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Bewertung der Grossräume für das SMA-Lager Bewertung der Langzeitstabilität (Kriterien 2.1 und 2.2) Bewertung der Langzeitstabilität (Kriterien 2.1 und 2.2)

Im Dokument für das SMA- und das HAA-Lager (Seite 132-136)

5 Evaluation der Konfigurationen und Festlegung von Vorschlägen für geologische Standortgebiete

3.4 Identifikation der weiter zu betrachtenden Grossräume für das HAA-Lager HAA-Lager

3.5.3 Bewertung der Grossräume für das SMA-Lager Bewertung der Langzeitstabilität (Kriterien 2.1 und 2.2) Bewertung der Langzeitstabilität (Kriterien 2.1 und 2.2)

Für das SMA-Lager mit einem Betrachtungszeitraum von 100'000 Jahren erfüllen alle Gross-räume die Mindestanforderungen bezüglich Langzeitstabilität68. Die Unterschiede zwischen den einzelnen Grossräumen sind für die verschiedenen für die Langzeitstabilität relevanten Indika-toren für das SMA-Lager relativ klein69, und alle Grossräume werden bezüglich der Kriterien-gruppe 'Langzeitstabilität' (unter Berücksichtigung der Indikatoren 'Modellvorstellungen zur Geodynamik und Neotektonik', 'Seltene geologische Ereignisse (Vulkanismus)' und 'Gross-räumige Erosion im Betrachtungszeitraum') insgesamt mit günstig bis sehr günstig bewertet70. Die hier nur zur generellen Information vorgenommene Beschreibung der Grossräume bezüg-lich Seismizität zeigt, dass gewisse Regionen eine erhöhte Seismizität aufweisen (Region Basel, Teile des Wallis, des Alpennordrands und Graubündens); die formelle Bewertung des Indikators 'Seismizität' erfolgt erst in Schritt 5 (Evaluation der Konfigurationen). Die Beschreibung der Grossräume zeigt weiter, dass es Regionen mit ausgeprägtem topographischem Relief gibt, so dass Karstbildung nicht ausgeschlossen werden kann (Indikator 'Modellvorstellungen zu geo-chemischen Vorgängen'); die formelle Bewertung der Karstbildung erfolgt in Schritt 4 (Evalua-tion der Wirtgesteine).

Eine tabellarische Zusammenfassung der gesamtheitlichen 3-stufigen Bewertung der Gross-räume bezüglich 'Langzeitstabilität' (Kriterium 'Beständigkeit der Standort- und Gesteins-eigenschaften' mit den Indikatoren 'Modellvorstellungen zur Geodynamik und Neotektonik' und 'Seltene geologische Ereignisse (Vulkanismus)' und Kriterium 'Erosion' mit dem Indikator 'Grossräumige Erosion im Betrachtungszeitraum') für das SMA-Lager findet sich in Tab. 3.5-1.

68 Kriteriengruppe 'Langzeitstabilität' mit dem Kriterium 'Beständigkeit der Standort- und Gesteinseigenschaften' (zugehörige Indikatoren 'Modellvorstellungen zur Geodynamik und Neotektonik' und 'Seltene geologische Ereignisse (Vulkanismus)') sowie dem Kriterium 'Erosion' (zugehöriger Indikator 'Grossräumige Erosion im Be-trachtungszeitraum').

69 Im Faltenjura kann eine gewisse Einebnung der Topographie durch Erosion nicht ausgeschlossen werden (Reduk-tion der Bewertung auf günstig bis sehr günstig).

70 Die gesamtheitliche Bewertung der Grossräume auf Stufe der Kriterien und Kriteriengruppen erfolgt 3-stufig (günstig bis sehr günstig, ungünstig bis bedingt günstig, ungenügend). Diese basiert auf der 5-stufigen Bewertung der Indikatoren (sehr günstig, günstig, bedingt günstig, ungünstig, ungenügend); vgl. Tab. C.2-1 und Erläuterung in Anhang C.1.

Bewertung der räumlichen Verhältnisse und ihrer Explorierbarkeit sowie der Zuverlässigkeit der geologischen Aussagen (Kriterien 1.1, 3.2 und 3.3)

Die tektonische Überprägung führt für die verschiedenen Grossräume zu markanten Unter-schieden bezüglich der räumlichen Verhältnisse zur Anordnung der Lagerkammern des SMA-Lagers (Kriterium 'Räumliche Ausdehnung' mit dem Indikator 'Laterale Ausdehnung') und bezüglich der Zuverlässigkeit der geologischen Aussagen (Kriterium 'Explorierbarkeit der räumlichen Verhältnisse' mit den Indikatoren 'Regionales Störungsmuster und Lagerungsver-hältnisse', 'Kontinuität der interessierenden Schichten' und Kriterium 'Prognostizierbarkeit der Langzeitveränderungen' mit dem Indikator 'Modellvorstellungen zur Geodynamik und Neotek-tonik').

Das östliche Molassebecken und der östliche Tafeljura sind bezüglich Schichtverlauf recht ein-fach aufgebaut und tektonisch relativ wenig zergliedert (sehr günstige Bewertung der Indika-toren 'Laterale Ausdehnung', 'Regionales Störungsmuster und Lagerungsverhältnisse', 'Konti-nuität der interessierenden Schichten', 'Modellvorstellungen zur Geodynamik und Neotektonik').

In diesen Grossräumen sind die geometrischen Rahmenbedingungen für die Anordnung der Lagerkammern der geologischen Tiefenlager und bezüglich der Zuverlässigkeit der geologi-schen Aussagen grösstenteils sehr günstig. Nach Westen nimmt die Zergliederung des Molasse-beckens tendenziell zu, und im westlichen Molassebecken sind die diesbezüglichen Bedingun-gen tendenziell weniger günstig (günstige bzw. günstige bis sehr günstige Bewertung der obigen Indikatoren).

Der westliche Tafeljura ist durch ein rheinisch orientiertes Bruchmuster stark zergliedert, und die Platzverhältnisse in den verbleibenden Gesteinsblöcken sind dadurch sehr eingeschränkt und die Geometrie komplex (ungünstige bis bedingt günstige Beurteilung der obigen Indikatoren mit Ausnahme der 'Modellvorstellungen zur Geodynamik und Neotektonik', welche wegen der vorhandenen Prognostizierbarkeit der Langzeitveränderungen für den Betrachtungszeitraum von 100'000 Jahren günstig bewertet werden).

Der Faltenjura ist wegen seines ausgeprägten Faltenbaus, der Überschiebungen und der tektonischen Zergliederung sehr komplex und kleinräumig. Es kann zwar nicht vollständig aus-geschlossen werden, dass dort im Untergrund einzelner Synklinal-Becken grössere ruhiger ge-lagerte Bereiche vorhanden sind. Andererseits ist aufgrund der vorhandenen Erfahrungen die Wahrscheinlichkeit gross, dass Becken mit vermuteter ruhiger Lagerung sich bei einer lokalen Exploration als stärker gestört erweisen als auf gewissen geologischen Profilen dargestellt. Die Platzverhältnisse werden deshalb im Faltenjura als sehr eingeschränkt und die Geometrie als komplex beurteilt (ungünstige bis bedingt günstige Beurteilung der obigen Indikatoren mit Aus-nahme der 'Modellvorstellungen zur Geodynamik und Neotektonik', welche wegen der vorhan-denen Prognostizierbarkeit für den Betrachtungszeitraum von 100'000 Jahren günstig bewertet werden).

Die Kleinräumigkeit und Komplexität der westlichen Subjurassischen Zone ist wegen einer Interferenz mit rheinisch orientierten Bruchsystemen und anderen Querstörungen sehr ausge-prägt, und die Platzverhältnisse sind sehr eingeschränkt (ungünstige bis bedingt günstige Beur-teilung der obigen Indikatoren mit Ausnahme der 'Modellvorstellungen zur Geodynamik und Neotektonik', welche wegen der vorhandenen Prognostizierbarkeit für den Betrachtungszeit-raum von 100'000 Jahren günstig bis sehr günstig bewertet werden). In der östlichen Sub-jurassischen Zone ausserhalb des Einflussbereichs der rheinischen Brüche ist die Situation deutlich einfacher, und auch die geometrischen Bedingungen können auf Stufe Grossraum günstiger bewertet werden (günstige bzw. günstige bis sehr günstige Beurteilung der obigen Indikatoren).

Die Alpen sind als Folge von Überschiebungen und Verfaltungen komplex aufgebaut und die Platzverhältnisse in der Regel sehr eingeschränkt (ungünstige bis bedingt günstige Beurteilung der obigen Indikatoren mit Ausnahme der 'Modellvorstellungen zur Geodynamik und Neotek-tonik', welche wegen der vorhandenen Prognostizierbarkeit für den Betrachtungszeitraum von 100'000 Jahren günstig bewertet werden). Im Gegensatz zum Faltenjura und zur westlichen Subjurassischen Zone besteht in den Alpen aber das Potenzial für grössere tektonische Akku-mulationen von geringdurchlässigen Gesteinen. Erfahrungen (Wellenberg) haben gezeigt, dass diese Akkumulationen in Ausnahmefällen eine Mächtigkeit und laterale Ausdehnung erreichen können, dass sie für die Anordnung eines SMA-Lagers in Frage kommen können. Dort können die Platzverhältnisse unter speziellen Umständen trotz tektonischer Zergliederung grosszügiger sein als auf Stufe Grossraum eingeschätzt. Solche Situationen sind jedoch äusserst selten.

Die gesamtheitliche 3-stufige Bewertung71 der Grossräume bezüglich der Kriteriengruppe 'Eigenschaften des Wirtgesteins bzw. des einschlusswirksamen Gebirgsbereichs' mit dem Krite-rium 'Räumliche Ausdehnung' (zugehöriger Indikator 'Laterale Ausdehnung') und bezüglich der Kriteriengruppe 'Zuverlässigkeit der geologischen Aussagen' mit den Kriterien 'Explorierbarkeit der räumlichen Verhältnisse' (zugehörige Indikatoren 'Regionales Störungsmuster und Lage-rungsverhältnisse' und 'Kontinuität der interessierenden Schichten') und 'Prognostizierbarkeit der Langzeitveränderungen' (zugehöriger Indikator 'Modellvorstellungen zur Geodynamik und Neotektonik') fällt unter Berücksichtigung der entsprechenden Indikatoren für den westlichen Tafeljura, den Faltenjura, die westliche Subjurassische Zone und die Alpen ungünstig bis bedingt günstig aus, für den östlichen Tafeljura, die östliche Subjurassische Zone und das östliche und westliche Molassebecken günstig bis sehr günstig aus. Eine tabellarische Zusam-menfassung dieser Bewertung für das SMA-Lager findet sich in Tab. 3.5-1.

Schlussfolgerungen

Für das SMA-Lager werden alle geologisch-tektonischen Grossräume gemäss Fig. 3.2-4 weiter betrachtet; eine tabellarische Zusammenfassung ihrer Bewertung auf den Hierarchiestufen Kriterien und Kriteriengruppen findet sich in Tab. 3.5-1, eine detailliertere Tabelle auch mit Bewertung der einzelnen Indikatoren in Anhang C (Tab. C.2-1). Die gesamtheitliche Bewertung der verschiedenen geologisch-tektonischen Grossräume ist auch in Fig. 3.5-1 abgebildet. Die weitergehende Evaluation der Auswirkungen der geologisch-tektonischen Situation in den weiter betrachteten Grossräumen erfolgt in Kap. 4 bei der Beurteilung der Vorkommen der Wirtgesteine und in Kap. 5 bei der Evaluation möglicher Konfigurationen.

71 Die gesamtheitliche Bewertung der Grossräume auf den Hierarchiestufen der Kriterien und Kriteriengruppen erfolgt 3-stufig (günstig bis sehr günstig, ungünstig bis bedingt günstig, ungenügend). Diese basiert auf der 5-stufigen Bewertung der Indikatoren (sehr günstig, günstig, bedingt günstig, ungünstig, ungenügend); vgl.

Tab. C.2-1 und Erläuterung in Anhang C.1.

Fig. 3.5-1: Darstellung der gesamtheitlichen 3-stufigen Bewertung der geologisch-tektoni-schen Grossräume für das SMA-Lager.

Vergleiche auch die weiteren Informationen in Tab. 3.5-1.

ungenügend ungünstig bis

bedingt günstig günstig bis

sehr günstig

Tab. 3.5-1: Bewertung der Grossräume für das SMA-Lager auf den Hierarchiestufen der Kriterien und Kriteriengruppen.

Die 3-stufige Bewertung der Kriterien wird durch Aggregation der 5-stufigen Bewertung der Indikatoren ermittelt, vgl. Tab. C.2-1 und Erläuterungen in Anhang C.1.

3.5.4 Bewertung der Grossräume für das HAA-Lager

Im Dokument für das SMA- und das HAA-Lager (Seite 132-136)

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