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Das „Gründungsjahr“ der Praxen wurde als Vergleichsjahr zu den aktuellen Angaben (Herbst 2014) ausgewählt, da es sich um eine Erstumfrage zu dem Thema handelt und keine Vergleichs-daten vorliegen. Der Vergleich mit dem Gründungsjahr ist dabei teilweise schwierig. Zum ei-nem unterscheiden sich die Praxen in ihrem Gründungszeitpunkt teilweise erheblich, so dass Angaben aus dem Gründungjahr nur bedingt miteinander verglichen werden können. Zum an-deren stützen sich die Angaben des Gründungsjahrs auf das subjektive Erinnerungsvermögen der Praxisinhaber.

5.3.1 Diskussion des ersten Abschnitts des Fragebogens

Der erste Abschnitt des Fragebogens beinhaltet Fragen zu den Praxisdaten. Obwohl viele Pra-xen Wert auf Anonymität gelegt haben, was an den Beischreiben, fehlenden Absenderadressen auf den Rückantworten per Post oder unterdrückten Nummern per Fax zu erkennen war, kann davon ausgegangen werden, dass Angaben zum Postleitzahlengebiet wahrheitsgemäß beant-wortet wurden, da nur die ersten drei Ziffern gefordert waren. Bei den Angaben zum Grün-dungsjahr der Praxen kam es zum Teil zu Missverständnissen. In einigen Fällen wurde das

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Gründungjahr genannt, nicht aber das Jahr der Übernahme. Die Frage hätte hier konkreter ge-stellt werden müssen, beispielsweise in Form von: „In welchem Jahr haben Sie als jetziger/

jetzige Inhaber/-in die Praxis gegründet/übernommen?“

Die Fragen zu möglichen Zusammenschlüssen, zur Anzahl der Inhaber und der angestellten Tierärzte sind klar definiert gestellt worden, weshalb angenommen werden kann, dass die Ant-worten den Tatsachen entsprechen. Es darf unterstellt werden, dass Praxisinhaber sich korrekt an diese Angaben erinnern, auch wenn das Gründungsjahr weiter zurück liegt. Die Frage nach dem Entfernungsradius der betreuten landwirtschaftlichen Betriebe, insbesondere der Radius zum Zeitpunkt der Gründung, ist hingegen lediglich eine Schätzung.

5.3.2 Diskussion des zweiten Abschnitts des Fragebogens

Der zweite Abschnitt des Fragebogens konzentriert sich auf die Praxisschwerpunkte. Fragen zu den betreuten Tierarten konnten problemlos beantwortet werden. In den Antworten hat sich jedoch gezeigt, dass es sinnvoll gewesen wäre, „kleine Wiederkäuer“ als eigenen Punkt aufzu-listen und nicht unter „Sonstiges“ mit Bitte um Erläuterung zu erfassen.

Die Frage, ob sich eine Praxis auf eine oder mehrere Tierarten spezialisiert hat, war leicht mit Ja oder Nein zu beantworten. Schwierigkeiten gab es bei der Benennung des Jahres, seit dem eine Spezialisierung besteht, da dies in vielen Praxen ein fließender Übergang ohne konkretes Datum gewesen sein dürfte.

Die Frage nach dem prozentualen Anteil, zu dem eine Tierart in der jeweiligen Praxis betreut wird, war klar formuliert und für die Praxen einfach zu beantworten. Die ergänzende Frage, wie spezialisiert die Praxis auf die betreute Tierart ist, wurde von einigen Teilnehmern nicht ausgefüllt. Möglicherweise war die angegebene Skala von 1 bis 10 zu unübersichtlich. Zukünf-tig wäre es sinnvoll, sie durch die drei Ankreuzmöglichkeiten „stark spezialisiert“, „mittelmä-ßig spezialisiert“ und „gar nicht spezialisiert“ zu ersetzen.

Die Fragen nach dem Spezialisierungsgrad der Praxis im Gründungsjahr sowie die Frage nach dem Spezialisierungsgrad der Inhaber und der angestellten Tierärzte waren gut verständlich und problemlos zu beantworten.

5.3.3 Diskussion des dritten Abschnitts des Fragebogens

Der dritte Abschnitt des Fragebogens beschäftigt sich mit zusätzlich erworbenen Qualifikatio-nen von Inhabern und angestellten Tierärzten. Zusätzlich wurde darum gebeten, das Jahr, in dem die Qualifikation erlangt wurde, anzugeben. Leider wurde diese Angabe, besonders bei den angestellten Tierärzten, oft ausgelassen, so dass keine eindeutige Aussage über ein mögli-ches Verteilungsmuster getroffen werden konnte.

5.3.4 Diskussion des vierten Abschnitts des Fragebogens

Im vierten Abschnitt wurden die Praxen gebeten, den zeitlichen Aufwand der von ihnen getä-tigten tierärztlichen Leistungen in Prozent anzugeben. Unterschieden wurde dabei zwischen

„kurativen Arbeiten“, „Management“, „Beratung“ und „regelmäßigen Bestandsbesuchen“. In beiliegenden Schreiben wiesen Praxisinhaber mehrfach darauf hin, dass besonders die beiden Punkte „Management“ und „Beratung“ schwierig voneinander zu trennen seien. Das zeigt sich auch in den Antworten: Beide Leistungen wurden fast gleichwertig von den Teilnehmern be-wertet und hätten besser zu einem Punkt zusammengefasst werden sollen. Weiterhin wurde angemerkt, dass die Leistung der „administrativen Arbeiten“ an dieser Stelle fehlt, obwohl sie im fünften Abschnitt mit aufgelistet ist.

Darüber hinaus wurde darauf hingewiesen, dass staatliche Aufträge bzw. Aufträge von Tier-seuchenkassen (bspw. in Form von Bekämpfungsprogrammen von KSP, AK, MKS, BVD etc.) bis vor einigen Jahren einen großen Teil der tierärztlichen Aufgaben und des tierärztlichen Ein-kommens ausgemacht haben. Diese tierärztliche Leistung wurde in der Fragestellung nicht be-rücksichtigt.

5.3.5 Diskussion des fünften Abschnitts des Fragebogens

Im fünften Abschnitt wurde gefragt, welche Veränderungen innerhalb der nächsten fünf Jahre erwartet werden. Im Hinblick auf die Entwicklung der Praxis hat sich im Zuge der Auswertung der Fragebögen gezeigt, dass die Antwortoptionen „Vergrößerung – Art der Vergrößerung noch unklar“ und „Verkleinerung – Art der Verkleinerung noch unklar“ fehlten. Eine Praxis ver-misste die Option „Vergrößerung der Praxis durch neue Kunden“.

Die Fragen hinsichtlich der Veränderung des Einzugsgebiets sowie der Spezialisierung waren gut zu verstehen und mit ausreichend Antwortmöglichkeiten versehen. Im Falle der erwarteten Veränderungen hinsichtlich der betreuten Tierarten wäre eine zusätzliche Antwortmöglichkeit

„Erstmals von der Praxis betreut“ sinnvoll gewesen, da einige der Praxen überlegen, ihre Nutz-tierpraxis zu einer Gemischtpraxis auszubauen.

Die Fragen hinsichtlich der Veränderungen der tierärztlichen Leistungen sowie der Bestrebun-gen der Praxisinhaber, sich weitere Qualifikationen anzueignen, waren gut verständlich und konnten problemlos beantwortet werden. Die letzte Frage erkundigt sich nach den Vorhaben der angestellten Tierärzte im Hinblick auf zusätzliche Qualifikationen. Hier hätte die Antwort-möglichkeit „Praxis hat keine angestellten Tierärzte“ aufgeführt werden müssen.

5.4 Diskussion der Hypothesen unter Einbeziehung des Fragebogens