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Daten der funktionellen Bildgebung

2. Emotionsregulation durch Klopftechniken – eine fMRT Studie

2.7. Ergebnisse

2.7.2. Daten der funktionellen Bildgebung

In Folge werden die Ergebnisse der funktionellen Bildgebung dargestellt. Im Fließtext werden allein die Tabellen dargeboten, deren Ergebnisse hohe Relevanz für die Diskussion haben. Die weiteren Tabellen sind im Anhang dieser Arbeit zu finden.

Haupteffekt Emotion: Zunächst wurde untersucht, welche Bereiche des Gehirns durch das Betrachten der negativen Bilder (Angst + Ekel) im Vergleich zum Betrachten der neutralen Bilder unterschiedlich aktiviert wurden. Die Ergebnisse der Tabelle 12 dargestellt, die im Anhang zu finden ist. Es präsentierten sich ausgedehnte Effekte im Lobus frontalis mit Clustern im linken Gyrus frontalis medius und Gyrus frontalis inferior, dem rechten Gyrus frontalis superior (pars orbitalis, medialis und lateralis), sowie dem linken Gyrus precentralis (dlPFC). Auch zeigten sich Haupteffekte in der linken Amygdala, der rechten Insula und Arealen im rechten posterioren cingulären Cortex und im linken Cerebellum. Zudem fanden sich Aktivierungen im Temporallappen: im bilateralen Gyrus temporalis inferior und medius, im bilateralen Gyrus fusiformis/lingualis sowie im rechten Gyrus temporalis superior. Ebenfalls zeigten sich arealübergreifende Effekte im Parietallappen mit Clustern im bilateralen Lobus parietalis superior, im bilateralen Lobus parietalis inferior/Gyrus angularis und im bilateralen Gyrus postcentralis/supramarginalis sowie im Occipitallappen mit Arealen im

bilateralen Gyrus occipitalis medius und im rechten Cuneus.

0

vor dem Klopfen nach dem Klopfen

vor der fMRT Messung

98 Haupteffekt Regulation: Als nächstes wurde untersucht, welche unterschiedlichen

Aktivierungsmuster durch das imaginierte Klopfen (Regulation) im Vergleich zu dem passiven

Anschauen (Betrachten) entstanden. Die Ergebnisse der ANOVA sind in Tabelle 13 dargestellt, welche sich im Anhang dieser Arbeit befindet.

Es zeigten sich unterschiedliche Aktivität in Arealen, die dem limbischen Gehirn zugeordnet werden:

in den Bereichen des vACC/vmPFC, der linken und rechten Amygdala und dem rechten Gyrus parahippocampalis. Ebenfalls präsentierte sich der linken Gyrus postcentralis und das linke

Cerebellum unterschiedlich aktiviert. Arealübergreifende Effekte fanden sich außerdem im rechten Temporalllappen mit dem Gyrus temporalis medius und superius und im linken Occipitallappen mit dem Gyrus occipitalis medius und der Fissura calcarina.

Die Ergebnisse der gerichteten t-Kontraste zu dem Haupteffekt Regulation sind in Tabelle 6 (Betrachten > Regulation) und Tabelle 7 (Regulation > Betrachten) dargestellt.

Tabelle 6: Clustermaxima und statistische Kennwerte des Kontrastes Betrachten (A, E, N) > Regulation (A, E, N)

Region MNI-Koordinaten Cluster

Größe

100 geben die Aktivität dieser Areale bei jeder Bedingung (schwarz=Betrachten, weiß=Regulation) und jeder Emotion wieder.

Abbildung 10: Clustermaxima des Kontrastes: Regulation > Betrachten

Haupteffekt Interaktion Als nächstes wurde die Interaktion der Faktoren Emotion und Regulation untersucht. Die Ergebnisse dieser ANOVA sind in Tabelle 14 dargestellt, welche im Anhang

dargeboten wird. Es zeigten sich unterschiedliche Aktivierungen im rechten rolandischen Operculum und im linken Gyrus frontalis medius (dlPFC) sowie im Cerebellum. Ebenfalls zeigten sich

unterschiedlich aktivierte Cluster im Bereich des limbischen Systems mit dem linken Cortex cinguli dorsalis anterior (dACC), dem linken Cortex cinguli medius posterior und der rechten Fornix.

Arealübergreifende Effekte fanden sich ferner im Occipitallappen mit dem bilateralen Gyrus

lingualis/Fissura calcarina und dem bilateralen Gyrus occipitalis superior und medius. Um gerichtete Aussagen zu der Frage der Interaktionseffekte von Emotion und Regulation zu ermöglichen wurden t-Kontraste berechnet. Die Tabelle 10 gibt die Ergebnisse des t-Kontrastes Betrachten [Angst > neutral]

> Regulation [Angst < neutral] wieder.

Tabelle 8: Clustermaxima und statistische Kennwerte der Interaktion Emotion x Regulation: Betrachten (A > N) > Regulation (A > N)

Region MNI-Koordinaten Cluster

Größe (Voxel)

p-Wert (unk.)

Z-Wert

x Y Z

Insula, pars anterior / Gyrus frontalis inferior

R 32 22 -12 9 0,000 3,40

Putamen L -24 6 6 13 0,000 3,30

Fornix R 2 -8 -10 26 0,000 4,37

Gyrus temporalis medius R 48 -56 6 13 0,000 3,43

Lobus parietalis inferior L -64 -24 48 8 0,000 3,63

Gyrus occipitalis medius L -20 -106 2 109 0,000 4,89

linke Amygdala rechte Amygdala

Angst Ekel neutral Angst Ekel neutral

101

Gyrus occipitalis inferior L -46 -84 -10 11 0,000 3,48

Es zeigte sich eine verstärkte Aktivität in der rechten anterioren Insula/Gyrus frontalis inferior für neutrale Bilder im Vergleich zu Angst erregenden Bildern bei der Bedingung des imaginierten Klopfens. Ebenso zeigte sich das linke Putamen, der rechte Fornix sowie Areale im rechten Gyrus temporalis medius und im linken Lobus parietalis inferior bei neutralen Bildern verstärkt aktiviert.

Auch zeigten sich arealübergreifende Aktivierungen im linken Occipitallappen mit dem Gyrus occipitalis medius und inferior. In Tabelle 11 wird der gegensätzliche Kontrast Regulation [Angst >

neutral] > Betrachten [Angst > neutral] wiedergegeben.

Tabelle 9: Clustermaxima und statistische Kennwerte der Interaktion Emotion x Regulation: Kontrast Regulation [Angst >

neutral] > Betrachten [Angst > neutral]

Region MNI-Koordinaten Cluster

Größe

Es präsentierten sich bei der Bedingung der Regulation, dem imaginierten Klopfen, bei Angst erregenden Bildern im Vergleich zu neutralen Bildern eine Aktivitätssteigerung im Bereich des Occipitallappens mit dem linken Gyrus occipitalis medius und dem bilateralen Gyrus lingualis.

102 Ebenfalls fanden sich signifikante Aktivierungen im Bereich des linken Gyrus cinguli medius, im Bereich des Frontallappens mit dem linken Gyrus precentralis und dem linken Gyrus frontalis superior und dem rechten Gyrus frontalis inferior (pars triangularis) sowie dem rechten Supplementären Motorcortex. Es fanden sich ebenfalls signifikant aktivierte Cluster im Bereich des rechten Precuneus und des linken Thalamus. Die Tabelle 12 gibt die Ergebnisse des

Kontrastes Betrachten [Ekel > neutral] > Regulation [Ekel > neutral] wieder.

Tabelle 10 : Clustermaxima und statistische Kennwerte der Interaktion Emotion x Regulation: Kontrast Betrachten [Ekel >

neutral] > Regulation [Ekel > neutral]

Region MNI-Koordinaten Cluster

Größe

Es zeigte sich eine verstärkte Aktivität in im rechten Rolandischen Operculum für neutrale Bilder im Vergleich zu Ekel erregenden Bildern bei der Bedingung des imaginierten Klopfens. Ebenso

präsentierte sich der rechte Hippocampus, der linke Gyrus fusiformis, das Areal des linken Precuneus sowie der linke Gyrus occipitalis medius verstärkt aktiviert. In Tabelle 13 wird der gegensätzliche Kontrast Regulation [Ekel > neutral] > Betrachten [Ekel > neutral] dargestellt.

Tabelle 11 : Clustermaxima und statistische Kennwerte der Interaktion Emotion x Regulation: Kontrast: Regulation [Ekel >

neutral] > Betrachten [Ekel > neutral]

Region MNI-Koordinaten Cluster

Größe

103

Cortex cinguli anterior dorsalis L -10 28 30 29 0,000 3,58

Gyrus temporalis medius L -36 -52 12 8 0,000 3,84

Gyrus calcarinus/ Gyrus lingualis L -10 -80 4 75 0,000 3,95

Gyrus occipitalis medius L -40 -84 24 90 0,000 3,94

Cerebellum L -32 -50 -34 14 0,000 4,20

Es präsentierten sich arealübergreifende Aktivierungen bei der Bedingung der Regulation für Ekel erregende Bilder im Vergleich zu neutralen Bildern im Bereich des Frontallappens mit dem linken Gyrus frontalis medius (dlPFC), dem rechten Gyrus frontalis inferior (dlPFC) und der pars opercularis des rechten Gyrus frontalis inferior (vlPFC) und dem rechten Gyrus precentralis. Zudem zeigte sich die rechte anteriore Insula stärker aktiviert sowie der linke Cortex cinguli dorsalis anterior (dACC), der linke Gyrus temporalis medius, das linke Cerebellum. Außerdem fanden sich arealübergreifende Aktivierungen im linken Occipitallappen mit der Fissura Calcarina/Gyrus lingualis und dem Gyrus occipitalis medius. Die Abbildung 10 stellt die Hauptcluster der Bedingung der Regulation dar, die rechte und linke Amygdala. Die Diagramme geben die Aktivität dieser Areale bei jeder Bedingung (schwarz=Betrachten, weiß=Regulation) und jeder Emotion wieder.

4

Die Ergebnisse des Kontrasts Betrachten [Angst > Ekel] > Regulation [Angst > Ekel] finden sich in Tabelle 15, die im Anhang zu finden ist.

4 Adaptiert aus Wittfoth et al., (2020)

linker dlPFC rechter dlPFC

Angst Ekel neutral Angst Ekel neutral

Abbildung 11: Clustermaxima der Interaktion Emotion x Regulation: Kontrast: Regulation [Ekel > neutral] >

Betrachten [Ekel > neutral]

104 Es fand sich unter der Bedingung der Regulation bei Angst erregenden Bildern eine Deaktivierung im linken Gyrus frontalis medius und im linken Gyrus frontalis superior medialis (vmPFC), die sich nicht bei Ekel erregenden Bildern präsentierte. Hingegen zeigte die bilaterale pars triangularis des Gyrus frontalis inferior und der rechte Cortex cinguli dorsalis anterior eine verstärkte Aktivität bei Ekel erregenden Bildern unter der Bedingung der Regulation. Der Globus pallidus wurde während der Bedingung der Regulation verstärkt bei Ekel erregenden Bildern aktiviert und präsentierte eine verminderte Aktivität bei Angst erregenden Bildern.

In Tabelle 16, welche im Anhang der Arbeit zu finden ist, wird der Kontrast Regulation [Ekel < Angst]

> Betrachten [Ekel < Angst] dargestellt. Es fand sich bei der Bedingung der Regulation bei Angst erregender Bildern eine verstärkte Aktivität des rechten Gyrus parahippocampalis und des linken Thalamus, die sich nicht für Ekel erregende Bilder zeigte. Hingegen präsentierte der linke Cortex frontalis superior eine Herabregulation für Ekel erregende Bilder. Der Gyrus lingualis/fusiformis und der Gyrus occipitalis medius und superior boten bei Ekel erregenden Bildern eine verstärkte Aktivität bei der Bedingung des Betrachtens dar, jedoch nicht bei der Regulation.