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Der 12. Kongress der International Alliance of Women in

5. Westliche internationale Frauenorganisationen

5.1. The International Alliance of Women

5.1.3. Der 12. Kongress der International Alliance of Women in

IAW-Versammlung in Marseille an das türkische Innenministerium geht hervor, dass 578 Tevfik, Necile.La femme turque d’aujourd’hui.In: Jus Suffragii, 29, No: 7, April 1935, S. 56.

579 Ebd.

580 Luisi, Paulina.Commission pour l’unit8de la morale et contre la traite des femmes.In: The International Alliance of Women for Suffrage and Equal Citizenship (Hrsg.).Report of Twelfth Congress. Istanbul, April 18th to 24th, 1935.London 1935, S. 114–132, S. 128f.

sie Corbett Ashby den Vorschlag machten, den nächsten Kongress in Istanbul zu organisieren. Ashby habe darauf hingewiesen, dass das Boardüber den Zeit-punkt des Kongresses noch nicht entschieden habe und deshalb nicht sagen könne, wo der nächste Kongress stattfinden werde.581Bereits 1926 fragte der TKB die IAW in dieser Sache an, worauf Ashby antwortete, dass der Kongressort dazu dienen sollte, die Frauenstimmrechtsbewegung zu fördern.582 Die IAW plante zunächst, ihren 12. Kongress im Jahre 1932 in Athen abzuhalten, was sie jedoch aufgrund finanzieller Probleme nicht realisieren konnte. Sie musste ihr Vorhaben darum auf einen späteren Zeitpunkt verschieben.583Athen sollte als Symbol für die Verbindung zwischen Osten und Westen stehen. Istanbul konnte diese symbolische Funktion ebenfalls erfüllen, zumal der türkische Staat ideale Voraussetzungen bezüglich der Infrastruktur und der Räumlichkeiten zur Verfügung stellte.

Jus Suffragiiliefert auch dieÜberlegung der IAW, warum sie den 12. Kongress schließlich in Istanbul halten wollte. Angesichts der Wirtschaftskrise und fi-nanzieller Schwierigkeiten musste die IAW den Kongress verschieben:

»The change of place from Athens to its neighbour city of Istanbul has the approbation of our Greek Society, and we hope that it will prove a convenient centre for the women of those countries lying round the Mediterranean and beyond who for the most part have not won full suffrage and who in many cases are just in the early stages of an organised women’s movement.«584

Die Entscheidung für Istanbul führt Aslı Davaz auf die finanzielle Unterstützung der türkischen Regierung zugunsten des Kongresses zurück.585Die IAW hatte zu Beginn der 1930er Jahre große finanzielle Schwierigkeiten, um den nächsten Kongress zu realisieren. Indem die türkische Regierung die Infrastruktur zur Verfügung stellte und der IAW die Hälfte der Einnahmen des Verkaufs von 1,5 Millionen Briefmarken versprach, waren gemäß Davaz die wesentlichen Probleme für die IAW gelöst. Der Kongress war sozusagen von der türkischen Regierung gesponsert, was der IAW angesichts der finanziellen Situation ent-gegenkam.586

Weitere Berichteüber den TKB inJus Suffragiibetreffen die Vorbereitungen 581 BCA, Fon Kodu: 030.10.0.0, Yer Numarası: 229.541.11, S. 5.

582 Vgl. Kapitel 4.4.1. Die Beziehungen mit der IAW, S. 144.

583 Whittick, Arnold.Woman Into Citizen. The World Movement Towards the Emancipation of Women in the 20th Century with Accounts of the Contributions of the International Alliance of Women, The League of Nations and the Relevant Organisations of United Nations.London 1979, S. 118f.

584 Twelfth Congress Istanbul, 18–25 April 1935.In: Jus Suffragii, 28, No: 9, June 1934, S. 65–66, S. 65f.

585 Davaz,Es¸itsiz Kız Kardes¸lik2014, S. 604.

586 Ebd., S. 604.

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und den Verlauf des 12. IAW-Kongresses in Istanbul. Am 26. April 1933 besuchte Mrs. C. Beresford Fox vomDisarmament Committee of the Women’s Interna-tional Organisationsin Genf den TKB in Istanbul.587Nach dem Gesprächüber den Kongress sprach Foxüber die Arbeit desDisarmament Committe, an der mehrere Frauenorganisationen beteiligt seien. Diese setzten sich für die Unter-drückung von Frauen- und Kinderhandel und die Umsetzung derConvention for Limiting the Manufacture and Regulating the Distribution of Narcotic Drugsvon 1931 ein. Der TKB gab seinerseits einen Bericht zu den Fortschritten ab, die in der Türkei nach der Ratifizierung der Konvention von 1931 erfolgt seien, nämlich, »closing down of drug factories, and in limiting the cultivation of raw opium to the needs of medicine and science, thus showing that the Turkish people are alive to the international aspects of the drug peril.« Die Präsidentin, Latife Bekir, habe Fox versichert, das Disarmament Committeezu unterstü t-zen.588

Mit vollem Enthusiasmus für Istanbul und für die Türkei, wo sechs Monate vor dem Kongress den Frauen in der türkischen Verfassung die vollen Bü rger-rechte garantiert wurden, zelebrierten die Mitglieder und die Delegierten der jeweiligen nationalen Sektionen der IAW den Kongress als Verbindung der Frauen des Ostens und des Westens. Dennoch lässt sich dem Kongressbericht nicht unbedingt entnehmen, dass Istanbul als Symbol für die Frauenstimm-rechtsbewegung förderlich gewesen wäre. Zum Zeitpunkt des Kongresses wurde der Trend in faschistischen Ländern wie Deutschland und Italien stärker, dass Frauenorganisationen aufgelöst und Frauen aus dem Arbeitsmarkt zurü ckge-drängt wurden. Ashby kritisierte in ihrer Rede entsprechende Entwicklungen in Deutschland und Italien:

»Paper equality is no substitute for co-operative work and self-education. (…) The attack on democracy is a definite setback to women. In some countries where the responsible co-operation of women in Parliament seemed fully established the woman M.P. has entirely disappeared or their number has dwindled. Moreover women have lost their places in local governments, municipalities, Boards of various kinds as well as in Ministries. (…) Women everywhere have been victims of discriminatory legislation.

In Germany and Italy such attack on the right of the adult individual to work has been decked out as a principle. In most countries, Governments have not been so cynical but have frankly ousted women to make room for men. Chaos is the result. To oust women from modern industry would mean dis-organisation, so they are retained, for the most part in lower grade work at wages which menace the standard of life of men workers and their families.«589

587 Turkey.In: Jus Suffragii, 27, No: 9, June 1933, S. 72–73, S. 72.

588 Ebd., S. 72.

589 Summary of The President’s Opening Speech.In: The International Alliance of Women for

Ashby hätte in ihrer Kritik auch direkt die Auflösung des TKB nennen können, zumal spätestens zum Zeitpunkt des Kongresses dieser Entscheid bekannt war.

Lediglich im veröffentlichten Kongressbericht gibt es eine Ergänzung, in der Ashby zur Auflösung des Vereins Stellung nahm:

»[Turkish Women’s Union] has been dissolved in defence to the views of the President and Government, which hold that now that women have been given equal rights a separate women’s organisation is an anomaly, and that men and women must work together for their country.«590

Die IAW präsentierte auf dem Kongress in Istanbul eine regimekonforme Hal-tung. Dies spiegelt sich auch in der Botschaft der ehemaligen Präsidentin Chapman Catt, die selbst aufgrund ihrer Krankheit am Kongress nicht teil-nehmen konnte, an die Frauen auf dem Kongress wider.

»When we met in Washington, in 1902, Turkey was represented by Dean Fensham of the Istanbul Girls College. Then Turkish women lived behind closed doors and no one knew to what they aspired. Now they vote and sit in the Parliament. This, I regard as the most remarkable change in a century. I congratulate the Turkish women upon their newly won freedom and express my sincere gratitude to Kemal Ataturk, the brave ruler who has brought about their liberation.«591

Bezeichnenderweise gab Chapman Catt den Bericht von Fensham nicht korrekt wieder, sondern das von der türkischen Regierung propagierte Bild, das die gewonnene »Freiheit« der türkischen Frauen auf Kemal Atatürk zurückführte.

Chapman Catt blieb in ihrer Botschaft oberflächlich und bediente sich orien-talistischer Deutungsmuster, die die türkische Regierung unter Mustafa Kemal (Atatürk) benutzte, um sich von der alten osmanischen Ordnung abzugrenzen.

Chapman Catt sah in der Garantie der vollen Bürgerrechte der türkischen Frauen das Ende der IAW-Kampagne für das Frauenstimmrecht und wies auf die

»Friedenssicherung« als neues Aktionsfeld der Frauenrechtlerinnen hin.

Im Zusammenhang mit dem von Ashby kritisierten negativen Trend in ver-schiedenen Ländern und der Auflösung des TKB gab es seitens der IAW in Istanbul nur einen Ausdruck des Bedauerns. Auf die Auflösung des TKB rea-gierte Corbett Ashby lediglich mit einem Brief an Mustafa Kemal Atatürk, worin sie ihm ihr Bedauern über diesen Entscheid ausdrückte und um das Fortbe-stehen der Beziehungen zu türkischen Frauen in einem neuen Verein bat.592 Suffrage and Equal Citizenship (Hrsg.).Report of Twelfth Congress. Istanbul, April 18th to 24th, 1935.London 1935, S. 9–11, S. 10f.

590 The International Alliance of Women for Suffrage and Equal Citizenship(Hrsg.).Report of Twelfth Congress. Istanbul, April 18th to 24th, 1935.London 1935, S. 8.

591 Message From Mrs. Chapman Catt.In: The International Alliance of Women for Suffrage and Equal Citizenship (Hrsg.).Report of Twelfth Congress. Istanbul, April 18th to 24th, 1935.

London 1935, S. 12, S. 12.

592 »Türk Kadın Birlig˘inin feshiniög˘renmekle müteesiriz. Bu durum, icra komitemizdeüye

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Offizielle Antworten auf ihren Brief sind nichtüberliefert. Jedoch gibt es ein Schreiben an den Generalsekretär derCumhuriyet Halk Fırkası(CHP – Repu-blikanische Volkspartei), worin der Staatschef die Bildung der Frauensektion innerhalb der CHP befahl; die CHP hatte die alleinige Regierungsgewalt in der türkischen Nationalversammlung inne.593

Die Auflösung des TKB hatte inJus Suffragiijedoch keine besonders große Aufmerksamkeit hervorgerufen. Im Bericht über den 12. Kongress schrieb Corbett Ashby zur Auflösung des TKB folgende Worte:

»It is a pity that the policy of concentrating all organisation in the People’s Party makes the dissolution of the Turkish Women’s Union a foregone conclusion, though we pleaded hard for its continuance as the ability and energy of our colleagues of Turkey would be of immense help in our international work.«594

Die Auflösung des TKB war also während des Kongresses bereits ein Thema gewesen. Die IAW sah in diesem Prozess das Ende ihrer Zusammenarbeit mit einer unabhängigen Organisation.

Davaz, die sich mit der Haltung der IAW zur Auflösung des TKB beschäftigte und die gleichen Quellen benutzte, kommt zu einerähnlichen Schlussfolgerung.

GemäßDavaz habe auch Rosa Manus in ihrem Brief an Necile Tevfik im An-schluss an den Kongress ihr Bedauernüber die Auflösung des Vereins ausge-drückt.595Davaz wirft der IAW Verantwortungslosigkeit gegenüber den eigenen nationalen Sektionen vor und schreibt:

»Der Internationale Bund [gemeint IAW], der für Frieden fast 10 Millionen Unter-schriften sammeln konnte, hätte auch eineähnliche Kampagne organisieren können, als er die Nachricht von der Auflösung des Vereins erhielt, und eine minimale Aktion ähnlich wie Unterschriftensammlung organisieren können. Aber der Bund führte das Prinzip der Nichteinmischung in die inneren staatspolitischen Angelegenheiten der jeweiligen Sektionen unter allen Umständen fort, fühlte kein Unbehagen in dieser absoluten Nichteinmischung, und vermied nicht, Gelegenheiten dafür zu schaffen, dass angesichts der Entwicklungen zwischen seinen Diskursen und Aktionen große Dis-krepanzen entstanden.«596

Die IAW suchte auch nicht nach alternativen Ausrichtungen ihrer Statuten, die die Aufnahme von Frauenorganisationen, die nicht das Frauenstimmrecht als bulunan Latife Bekir Hanım’ın istifasına sebep oldu. Fakat Türkiye Reisi Cumhur’un sözlerine göre, Türk kadını Arsıulusal is¸birlig˘ine devam edecektir. Biz meclisimize Åok yakında is¸tirak edecek bir tes¸ekkülükars¸ılamakümidinden vazgeÅmiyoruz.« Zitiert in:

Kaplan, Leyl..Cemiyetlerde ve SiyasıˆTes¸kilatlarda Türk Kadını, 1908–1960 (Die Türkische Frau in Vereinen und Politischen Institutionen).Ankara 1998, S. 159.

593 Ebd., S. 159.

594 Twelfth Congress Istanbul.In: Jus Suffragii, 29, No: 9, June 1935, S. 85–87, S. 86.

595 Davaz,Es¸itsiz Kız Kardes¸lik2014, S. 754.

596 Ebd., S. 754.Übersetzt von der Autorin der Dissertation.

Ziel hatten, möglich gemacht hätten. Obwohl sich die IAW des einsetzenden faschistischen Trends bewusst war und Italien und Deutschland kritisierte, nahm sie die Entwicklung in der Türkei hin, ohne Protest zu formulieren. In der vom Staatsverlag veröffentlichten Monatszeitschrift Ayın Tarihi ist das Tele-gramm von Corbett Ashby an Mustafa Kemal Atatürküberliefert, in dem sie sich im Namen der IAW für sein Interesse am Kongress bedankte und die Freiheit lobte, die er der türkischen Frau geschenkt habe.597 Ob diese Formulierung direkt von Ashby selbst stammte oder von der Redaktion vonAyın Tarihi an-gepasst wurde, ist unklar. Die Ausgabe der Zeitschrift im Anschluss an den Kongress ist ausschließlich darauf ausgerichtet, die Bewunderung der Frauen auf dem Kongress, die aus verschiedenen Ländern kamen, für die Reformen Ata-türks zur Einführung des Frauenstimmrechts wiederzugeben und die Türkei als das fortschrittlichste westliche Land zu präsentieren.

Die regimekonforme Haltung der IAW ist darauf zurückzuführen, dass die IAWden Kongress vielmehr dafür zu instrumentalisieren versuchte, sich als eine Bewegung zu präsentieren, die Frauen des »Westens« und des »Ostens« ver-binde. Dabei funktionierte der Kongress nicht mehr als ein für die Frauen-stimmrechtsbewegung förderlicher Kongress, sondern wirkte vielmehr als ein Symbol der Selbstpräsentation sowohl für die IAW selbst als auch für das tü r-kische Regime. Die Ohnmacht gegenüber dem Trend in faschistischen Ländern bezüglich der Stellung der Frauen lässt sich aus einer Notiz auf der ersten Seite des Kongressberichts herauslesen:

»It was with the greatest regret that we learnt during the Congress that our old and dear colleague, Dr. Ada Sacchi Simonetta, had been retired by the Government from the position of President of our Italian Society, and was unable therefore to proceed to Istanbul to take part in the Congress. We also understood that the Society had been suspended, and were subsequently informed that it has now been placed by the Gov-ernment in the hands of a Commissary. We therefore include the society in our list of affiliated organisations, with all reserve, as we do not know whether the constitution and aims of the society will still remain in accord with the conditions necessary for affiliation to the Alliance.«598

Diese Notiz weist darauf hin, dass spätestens seit 1935 nationale Sektionen in faschistischen Ländern nicht unbedingt mit den Statuten der IAW konform sein mussten, um ihre Mitgliedschaft fortzuführen. Die Auflösung der Frauenorga-nisationen in faschistischen Ländern gefährdete zudem die Existenz der IAW, 597 Ayın Tarihi, Nisan 1935, S. 34f.: »Ankara’da Cumhurbas¸kanı Kemal Atatürk, Uluslarası 12’nci Kadınlar kongresi, size, gösterdig˘iniz teveccühten dolayı en samimi tes¸ekkürlerini ve Türk kadınlıg˘ına bahs¸ettig˘iniz serbesti iÅin sevincini arz eder. Bas¸kan Corbett Ashby.«

Zitiert in: Kaplan,Cemiyetlerde ve SiyasıˆTes¸kilatlarda Türk Kadını1998, S. 156, Anm. 398.

598 The International Alliance of Women for Suffrage and Equal Citizenship (Hrsg.),Report of Twelfth Congress. Istanbul, April 18th to 24th, 1935, S. 7.

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wenn sie auf ihrem Prinzip der politischen Unparteilichkeit der nationalen Sektionen beharren wollte. Obwohl das gemeinsame Ziel der politischen Mit-bestimmungsrechte der Frauen zum Teil formal erreicht war, beendete die IAW ihre Kampagne für das Frauenstimmrecht und erwähnte »Frieden« als neues Thema ihres Aktionsfeldes.

Besonders in der Berichterstattung desCommittee for Peace and The League of Nationswird deutlich, wie die türkische Regierung auch das Thema Frieden von der IAW übernahm und als eigene Sicherheitsstrategie benutzte. Das Committeehatte sich im Jahre 1931 in Belgrad versammelt und eine neue Re-solution beschlossen, in der unter anderem stand: »Turkey, Czechoslovakia, Switzerland and Poland in their reports all emphasized their ardent wish for disarmament. Turkey, on the foundation of the new republic, renamed its war department the ›Ministry of National Defense‹.«599

Auch auf ihrer Versammlung im Jahre 1933 in Marseille beschrieb Seniha Rauf, Delegierte des TKB, die Politik der kemalistischen Regierung als »Frie-denspolitik« und verglich in ihrem Bericht die »frühere« Situation der tü rki-schen Frauen und die »zeitgenössischen« Fortschritte in der republikanischen Ära.600 Diese Beschreibungen spiegeln sich im Bericht der Vorsteherin der Kommission, Josephine Schain, wider. Von Türkischer Seite gebe es ein großes Interesse an der Mission der IAW für Frieden.601Der Historiker Zafer Toprak interpretiert die Auflösung des TKB durch das türkische Regime so, dass der TKB und der Kongress pazifistisch orientiert gewesen seien und dies vom Re-gime als oppositionell wahrgenommen worden sei.602Diese Interpretation ist jedoch zu relativieren und es ist zu betonen, dass für das türkische Regime auch Pazifismus eine Möglichkeit bot, den Kongress zu instrumentalisieren.

Die symbolische Funktion des 12. Kongresses hatte insofern einen positiven Effekt auf die IAW, als sie die Expansion der IAW in die sogenannten »orienta-lischen« Länder förderte. Auf dem Kongress schlossen sich vier neue Frauen-organisationen ausöstlichen Ländern offiziell der IAW an:603DieUnion of Pa-triotic Womenaus dem Iran, dieunion f8ministe arabeaus Syrien, dieunion f8ministe arabeaus Palästina und dieAll-Indian Women’s Conference.Auf dem

599 Schain, Josephine.Committee for Peace and The League of Nations.In: The International Alliance of Women for Suffrage and Equal Citizenship (Hrsg.).Report of Twelfth Congress.

Istanbul, April 18th to 24th, 1935.London 1935, S. 154–164, S. 156.

600 »Türk kadınlarının mazideki vaziyeti ve Cumuhuriyet devrindeki asr%terekkileri ve ter-akkileri.« Zitiert in: Ebd., S. 153.

601 Ebd., S. 160.

602 Toprak,1935 Istanbul Uluslararası1986, S. 29.

603 Summary of Congress Proceedings.In: The International Alliance of Women for Suffrage and Equal Citizenship (Hrsg.).Report of Twelfth Congress. Istanbul, April 18th to 24th, 1935.

London 1935, S. 14–16, S. 14.

Kongress wurde eine Resolution beschlossen, die die Verbindung der IAW mit Frauen im Osten und im Westen zum Ausdruck bringen sollte:

»II. East and West in Co-Operation

Whereas this Congress believes that in the interests of true progress, the women of every country must advance on the lines of equality and justice, it pledges its hearty support to all the women of the West as well as of the East whether they struggle for the eradication of their special legal, social and economic disabilities and for the recog-nition of their rights to equal citizenship in their respective national units, or whether they are in danger of losing these legal, political and economic rights which they have achieved.

Welcoming the co-operation of the women of all parts of the world, the value of which has been strongly emphasized by this Congress, it express the wish that the women of the East and of the West be linked by ties which will grow closer and consequently serve the interests of universal peace.«604