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Bewertung der Grossräume für das HAA-Lager Bewertung der Langzeitstabilität (Kriterien 2.1 und 2.2) Bewertung der Langzeitstabilität (Kriterien 2.1 und 2.2)

Im Dokument für das SMA- und das HAA-Lager (Seite 136-143)

5 Evaluation der Konfigurationen und Festlegung von Vorschlägen für geologische Standortgebiete

3.4 Identifikation der weiter zu betrachtenden Grossräume für das HAA-Lager HAA-Lager

3.5.4 Bewertung der Grossräume für das HAA-Lager Bewertung der Langzeitstabilität (Kriterien 2.1 und 2.2) Bewertung der Langzeitstabilität (Kriterien 2.1 und 2.2)

Der Indikator 'Seltene geologische Ereignisse (Vulkanismus)' wird für alle Grossräume sehr günstig beurteilt.

In den Alpen ist als Folge der grossräumigen Erosion und der Geodynamik die Langzeitstabilität für das HAA-Lager mit einem Betrachtungszeitraum von 1 Million Jahren nicht mehr gewähr-leistet (Indikatoren 'Grossräumige Erosion im Betrachtungszeitraum' und 'Modellvorstellungen zur Geodynamik und Neotektonik' werden als ungenügend beurteilt); die Alpen werden deshalb für das HAA-Lager ausgeschlossen.

Obwohl die rezenten Hebungsraten und Deformationsraten im Faltenjura, in der ganzen Subjurassischen Zone, im westlichen Tafeljura sowie im westlichen Molassebecken keine er-höhten Werte zeigen (Bewertung des Indikators 'Grossräumige Erosion im

Betrachtungszeit-Gesamtbewertung

östlicherTafeljura westlicherTafeljura mitOberrheingraben Faltenjura östliche SubjurassischeZone westliche SubjurassischeZone westliches Molassebeckenöstliches Molassebecken Alpen

1

raum': sehr günstig bzw. günstig bis sehr günstig mit Ausnahme des Faltenjuras72), können aufgrund geodynamischer Modellvorstellungen längerfristig erhöhte Deformationen und lokal erhöhte Hebungsraten nicht ausgeschlossen werden. Der westliche Tafeljura liegt im Einfluss-bereich der Rhein-Bresse-Transferzone und enthält zudem eine Zone mit erhöhter seismischer Aktivität. Der Faltenjura und die Subjurassische Zone und in etwas schwächerem Ausmass auch das westliche Molassebecken wurden in geologischer Vergangenheit im Zusammenhang mit der Jurafaltung deformiert und würden über den Betrachtungszeitraum von 1 Million Jahren bei abgeschwächtem Andauern oder erneutem Einsetzen des alpinen Fernschubs wiederum tektonisch erheblich beansprucht mit entsprechenden Deformationen. Wo zukünftige Defor-mationen stattfinden würden, lässt sich aufgrund der komplexen tektonischen Verhältnisse ins-besondere im Faltenjura schwer voraussagen. Für das HAA-Lager fällt die Bewertung bezüglich des Indikators 'Modellvorstellungen zur Geodynamik und Neotektonik' deshalb ungünstig (Faltenjura), ungünstig bis bedingt günstig (westlicher Tafeljura), bedingt günstig (westliche Subjurassische Zone) bzw. bedingt günstig bis günstig (östliche Subjurassische Zone, west-liches Molassebecken) aus.

Der östliche Tafeljura sowie das östliche Molassebecken liegen ausserhalb des Oberrhein-Bresse-Grabensystems und wurden vom alpinen Fernschub deutlich weniger oder gar nicht be-einträchtigt, wobei der Einfluss im Allgemeinen von Westen nach Osten abnimmt. Auch bei einem Anhalten der Krustenverkürzung wäre der negative Einfluss auf diese Gebiete vergleichs-weise gering. Auf Stufe Grossraum wird die Langzeitstabilität für den östlichen Tafeljura sowie für das östliche Molassebecken mit sehr günstig bzw. günstig bis sehr günstig bewertet (Indikatoren 'Grossräumige Erosion im Betrachtungszeitraum' und 'Modellvorstellungen zur Geodynamik und Neotektonik').

Die hier nur zur generellen Information vorgenommene Beschreibung der Grossräume bezüg-lich Seismizität zeigt, dass gewisse Regionen eine erhöhte Seismizität aufweisen (Region Basel, Teile des Wallis, des Alpennordrands und Graubündens). Die formelle Bewertung des Indika-tors 'Seismizität' erfolgt erst in Schritt 5 (Evaluation der Konfigurationen).

Die Beschreibung der Grossräume zeigt weiter, dass der Tafeljura sowie das östliche Molasse-becken ausserhalb der Regionen mit ausgeprägtem topographischem Relief liegen und bezüg-lich des Indikators 'Modellvorstellungen zu geochemischen Vorgängen' (Karstbildung) günstig sind; die formelle Bewertung der Karstbildung erfolgt allerdings erst in Schritt 4 (Evaluation der Wirtgesteine).

Die gesamtheitliche 3-stufige Bewertung73 der Kriteriengruppe 'Langzeitstabilität' (Kriterium 'Beständigkeit der Standort- und Gesteinseigenschaften' mit den Indikatoren 'Modellvor-stellungen zur Geodynamik und Neotektonik' und 'Seltene geologische Ereignisse (Vulkanis-mus)' und Kriterium 'Erosion' mit dem Indikator 'Grossräumige Erosion im Betrachtungszeit-raum') fällt unter Berücksichtigung der zugehörigen Indikatoren für die Alpen ungenügend aus, für den Faltenjura ungünstig bis bedingt günstig, für die östliche und westliche Subjurassische Zone, für den östlichen Tafeljura, für den westlichen Tafeljura und für das östliche und westliche Molassebecken günstig bis sehr günstig. Eine tabellarische Zusammenfassung dieser Bewertung findet sich in Tab. 3.5-2.

72 Im Faltenjura kann eine gewisse Einebnung der Topographie durch Erosion nicht ausgeschlossen werden (Bewer-tung: bedingt günstig).

73 Die gesamtheitliche Bewertung der Grossräume auf den Hierarchiestufen der Kriterien und Kriteriengruppen erfolgt 3-stufig (günstig bis sehr günstig, ungünstig bis bedingt günstig, ungenügend). Diese basiert auf der 5-stufigen Bewertung der Indikatoren (sehr günstig, günstig, bedingt günstig, ungünstig, ungenügend); vgl.

Beschreibung in Anhang C.1.

Bewertung der räumlichen Verhältnisse und ihrer Explorierbarkeit sowie der Zuverlässigkeit der geologischen Aussagen (Kriterien 1.1, 3.2 und 3.3)

Die tektonische Überprägung führt für das HAA-Lager in den verschiedenen Grossräumen zu Unterschieden in den geometrischen Bedingungen für die Anordnung der Lagerkammern (Kriterium 'Räumliche Ausdehnung' mit dem Indikator 'Laterale Ausdehnung') und in der Zuverlässigkeit der geologischen Aussagen (Kriterium 'Explorierbarkeit der räumlichen Ver-hältnisse' mit den Indikatoren 'Regionales Störungsmuster und LagerungsverVer-hältnisse', 'Konti-nuität der interessierenden Schichten' und Kriterium 'Prognostizierbarkeit der Langzeitver-änderungen' mit dem Indikator 'Modellvorstellungen zur Geodynamik und Neotektonik').

Bezüglich der Anordnung der Lagerkammern gibt es für das HAA-Lager im Vergleich zum SMA-Lager viel weniger Flexibilität, denn die Lagerstollen für die BE/HAA verlangen Lager-ebenen, welche praktisch eben und wenig geneigt sind (Neigung von weniger als 10 % wünschenswert) und eine Ausdehnung von mehreren km2 haben; deshalb fällt auch die Bewertung der räumlichen Verhältnisse für HAA ungünstiger aus als für SMA.

Die Alpen sind generell stark deformiert und zergliedert, und die Prognostizierbarkeit der Langzeitveränderungen über den Betrachtungszeitraum von 1 Million Jahren ist ungenügend.

Abgesehen von der mangelnden Langzeitstabilität würden selbst die grösseren tektonischen Akkumulationen kaum genügend Platz für das HAA-Lager bieten (Bewertung der Indikatoren 'Laterale Ausdehnung', 'Regionales Störungsmuster und Lagerungsverhältnisse', 'Kontinuität der interessierenden Schichten' und 'Modellvorstellungen zur Geodynamik und Neotektonik':

ungenügend bzw. ungünstig) und werden auch aus diesem Grund ausgeschlossen.

Der Faltenjura ist durch seinen Faltenbau, der westliche Tafeljura durch rheinische und andere Querstörungen stark zergliedert. In der westlichen Subjurassischen Zone spielen diese beiden Störungsmuster zusammen, was ebenfalls zu einer erhöhten geologisch-tektonischen Komplexi-tät und einer kleinräumigen Zergliederung führt. Deshalb werden der westliche Tafeljura, der Faltenjura und die westliche Subjurassische Zone wegen der räumlichen Verhältnisse und der beschränkten Prognostizierbarkeit der Langzeitveränderungen über den Betrachtungszeitraum von 1 Million Jahren (Indikatoren 'Laterale Ausdehnung', 'Regionales Störungsmuster und Lagerungsverhältnisse', 'Kontinuität der interessierenden Schichten', 'Modellvorstellungen zur Geodynamik und Neotektonik') für das HAA-Lager als ungenügend bzw. ungünstig bzw.

ungünstig bis bedingt günstig bzw. bedingt günstig beurteilt und ausgeschlossen.

Das östliche Molassebecken und der östliche Tafeljura sind bezüglich Schichtverlauf recht ein-fach aufgebaut und tektonisch relativ wenig zergliedert; in diesen Grossräumen sind die geome-trischen Rahmenbedingungen für die Anordnung eines HAA-Lagers sowie die Prognostizierbar-keit der Langzeitveränderungen über den Betrachtungszeitraum von 1 Million Jahren grössten-teils günstig bis sehr günstig (günstige bis sehr günstige Bewertung der obigen Indikatoren).

Nach Westen (westliches Molassebecken) und gegen den Faltenjura (östliche Subjurassische Zone) nimmt die Zergliederung des Molassebeckens tendenziell zu, und die Bedingungen werden tendenziell komplizierter. Deshalb werden das westliche Molassebecken und die öst-liche Subjurassische Zone als weniger günstig eingestuft (bedingt günstige bis günstige Bewer-tung der obigen Indikatoren).

Die gesamtheitliche 3-stufige Bewertung74 der Grossräume bezüglich der Kriteriengruppe 'Eigenschaften des Wirtgesteins bzw. des einschlusswirksamen Gebirgsbereichs' mit dem Krite-rium 'Räumliche Ausdehnung' (zugehöriger Indikator 'Laterale Ausdehnung') und bezüglich der Kriteriengruppe 'Zuverlässigkeit der geologischen Aussagen' mit den Kriterien 'Explorierbarkeit der räumlichen Verhältnisse' (zugehörige Indikatoren 'Regionales Störungsmuster und Lage-rungsverhältnisse', 'Kontinuität der interessierenden Schichten') und 'Prognostizierbarkeit der Langzeitveränderungen' (zugehöriger Indikator 'Modellvorstellungen zur Geodynamik und Neo-tektonik') fällt unter Berücksichtigung der entsprechenden Indikatoren für die Alpen, den Faltenjura, den westlichen Tafeljura und die westliche Subjurassische Zone ungenügend aus, für das westliche Molassebecken und die östliche Subjurassische Zone ungünstig bis bedingt günstig und für das östliche Molassebecken und den östlichen Tafeljura günstig bis sehr günstig. Eine tabellarische Zusammenfassung dieser Bewertung für das HAA-Lager findet sich in Tab. 3.5-2.

Schlussfolgerungen

Für das HAA-Lager werden die geologisch-tektonischen Grossräume gemäss Fig. 3.2-4 wie folgt beurteilt: Aus Gründen der räumlichen Verhältnisse und ihrer Explorierbarkeit (Indika-toren 'Laterale Ausdehnung' und 'Regionales Störungsmuster und Lagerungsverhältnisse') werden die Alpen, der Faltenjura, der westliche Tafeljura und die westliche Subjurassische Zone ausgeschlossen; die Alpen werden zusätzlich auch aus Gründen der Langzeitstabilität (Indi-katoren 'Grossräumige Erosion im Betrachtungszeitraum', 'Modellvorstellungen zur Geodyna-mik und Neotektonik') ausgeschlossen. Für das HAA-Lager werden also die Grossräume östli-cher Tafeljura, westliches und östliches Molassebecken und östliche Subjurassische Zone weiter betrachtet. Eine tabellarische Zusammenfassung der Bewertung der geologisch-tektonischen Grossräume auf den Hierarchiestufen der Kriterien und Kriteriengruppen findet sich in Tab. 3.5-2, eine detailliertere Tabelle auch mit der Bewertung der Indikatoren in Anhang C (Tab. C.2-2). Die gesamtheitliche Bewertung der verschiedenen geologisch-tektonischen Gross-räume ist auch in Fig. 3.5-2 abgebildet. Die weitergehende Evaluation der Auswirkungen der geologisch-tektonischen Situation in den weiter betrachteten Grossräumen erfolgt in Kap. 4 bei der Beurteilung der Vorkommen der Wirtgesteine und in Kap. 5 bei der Evaluation möglicher Konfigurationen.

74 Die gesamtheitliche Bewertung der Grossräume auf den Hierarchiestufen der Kriterien und Kriteriengruppen erfolgt 3-stufig (günstig bis sehr günstig, ungünstig bis bedingt günstig, ungenügend). Diese basiert auf der 5-stufigen Bewertung der Indikatoren (sehr günstig, günstig, bedingt günstig, ungünstig, ungenügend); vgl.

Tab. C.2-1 und Erläuterung in Anhang C.1.

Fig. 3.5-2: Darstellung der gesamtheitlichen 3-stufigen Bewertung der geologisch-tektoni-schen Grossräume für das HAA-Lager.

Vergleiche auch die weiteren Informationen in Tab. 3.5-2.

ungenügend ungünstig bis

bedingt günstig günstig bis

sehr günstig

Tab. 3.5-2: Bewertung der Grossräume für das HAA-Lager auf den Hierarchiestufen der Kriterien und Kriteriengruppen.

Die 3-stufige Bewertung der Kriterien wird durch Aggregation der 5-stufigen Bewertung der Indikatoren ermittelt, vgl. Tab. C.2-2 und Erläuterungen in Anhang C.1.

Gesamtbewertung

östlicherTafeljura westlicherTafeljura mitOberrheingraben Faltenjura östliche SubjurassischeZone westliche SubjurassischeZone westliches Molassebeckenöstliches Molassebecken Alpen

1

2

3 1.1

2.1

3.2 2.2

3.3

Eigenschaften des WG/EG

Langzeitstabilität

Zuverlässigkeit der geologischen Aussagen Räumliche Ausdehnung Gesamtbewertung

sowie Kriteriengruppen und Kriterien

(gemäss SGT Tab. 1)

Beständigkeit der Standort-und Gesteinseigenschaften

Explorierbarkeit der räumlichen Verhältnisse Prognostizierbarkeit der Langzeitveränderungen Erosion

ungenügend ungünstig bis

bedingt günstig günstig bis

sehr günstig

4 Evaluation der Wirtgesteine und einschlusswirksamen

Im Dokument für das SMA- und das HAA-Lager (Seite 136-143)

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