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Bildungs- und Informationsarbeit

Im Dokument Abteilung 4a (Seite 73-78)

Erschließungsdichten

2.6. Der Biologische Landbau

2.6.2. Verband für ökologischen Landbau - Verband ERNTE für das Leben

2.6.2.2. Bildungs- und Informationsarbeit

Bildungsarbeit

Der ERNTE-Verband bietet ein umfangreiches und qualitativ hochwertiges Bildungsprogramm an. 11 ein- oder mehrtägige Seminare wurden von 336 TeilnehmerInnen besucht.

Tabelle 2.6.2: Seminare und Kurse

Seminartitel Ort Teilnehmerzahl

Die Zukunft meines Betriebes Oberpullendorf 19

ERNTE – Ackerbautag Oberpullendorf 59

Biobäuerin – Sein Nikitsch 13

Erfolgreiche Kundenbetreuung für Weinbauern Eisenstadt 21

DirektvermarkterInnentag Oberpullendorf 28

Telefonmarketing für Weinbauern Rust 12

Wurstherstellung ohne chemische Zusätze Oberwart 34

Einführung in die Bach-Blütentherapie Nikitsch 31

Feldtag Gründüngungsanbau mit Versuchsanlage Frauenkirchen 54

Einführungskurs in den biologischen Landbau Oberpullendorf 42

Druschgewürze und -kräuter im biolog. Landbau Halbturn 27

Q: Verband für ökologischen Landbau – Jahresbericht 98

Informationsarbeit

ERNTE – Neues vom Landesverband

Die Mitgliederinformation "ERNTE - Neues vom Landesverband" ist ein wichtiges Kommunikationsmedium zu den Mitgliedern, Umwelten und Förderern; 1999 wurden fünf Ausgaben in einer Auflage von 560 Stück

67 herausgegeben. Das "ERNTE - Neues vom Landesverband“ hat sich als zielführender Weg bewährt, um aktuelle und wichtige Informationen in prägnanter Form an die Mitglieder weiterzugeben.

Information in Medien

Im Mitteilungsblatt der bgld. Landwirtschaftskammer wurde eine Serie mit Fachartikeln publiziert, diverse Artikel wurden in anderen Medien veröffentlicht.

In einer Reihe von Vorträgen bei den Zielgruppen Schulen, Bäuerinnen und Bauern sowie Beratern wurde über den biologischen Landbau informiert.

2.6.2.3. Öffentlichkeitsarbeit

Möglichst vielen Menschen im Burgenland die vielfältigen Vorteile der Biolandwirtschaft nahezubringen, sie zum Kauf von Bioprodukten zu motivieren und sie zu Verbündeten zu machen, war das Ziel der Öffentlichkeitsarbeit:

* Projekt Regionale Marketinginitiative für Bioprodukte:

Dieses Projekt war als Ziel 1-Projekt von September 1998 bis Ende August 1999 konzipiert. Die Hauptzielgruppe war die Schule (Schulkinder, Lehrer und Schulbehörde als Multiplikatoren). Die ERNTE-Konsumentenbäuerinnen, die 1998 umfassend in den Fachbereichen Biologischer Landbau und Gesunde Ernährung sowie Didaktik ausgebildet wurden, führten 1999 mehr als 100 Workshops in burgenländischen Schulen zu de Themenbereichen

"Was ist biologische Landwirtschaft?" und "Vom Korn zum Brot!" durch. Weiters fanden mehr als 20 Exkursionen von Schulen zu ERNTE-Betrieben statt, die Angebote wurden von den Kindern begeistert aufgenommen. Den Abschluss eines Workshops sowie einer Exkursion bildete jeweils eine köstliche Biojause.

Ziel all dieser Schulangebote ist es, biologischen Landbau den Kindern "begreifbar" und sinnlich erfahrbar zu machen.

• Ein wesentlicher Teil der Arbeit war die Koordination der ERNTE-Konsumentenbäuerinnen sowie eine kontinuierliche Weiterbildung der Bäuerinnen zu gewährleisten - im Projektjahr wurden 3 Seminartage und 6 Koordinationstreffen abgehalten.

Weiters wurde ein Bioinfo-Set mit aufbereiteten Unterlagen entwickelt. Das Set enthält 14

Themenbereiche über Biologischen Landbau und Gesunde Ernährung anschaulich für Vorträge und Workshops für Schulen und im Erwachsenenbildungsbereich aufbereitet sowie eine Diaserie "Was ist biologischer Landbau?".

• Im Rahmen des Projektes wurde klar, dass all die wertvollen Angebote, die für Schulen entwickelt wurden, auch gut "vermarktet" und "präsentiert"

werden müssen. Als Medium dazu wurde die Broschüre "Bio macht Schule!" erstellt, in der alle Workshopangebote, die Exkursionsbetriebe und die Konsumentenbäuerinnen präsentiert werden. Diese Broschüre erhielten alle Schulen, weiters wurde sie allen Bezirksschulinspektoren sowie bei vielen Lehrertagungen persönlich präsentiert.

* Projekt BIO CLUB Burgenland

Beim Biofest Eisenstadt Ende September 1999 wurde der BIO CLUB Burgenland von Minister Molterer aus der Taufe gehoben. Mit Jahresende 1999 konnten ca. 120 Mitglieder und 12 BIO Club-Partner willkommen heißen. Durch die Möglichkeit der Club-Mitglieder, aktiv am Club-Geschehen teilzunehmen und Bonitäten in Anspruch zu nehmen, wird Kundenbindung erreicht sowie Verständnis für Konsumenten und Biobauern aufgebaut. Im November/Dezember 1999 wurde eine mehrteilige Veranstaltungsreihe für Konsumenten zu Gesunder Ernährung im Raum Eisenstadt/Mattersburg durchgeführt, die von den KonsumentInnen sehr gut angenommen wurde.

Für 2 Ausgaben der österreichweiten Zeitung BIO CLUB aktuell wurden die Seiten des Landesclub Burgenland gestaltet. Die Zeitung wird burgenlandweit an 4.000 interessierte KonsumentInnen und MultiplikatorInnen (Ärzte, ErnährungsberaterInnen, LehrerInnen) verschickt und bei Veranstaltungen verteilt.

* Erstellung und Bekanntmachung des ERNTE-Zeichens und Werbematerial

* Plakataktion

Das ERNTE-Markenzeichen wurde einem Relaunch unterzogen, wobei die Botschaft für die KonsumentInnen vereinfacht und verdeutlicht wurde:

BIO ERNTE AUSTRIA zeigt, dass es sich um ein Bioprodukt österreichischer Herkunft handelt, das von ERNTE-Bauern produziert wird. Zur Bekanntmachung des "neuen" ERNTE-Zeichens gab es im Sommer 1999 eine österreichweite Plakataktion mit den Slogans "Biomilch schmeckt besser" und

"Biofleisch schmeckt besser". Unterstützt wurde Plakataktion durch Radiospots sowie Posters für die ERNTE-Bauern.

* ERNTE – Einkaufsführer und Weinfalter:

1999 wurde der Bio-Einkaufsführer neu aufgelegt.

Weiters wurde der Falter "in bio veritas" gemeinsam mit der ARGE Biolandbau herausgegeben, hier werden die Besonderheiten des biologischen Weinbaus und des Bioweins konsumentengerecht präsentiert.

* Biofeste

- Biofest Eisenstadt (fand bereits zum 7. Mal statt) - Biohoffest in Sumetendorf

- Maifest in Draßmarkt

Der ERNTE-Verband war gemeinsam mit einigen Bauern auch beim Südburgenländischen Direktvermarkterfest in Bildein präsent.

* Zeitschrift Natur & Umwelt

Gemeinsam mit 11 anderen Natur- und Umweltschutzorganisationen wurden 1999 4 Ausgaben der Zeitschrift Natur & Umwelt herausgegeben.

2.6.2.4. Vermarktung

Direktvermarktung

Bedeutend ist die Direktvermarktung bei Wein - hier wird der größte Teil über diese Vermarktungsschiene abgesetzt. Weiters werden vor allem verarbeitete Produkte wie Brot, Käse, Obst- und Gemüsespezialitäten direkt vermarktet.

Mittlerweile sind auf allen burgenländischen Bauernmärkten ERNTE-Bauern vertreten.

Großhandelsvermarktung

Die tragende Erfolgssäule der Biologischen Landwirtschaft ist die Vermarktung der Produkte mit Biozuschlägen. Aufgrund der vorwiegenden Betriebsstruktur der Mitgliedsbetriebe (vielfach spezialisierte Ackerbau- und Sonderkulturenbetriebe, wenige Gemischtbetriebe) und der Bevölkerungsstruktur im Burgenland, wird der Großteil der Produktion über den Großhandel, d.h.

indirekt vermarktet.

Der ERNTE-Verband hat für diese Vermarktungsform vor nunmehr vier Jahren die österreichweite Erzeugergemeinschaft Ökoland Vertriebs GmbH mit den Produktgruppen

• Getreide und andere Ackerbauprodukte

• Kartoffel und Gemüse

• Obst und

• Fleisch gegründet.

Getreide:

82 % der biologisch bewirtschafteten Fläche werden im Burgenland ackerbaulich genutzt, daher ist Getreide das Bio-Leitprodukt.

1999 wurden 10.126 to (5.860 to Speise-, 4.266 to Futterware) Getreide und andere Ackerbauprodukte aus dem Burgenland über die Erzeugergemeinschaft Ökoland Vertriebs GmbH vermarktet, das entspricht fast einem Drittel der österreichischen Produktion.

Die burgenländischen ERNTE-Ackerbaubetriebe konnten einen Mehrerlös durch die biologische Vermarktung von ca. öS 18 Mio. erzielen. Die Preise waren bei Getreide, Ölsaaten, Futtergetreide und Mais gegenüber dem Vorjahr stabil und sind nach wie vor sehr zufriedenstellend. Das Marktwachstum beträgt bei diesen Produkten 20% jährlich.

Gemüse und Kartoffeln:

Im Burgenland wurden etwa 1.200 to Kartoffeln erzeugt und über die Erzeugergemeinschaft vermarktet. Weiters wurden Salat, Radieschen, Paradeiser, Paprika und einige andere Gemüsearten über die Handelsketten abgesetzt. Die Preise waren stabil und sehr gut.

Obst:

Nur einige wenige burgenländische ERNTE-Bauern erzeugen Frischobst (ca. 70 to Äpfel) , das neben der Direktvermarktung auch über die

69 Erzeugergemeinschaft vertrieben wird. Für das Verarbeitungsobst (70 to Holunder, 30 to Schwarze Johannisbeere) haben die Bauern langjährige Verträge mit der Steirischen Beerenobstgenossenschaft.

Fleisch/Milch:

Die Tierhaltung hat auch bei den ERNTE-Betriebe eine untergeordnete Bedeutung; vier Bauern liefern ihre Milch an die Molkerei Oberwart und erzielen eine Biozuschlag von öS 0,60,--, einige Schweinebauern vermarkten ihre Tiere über Ökoland.

Die Marktentwicklung ist 1999 bei Schweinefleisch sehr turbulent verlaufen, hat sich nach dem Sommer stabilisiert und war danach steigend.

2.6.2.5 Statistik

(Quelle: ERNTE für das Leben; Bericht 98)

Tabelle 3.6.3: Verteilung der Betriebe nach Bezirken Anzahl der

Betrieb

Prozentuelle Verteilung

Neusiedl/See 88 33,46

Oberpullendorf 53 20,15

Güssing 40 15,21

Oberwart 30 11,41

Eisenstadt 27 10,26

Mattersburg 15 5,70

Jennersdorf 10 3,80

Burgenland 263 100,00

Tabelle 2.6.5: Anzahl der ERNTE – Betriebe Jahr Anzahl der Betriebe

1991 113

1992 120

1993 137

1994 175

1995 215

1996 234

1997 255

1998 263

1999 282

Tabelle 2.6.4: Bodennutzung bei den Biobetrieben Bodennutzung

1998

in ha in Prozent

Ackerland 5.749 ha 81,9

Grünland 888 ha 12,7

Wein 212 ha 3,0

Gemüse 92 ha 1,3

Obst 80 ha 1,1

Gesamtfläche 7.021 ha 100,00

3. Ausbildung

3.1 Schulwesen

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