• Keine Ergebnisse gefunden

Bundesamt für Weinbau

Im Dokument Abteilung 4a (Seite 34-38)

2.2.5.1 Besondere Leistungen und Vorkommnisse

Am 2. Juli erfolgte die feierliche Eröffnung des Bundesamtes durch Hr. BM Mag. Wilhelm Molterer.

Zahlreiche Vertreter des Landes Burgenland unter der Führung von LH Karl Stix, sowie namhafte Persönlichkeiten des Bundesministeriums für Land- und Forstwirtschaft waren an dieser Feier anwesend.

Im Zusammenhang mit der Übersiedelung in das neue Bundesamtsgebäude in der Gölbeszeile 1 wurde das im Vorjahr vorbereitete Netzwerkkonzept in die

Tat umgesetzt.

2.2.5.2 Mitarbeiterstand

Das Bundesamt für Weinbau wies mit seinen Außenstellen am 30.11.1999 einen Mitarbeiterstand von 77 Bediensteten auf. Dieses Personal gliedert sich in 10 Akademiker, 28 Mitarbeiter im gehobenen Dienst, 32 im Fachdienst, 7 im mittleren Dienst sowie eine Behindertenplanstelle. In dieser Aufstellung sind 6 Landesbedienstete enthalten, die dem Bundesamt auf Dauer von der Burgenländischen Landesregierung dienstzugeteilt sind.

Tabelle 2.2.7: Anzahl der untersuchten Proben

Proben für Arbeitsjahre

Prüfnummer Export Private Sonstige Weinaufsicht Summe

1989 14.307 1.501 1.376 465 17.649

1990 13.811 2.281 2.013 875 18.980

1991 17.780 2.871 2.541 1.020 24.212

1992 19.591 4.613 3.086 1.278 12 28.580

1993 20.550 5.210 3.747 2.415 601 32.523

1994 17.727 725 3.153 1.289 599 23.493

1995 18.115 0 3.485 3.666 588 25.829

1996 17.540 0 3.685 1.408 752 23.385

1997 16.134 0 4.987 807 875 22.933

Sonderproben

1998 31.859 5.685 821 38.365

1999 28.481 5.556 1.157 35.194

2.2.5.2 Bescheidwesen und juristischer Dienst Als wesentliche Neuerung ist im Berichtsjahr 1999 (1. Jänner bis 15. Dezember) anzuführen, dass die Datenerfassung hinsichtlich der Mengenkontrolle bei Prädikatsweinen (Mostwägerbestätigungen), welche im Berichtsjahr 1998 noch vom Land- und forstwirtschaftlichen Rechenzentrum (LFRZ) in

Wien auf Werkvertragsebene vorgenommen wurde, nunmehr abteilungsintern ohne anfallende Mehrkosten oder Personalaufstockung eingebaut und erledigt werden kann. Die technischen Voraussetzungen wurden in Zusammenarbeit mit dem LFRZ und dem Referat Datenbearbeitung und Statistik (im Hause) verwirklicht.

2.2.5.3 Komprimierter Überblick über die laufende Arbeit im Berichtsjahr:

Anzahl der Erteilung von staatlichen Prüfnummern: 25.639 Anzahl der Ablehnungen, Zurückweisungen, Stornierungen und Entzüge: 4.263 Anzahl der Entzüge mit Entzugsbescheiddatum im genannten Zeitraum: 12 Anzahl der Antragstellungen mit Eingangsdatum im genannten Zeitraum: 29.766 Anzahl der nicht erledigten Antragstellungen am Ende des Zeitraumes: 490 Registrierte Zahlungsverzüge und Vollstreckungsverfahren: 759 Erledigungsdauer der positiven Bescheide in Tagen: 8,4

2.2.5.3 Untersuchungstätigkeit Amtliche Weinkontrolle

Die Abteilung Amtliche Weinkontrolle bearbeitete im Berichtsjahr 1999 1157 Proben. Der enorme Zuwachs von fast 40 % im Vergleich zum Vorjahr konnte nur mit größtem Einsatz des Personal bewältigt werden. Erschwerend kam noch dazu, dass im Zuge des neuen Weingesetztes die vorgegebene Frist, innerhalb derer die amtliche Probe begutachtet werden muss, von 6 auf 4 Wochen gekürzt und das Aufgabengebiet, durch die Übertragung der Zuständigkeit für Obstwein, erweitert wurde.

Im Berichtsjahr wurden an die 200 ausländischen Weine, vor allem aus Italien aber auch aus Übersee, analysiert und begutachtet. Dabei konnte der Zusatz von Glycerin und cyclische Diglycerine in einigen italienischen und spanischen Weinen nachgewiesen werden. Der Hauptanteil der Beanstandungen bezog sich aber auf eine Mangelhafte sowie unzureichende Etikettierung der Weine.

Bei der begleitenden Kontrolle zur Prädikatsweinlese (85 Mostproben) konnte bei einer Trockenbeerenauslese eine unzulässige Aufbesserung durch Saccharose festgestellt werden.

Konkret wurden 11 Weinbehandlungsmittel, 4 aromatisierte weinhaltige Getränke, 23 Obstwein,

Prädikatsweine begutachtet. Die Untersuchungen gliederten sich in 282 Identitätsüberprüfungen, 345 Teilanalysen und 530 Vollanalysen.

Bei 35 % der untersuchten Proben wurde eine Nichtkonformität mit dem Weingesetz festgestellt. Es handelt sich hierbei hauptsächlich um Verwaltungsdelikte (34 %). Überschreitungen von analytischen Grenzwerten (Konzentration an schwefeliger Säure, Überzuckerung), sowie Mängel bei der Weinaufmachung waren die häufigsten Gründe von Beanstandungen.

Sensorik

Im Berichtsjahr 1999 wurden in 1227 Kostsitzungen der amtlichen Weinkostkommission einschließlich der fünf Außenstellen und der Kostkommissionen an der HBLA und BA für Weinbau in Klosterneuburg, 28.481 Prüfnummerweine verkostet.

Die Anzahl der sensorischen Ablehnungen betrug bei den eingereichten Prüfnummernweinen insgesamt 10, 55 % (3.040 Weine). 265 Proben wiesen sowohl sensorische als auch analytische Mängel auf. Die rein analytischen Ablehnungen betrugen 3,31 %. Die Summe der analytischen und sensorischen Ablehnungen belief sich auf 13,79 (3.927 Weine).

Im Berichtsjahr wurden 28.481 Weine zur Erteilung der staatlichen Prüfnummer analytisch untersucht.

Gegenüber im Vergleichszeitraum 1998 sind dies um 4 % oder 1324 Einreichungen weniger.

57 % der eingereichten Prüfnummernproben

stammten aus dem Bundesland Niederösterreich. 30

% der Einreichungen entfielen auf das Burgenland, 11 % auf die Steiermark und 1,2 % auf das Bundesland Wien.

Die Anzahl der eingereichten Proben gliedert sich wie folgt:

Tabelle 2.8: Proben für die Prüfnummer

Bundesland /Außenstelle Anzahl der Proben Niederösterreich

Krems 7.824

Poysdorf 3.199

Retz 3.426

Traiskirchen 1.767

Summe NÖ 16.216

Burgenland

Eisenstadt 8.612

Steiermark

Silberberg 3.653

Summe der Einreichungen 28.481

Quelle: Bundesamt für Weinbau

71 % der eingereichten Weine waren Weißweine, 25 % Rotweine und 4 % Roséweine.

Tabelle 2.9: Anzahl und Menge der erteilten Prüfnummern nach Weinart und Qualitätsstufe Weinarten

Qualitätsstufen Weißwein Rotwein Rosèwein Summe 1999

Anzahl hl Anzahl hl Anzahl hl Anzahl hl Qualitätswein 12.229 513.771 6045 318073 949 18.349 19.223 850.193

Kabinett 3.448 61.247 125 3414 80 1070 3.653 65.731

Spätlese 889 11.440 45 911 11 126 945 12.477

Auslese 467 4.102 10 75 4 19 481 4.196

Beerenauslese 243 2.890 9 125 30 252 3.045

Ausbruch 102 555 2 8 4 108 563

Trockenbeerenauslese 283 2123 4 32 1 5 288 2.160

Eiswein 120 1150 15 64 5 23 140 1.237

Strohwein 11 25 5 34 16 59

Summe 17.792 597.303 6.260 322.736 1.054 19.622 25.106 939.661 Quelle: Bundesamt für Weinanbau

2.2.5.4. Forschung und sonstige wissenschaftlichen Tätigkeiten Routineuntersuchungen:

Das Probenaufkommen im Routinebereich blieb im Vergleich zum Vorjahr mit 1246 Proben etwa konstant, es wurden durchschnittlich 1,64 Parameter pro Probe analysiert. Die häufigsten Untersuchungen sind jene auf Bentonit- und Blauschönungsbedarf (91,5 %), wobei 1999 der Rückgang der Proben mit Blauschönungsbedarf um ca. 20 % bemerkenswert ist.

Beratungstätigkeit:

Im abgelaufenen Jahr wurden viele Weine im Rahmen der Beratungstätigkeit verkostet und kostenlos Empfehlungen für die weitere Behandlung gegeben.

Bewertung des Weinjahrganges 1999:

Der Weißweinjahrgang 1999 zeichnet sich durch eine besondere Frische und Fruchtigkeit aus, besonders dort, wo die Grundlage bereits durch Laubarbeit und Ausdünnen im Weingarten gelegt wurde.

Rotweinjahrgang zeigt sich unter gleichen Voraussetzungen qualitativ im gehobenen Durchschnitt.

Traubenreifeparameter:

Durch kühles und regnerisches Wetter erfolgte ab Mitte August eine Fäulnisinfektion, die durch eine Schönwetterperiode, die bis Ende September

andauerte, eingedämmt werden konnte. In dieser Zeit konnte die aufgetretene Reifeverzögerung ausgeglichen werden und die Grundlage für reifes und gesundes Traubenmaterial geschaffen werden.

Die Reife fiel umso besser aus, je gründlicher im Weingarten gearbeitet wurde (ausdünnen, Laubarbeit). So sind die Weißweine von außergewöhnlicher Fris che und Fruchtigkeit, die Rotweine zeigen gehobenen Durchschnitt an.

Forschungsprojekte:

Die im Jahr 1998 durchgeführten Großversuche mittels Umkehrosmose bzw. Vakuumverdampfung werden auf ihre Verkehrsfähigkeit geprüft, welche in der Regel auch erteilt werden konnte. Außerdem wurde eine Langzeitverkostung zwischen konventionell und mittels Umkehrosmose aufgebesserten Weinen org anisiert, Ergebnisse sind erst bei einer Abschlussverkostung im März 2000 zu erwarten.

In Zusammenarbeit mit dem BA und HBLVA Klosterneuburg, der Bundeskellereiinspektion sowie dem BA und Forschungszentrum für Landwirtschaft (Institut für Bodenwirtschaft, Abt. Laborbodenkunde) wurde ein Projekt zur Prognose des optimalen Erntezeitpunktes bei verschiedenen Rebsorten und Standorten initiiert. Dabei sollen in der Vorlesezeit durch Untersuchungen qualitätsrelevanter Inhaltsstoffe Kennzahlen und Verlaufskurven für die Festlegung des optimalen Reifegrades ermittelt werden.

Im Dokument Abteilung 4a (Seite 34-38)