oberösterreich 1 601,2 1 603,1 +1,9 +0,1 23,5

Salzburg 303,3 290,2 -13,2 -4,3 4,3

gebnissen für den Produktionswert von Milch. In Abhängigkeit von der Bedeutung dieser Sparte im jeweiligen Bundesland wirkte sich dies mehr oder minder stark auf das Gesamtergebnis aus.

Struktur und Entwicklung der landwirtschaft-lichen Produktion nach Bundesländern

Vom Gesamtproduktionswert der österreichischen Landwirtschaft entfallen rd. drei Viertel auf die drei Bundesländer Niederösterreich, Oberöster-reich und Steiermark. 2016 belief sich der Beitrag Niederösterreichs auf rd. € 2,3 Mrd. bzw. 35 %, gefolgt von Oberösterreich mit einem Anteil von rd. € 1,6 Mrd. bzw. 24 % und der Steiermark mit rd. € 1,2 Mrd. bzw. 17 %. Kärnten trug 6 %, das Burgenland und Tirol jeweils 5 % und Salzburg 4 % zum heimischen Gesamtproduktionswert der Landwirtschaft in der Höhe von rd. € 6,8 Mrd.

bei. Knapp 3 % wurden in Vorarlberg und 1 % in Wien erwirtschaftet (siehe Tabelle 6.6). Während die pflanzliche Produktion vom Bundesland Niederösterreich dominiert wird (mit einem Anteil von 45 % im Jahr 2016), leistet in der tierischen Erzeugung Oberösterreich (mit einem Anteil von 31 % im Jahr 2016) den größten Beitrag (siehe auch Abbildung 6.9).In sechs Bundesländern stammt mehr als die Hälfte des landwirtschaft-lichen Gesamtproduktionswerts aus der tierischen Erzeugung (Salzburg: 66 %, Oberösterreich: 61 %, Tirol: 58 %, Kärnten und Vorarlberg: jeweils 57 %, Steiermark: 56 %). Im Osten Österreichs dominiert hingegen die pflanzliche Produktion, mit einem Anteil am landwirtschaftlichen

Gesamtprodukti-Abbildung 6.8: Zusammensetzung des Produktionswerts des landwirtschaftlichen Wirtschaftsbereichs zu Herstellungspreisen 2016 nach Bundesländern

0 200 400 600 800 1000 1200 1400 1600 1800 2000 2200 2400 2600

Wien Vorarlberg Salzburg Tirol Burgenland Kärnten Steiermark Oberösterreich Niederösterreich

in Mio. Euro

Pflanzliche Erzeugung Tierische Erzeugung

Landwirtschaftliche Dienstleistungen Nichtlandwirtschaftliche Nebentätigkeiten

Quelle: STATISTIK AUSTRIA, Regionale Landwirtschaftliche Gesamtrechnung. - Konsistent mit LGR-Berechnungsstand Juli 2017.

onswert von 94 % in Wien, 78 % im Burgenland bzw. 57 % in Niederösterreich. Der Beitrag der nichtlandwirtschaftlichen Nebentätigkeiten war in Vorarlberg (19 %) und Tirol (16 %) am höchsten; die niedrigsten Anteile verzeichneten das Burgenland und Oberösterreich (jeweils 2 %). Die Beiträge der

landwirtschaftlichen Dienstleistungen lagen 2016 zwischen 1 % und 5 %.

Abbildung 6.10 und 6.11 zeigen die Zusammen-setzung der pflanzlichen und tierischen Erzeugung in den einzelnen Bundesländern im Jahr 2016.

Abbildung 6.9: Pflanzliche Erzeugung zu Herstellungspreisen 2016 nach Bundesländern

0 100 200 300 400 500 600 700

in Mio. Euro

Ackerbau

Futterpflanzen

Spezialkulturen*)

*) Erzeugnisse des Gemüse- und Gartenbaus, Obst, Wein.

Das Jahr 2016 war charakterisiert durch hohe Erntemengen im Ackerbau und Grünland, massive Frostschäden im Obst- und Weinbau, deutliche Preisrückgänge beim Getreide sowie eine weiter angespannte Lage am Milchmarkt. Der Gesamt-produktionswert der österreichischen Landwirt-schaft veränderte sich gegenüber dem Vorjahr nur geringfügig (+0,5 %), mit einem Anstieg des Werts der pflanzlichen Erzeugung (+3,2 %) und einem Rückgang des Produktionswerts von Tieren und tierischen Erzeugnissen (-1,4 %). Hinter diesem Ergebnis stand jedoch eine recht unterschiedliche

Entwicklung in den einzelnen Bundesländern.

So war der landwirtschaftliche Gesamtprodukti-onswert 2016 in fünf Bundesländern (Burgenland, Steiermark, Tirol, Salzburg und Kärnten) rückläufig, mit den stärksten Einbußen im Burgenland und der Steiermark. Im Vorjahresvergleich stabil blieb der Produktionswert der Landwirtschaft den vorläu-figen Berechnungen zufolge in Oberösterreich und Vorarlberg. In Niederösterreich und Wien nahm der Wert der landwirtschaftlichen Erzeugung hingegen deutlich zu (siehe auch Abbildung 6.12).

Abbildung 6.10: Tierische Erzeugung zu Herstellungspreisen 2016 nach Bundesländern

0 50 100 150 200 250 300 350 400

in Mio. Euro

Milch Rinder Schweine Geflügel und Eier

Sonstige Tierhaltung u. tierische Erzeugnisse

Quelle: STATISTIK AUSTRIA, Regionale Landwirtschaftliche Gesamtrechnung. - Konsistent mit LGR-Berechnungsstand Juli 2017.

Abbildung 6.11: Veränderung des Produktionswerts des landwirtschaftlichen Wirtschaftsbereichs zu Herstel-lungspreisen nach Bundesländern im Vorjahresvergleich (in %)

+11,3

-0,4 -0,4

-4,3

+0,1 +2,0 +1,8

-3,7 -2,6

-6,9 -4,5 -4,3

-1,6

+0,1 +0,3

+8,2 +9,2

+0,5

-5 0 5 10

in % 15

In der Steiermark (-6,9 %) und dem Burgenland (-11,9 %) war die Entwicklung des landwirtschaft-lichen Gesamtproduktionswerts von den schweren Frostschäden im Obst- und Weinbau geprägt.

Im Burgenland sank der Produktionswert des landwirtschaftlichen Wirtschaftsbereichs im Vorjahresvergleich am stärksten, wozu insbe-sondere die Ertragsausfälle im Weinbau beitrugen.

Während auch im Obstbau erhebliche Verluste zu

verzeichnen waren, nahmen die Produktionswerte von Getreide, Handelsgewächsen und Futter-pflanzen infolge höherer Erzeugungsvolumina zu.

Höhere Erlöse wurden weiters im Gemüsebau erzielt. Der Wert der tierischen Erzeugung, mit einem Anteil von rd. 15 % am landwirtschaftlichen Gesamtproduktionswert, war rückläufig (-3,5 %).

Dieser Rückgang resultierte u.a. aus den niedri-geren Produktionsvolumina in der Schweine- und Eiproduktion sowie den gesunkenen Milchpreisen.

Tabelle 6.7: Veränderung der Volumina, Preise und Werte der Erzeugung des landwirtschaftlichen Wirtschaftsbereichs bzw. der pflanzlichen und tierischen Produktion 2016 gegenüber 2015 (in %)

Produktion zu Erzeugerpreisen Wert zu

Herstellungspreisen1)

Volumen Preis1) Wert1)

Landwirtschaftlicher Wirtschaftsbereich insgesamt: Veränderung gegenüber 2015 in %

Burgenland -11,7 -0,3 -12,0 -11,9

Österreich +2,4 -1,9 +0,5 +0,5

Pflanzliche Erzeugung: Veränderung gegenüber 2015 in %

Burgenland -14,7 -0,4 -15,1 -15,0

Österreich +5,8 -2,4 +3,2 +3,2

Tierische Erzeugung: Veränderung gegenüber 2015 in %

Burgenland -3,7 +0,2 -3,5 -3,5

Österreich +0,6 -1,9 -1,3 -1,4

Quelle: STATISTIK AUSTRIA, Regionale Landwirtschaftliche Gesamtrechnung. Erstellt am: 03.10.2017. - Konsistent mit LGR-Berechnungsstand Juli 2017. - 1) Nominell.

Das Burgenland verzeichnete im Bundesländer-vergleich den stärksten Rückgang beim landwirt-schaftlichen Gesamtproduktionswert (-11,9 %).

Hauptverantwortlich für diese Entwicklung waren die schweren Ausfälle im Weinbau infolge der Spätfröste Ende April.

Vom Produktionswert der burgenländischen Landwirtschaft in der Höhe von rd. € 0,37 Mrd.

im Jahr 2016 stammten 78 % aus der pflanz-lichen Produktion. 15 % entfielen auf die tierische Erzeugung, 5 % auf landwirtschaftliche Dienst-leistungen und 2 % auf nichtlandwirtschaftliche Nebentätigkeiten.

Innerhalb der pflanzlichen Produktion kommt dem Weinbau eine große Bedeutung zu. 2016 verrin-gerte sich sein Anteil am Gesamtproduktionswert jedoch infolge der massiven Frostschäden auf 20 % (2015: 34 %). So betrug die burgenländische Weinernte 2016 mit rd. 0,33 Mio. hl nur rd. die Hälfte der Vorjahresmenge bzw. des Ernteschnitts der letzten fünf Jahre. Der Produktionswert von Wein sank lt. vorläufigen Berechnungen um 46,9 %.13) Der Produktionswert von Frischobst (Ertrags- und

Extensivobstbau) brach infolge der frostbedingten Ernteausfälle ebenfalls ein (-47,0 %).

Im Ackerbau fielen die Produktionsvolumina hingegen deutlich höher als 2015 aus. Im Getrei-debau wurde nach den Hitze- und Trockenschäden des Vorjahres 2016 eine überdurchschnittlich hohe Erntemenge eingebracht. Gegenüber 2015 erhöhte sich das Erzeugungsvolumen von Getreide um 26,3 %. Preisrückgänge schwächten den wertmä-ßigen Anstieg jedoch stark ab (+6,7 %). Beim Körnermais (inkl. CCM) erhöhte sich das Produk-tionsvolumen um 29,2%, was bei rückläufigen Preisen zu einem Anstieg des Produktionswerts um 14,3 % führte. Höher als 2015 waren wegen gestiegener Erzeugungsmengen auch die Produk-tionswerte von Gerste (+8,1 %), Roggen (+30,2 %) und Triticale (+47,5 %). Der Produktionswert von Weizen blieb bei einem ebenfalls deutlich höheren Produktionsvolumen im Vorjahresvergleich stabil (+0,4 %).

Bei den Ölsaaten und Ölfrüchten waren infolge gestiegener Produktionsvolumina kräftige wertmäßige Zuwächse zu verzeichnen. Insgesamt

13) Da zu den Weinpreisen für die Ernte 2016 erst teilweise Daten vorliegen, ist das vorläufige Ergebnis für den Produktionswert von Wein für das Jahr 2016 noch mit vergleichsweise hoher Unsicherheit behaftet.

Von den Vorleistungen zum Einkommen

Im Dokument Der Grüne Bericht 2016 (Seite 169-174)