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Wettbewerbsentwicklung und Implementierung des neuen

1. Grundzüge der Marktentwicklung

1.2 Telekommunikationsdienste auf Basis von Festnetzanschlüssen 9

1.2.8 Carrier-Geschäft (Zusammenschaltungen)

Bei der Erstellung einer Verbindung sind oftmals verschiedene Netzbetreiber beteiligt. Nimmt ein Kunde im Rahmen des Call-by-Call Verfahrens beispielsweise die Dienste eines Verbindungs-netzbetreibers in Anspruch, so bezieht dieser die Zuführung der Verbindung zu seinem eigenem Netz von dem Netzbetreiber, der den Anschluss des Kunden bereitstellt. Wird am anderen Ende das eigene Netz wieder verlassen, so wird die Terminierung der Verbindung vom Betreiber des angewählten Anschlusses gegen ein entsprechendes Entgelt erbracht. Da die Anzahl der Netz-betreiber seit Beginn der Liberalisierung des TK-Marktes erheblich angestiegen ist, haben sich komplexe Beziehungsgeflechte zwischen den Netzbetreibern ergeben, die u.a. durch

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menschaltungsverträge gekennzeichnet sind. Hierüber bestanden Ende 2004 rund 103 Verein-barungen zwischen der Deutschen Telekom AG und alternativen Netzbetreibern.

Der Markt mit Carrier-Diensten umfasst nur Umsätze zwischen Netzbetreibern (Carrier). Somit sind Umsatzerlöse, die Betreiber von Internetplattformen mit Internet-Service-Providern ohne eigene Infrastruktur generieren, nicht im Carrier-Geschäft enthalten. Hingegen finden sämtliche Internet- und IP-Dienste zwischen Netzbetreibern Berücksichtigung. Weiter zählen alle Verbin-dungs- und Anschlussleistungen, die Netzbetreiber bei der Zusammenschaltung ihrer Netze erbringen zu den Carrier-Diensten. Zudem beinhaltet dieser Markt neben Kollokationsleistungen, Fakturierungs- und Inkassoleistungen sowie Preselectionleistungen auch die Anmietung von Teilnehmeranschlussleitungen der Deutschen Telekom AG.

Die Außenumsatzerlöse im Markt für diese Carrier-Dienste summierten sich bis Ende 2004 auf schätzungsweise 7,5 Mrd. €. Gegenüber dem Vorjahr (7,1 Mrd. €) weist dieser Markt eine Wachstumsrate von ca. 5 % auf. Induziert wurde dieses Wachstum u.a. durch das starke Men-genwachstum der TAL.

Abbildung 28: Außenumsatzerlöse mit Carrier-Diensten im Jahr 2004

Festnetz-Wettbewerber 21%

Mobilfunk-Netzbetreiber (ohne T-Mobile)

33%

DT AG (Konzern) 46%

Marktvolumen 7,5 Mrd. EUR

Allein durch drei Mobilfunk-Netzbetreiber (ohne T-Mobile) wurden etwa 33 % der Außenumsatz-erlöse aus Carrier-Diensten in Verbindung mit Mobilfunknetzen generiert. Die entsprechenden Leistungen der T-Mobile Deutschland GmbH sind in der Angabe zum Konzern Deutsche Tele-kom AG enthalten.

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1.3 Mobiltelefondienst

1.3.1 Teilnehmerentwicklung

Der positive Trend bei der Gewinnung neuer Mobilfunkteilnehmer konnte auch in den Jah-ren 2003 und 2004 von den deutschen Mobilfunk-Netzbetreibern und -Service-Providern fortge-setzt werden. Im Jahr 2003 telefonierten in den vier Mobilfunknetzen insgesamt 64,8 Mio. Teil-nehmer, dies entspricht einem Zuwachs von 9,6 % gegenüber dem Vorjahr. Im Jahr 2004 konn-te diese Zahl um weikonn-tere 10 % auf 71,3 Mio. Teilnehmer geskonn-teigert werden. Die Penetrationsrakonn-te stieg im Jahr 2004 auf etwa 86 %.

Auch das laufende Jahr zeigt einen deutlich positiven Trend. Durch neuartige Discount- und Flatrate-Tarife, die günstiges Telefonieren u.a. wegen fehlender Subventionen von Endgeräten durch die Anbieter ermöglichen, werden neue Teilnehmer angesprochen.

Abbildung 29: Teilnehmerentwicklung in Mobiltelefonnetzen (Penetration und Zuwachs)

8.286 13.913 23.446 48.202 56.126 59.128 64.800 71.316 76.000

5.554

1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005e

Teilnehmer in Tsd.

Gesamt-Teilnehmerzahl in den Netzen ( C, D1, D2, E1, E2) Penetration

Die Anteile von Vertragskunden und Prepaidkunden an der Gesamtteilnehmerzahl haben sich auch in den beiden zurückliegenden Jahren weiter angeglichen. Teilweise ist dieser Trend durch die Konzentration der Netzbetreiber auf umsatzstarke Vertragskunden und die damit verbunde-ne Reduzierung von Subventioverbunde-nen von Endgeräten begründet.

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Noch ist nicht erkennbar, ob sich dieser Trend in Bezug auf die neueingeführten Discount-Tarife, die es als Vertrags- und auch als Prepaidangebote gibt, fortsetzt.

Abbildung 30: Prepaid- und Postpaid-Teilnehmerverteilung in Mobilnetzen

15,0 % 23,6 % 54,6 % 55,9 % 53,0 % 51,3 % 50,6 % 50,5 %

85,0 % 76,4 % 45,4 % 44,1 % 47,0 % 48,7 % 49,4 % 49,5 %

0 % 10 % 20 % 30 % 40 % 50 % 60 % 70 % 80 % 90 % 100 %

1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005e

Anteile

Prepaidanteil Postpaidanteil

Von den 71,3 Mio. Mobilfunkteilnehmern Ende 2004 wurden 52,8 Mio. Teilnehmer (74,1 %) di-rekt von den vier deutschen Netzbetreibern (NB) betreut. Weitere 18,5 Mio. Teilnehmer (25,9 %) entfielen auf die unabhängigen Mobilfunk-Service-Provider (MSP), die ihre Kunden in den Net-zen von T-Mobile, Vodafone und E-Plus betreuten. Seit 2005 hat auch der Netzbetreiber O2 sein Netz für einige Mobilfunk-Service-Provider geöffnet.

In den Jahren 2003 und 2004 haben die zwei großen Netzbetreiber T-Mobile und Vodafone zu Gunsten der beiden kleineren Netzbetreiber E-Plus und O2 Teilnehmer-Marktanteile verloren.

Mit einem Anstieg von 2,7 % seit 2002 konnte O2 den Marktanteil am stärksten ausbauen.

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Abbildung 31: Teilnehmer-Marktanteile der Mobilfunk-Netzbetreiber

39,7 41,1 41,6 40,6 38,5

40,0 39,1 38,3 38,1

37,8

13,7 13,3 12,4 12,7

13,3

6,6 6,5 7,7 8,6 10,4

0%

10%

20%

30%

40%

50%

60%

70%

80%

90%

100%

2000 2001 2002 2003 2004

Marktanteile (%)

T-Mobile Deutschland GmbH Vodafone D2 GmbH E-Plus Mobilfunk GmbH & Co.KG O2 Germany GmbH & Co. OHG

1.3.2 Verbindungsvolumen

Analog zum Teilnehmerzuwachs ist auch der in Mobiltelefonnetze ankommende und aus ihnen abgehende Verkehr gestiegen. Die Entwicklung ist in der folgenden Grafik dargestellt.

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Abbildung 32: Entwicklung des Verkehrsvolumens in den Mobilfunknetzen

38.862

1999 2000 2001 2002 2003 2004

(Mio. Minuten)

in Mobiltelefonnetze ankommender Verkehr (Mio.

Minuten)

aus Mobiltelefonnetzen abgehender Verkehr (Mio.

Minuten)

Es ist zu beobachten, dass das abgehende Verkehrsvolumen in einem stärkeren Maß steigt als der ankommende Verkehr. Ursachen hierfür sind zum einen die gestiegene Penetrationsrate zum anderen die Preisgestaltung der Mobilfunkanbieter. Aus den Mobilfunknetzen abgehende Gespräche ins Festnetz und zu anderen Teilnehmern im Mobilfunknetz, vor allem ins eigene Netz, sind meist wesentlich günstiger als Gespräche aus den Festnetzen in die Mobilnetze. Zu-dem sind durch die sehr hohe Penetrationsrate immer mehr Menschen über Mobiltelefone er-reichbar. Bei entsprechend fallenden Preisen für die Nutzung verlagert sich der Verkehr zuneh-mend in die Mobilfunknetze.

Nachfolgende Tabelle zeigt eine Übersicht des abgehenden und ankommenden Verkehrs der einzelnen Segmente.

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Abbildung 33: Ankommender und abgehender Verkehr32

1999 2000 2001 2002 2003 2004

14.795 23.794 29.624 32.662 35.329 38.862 ankommend aus nationalen Festnetzen 6.210 9.822 12.493 13.660 14.150 14.348 ankommend aus dem eigenen nationalen Mobilnetz 4.733 7.821 11.012 11.981 13.333 15.168 ankommend aus fremden nationalen Mobilnetzen 2.114 4.310 4.943 5.655 6.337 7.598 ankommend aus ausländischen Telefonnetzen (fest / mobil) 1.738 1.841 1.176 1.366 1.508 1.748 17.401 25.004 31.288 33.970 37.089 41.019 abgehend in nationale Festnetze 9.059 10.814 10.299 10.497 10.745 11.743 abgehend ins eigene Mobilnetz 4.733 7.821 11.012 11.981 13.333 15.168 abgehend in fremde nationale Mobilnetze 2.114 4.310 5.665 6.411 7.683 8.385 abgehend in ausländischen Telefonnetze (fest / mobil) 1.152 1.402 1.317 1.326 1.462 1.554 sonst. abg. Verkehr (Premium-, Shared-Cost- und Sonderrufnummern) 343 657 2.996 3.740 3.865 4.180 in Mobiltelefonnetze ankommender Verkehr (Mio. Minuten)

davon:

aus Mobiltelefonnetzen abgehender Verkehr (Mio. Minuten)

davon:

Betrachtet man den gesamten aus Fest- und Mobilfunknetzen abgehenden Sprachverkehr, sind leichte Substitutionseffekte zu erkennen, wie folgende Abbildung zeigt.

Abbildung 34: Anteile der abgehenden Gespräche aus Fest- und Mobilfunknetzen

16,2%

1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005e

(Mio. Minuten)

aus nationalen Festnetzen abgehender Verkehr aus nationalen Mobilnetzen abgehender Verkehr

Der Anteil des Mobilfunks am Gesamtgesprächsvolumen ist mit 15 % im Jahr 2004 zwar noch gering, jedoch ist ein ständiger Anstieg zu verzeichnen. Dieser Trend kann in Zukunft durch die günstigen Tarife der Discount-Anbieter, Handy-Flatrates aber auch durch besonders günstige Anrufe ins Festnetz wesentlich verstärkt werden. Viele Mobilfunkteilnehmer verzichten heute

32 Abweichende Angaben bei dem in fremde nationale Mobilnetze abgehenden und aus fremden nationa-len Mobilnetzen ankommenden Verkehr resultieren u.a. aus der unterschiedlichen Fakturierung der Ver-bindungsminuten durch die Netzbetreiber sowie den durch Roaming verursachten Verkehr bei O2/T-Mobile

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schon gänzlich auf einen Festnetzanschluss, weil ihnen von den Netzbetreibern durch spezielle Tarifoptionen ein Telefonieren zu „Festnetzkonditionen“, z.B. im nahen Umkreis der Wohnung ermöglicht wird.