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C. Untersuchungsgut, Material und Methodik 1. Material

7. Einfluß des Hämatokrits

Die Abbildungen 8 und 9 zeigen die Veränderung der Verschlußzeit bzw. des Gesamtvolumens gesunder Hunde bei stufenweiser Verminderung des Hämatokrits von 40 % bis auf 10 % durch Zusatz eines entsprechenden Volumens plättchenreichen Plasmas gemessen mit der Kollagen/ADP-Meßzelle.

Hierbei zeigte sich schon bei einer Verminderung des Hämatokrits von 40 % auf 30 % eine deutliche Verlängerung der Verschlußzeit (p=0,0049; t-Test) bzw.

Erhöhung des Gesamtvolumens (p=0,0030; t-Test), die sich bei weiterer Abnahme des Erythrozytenanteils verstärkte. Auch beim globalen statistischen Vergleich mit der Varianzanalyse zeigten sich bei beiden Meßgrößen auffällige Unterschiede zwischen verschiedenen Hämatokritniveaus (Verschlußzeit: p<

0,0001; Gesamtvolumen: p=0,0002).

Die Einzelwerte sowie die jeweiligen arithmetischen Mittelwerte und Standardabweichungen sind in den Tabellen 30 und 31 im tabellarischen Anhang aufgeführt.

Abb. 8: Verschlußzeit klinisch gesunder Hunde (n=5) gemessen mit der Kollagen/ADP-Meßzelle bei stufenweiser Verminderung des Hämatokrits durch Zusatz eines entsprechenden Volumens plättchenreichen Plasmas mit Markierung der arithmetischen Mittelwerte. Der angegebene p-Wert resultiert aus dem statistischen Vergleich der einzelnen Verdünnungsstufen mit den Ergebnissen bei einem Hämatokrit von 40 % mittels t-Test für abhängige Stichproben.

0 20 40 60 80 100 120 140 160 180 200 220

Hämatokrit (%)

4 0 30 25 2 0 15 10

Verschlußzeit (sec)

p=0,0049 p=0,007

p=0,0009 p=0,001

p<0,0001

Abb. 9: Gesamtvolumen klinisch gesunder Hunde (n=5) gemessen mit der Kollagen/ADP-Meßzelle bei stufenweiser Verminderung des Hämatokrits durch Zusatz eines entsprechenden Volumens plättchenreichen Plasmas mit Markierung der arithmetischen Mittelwerte. Der angegebene p-Wert resultiert aus dem statistischen Vergleich der einzelnen Verdünnungsstufen mit den Ergebnissen bei einem Hämatokrit von 40 % mittels t-Test für abhängige Stichproben.

8. Einfluß der Thrombozytenzahl

Bei 31 von den in dieser Studie untersuchten 39 Proben von 32 Hunden mit Thrombozytopenie und einem Hämatokrit > 30 % lagen die mit der Kollagen/ADP-Meßzelle gemessenen Verschlußzeiten und Gesamtvolumina oberhalb des Referenzbereiches (Abb. 10a, b). Bei den falsch negativen Proben der Verschlußzeit lag die Thrombozytenzahl in einem Bereich von 36.000-134.000/µl, bei den falsch negativen Proben des Gesamtvolumens in einem Bereich von 13.000-134.000/µl (Tab. 33, tabellarischer Anhang). Dagegen

p=0,003

p=0,0031

p=0,0006

p=0,001

p<0,0001

0 50 100 150 200 250 300 350 400 450 500 550 600 650 700

Gesamtvolumen (µl)

Hämatokrit ( % )

40 30 25 20 15 10

wurde mit der Kollagen/Epinephrin-Meßzelle nur bei 19 Proben eine über den Meßbereich hinausgehende Verschlußzeit gemessen. Bei elf weiteren Proben wurde nur ein weniger als 300 Sekunden betragender Mindestwert bestimmt (Abb. 11a). Bei den übrigen innerhalb des Referenzbereiches liegenden neun Proben lag die Thrombozytenzahl in einem Bereich von 25.000-128.000/µl. Die mit der Kollagen/Epinephrin-Meßzelle bestimmten Gesamtvolumina lagen bei 26 Proben oberhalb des Referenzbereiches (Abb. 11b). Die Thrombozytenzahl der falsch negativen Proben lag in einem Bereich von 3.000-128.000/µl (Tab.

33).

Die Einzelmeßwerte sind in der Tabelle 33 im tabellarischen Anhang angeführt.

In den Gruppen der Hunde mit Thrombozytopenie bzw. der Gesamtzahl der Hunde ergab sich für die mit der Kollagen/ADP-Meßzelle gemessene Verschlußzeit und das Gesamtvolumen wie auch für die In-vivo-Blutungszeit eine signifikante negative Korrelation mit der Thrombozytenzahl. Für die Kollagen/Epinephrin-Meßzelle traf dies nur für die Gesamtzahl der Hunde zu. In jedem Fall wiesen die mit der Kollagen/ADP-Meßzelle gemessenen Verschlußzeiten und Gesamtvolumina eine engere Korrelation zur Thrombozytenzahl auf als die mit der Kollagen/Epinephrin-Meßzelle gemessenen Werte (Tab. 6). Für die Beziehung zwischen der kapillären bzw. der subaqualen Blutungszeit und den Meßgrößen des Plättchenfunktions-analysengerätes PFA-100 ergab sich sowohl bei der Gruppe der Hunde mit Thrombozytopenie als auch bei der Gesamtzahl der Hunde eine engere Korrelation zwischen den mit der Kollagen/ADP-Meßzelle gemessenen Werten im Vergleich zur Kollagen/Epinephrin-Meßzelle (Tab. 7 und 8).

Tab. 6: Rangkorrelationskoeffizienten (rs) für die Beziehung zwischen der Thrombozytenzahl und der Verschlußzeit (VZ) bzw. dem Gesamtvolumen (GV) der Kollagen/ADP-Meßzelle (Kollagen/ADP) und der Kollagen/Epinephrin-Meßzelle (Kollagen/Epinephrin) sowie der kapillären Blutungszeiten (Blutungszeit 1) und der subaqualen Blutungszeiten (Blutungszeit 2).

Berechnung für drei verschiedene Gruppen: Hunde mit Thrombozytopenie, gesunde Hunde sowie Gesamtzahl der Hunde. Sternchen kennzeichnen eine signifikante Abhängigkeit (* = p < 0,05).

Hunde mit

(175 Proben/168 Hunde)

Kollagen/ADP

Tab. 7: Rangkorrelationskoeffizienten (rs) für die Beziehung zwischen der kapillären Blutungszeit und der Verschlußzeit (VZ) bzw. dem Gesamtvolumen (GV) bei Messung mit der Kollagen/ADP-Meßzelle (Kollagen/ADP) und der Kollagen/Epinephrin-Meßzelle (Kollagen/Epinephrin). Berechnung für drei verschiedene Gruppen: Hunde mit Thrombozytopenie, gesunde Hunde sowie Gesamtzahl der Hunde. Sternchen kennzeichnen eine signifikante Abhängigkeit (* = p < 0,05).

Tab. 8: Rangkorrelationskoeffizienten (rs) für die Beziehung zwischen der subaqualen Blutungszeit und der Verschlußzeiten (VZ) bzw. dem Gesamt-volumen (GV) bei Messung mit der Kollagen/ADP-Meßzelle (Kollagen/ADP) und der Kollagen/Epinephrin-Meßzelle (Kollagen/Epinephrin). Berechnung für drei verschiedene Gruppen: Hunde mit Thrombozytopenie, gesunde Hunde sowie Gesamtzahl der Hunde. Sternchen kennzeichnen eine signifikante Abhängigkeit (* = p < 0,05).

Abb. 10a, b: Beziehung zwischen Thrombozytenzahl und Verschlußzeit (Abb.

10a) bzw. Gesamtvolumen (Abb. 10b) der Kollagen/ADP-Meßzelle basierend auf 39 Proben von 32 Hunden mit Thrombozytopenie und 136 gesunden Hunden mit physiologischer Thrombozytenzahl. Markierung der auf der Grundlage des 2,5 % - und 97,5 % - Quantils ermittelten Referenzbereichs-grenzen für die Verschlußzeit und die Thrombozytenzahl. Dreiecke kennzeichnen als Mindestwert angegebene Ergebnisse.

a

b

50 100 150 200 250 300 350 400 450 500

Verschlußzeit (sec)

Thrombozytenzahl (103/µl) 100

300

>300

50 150 200 250

100 200 300 400 500 600 700 800 900

50 100 150 200 250 300 350 400 450 500

Gesamtvolumen (µl)

Thrombozytenzahl (103/µl)

Abb. 11a, b: Beziehung zwischen Thrombozytenzahl und Verschlußzeit (Abb.

11a) bzw. Gesamtvolumen (Abb. 11b) der Kollagen/Epinephrin-Meßzelle basierend auf 39 Proben von 32 Hunden mit Thrombozytopenie und 128 gesunden Hunden mit physiologischer Thrombozytenzahl. Markierung der auf der Grundlage des 2,5 % - und 97,5 % - Quantils ermittelten Referenzbereichs-grenzen für die Verschlußzeit und die Thrombozytenzahl. Dreiecke kennzeichnen als Mindestwert angegebene Ergebnisse.

a

b

300

50 100 150 200 250 300 350 400 450 500

Verschlußzeit (sec)

>300

Thrombozytenzahl (103/µl) 100

50 150 200 250

50 100 150 200 250 300 350 400 450 500

Gesamtvolumen (µl)

Thrombozytenzahl (103/µl) 100

200 300 400 500 600 700 800 900

Die Tabelle 9 stellt den Verlauf der Verschlußzeit und des Gesamtvolumens sowie der kapillären Blutungszeit eines Hundes mit immunbedingter Thrombozytopenie nach Therapiebeginn dar. Hierbei zeigte sich mit steigender Thrombozytenzahl eine Verkürzung der Verschlußzeit und eine Verminderung des Gesamtvolumens sowie eine Verkürzung der kapillären Blutungszeit bis zu in den jeweiligen Referenzbereichen liegenden Werten bei physiologischen (Probe Nr. 5) oder annähernd normalen (Probe Nr. 4) Thrombozytenwerten.

Tab. 9: Thrombozytenzahl, Hämatokrit, Verschlußzeit (VZ) und Gesamt-volumen (GV) gemessen mit der Kollagen/ADP-Meßzelle (Kollagen/ADP) und der Kollagen/Epinephrin-Meßzelle (Kollagen/Epi) sowie kapilläre Blutungszeit bei einem Hund mit immunbedingter Thrombozytopenie vor (Probe Nr. 1) und 3 Tage (Probe Nr. 2), 4 Tage (Probe Nr. 3), 7 Tage (Probe Nr. 4), 10 Tage (Probe Nr. 5) nach der Behandlung mit Prednisolon (5 mg/kg Körpergewicht/Tag).

Meßparameter Einheit Referenz-bereich

Proben-

Nr. 1 2 3 4 5

Thrombozyten-zahl x103/µl 153-439 7 25 56 128 235 Hämatokrit % 38-56 48,1 46,4 38,1 33,8 36,5 Kollagen/ADP

VZ sec 53-98 sec >300 110 120 80 57 Kollagen/ADP

GV µl 227-318 738 369 417 328 273

Kollagen/Epi

VZ sec 92-300 >300 208 >300 141 81 Kollagen/Epi

GV µl 296-720 722 525 684 490 315

kapilläre

Blutungszeit sec 60-150 330 240 200 80 80

9. Willebrand-Erkrankung

Bei allen vier untersuchten Proben der zwei in diese Studie eingegangenen Hunde mit Willebrand-Erkrankung waren die mit der Kollagen/ADP-Meßzelle gemessenen Verschlußzeiten verlängert sowie die Gesamtvolumina erhöht. Zwei der drei mit der Kollagen/Epinephrin-Meßzelle untersuchten Proben wiesen ein erhöhtes Gesamtvolumen auf; bei einer dieser Proben lag die Verschlußzeit oberhalb des Meßbereichs, bei der anderen konnte nur ein Mindestwert ermittelt werden. Thrombozytenzahl und Hämatokrit des ersten Patienten lagen im Referenzbereich (Nr. 1a, 1b). Die erste Probe des zweiten Patienten (Nr. 2a) wies eine Thrombozytopenie und eine Anämie auf, Probe 2b nur eine Anämie.

Die In-vivo-Blutungszeiten waren bei allen Messungen deutlich über den Referenzbereich hinaus verlängert.

Die Einzelwerte der Willebrandfaktor-Konzentration sind im tabellarischen Anhang aufgeführt (Tab. 34).

Tab. 10: Thrombozytenzahl (Thrz.), Hämatokrit (HTK), kapilläre Blutungszeit (BZ 1), subaquale Blutungszeit (BZ 2), Verschlußzeit (VZ) und Gesamtvolumen (GV) der Kollagen/ADP- und der Kollagen/Epinephrin (Kollagen/Epi.)-Meßzelle von zwei Hunden mit Willebrand-Erkrankung (Hund 1: Probe Nr. 1a und 1b; Hund 2: Probe Nr. 2a und 2b). Sternchen (*) kennzeichnen außerhalb des Referenzbereiches liegende Werte.

n.u. = nicht untersucht; a,b = wiederholte Probenentnahme bei einem Patienten an verschiedenen Tagen

Bereits fünf Minuten nach subkutaner Injektion von 0,4 µg Desmopressin/kg Körpergewicht bei einem Hund mit Willebrand-Erkrankung (Patient 1) wurde mit der Kollagen/ADP-Meßzelle parallel zur Erhöhung der Willebrandfaktor-Konzentration eine gegenüber dem Ausgangswert deutlich verkürzte Verschluß-zeit bestimmt, welche jedoch noch außerhalb des Referenzbereiches lag.

Anschließend verlängerte sich die Verschlußzeit wieder bei abnehmender Willebrandfaktor-Konzentration (Abb. 12). Das Gesamtvolumen verhielt sich ähnlich, wobei es mit einer Reduzierung von 512 µl auf 322 µl 60 Minuten nach Injektion nur geringgradig außerhalb des Referenzbereiches lag (Abb. 13).

Die Einzelwerte der Verschlußzeit und des Gesamtvolumens sind im tabellarischen Anhang (Tab. 35) aufgeführt.

Abb. 12: Verlauf der Verschlußzeit (Kollagen/ADP-Meßzelle) und der Willebrandfaktor-Konzentration bei einem Hund mit hereditärem Willebrandfaktor-Mangel vor und zu verschiedenen Zeitpunkten nach subkutaner Injektion von 0,4 µg Desmopressin/kg Körpergewicht. Die gestrichelten Linien markieren den Referenzbereich der Verschlußzeit (2,5 %- und 97,5 %-Quantil der Werte von 136 gesunden Hunden).

0

Verschlußzeit (sec) Willebrandfaktor-Konzentration (%)

5 Min. 30 Min. 60 Min. 2 h 4 h 6 h 22 h

vorher Zeit nach Injektion

(Minuten bzw. Stunden)

Abb. 13: Verlauf des Gesamtvolumens (Kollagen/ADP-Meßzelle) und der Willebrandfaktor-Konzentration bei einem Hund mit hereditärem Willebrandfaktor-Mangel vor und zu verschiedenen Zeitpunkten nach subkutaner Injektion von 0,4 µg Desmopressin/kg Körpergewicht. Die gestrichelten Linien markieren den Referenzbereich des Gesamtvolumens (2,5

%- und 97,5 %-Quantil der Werte von 136 gesunden Hunden).

0

Gesamtvolumen (µl) Willebrandfaktor-Konzentration (%)

5 Min. 30 Min. 60 Min. 2 h 4 h 6 h 22 h

vorher Zeit nach Injektion

(Minuten bzw. Stunden)

10. Einfluß der intravenösen Injektion von Azetylsalizylsäure beim