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C5 Forschungsprojekte und Kooperationen

Im Dokument Jahrbuch Standort Meschede: 2010 (Seite 98-115)

Sulfatabtrennung aus schwefelsaurem Grubenwasser durch Elektrolyse Schwefelsaure, sulfatreiche Wässer zäh-len sowohl im nationazäh-len wie auch im internationalen Maßstab zu den größten Umweltproblemen. In den nächsten Jahren kommt neben der technischen Nutzbarkeit als Trink- oder Brauchwas-ser auch die Verringerung der Sulfatbe-lastung in den nachfolgenden Gewäs-sern eine immer höhere Bedeutung zu.

Die neu konstruierten Elektrolysezellen für das Elektrolyseverfahren wurden von der Fachhochschule Südwestfalen (Prof.

Dr. Wolfram Stolp) im Rahmen von Studien und Abschlussarbeiten untersucht und mit der Firma Uhde entwi-ckelt. Sie gewährleisten eine elektro-chemische Abtrennung und Konversion von Schwe-felsäure und Sulfat. Zusam-men mit Partnern (VKTA Dresden und LMBV Senftenberg) wurde der Elektrolyseur mit den Uhde Zellen über 10.000 Betriebs-stunden im dreischichtigen Dauerbetrieb erprobt und dabei eine Wassermenge von 57.000 m3 saures Wasser aus dem Sedlitzer See aufbereitet.

Schwefelsaure Wässer als Umwelt-problem

In Deutschland fokussieren sich die schwefelsauren Wässer im Wesentlichen auf die Bergbauregionen im Rheinland, das Mitteldeutsche Braunkohlerevier so-wie auf die Brandenburgische und Säch-sische Lausitz. Im Zuge der bevorste-henden neuen Explorationsmaßnahmen auf Buntmetallerze in der Lausitz und im Erzgebirge zeichnet sich ab, dass dieses Umweltproblem auch langfristig

bestehen bleibt. Regional perspektivisch ist wahrscheinlich sogar mit einem noch stärkeren Sulfat- und Säureeintrag in Grundwässer und die durch Flutung neu entstehende Seenplatte zu rechnen, wenn keine technologischen Gegenmaßnah-men getroffen werden.

Das Bild veranschaulicht beispielhaft das Ausmaß der entstehenden Gewässer.

Hier sind exemplarisch Resttagebau-gebiete in der Lausitz vor der Flutung abgebildet.

Entwicklung der elektrochemischen Wasseraufbereitung

Die physikalische Grundlage des Ver-fahrens bildet der physikochemische Prozess der Elektrolyse. Uhde entwi-ckelte die Elektrolysezelle zusammen mit der Fachhochschule Südwestfalen.

Dabei wurden zielführende Konstruk-tionen und Untersuchungen für den Durchsatz des Wassers von der Hoch-schule, sowie Erfahrungen der Chlor-Elektrolyse von Uhde eingebracht. Der entsprechend entwickelte Versuchsstand am Standort Sedlitzer See ist im nachfol-genden Bild abgebildet.

Resttagebau in der Lausitz vor der Flutung

Das aufzubereitende schwefelsaure Was-ser durchströmt die Kathodenräume der Zellen. Dabei werden die den niedrigen pH-Wert bestimmenden Wasserstoff-ionen an den Kathoden zu Wasserstoff reduziert. Der so gebildete Wasserstoff wird mit dem behandelten Wasser aus der Zelle ausgetragen und in die Umge-bung abgegeben.

Mit der Reduktion der Wasserstoffi onen ist ein Anstieg des pH-Wertes in den Zellen verbunden. Dies bewirkt wie-derum die Hydrolyse und Fällung der hydrolysierbaren Kationen (Fe, Al, Mn), die mit dem neutralisierten Wasser als Suspension aus den Zellen ausgetragen werden.

Da durch die Abtrennung von Wasser-stoff- und Metallionen ein temporärer Überschuss von Sulfationen entsteht, wandern diese unter dem Einfl uss des elektrischen Feldes (der Zellspannung) vom Kathoden- in den Anodenraum, wo sie zu Ammoniumsulfat, Schwefelsäure oder zu Ammoniumperoxodisulfat um-gesetzt und angereichert werden.

Anodenseitig läuft in den Zellen ent-weder die Oxidation von Wasser zu Protonen (H+) und Sauerstoff oder die Oxidation von Sulfat zu Peroxodisulfat ab. In geringem Umfang kommt es auch zur Oxidation von Chloridionen, die gleichfalls in begrenztem Umfang aus dem Kathoden- in den Anodenraum gelangen können. Das im Wesentlichen aus Sauerstoff bestehende Anodengas wird über eine alkalische Gaswäsche in die Atmosphäre abgegeben, wobei das als Nebenreaktion gebildete Chlor absorbiert wird. Das Bild auf der fol-genden Seite zeigt das Grundprinzip des Verfahrens.

Versuchsstand mit den entwickelten Elektrolysezellen

C Forschung und Lehre

Umweltbeitrag und CO2-Reduzierung Die elektrochemische Wasserreini-gung ist ein nachhaltiges Verfahren zur Erhaltung der Trinkwasserqualität. Dies ist ein wichtiger Beitrag zu unserem Wasserhaushalt, da sich nach der Reini-gung keine Schadstoffe, wie Sulfate, mehr in den Gewässern befi nden. Zuletzt wird durch die Anhebung des pH-Wertes Karbonat aus CO2 gewonnen.

Im Rahmen von ausführlichen Entwick-lungsarbeiten konnte festgestellt wer-den, dass sich die Sulfatabtrennung bei annähernd vergleichbaren Bedingungen verdoppeln lässt, indem man in die Elek-trolysezelle CO2 einspeist.

Ausblick

Zurzeit wird eine verfahrenstechnische Variante, bei der mittels Injektion von CO2 in die Elektrolysezelle die elektro-chemische Sulfatabtrennung aus sulfat-reichen Bergbauwässern gegenüber dem bisherigen Entwicklungsstand verdop-pelt wird, realisiert. Uhde stellt die Elektrolysezellen als Kern der Anlage zur Verfügung und trägt somit ebenfalls substanziell zur Realisierung bei. Die Umsetzung des Projektes wird intensiv vorangetrieben. Neben Grundlagenun-tersuchungen zum Zelldesign, welches

an der Fachhochschule Südwestfalen realisiert werden soll, laufen die Pla-nungen für eine Erweiterung der Anlage, damit in Zukunft bis zu 120 m³ Rohwas-ser am Tag bewältigt werden können.

Die umgerüstete und erweiterte Anlage wurde im Herbst 2010 in Betrieb ge-nommen. Derzeit läuft der Versuchsbe-trieb.

Bericht über die Aktivitäten des In-Instituts HSK.i – Institut für Inno-vationen

Das In-Institut HSK.i – Institut für Inno-vationen hat zu Beginn des Jahres 2010 seine Arbeit aufgenommen.

Übergeordnete Aufgabe des HSK.i ist der Transfer von technologischem sowie von volks- und betriebswirtschaft-lichem Wissen im Bereich der Energie-versorgung und der Energieeffi zienz.

Zielsetzung ist, mit höchstmöglichem Einsatz erneuerbarer Energien, vor-zugsweise aus vorhandenen Rohstoffen und unter Einbeziehung von Wertstof-fen aus der Abfallwirtschaft zusätzliche Wertschöpfungsketten aufzubauen und insbesondere für die Energieversorgung der heimischen mittelständischen Un-ternehmen sichere und effi ziente sowie

Grundprinzip der elektrochemischen Wasseraufbereitung

C Forschung und Lehre ökonomisch wettbewerbsfähige und

ökologisch nachhaltige Konzepte zu entwickeln und aufzubauen.

Die durchzuführenden Forschungs-, Beratungs- und Entwicklungsaufgaben des Instituts dienen zunächst der wis-senschaftlichen Grundlegung und Wei-terentwicklung der anwendungsbezoge-nen Lehre in dem genannten Bereich.

Zu den Aufgaben des Instituts zählen auch Untersuchungen vor Ort und die Beratung in Fragen der Optimierung der nachhaltigen Energieversorgung und der Entsorgung. Dazu werden folgende Tätigkeiten ausgeführt:

• Kurzfristige Beratung von natür lichen und juristischen Personen des öffentlichen und des privaten Rechts hinsichtlich nachhaltiger Konzepte für Infrastrukturen bezüglich der Energieversorgung und der effi zienz bei mittelständischen Unter- nehmen des produzierenden Gewer- bes;

• Durchführung von Forschungs- und Entwicklungsvorhaben im Bereich nachhaltiger zepte unter Berücksichtigung der ökonomischen und ökologischen Balance;

• Entwicklung mittel- und langfristiger

Lösungskonzepte zur Verbesserung der Energieversorgung und der Energieeffi zienz in Flächenregionen;

• Betriebs- und volkswirtschaftliche Betrachtung von Investitionen und Finanzierungskonzepten;

• Untersuchungen zur technologischen Weiterentwicklungen in den Be- reichen der erneuerbaren Energien mit dem Schwerpunkt der Nutzung nachwachsender Rohstoffe und von Wertstoffen aus der Abfallwirtschaft;

• Abwicklung von Drittmittelprojekten in Forschung und Entwicklung.

Im Laufe des Jahres 2010 fanden zunächst Vorarbeiten im Bereich der Netzwerkbildung und der Projektent-wicklung statt, wobei insbesondere in Kooperation mit den Kreisen der Regi-on Südwestfalen, dem TWS (Technolo-gie- und Wissenstransfer im Kreis Soest e. V.), dem ebenfalls am Standort Soest ansässigen Institut i.Green und dem KonWerl (Technologiezentrum für regenerative Energien und ratio-nelle Energienutzung) ein Initialprojekt

„Energiemodellregion Südwestfalen“

im Rahmen der Regionale 2013 auf den Weg gebracht wurde. Des Weiteren befi nden sich zwei Industrieprojekte in den Bereichen Elektromobilität und

effi ziente elektrische Energieversorgung in der Startphase.

Zum 1. Oktober 2010 schließlich konnte der erste wissenschaftliche Mitarbei-ter, Dipl.-Geogr. Matthias Maier, seine Arbeit im Institut aufnehmen. Matthias Maier wird sich primär der Projektbear-beitung und -akquise widmen, insbe-sondere der Erfüllung des Startauftrags durch den Hochsauerlandkreis, der die Erstellung eines Energiekatasters und zugehörigen Analysetools zur gezielten Identifi kation von Optimierungspoten-zialen und zur Infrastrukturentwicklung im Bereich der Energieversorgung um-fasst.

Der Lenkungskreis des HSK.i wurde mit Prof. Dr. Jürgen Bechtloff, Prof. Dr.

Patrick Scheunemann und Dipl.-Ing. Ba-stian Obertegger besetzt. Darüber hinaus engagiert sich Prof. Dr. Christoph Kail im Bereich der Energietechnik und der Energieberatung in enger Kooperation mit Ingenieurbüros der Region.

Erfolgreiche Zusammenarbeit zwi-schen Nölle Nodeko und der Fach-hochschule Südwestfalen Standort Meschede

Die Firma Nölle Nodeko aus Meschede-Enste hat sich 2009 entschlossen, ein nach DIN EN ISO 9001:2008 zertifi -zierbares QM-System einzuführen. Die Fachhochschule Südwestfalen unter der Federführung von Prof. Dr. Klaus Jürgen Hipp hat dabei effektiv unterstützt.

Ausgangspunkt für Nölle Nodeko war, die marktführende Position im angestammten Segment langfristig zu sichern wofür eine Zertifi zierung nach der oben genannten Norm nötig ist.

Zusätzlich sollten die Voraussetzungen für eine Neupositionierung im Bereich der Medizintechnik geschaffen werden.

Dazu gehört die zusätzliche Zertifi zie-rung nach DIN EN ISO 13485, die ein QM-System für Medizinprodukte beschreibt. Das wird die nächste Stufe sein, die Nölle Nodeko erreichen will.

An manchen Stellen wurde schon ver-sucht, die zusätzlichen Anforderungen dieser Norm zu berücksichtigen. Sie sind teils erfüllt, um den späteren Umstieg zu erleichtern. Primär war die Aufgabe, eine Verbesserung der bestehenden Aufbau- und Ablauforganisation sowie

eine wesentliche und nachhaltige quali-tative Verbesserung der Qualitäts- und Produktionsverfahren gemäß DIN EN ISO 9001:2008 zu erzielen. Ein gutes Jahr hat dieses Projekt in Anspruch genommen. Das Projektteam setzte sich zusammen aus Prof. Hipp, Heide Dickel und Nicole Schütte – beide Absolven-tinnen der Fachhochschule. Zusätzlich waren die Studenten Marcus Heither und Phillip Wedeking beteiligt. Die Arbeit vor Ort enthielt die Einführung einer effektiven Wareneingangsprüfung sowie die Entwicklung von Produktions- und Versandprüfungen. Zusätzlich mussten Produktions- und Overhead-Verfahren hinsichtlich ihrer QM-Tauglichkeit durchleuchtet und optimiert werden.

Durch die parallele Einführung eines neuen ERP-Systems (Averp) kam es zu einer ungeplanten Verlängerung des Projektes „QM-System-Einführung“, es konnten aber vielfältige Synergie-effekte genutzt werden. Zum Beispiel wurde die Prüfmittelverwaltung mit ihren stringenten Anforderungen direkt im ERP-System abgebildet. Während des Projektes wurde in allen betroffenen Bereichen schon die Basis für eine Weiterentwicklung und Erweiterung des QM-Systems in die Richtung der

Medizintechnik geschaffen. Somit ist ein schneller Einstieg in das neue Markt-segment Medizinprodukte gesichert.

Die Firma Nölle Nodeko beschäftigt dreißig Mitarbeiter. Die Gründung des Unternehmens erfolgte durch Heinrich Nölle und Hubert Möller. Sie befassten sich mit der Herstellung von einfachen Elektroartikeln, wie Waffeleisen, Koch-platten und weiteren Artikeln. Diese wurden nach dem 2. Weltkrieg drin-gend gebraucht. Später kamen Hand-arbeitsnadeln, Stricknadeln und andere Drahtwaren hinzu. Aus Federstahldraht entwickelte man den Schleuderstab, wie er heute noch Verwendung fi ndet. Dieses war der Anfang der Produktion von Vorhangschienen-Zubehör, wie T-Schie-nen, U-Schienen und Innenlaufschienen aus Kunststoff sowie Stanzteilen aus Metall. Erst geeignete Kunststoffe mach-ten es möglich, Gardinenaufhänger nicht mehr wie bisher aus Metall, sondern aus den neuen Materialien zu fertigen. Die Firmengründer trennten sich und es ent-standen die Unternehmen Möller & Co.

und Heinrich Nölle Co. KG, später Nölle Nodeko. Möller produzierte Schienen und Schleuderstäbe im Extrusions-verfahren, Nölle Nodeko produzierte Zubehör im Kunststoffspritzguss. Beide

C Forschung und Lehre

Das Team um Professor Hipp bei nodeko

Firmen brachten es im Laufe der Zeit zu Marktführerschaft in ihrem Segment.

Forcierte Automation gewährleistete schnelles Reagieren auf die Anforde-rungen des Marktes, hohe Lieferbereit-schaft und nicht zuletzt gleichbleibende Qualität der Produkte. Sämtliche Stil-garnituren und Flächenvorhangsysteme, angefangen beim Gardinenröllchen bis zur aufwendigen Vorhangschiene hat Nölle Nodeko im Angebot und beliefert vorwiegend den Fachgroßhandel und große Warenhauskonzerne, nicht nur im Inland. Es werden immer neue Märkte auf der Welt erschlossen. Inzwischen werden 40% des Umsatzes im Ausland erzielt. Dadurch, dass nicht nur im eige-nen Hause produziert wird, sondern auch gleich verpackt und mit eigenem Werk-fernverkehr die Kunden beliefert wer-den, kann schnell und unkompliziert auf die Wünsche am Markt reagiert werden.

Mit fachlich fundierter und innovativer Unterstützung durch das Projektteam der Fachhochschule, erlangte Nölle Nodeko im Sommer 2010 die QM-System-Zerti-fi zierung nach DIN EN ISO 9001:2008.

Sie ist ein solider Baustein im System und weist den Schritt nach vorne.

Neuigkeiten aus dem Breitbandkom-petenzzentrum NRW

Beobachtet man aufmerksam die Prä-senz des Themas Breitbandversorgung in den Medien, so wird deutlich, dass das Problem der Unterversorgung von Haushalten und Unternehmen keines-wegs als gelöst betrachtet werden kann.

Eine fl ächendeckende Versorgung in einheitlicher Qualität erfolgt durch die Telekommunikationsunternehmen nicht.

Daher beschäftigen sich zunehmend die Wirtschaftsförderer der Kreise und Kom-munen mit dem Thema, denn man er-wartet Standortnachteile, wenn man sich nicht selbst der Herausforderung stellt.

Das Breitbandkompetenzzentrum NRW (BBCC.NRW) arbeitet derzeit mit dem Rhein-Sieg Kreis, dem Kreis Viersen und sechs Kommunen im Norden des Kreises Gütersloh zusammen. Für diese Vertrags-partner werden im Moment Analysen der Versorgungssituationen erarbeitet.

Um die zum Teil sehr undurchsichtigen Rahmenbedingungen eines Engagements der öffentlichen Hand verständlich zu machen, hat sich das BBCC.NRW dazu entschlossen, ein Tagesseminar anzubie-ten, welches im April erstmalig durchge-führt wurde. Neben den Übertragungs-techniken und der Ausgangsituation nach

Das künftige Gebäude des BBCC.NRW

der Privatisierung bestand das Seminar auch aus einem rechtlichen Teil. Diesen übernahm Ass. Jur. Sebastian Deckers vom Institut für Informations-, Telekom-munikations- und Medienrecht (ITM) der Universität Münster. Motiviert durch die positive Teilnehmerresonanz wird das Seminar in leicht abgewandelter Form zukünftig wieder angeboten werden.

Für Studierende besteht ab sofort die Möglichkeit, Projekt- und Abschluss-arbeiten zu Themen rund um die Breit-bandversorgung zu schreiben. Die ersten Arbeiten sind bereits abgeschlossen.

Themenvorschläge sind dem Aushang des Institutsleiters Prof. Dr. Stephan Breide zu entnehmen, es können aber auch Vorschläge von studentischer Seite eingebracht werden.

Im Rahmen der vom IKT.NRW Cluster für das Land NRW organisierten Ver-anstaltungsreihe „Breitband-Beratungs-offensive des Landes NRW“ übernahm das BBCC.NRW die Aufgabe, über die Möglichkeiten und Limitierungen der verschiedenen, breitbandigen Übertra-gungstechnologien zu referieren. Die Veranstaltung fand in allen fünf Re-gierungsbezirken statt und wurde von jeweils gut 100 Teilnehmern besucht, die die Gelegenheit nutzten, um Erfahrungen

auszutauschen und zu diskutieren.

Wie bereits im letzten Jahr wurde auch wieder ein Cluster Roundtable zum Thema Breitband organisiert. Die Veranstaltung, die am 7. Juli in Münster stattfand, widmete sich der „Digitale Dividende“ und LTE. Als Vorstandmit-glied des BBCC.NRW und Experte für Mobilfunksysteme referierte u.a. Prof.

Dr. Lüders. Die zentralen Themen seines Vortrags waren, welche Leistungen von der neuen Technologie zu erwarten sind und welchen Beitrag zur Schließung der

„weißen Flecken“ sie zu leisten vermag.

Eine Podiumsdiskussion rundete die Veranstaltung ab.

Es sollte nicht unerwähnt bleiben, dass das BBCC.NRW in Kürze neue Räum-lichkeiten beziehen wird. Die Hochschule hat zusätzliche Büroräume angemietet, die in den vergangenen Wochen für ihre zukünftige Nutzung vorbereitet wurden.

Das Gebäude trägt die Jahreszahl 1740 und befi ndet sich in direkter Umgebung des Rathauses. Es zählt zu den wenigen Bauwerken im Stadtkern, die den zweiten Weltkrieg überdauert haben. Die neuen Büros bieten Platz für sieben Büroarbeits-plätze, was eine Perspektive schafft, die Personalkapazität des Instituts mittelfri-stig zu erweitern.

C Forschung und Lehre

Kooperation mit dem Hochsauerland-kreis

Die seit 2006 bestehende direkte und sehr gute Zusammenarbeit zwischen Prof. Dr. Stephan Breide und Prof. Dr.

Christian Lüders mit dem Hochsau-erlandkreis und dem dortigen Referat für Strukturförderung und Regional-entwicklung (Herr Rickert) sowie der Wirtschaftsförderung des Kreises (Herr Glusa, Herr Schulte) auf dem Gebiet der Breitbandtelekommunikationsinfrastruk-tur wurde im Jahr 2010 vorangetrieben.

Auf Anregung des Kreisdirektors Herrn Stork sowie des Landrates Herrn Dr.

Schneider gab es eine Vielzahl von Treffen zum Thema der Telekommuni-kationsinfrastruktur im Hochsauerland-kreis. Durch die intensive Unterstützung des Hochsauerlandkreises konnten die Arbeiten des Breitbandkompetenzzen-trums weiter ausgebaut werden. Als zukünftige Schwerpunkte für die weitere Zusammenarbeit sind die Entwicklung von Glasfaserinfrastrukturkonzepten sowie die Umsetzung von Pilotprojekten geplant. Neben Fragestellungen der Infrastruktur sollen auch anwendungsbe-zogene Untersuchungen beispielsweise bezüglich der Vernetzung von Schulen durchgeführt werden.

Kooperation mit dem Kulturbüro Arnsberg: Sidereus Nuncius (Sternen-bote) – ein mediales Kunstprojekt Im Jahre 1610 veröffentlichte Galileo Galilei den Sidereus Nuncius (Sternen-bote). 400 Jahre später wird ein Ex-emplar in Arnsberg ausgestellt, das von ca. 1667-1874 im Besitz der Klosterbi-bliothek Wedinghausen und später der Arnsberger Regierungsbibliothek war.

Das Buch wurde vor kurzem in der Uni-versitäts- und Landesbibliothek Münster wiederentdeckt und konnte, durch den Besitzeintrag des Mönches Sebastian Menge auf dem Titelblatt, dem Kloster Wedinghausen in Arnsberg zugeordnet werden.

Galileo Galilei beschrieb und zeichnete in seinem Sternenboten Beobachtungen von Mond, Jupiter und verschiedenen Sternenhaufen auf, die er mit Hilfe des ersten Teleskops machte, welches er selbst weiterentwickelte und verbesserte.

Auf der Suche nach einem technisch-kreativen Thema für ihre Abschluss-arbeit hat sich vor diesem Hintergrund Annika Berndt, Studierende an der FH in Meschede an Prof. Dr. Stephan Breide gewandt, der schon im letzten Jahr, zusammen mit dem Kulturbüro in Arnsberg, ein ähnliches Projekt

(Gero-Sidereus Nuncius

Codex) betreut hat.

Diesmal sollte also der Sidereus Nuncius von Galileo Galilei den Museumsbe-suchern mit Hilfe von multimedialen Elementen präsentiert werden.

Nach einem ersten Treffen mit Prof.

Dr.-Ing. Breide, Dipl.-Ing. Eckhard Stoll und Frau Ueberholz, Herrn Kleine und Herrn Gosmann vom Kulturbüro und Stadtarchiv Arnsberg, stellte sich Annika Berndt die Frage: Wie präsen-tiert man ein Buch, das im Gegensatz zu einem Buch wie dem Gero-Codex keine farbenprächtigen Illustrationen enthält, sondern nur aus einer Handvoll Mond- und Sternbild-Zeichnungen und Beobachtungsreihen des Jupiter und der vier galileischen Monde besteht ? Nach einer Besichtigung der Räumlich-keiten im Kloster Wedinghausen wurde entschieden, in diesem Fall mit Projek-tionen und Postern zu arbeiten. Vorhan-dene Ausstellungsvitrinen in Form von Glashäusern sollten verhüllt werden und als aufnehmende Bereiche für die Poster dienen. Die Projektionen sollten auf die Wände der Ausstellungsräume erfolgen. Da bis auf die Fotografi en und Durchlichtaufnahmen des Sternenboten, die von der Landes- und Universitätsbi-bliothek Münster zur Verfügung gestellt

wurden, nur wenige Bilder zur Illustrati-on der PräsentatiIllustrati-onen vorhanden waren, wurde zudem nach geeigneten Fotos, Zeichnungen und Gemälden recher-chiert. Nach wöchentlichen Treffen mit Peter Kleine und Kathrin Ueberholz vom Kulturbüro und Michael Gosmann vom Stadtarchiv Arnsberg, die Texte und einen Teil der Bilder bereit stellten, ent-standen die Plakate und Präsentationen.

Es gibt viele Ausstellungen zum Thema Galileo Galilei, aber in dieser Ausstel-lung soll vor allem dieses spezielle wis-senschaftliche Werk, d.h. der Sidereus Nuncius selber und die Verbindung zum Kloster Wedinghausen im Vordergrund stehen. In den verschiedenen Räumen werden das Leben des Galileo Gali-lei und die Weltanschauung zu seiner Zeit, der Inhalt und die Entstehung des Sidereus Nuncius vor kunsthistorischem und wissenschaftlichem Hintergrund und der Weg des Buches in das Kloster We-dinghausen thematisiert. Die Ausstellung wurde am 5. Dezember 2010 im Kloster Wedinghausen in Arnsberg eröffnet.

C Forschung und Lehre

Zusammenarbeit mit der Fernseh- und Kinotechnischen Gesellschaft HDTV (High Defi nition Television) ist heute in aller Munde. Was der Begriff genau bedeutet und was der Sinn hinter HDTV ist, wissen viele Konsumenten allerdings selten. Meistens wird HDTV einfach mit schärferen Bildern verbun-den. Was kaum kommuniziert wird: Es ändert sich durch das „neue Fernsehen“

nicht allein die Schärfe des Fernseh-bildes. Und der Gedanke vom

nicht allein die Schärfe des Fernseh-bildes. Und der Gedanke vom

Im Dokument Jahrbuch Standort Meschede: 2010 (Seite 98-115)