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Wie bereits unter Punkt 2.1. dargestellt, nimmt die nicht-stationäre Versorgung von Pflegebedürftigen eine immer größere Bedeutung ein.

Ziel einer demografiefesten Pflegebedarfsplanung sollte es demnach sein, ältere Menschen solange wie möglich in ihrem gewohnten Lebensumfeld zu halten. Um ältere Menschen bei ihrer Alltagsbewältigung im eignen Umfeld zu unterstützen, werden in der Stadt Gera unterschiedliche Beratungs- und Hilfsangebote offeriert, welche sich entweder direkt auf Pflege beziehen oder pflegebegleitend bzw. vorbeugend wirken.

3.1 Pflegelotsenstelle der Stadt Gera

Die Pflegelotsenstelle der Stadt Gera berät pflegebedürftige Personen sowie deren Angehörige in den Bereichen der Pflege und der Altenhilfe. Im Beratungsgespräch werden Fragen beantwortet, Hinweise zu den ersten Erledigungen gegeben und Kontakte vermittelt, um somit die Bürgerinnen und Bürger der Stadt Gera in dieser speziellen Lebenslage zu unterstützen. Die Pflegelotsenstelle ist organisatorisch im Sozialamt der Stadt Gera angesiedelt.

Die Ausgestaltung der Pflegelotsenstelle befindet sich derzeit in einer Umbruchsphase, für die Zukunft wird angestrebt, die Leistungen der Pflegelotsenstelle im Service.Generationen anzusiedeln. (Vgl. Kap. 3.2)

3.2 Service.Generationen

„Mit der Eröffnung des Service.GEneRAtionen in der Heinrichstraße 43 wurde im September 2020 ein weiterer Meilenstein in der Geraer Innenstadt umgesetzt. In dieser städtischen Einrichtung wird seitdem beraten, unterstützt und jede Art von Information an den Bürger weitergegeben.

Für die Menschen unserer Stadt ist es enorm wichtig, eine Anlaufstelle zu haben, in der schnell und unkompliziert weitergeholfen wird, egal in welchem Alter oder mit welchem Anliegen jemand kommt.

Zentral und für jeden gut erreichbar ist der Service.GEneRAtionen ein Ort, an dem die Mitarbeiterinnen ihr Bestes geben, die Fragen der Bürger zu beantworten und sie bei dem, was sie auf dem Herzen haben, zu unterstützen.

Sie suchen den richtigen Ansprechpartner in der Verwaltung oder bei einem speziellen Thema.

Sie helfen beim Ausfüllen von Anträgen. Sie beraten in Sachen Pflege, auch für Angehörige.

Und für diejenigen, die kein konkretes Problem haben, aber vielleicht eine neue Gemeinschaft oder ein Betätigungsfeld suchen, finden die Mitarbeiterinnen den richtigen Ort dafür. Nicht zuletzt sind sie auch Ansprechpartner für alle Ratsuchenden in unserer Stadt [und nehmen dabei eine wichtige Lotsenfunktion ein].

So versteht sich die neue Anlaufstelle als ein offenes Haus, in das jede Bürgerin und jeder Bürger Geras mit seinen Fragen und Anliegen kommen kann.

Die Anlaufstelle wird aus Mitteln des „Landesprogramms Solidarisches Zusammenleben der Generationen“ finanziert. Direkt am Dezernat Jugend und Soziales angebunden, ist sie an drei Tagen in der Woche – Montag, Dienstag und Donnerstag – geöffnet.

25 Bereits mit dem 2014 vom Geraer Stadtrat beschlossenen Integrierten Stadtentwicklungskonzept zeigte sich der Bedarf vertiefender Unterstützungs- und Informationsangebote im innerstädtischen Bereich. Gera bietet Familien bereits eine gut entwickelte Infrastruktur und die Stadt wird durch verschiedene Maßnahmen – wie Audit familiengerechte Kommune – familienfreundlich gestaltet. Für Familien mit Kindern oder auch für werdende Eltern stehen in Gera umfangreiche Beratungs-, Unterstützungs- und Informationsangebote zur Verfügung. Dies gilt bisher noch nicht im gleichen Maße für Ältere und Menschen, die sozial benachteiligt sind. Dem soll mit dem neuen Service-Punkt aktiv entgegengewirkt werden.“3

In der bisherigen einjährigen Praxis des Service.Generationen stellte sich heraus, dass eine Hauptzielgruppe aus pflegebedürftigen Personen sowie deren Angehörigen besteht. Eine sinnvolle Weiterentwicklung ist daher die Ansiedlung der städtischen Pflegelotsenstelle in den Service.Generationen, um somit ein bedarfsgerechtes Angebot für die Zielgruppen vor Ort zu schaffen (Vgl. Kap. 3.1).

3.3 Kommunales Förderprogramm des GKV-Bündnisses für Gesundheit - Projektförderung „Kommunaler Strukturaufbau“

Gesundheitsförderung und Prävention „Gesund alt werden“ in der Stadt Gera Ziel:

Stärkung der Koordination und Steuerung der Netzwerkarbeit mit dem Fokus auf die Älteren im Zielbereich „Gesund im Alter“

Zeitraum:

10.2020 – 09.2024  eine nachhaltige Struktur in der Stadt Gera ist vorgesehen

Die gesetzlichen Krankenkassen ergänzen hier ihr kassenartenübergreifendes Unterstützungsangebot, um einen wesentlichen Beitrag zur systematischen Weiterentwicklung und Stärkung der kommunalen Prävention und Gesundheitsförderung sowie zur Förderung gesundheitlicher Chancengleichheit zu leisten.

Die Maßnahmen der Gesundheitsförderung und Prävention zur Stärkung gesundheitsfördernder Lebensverhältnisse und gesunder Lebensstile in der Stadt Gera sollen allen Menschen in der Lebensphase zugänglich gemacht werden. So soll auch die gesellschaftliche Teilhabe gewährleistet sein. Um einen eigenverantwortlichen Umgang mit der körperlichen und seelischen Gesundheit zu fördern, werden die individuellen Ressourcen der älter werdenden Einwohner gestärkt.

Ein zentrales Ziel ist die nachhaltige Verankerung des Vorhabens in den kommunalen Lebenswelten. Das heißt vorhandene und für das Vorhaben relevante Strukturen, Einrichtungen, Netzwerke sowie Akteurinnen und Akteure sollen eingebunden sein und die Koordination der Arbeit in einem Vernetzungsgremium erfolgen.

Weitere Maßnahmen im Projekt sind u.a. eine quartiersbezogene Analyse der gesundheitsfördernden Angebote und Bedarfe (Quantität und Qualität),

3Service.GEneRAtionen (gera.de), abgerufen am 24.09.2021.

26 Qualifikationsangebote für Fachkräfte und Multiplikatoren zur Verbesserung der Bewusstseinsbildung bei Akteuren im Quartier in Bezug auf Bedeutung einer ausgewogenen Ernährung, Mundgesundheit, mehr Bewegung und soziale Teilhabe älterer Menschen, das Initiieren von Projekten zur Zusammenarbeit in und zwischen den Stadtteilen für die Zielgruppe, Transparenz und Zugang zu den Angeboten (z.B. Familienkompass, Broschüren) für die Zielgruppe schaffen sowie Beförderung der Partizipation (Senioren) im Gesamtplanungsprozess. Die Maßnahmen sind darauf ausgerichtet, gesunde Lebenswelten zu entwickeln und die Lebensbedingungen gesundheitsgerecht zu gestalten.

Zielgruppe sind die Personen nach der Erwerbsphase, insbesondere Personen bei denen die Pflegebedürftigkeit noch vermieden bzw. verzögert werden kann, allein lebende ältere Personen, Menschen mit altersgenerativen Erkrankungen (z.B. Demenz) und Pflegende Angehörige u.a..

Ansprechpartner:

Koordination Gesundheitsförderung „Gesund alt werden“

Telefon: 0365 8383504

E-Mail: gesundheitsförderung@gera.de

Interne Links: 3500 Amt für Gesundheit und Versorgung (gera.de)

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