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Stadtverwaltung Gera. Pflegebericht der Stadt Gera 2021

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Stadtverwaltung Gera

Pflegebericht der

Stadt Gera 2021

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1

Impressum

Herausgeber Stadt Gera

Dezernat Jugend und Soziales Gagarinstraße 99-101

07545 Gera

Verantwortlich Sandra Wanzar, 2. Beigeordnete und Dezernentin Jugend und Soziales

Redaktion Martin Heinrich

Stadt Gera

Dezernat Jugend und Soziales, Referent Strategische Planung Gagarinstraße 99-101, 07545 Gera Tel.: 0365 838 3013, Fax: 0365 838 3015 E-Mail: Planungskoordinator@gera.de

Begleitgremium Arbeitsgruppe Pflegebedarfsplanung

Redaktionsschluss 30.09.2021

Gleichstellungsgrundsatz Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung männlicher, weiblicher und diverser Sprachformen verzichtet. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten für alle Geschlechter.

Förderung Gefördert durch den Freistaat Thüringen und aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds.

(3)

2

Inhaltsverzeichnis

0. Einleitung ... 3

1. Demografische Entwicklung ... 5

1.1. Einwohnerentwicklung ... 5

1.2. Veränderung der Altersstruktur... 7

1.3. Entwicklung von Personen im pflegerelevanten Alter ... 9

2. Aktuelle Situation Pflege ...10

2.1. Pflegebedürftige ...10

2.2. Pflegeeinrichtungen und Personal ...13

3. Beratungs- und Hilfsangebote ...24

3.1 Pflegelotsenstelle der Stadt Gera ...24

3.2 Service.Generationen ...24

3.3 Kommunales Förderprogramm des GKV-Bündnisses für Gesundheit - Projektförderung „Kommunaler Strukturaufbau“ ...25

4. Pflegevorausberechnung ...27

4.1 Prognose der Pflegebedürftigen ...27

4.2. Prognose nach Pflegearten ...29

4.3 Bedarf an stationären Pflegeplätzen ...30

4.4 Vergleich der Pflegevorausberechnung des Thüringer Landesamtes für Statistik (TLS) und der Stadt Gera ...31

5. Zukünftige Entwicklung der Pflegestrukturen in Gera ...33

5.1 Fachtag Pflege am 21.07.2021 ...33

5.2 Pflege im Quartier/Kooperationen im Sozialraum ...36

5.3 Vernetzungen der Pflegestrukturen ...37

5.4 Familienbefragung der Stadt Gera ...38

6. Exkurs: Demenz-Netzwerk Gera ...42

6.1 Versorgung und Pflege von demenzerkrankten Menschen in Gera ...42

6.2 Möglichkeiten der Information und Unterstützung für Menschen mit Demenz in der Stadt Gera ...42

6.3 Demenz diagnostizieren und behandeln ...45

6.4 Pflege, Tagesbetreuung und Wohnen ...46

7. Fazit ...50

7.1 Zusammenfassung Pflegebericht der Stadt Gera ...50

7.2 Maßnahmen zur zukünftigen Gestaltung der Pflegestrukturen in der Stadt Gera ...51

I Abkürzungsverzeichnis...53

II Abbildungsverzeichnis ...54

III Tabellenverzeichnis ...55

IV Literaturverzeichnis ...56

(4)

3

0. Einleitung

Der demografische Wandel und die damit einhergehende Alterung der Bevölkerung machen auch vor der Stadt Gera nicht halt. Wie bereits in der „Sozialstatistik der Stadt Gera - Soziale Herausforderungen im Zuge des demografischen Wandels in der Stadt Gera“ (Stadt Gera 2020) aufgezeigt, ist die Generation der sogenannten „Babyboomer“, also die Jahrgänge der 1950er und 1960er Jahre, besonders geburtenstark. Dies wird in den kommenden Jahren dazu führen, dass eine immer größer werdende Gruppe von älteren Menschen einer verhältnismäßig kleineren Gruppe von Menschen im erwerbsfähigen Alter gegenübersteht.

Dieser Trend lässt sich in der gesamten Bundesrepublik sowie in den meisten Industrieländern nachzeichnen, trifft die Stadt Gera jedoch besonders stark. (Kapitel 1)

Die Alterung der Bevölkerung führt ebenfalls zu einer steigenden Anzahl von pflegebedürftigen Personen. Bei einer gleichzeitig sinkenden Zahl von potenziell erwerbsfähigen Personen wird es immer schwieriger, den gestiegenen Bedarf an ausgebildeten Pflegekräften zu sichern.

Dadurch wird eine bereits bestehende Schieflage in der Pflegeinfrastruktur noch verschärft (Vgl. Barmer 2020).

Erfahrungen aus der Versorgung pflegebedürftiger Menschen in den Kommunen und Landkreisen zeigen auf, dass Altersarmut kein Einzelfall ist. In Bezug auf die Versorgung dieser Zielgruppe heißt dies, die gesundheitliche Chancengleichheit auch in kommunalen Pflegestrukturen zu beachten, nachhaltig zu implementieren und Ausgrenzungen zu vermeiden. Derzeit ist Altersarmut im Vergleich zur Gesamtbevölkerung noch nicht sonderlich hoch. Dies könnte sich allerdings in wenigen Jahren ändern, es wird eine „Rückkehr der Altersarmut“ befürchtet1. „Nach den Berechnungen des Statistischen Bundesamtes (Basis Mikrozensus) im Jahr 2017 liegt die Armutsrisikoquote der über 65-Jährigen bei 14,6 Prozent.

Dass damit die Quote der Gesamtbevölkerung von 15,8 Prozent noch leicht unterschritten wird, ist nur ein schwacher Trost“ (Bäcker/Kistler 2020). Denn hierbei sollte bedacht werden,

"dass für ältere Menschen die Möglichkeiten, eine bereits eingetretene Hilfebedürftigkeit aus eigenen Mitteln und Kräften dauerhaft zu überwinden, sehr begrenzt sind“ (Deutscher Bundestag 2011).

Aufgrund dieser und bereits abzusehender Entwicklungen hat es sich die Stadt Gera zur Aufgabe gemacht, einen aktuellen Stand zur Situation der Pflege in der Stadt zu erarbeiten, um somit eine Grundlage für die Auseinandersetzung mit diesem wichtigen Thema zu finden.

Die Darstellung des Ist-Zustandes umfasst zum einen die Zahl der Pflegebedürftigen und Pflegedienstleister (Kapitel 2) sowie die Beratungs- und Hilfsangebote (Kapitel 3) in der Stadt.

Dabei soll auch ein Blick in die Zukunft der Pflege in der Stadt Gera geworfen werden.

Bestandteil dieses Berichtes ist daher eine Pflegevorausberechnung (Kapitel 4), welche die Entwicklung von Pflegebedürftigen aufzeigen und dadurch eine realitätsnahe Prognose über zukünftige Pflegebedarfe in der Stadt Gera abgeben möchte.

Ein bedeutender Trend für die Zukunft der Pflege, ist die stärkere Einbindung der Kommunen in die Gestaltung der Angebotsstrukturen. Diese Forderung wurde in jüngster Zeit bereits durch Interessengruppen älterer Menschen formuliert (vgl. Landesseniorenrat Thüringen 2019) und ist ebenfalls Inhalt des Dritten Pflegestärkungsgesetzes (PSG III). „Bereits heute

1 Vgl.: https://blog.wegweiser-kommune.de/soziale-lage/altersarmut-steigt-und-das-regional-ganz- unterschiedlich, abgerufen am 24.09.2021.

(5)

4 leisten die Kommunen, als Träger der örtlichen Sozialhilfe, wichtige Beiträge zur Pflege und Pflegevermeidung. Für ältere Menschen, pflegbedürftige und/oder behinderte Menschen und ihre Familien erbringen sie umfangreiche Unterstützung […] Dem stehen im Bereich Pflege nur geringe Gestaltungsmöglichkeiten gegenüber. Die Kommunen sind unzureichend in Planung, Beratung und Entscheidung eingebunden. Vielmehr wird durch die Proklamation der Versorgung pflegebedürftiger Menschen „als gesamtgesellschaftliche Aufgabe in § 8 Elftes Buch Sozialgesetzgebung (SGB XI) die Zuordnung konkreter Verantwortlichkeiten vermieden“

(Vorholz 2017, S.391). Eine wirkungsvolle und bedarfsorientierte Pflegeinfrastrukturplanung durch Kommunen selbst muss jedoch möglich sein, um den regionalen Bedarf und ggf.

Besonderheiten zu berücksichtigen. Bei individuellen personenbezogenen Fragestellungen, sollte die Verantwortung für das Fallmanagement auf kommunaler Ebene liegen (Pflegestützpunkte/ vgl. Beratungsangebote). In Rücksprache mit Akteuren der Geraer Pflegeinfrastruktur sollen daher neue Trends und Herausforderungen in der Pflege aufgezeigt und ihre Auswirkungen in der Stadt Gera dargestellt werden. (Kapitel 5)

Die Stadt Gera will den vorliegenden Pflegebericht nutzen, um die notwendigen Rahmenbedingungen für die Träger zur Etablierung von neuen und innovativen Pflegeangeboten zu eruieren, um daraus geeignete Maßnahmen abzuleiten. Die Vernetzungen mit den Akteuren der Geraer Pflegeinfrastruktur soll weiter ausgebaut und notwendige Synergieeffekte geschaffen werden, um die Stadt Gera fit für die Zukunft der Pflege zu machen.

(6)

5

1. Demografische Entwicklung

Die Grundlage für die Berechnung der zukünftigen Pflegebedarfe ist die demografische Entwicklung. Im Folgenden sollen daher die wichtigsten Trends in der Bevölkerungsentwicklung der Geraer Bevölkerung aufgezeigt werden, um somit die Basis für eine Pflegevorausberechnung zu schaffen.

1.1. Einwohnerentwicklung

Während die Bevölkerungsentwicklung Geras in den Jahren 2016 und 2017 eine kurze Wachstumsphase erlebte, welche in erster Linie auf Fluchtmigration rückführbar ist, geht die Bevölkerung der Stadt Gera seit dem Jahr 2018 wieder um ca. 1000 Personen jährlich zurück und setzt dadurch einen Trend des Bevölkerungsrückgangs fort, welcher bereits seit einem längeren Zeitraum die Bevölkerungsentwicklung der Stadt prägt. (Vgl. Abb. 1)

Abbildung 1: Entwicklung der wohnberechtigten Bevölkerung der Stadt Gera 2010-2020

Quelle: Stadtverwaltung Gera, Team Statistik und GIS, eigene Darstellung.

Der Großteil dieses Bevölkerungsrückgangs lässt sich auf ein hohes Geburtendefizit zurückführen (Vgl. Abb. 2). So wurden in der Stadt Gera in den vergangenen Jahren etwa zwischen 700 und 800 Kinder pro Jahr geboren, während die Zahl der Sterbefälle nahezu doppelt so hoch war. Im Jahr 2020 standen dadurch 1.443 Sterbefälle nur 721 Geburten gegenüber, was zu einem Negativsaldo in der natürlichen Bevölkerungsentwicklung von -722 Personen führte.

Abbildung 2 Natürliche Bevölkerungsbewegung der Hauptwohnsitzbevölkerung in Gera 2010-2020

Quelle: Stadtverwaltung Gera, Team Statistik und GIS, eigene Darstellung.

103.214

100.214 100.827

98 002 97.237

95.116

96.193

93 542 93.000

95.000 97.000 99.000 101.000 103.000 105.000

2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 wohnberechtigte Bevölkerung

davon Hauptwohnungen

2015 2016 2017 2018 2019 2020

Geburten 706 782 804 805 805 721

Sterbefälle 1382 1347 1437 1453 1470 1443

Saldo -676 -565 -633 -648 -665 -722

-1000 -500 0 500 1000 1500 2000

(7)

6 Auch die im Vergleich zum Freistaat Thüringen und der Bundesrepublik Deutschland relativ hohe zusammengefasste Geburtenziffer2 (Vgl. Abb.3), welche im Jahr 2020 in der Stadt Gera 1,77 betrug, während diese im selben Jahr bei 1,54 in Thüringen und 1,53 im Bundesdurchschnitt lag, konnte diesem Trend nicht spürbar entgegenwirken.

Abbildung 3 Entwicklung der zusammengefassten Geburtenziffer in Gera im Vergleich 2010-2018

Quelle: Stadtverwaltung Gera, Team Statistik und GIS/ Thüringer Landesamt für Statistik/ Statistisches Bundesamt, eigene Darstellung.

Dieser negative Trend in der natürlichen Bevölkerungsbewegung wird durch die Entwicklung in der räumlichen Bevölkerungsbewegung noch verstärkt (Vgl. Abb. 4). Durch den Zuzug von Migranten mit Fluchthintergrund gab es hier in den Jahren 2015-2017 zwar eine positive Wanderungsbilanz, seit dem Jahr 2018 hat sich diese jedoch wieder ins Negative verkehrt. In den Jahren 2019 und 2020 verließen jeweils mehr als 300 Personen die Stadt Gera, als dass Menschen von außerhalb hinzuzogen.

Abbildung 4 Räumliche Bevölkerungsbewegung der wohnberechtigten Bevölkerung in Gera 2015-2020

Quelle: Stadtverwaltung Gera, Team Statistik und GIS, eigene Darstellung.

Anmerkung: 2015-2017 ohne Landeserstaufnahmeeinrichtung für Asylbewerber.

2 Die zusammengefasste Geburtenziffer oder auch Fertilitätsrate ist eine hypothetische Kennziffer und gibt an, wie viele Kinder je Frau geboren würden, wenn für deren ganzes Leben die altersspezifischen Geburtenziffern des jeweils betrachteten Kalenderjahres gelten würden. (Vgl. Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung, online unter : https://www.destatis.de/DE/Themen/Gesellschaft- Umwelt/Bevoelkerung/Bevoelkerungsvorausberechnung/Glossar/zusammengefasste-

geburtenziffer.html, abgerufen am 02.08.2021)

2015 2016 2017 2018 2019 2020

Gera 1,47 1,66 1,72 1,79 1,86 1,77

Thüringen 1,56 1,63 1,63 1,59 1,55 1,54

Deutschland 1,5 1,59 1,57 1,57 1,54 1,53

1,47

1,79

1,86

1,77 1,57 1,59

1,3 1,5 1,7 1,9

2015* 2016* 2017* 2018 2019 2020

Zuzüge 4 560 4803 4701 4.051 3906 3862

Wegzüge 3 997 3974 3979 4.176 4238 4245

Saldo 563 829 722 -125 -332 -383

- 500 500 1 500 2 500 3 500 4 500

(8)

7 1.2. Veränderung der Altersstruktur

Während die gesamtstädtische Bevölkerung immer kleiner wird, wird sie zur gleichen Zeit auch immer älter. Lag das Durchschnittsalter der Geraer Bevölkerung im Jahr 2010 noch bei 46,77 Jahren, stieg es im Jahr 2020 auf 48,17 Jahre an (Vgl. Abb. 5). Während in erster Linie jüngere Menschen die Stadt verlassen, steigt auch gleichzeitig die Lebenserwartung der Menschen.

Zwischen 2010 und 2019 erhöhte sich das durchschnittliche Sterbealter um 3 Jahre, von 76,4 im Jahr 2010 auf 79,5 im Jahr 2019 (Vgl. Abb. 6).

Abbildung 5 Durchschnittsalter der wohnberechtigten Bevölkerung der Stadt Gera

Quelle: Stadtverwaltung Gera, Team Statistik und GIS, eigene Darstellung.

Abbildung 6 Durchschnittliches Sterbealter Hauptwohnsitzbevölkerung Stadt Gera

Quelle: Thüringer Landesamt für Statistik, eigene Darstellung.

A priori lässt sich auch vermuten, dass das Bewegungsverhalten im Alter nicht mehr so stark ausfällt, wie es bei jüngeren Personen der Fall ist. Dies lässt sich auch mit einem Blick auf die Alterswanderung bestätigen. So fielen die Zu- bzw. Wegzüge bei den Personen von 60 Jahren und älter im Verhältnis zur jüngeren Bevölkerung deutlich geringer aus (Vgl. Abb. 7).

Abbildung 7 Wanderung Personen über 60 Jahre (Hauptwohnsitze)

Quelle: Stadtverwaltung Gera, Team Statistik und GIS, eigene Darstellung.

2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 Durschnittsalter in Jahren 46,77 47,15 47,56 47,53 47,77 47,34 47,73 47,63 47,8 47,96 48,17

46,5 47,0 47,5 48,0 48,5

2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 Durchschnittliches Sterbealter

in Jahren 76,4 78 77,4 77,7 77,9 77,9 78,1 78,7 79,1 79,5 75

76 77 78 79 80

2017 2018 2019 2020

Zuzüge 408 376 378 360

Wegzüge 371 323 389 404

Saldo 37 53 - 11 - 44

- 50 50 150 250 350 450

(9)

8 Die Auswirkungen auf die Entwicklung der Altersstruktur in der Stadt Gera lassen sich bereits sehr deutlich für die vergangenen Jahre nachzeichnen (Vgl. Abb. 8). Während der Anteil der Personen zwischen 18 und 65 Jahre an der Gesamtbevölkerung im Jahr 2010 noch bei 65 Prozent lag, sank dieser im Jahr 2020 auf 57 Prozent, während der Anteil der Personen über 65 Jahre von 25 auf 29 Prozent stieg. Nach der Bevölkerungs- und Haushaltsprognose Stadt Gera aus dem Jahr 2018 (Stadt Gera 2018), wird dieser Trend weiter fortgesetzt. Hiernach wird der Anteil der Bevölkerungsgruppe der 18 bis 65 Jährigen im Jahr 2030 54 Prozent und im Jahr 2040 53 Prozent betragen. Der Anteil der älteren Bevölkerung beträgt dabei in den Vergleichsjahren konstant 31 Prozent. Gleichzeitig zeigt sich auch ein leicht steigender Anteil von Menschen unter 18 Jahren, welcher zwischen 2010 und 2020 um 3 Prozentpunkte auf 14 Prozent gestiegen ist und bis zum Jahr 2040 auf einen Anteil von 16 Prozent steigen soll.

Abbildung 8 Altersstruktur der wohnberechtigten Bevölkerung der Stadt Gera 2010, 2018, 2030 und 2040

Quelle: Stadtverwaltung Gera, Team Statistik und GIS, eigene Darstellung.

Hinweis: Prognosewerte nach Bevölkerungs- und Haushaltsprognose Stadt Gera 2018, untere Variante.

11%

64%

25%

Altersstruktur 2010

0-18 18-65 über 65

14%

57%

29%

Altersstruktur 2020

0-18 18-65 über 65

15%

54%

31%

Altersstruktur 2030 (Prognose)

0-18 18-65 über 65

16%

53%

31%

Altersstruktur 2040 (Prognose)

0-18 18-65 über 65

(10)

9 1.3. Entwicklung von Personen im pflegerelevanten Alter

Auch wenn ein erhöhtes Alter nicht gleichbedeutend mit Pflegebedürftigkeit ist, so nimmt die Wahrscheinlichkeit pflegebedürftig zu sein mit steigendem Alter deutlich zu. Empirisch nachweisbar steigt das Risiko der Pflegebedürftigkeit ab dem 60. Lebensjahr, so dass Personen in diesem Alter in einem erhöhten Maß betroffen sind, wobei diese Wahrscheinlichkeit etwa ab dem 80. Lebensjahr signifikant zunimmt, es hier jedoch Unterschiede zwischen den Geschlechtern gibt (Vgl. Statistisches Bundesamt 2020, S. 11).

Auch wenn die Wahrscheinlichkeit, in jungen Jahren pflegebedürftig zu werden sehr gering ist, können auch Menschen unter 60 Jahren durch Erkrankungen oder Unfälle kurz- oder langfristig pflegebedürftig sein.

Der Begriff der Pflegebedürftigkeit wird dabei im elften Sozialgesetzbuch (SGB XI) definiert.

Nach § 14 SGB XI sind Personen pflegebedürftig, „die gesundheitlich bedingte Beeinträchtigungen der Selbständigkeit oder der Fähigkeiten aufweisen und deshalb Hilfe durch andere bedürfen. […] Die Pflegebedürftigkeit muss auf Dauer, voraussichtlich für mindestens sechs Monate, und mit mindestens der in § 15 festgelegten Schwere bestehen.“

Um das zukünftige Potential des Pflegebedarfs darzustellen, soll an dieser Stelle die Entwicklung der Bevölkerung in den entsprechenden Altersgruppen veranschaulicht werden, während eine konkrete Pflegebedarfsberechnung, unter Berücksichtigung der ermittelten Pflegequoten, in Kapitel 3. „Pflegevorausberechnung“, erfolgen soll.

Die absolute Anzahl der Personen im pflegerelevanten Alter von 60 Jahren und älter, wird in den kommenden Jahren deutlich steigen (Vgl. Abb. 9). Nach der Bevölkerungs- und Haushaltsprognose Stadt Gera 2018 (Stadt Gera 2018) nimmt die Anzahl der Personen über 60 Jahre bis zum Jahr 2030 um ca. 1.000 Personen zu, von 35.653 im Jahr 2020 auf 36.567 Personen. Der Trend des absoluten Wachstums von Personen über 60 Jahre erreicht um das Jahr 2030 seinen Höhepunkt und dreht sich danach wieder um, sodass die Anzahl der Personen über 60 Jahre im Jahr 2040 mit 34.319 Personen deutlich unter dem Niveau von 2020 liegen soll.

Auffallend ist bereits eine Zunahme bei den Personen über 80 Jahre, welche im Jahr 2017 8.128 Personen betrug und im Jahr 2020 sprunghaft auf 9.166 Personen anstieg. Historisch lässt sich dies durch hohe Geburtenzahlen in den 1930er und 40er Jahren erläutern, welche in der direkten Nachkriegszeit wieder zurückgingen. Im Unterschied zur Gesamtgruppe der Personen über 60 Jahre, erreicht die Teilgruppe der Personen über 80 Jahre ihre Höchstzahl etwa um das Jahr 2026, woraufhin die Entwicklung wieder zurückgeht. Der Wert von 2020 wird jedoch erst wieder im Jahr 2031 unterschritten.

Abbildung 9 Bevölkerungsprognose der Einwohner über 60 Jahre (Hauptwohnsitze)

Quelle: Stadtverwaltung Gera, Team Statistik und GIS, eigene Darstellung.

Hinweis: Prognosewerte nach Bevölkerungs- und Haushaltsprognose Stadt Gera 2018, untere Variante.

2017 2020 2025 2030 2040

ab 60 35011 35653 36440 36567 34319

davon 60-80 26873 26487 26746 27234 25293

davon ü80 8138 9166 9694 9333 9026

0 10000 20000 30000

(11)

10

2. Aktuelle Situation Pflege

2.1. Pflegebedürftige

Die statistische Erhebung zur Zahl der Pflegebedürftigen wird durch § 109 SGB XI geregelt.

„Auskunftspflichtig sind die Träger der Pflegeeinrichtungen, die Träger der Pflegeversicherung sowie die privaten Versicherungsunternehmen gegenüber den statistischen Ämtern der Länder […]“ (§ 109 Abs. 1 Satz 3 SGB XI). Die im Pflegebericht genutzten Daten werden dementsprechend durch die Pflegekassen erhoben und in einem Intervall von 2 Jahren durch das Thüringer Landesamt für Statistik veröffentlicht. Der aktuellste verfügbare Datenstand zur Zahl der Pflegebedürftigen in der Stadt Gera ist daher der 15.12.2019. Die Grundlage für die weiteren Berechnungen zum Pflegebedarf bezieht sich auf diesen Datenstand.

Die Anzahl der Pflegebedürftigen stieg in den vergangenen Jahren kontinuierlich an. Lag die Gesamtzahl der pflegebedürftigen Personen in der Stadt Gera im Jahr 2009 noch bei 3.332, hat sie sich im Jahr 2019 auf 6.413 Personen fast verdoppelt. Während die Zahl der stationär versorgten Pflegebedürftigen nur leicht gestiegen ist, und im Vergleich zu den Jahren 2013 bis 2017 sogar gesunken ist, stieg die Anzahl der ambulant versorgten und Pflegegeld erhaltenden Personen deutlich an. Es ist anzunehmen, dass dieser Umstand eine Konsequenz des Pflegestärkungsgesetzes ist, in dem der Grundsatz „ambulant vor stationär“ verankert ist.

So gilt nach § 3 SGB XI: „Die Pflegeversicherung soll mit ihren Leistungen vorrangig die häusliche Pflege und die Pflegebereitschaft der Angehörigen und Nachbarn unterstützen, damit die Pflegebedürftigen möglichst lange in ihrer häuslichen Umgebung bleiben können.

Leistungen der teilstationären Pflege und der Kurzzeitpflege gehen den Leistungen der vollstationären Pflege vor.“

Abbildung 10 Pflegebedürftige in Gera 2009-2017

Quelle: Thüringer Landesamt für Statistik, eigene Darstellung.

Anmerkungen: Die Kategorie stationäre Pflege erfasst die vollstationäre Dauerpflege und die Kurzzeitpflege. Bis 2015 enthielt die statistische Darstellung des TLS zur stationären Pflege auch die teilstationäre Pflege, während diese seit 2017 zur ambulanten Pflege oder dem Pflegegeld gezählt werden. Die Vergleichbarkeit der Zahlenwerte vor 2017 und ab 2017 ist daher nur bedingt gegeben.

Der Ausweitung der Förderung der nicht-stationären Pflege lässt sich ebenfalls bei der Entwicklung der Sozialleistung Hilfe zur Pflege nach SGB XII nachvollziehen. Die Anzahl der Personen, welche Hilfe zur Pflege nach SGB XI erhalten, sank seit dem Inkrafttreten des III.

Pflegestärkungsgesetzes im Jahr 2017. Erhielten im Jahr 2016 noch 292 Personen Hilfen zur Pflege, sank die Zahl im Jahr 2017 auf 207 und liegt im Jahr 2019 bei 222 Personen.

2009 2011 2013 2015 2017 2019

Pflegebedürftige insgesamt 3332 3902 4357 4283 5292 6.413

davon ambulante Pflege 1089 1460 1696 1439 1748 2.127

davon stationäre Pflege 1059 1125 1304 1356 1256 1.241

davon ausschließlich Pflegegeld 1228 1344 1416 1605 2288 2.769 0

1000 2000 3000 4000 5000 6000 7000

(12)

11 Auffällig ist der deutliche Rückgang der Leistungsempfänger bei den Personen, welche diese außerhalb von Einrichtungen erhalten, von 119 Personen im Jahr 2016 auf 42 Personen im Jahr 2017 sowie 34 Personen in 2019. Dagegen stieg die Anzahl der Leistungsempfänger innerhalb von Einrichtungen leicht an auf 188 Personen im Jahr 2019.

Abbildung 11 Personen in Gera die Hilfen zur Pflege nach SGB XII erhalten 2013-2018

Quelle: Stadtverwaltung Gera, Sozialamt, eigene Darstellung.

Pflegebedürftige zum 15.12.2019 in der Stadt Gera

Wie bereits erläutert, bildet der Datenstand zum 15.12.2019 auch den aktuellsten verfügbaren Datenstand. Dieser wird in der nachfolgenden Tabelle (Vgl. Tab. 1) ausführlich dargestellt. Die Daten sind nach den Parametern Alter, Geschlecht und Pflegeart aufgeschlüsselt. Diese Parameter bilden die Berechnungsgrundlage für die Pflegebedarfsberechnung in Kapitel 3.

Die dargestellten Pflegearten beziehen sich auf die drei häufigsten Pflegearten: ambulante Pflege, vollstationäre Pflege (Dauer- und Kurzzeitpflege) sowie dem ausschließlichen Erhalt von Pflegegeld. Zwei statistische Pflegearten wurden nicht dargestellt. Zum einen sind dies die Personen, welche den Pflegegrad 1 und ausschließlich landesrechtliche bzw. keine Leistungen erhalten. Zum anderen

sind dies Personen, welche den Pflegegrad eins und teilstationäre Pflege erhalten. Dies liegt darin begründet, das erstere Pflegeart für die Gestaltung einer kommunalen Pflegeinfrastruktur nur eine marginale Bedeutung hat und die zweite Pflegeart nur in einem sehr geringen Maß auftritt, was eine detailliertere Betrachtung auch aus datenschutzrechtlichen Gründen erschwert. Die Entwicklung dieser beiden Pflegearten wurde, obwohl aus genannten Gründen nicht

dargestellt, in der

Pflegevorausberechnung (Kapitel 4) berücksichtigt und ist in der Entwicklung der Gesamtzahl aller Pflegebedürftigen enthalten.

2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019

außerhalb von Einrichtungen 110 118 104 119 42 37 34

innerhalb von Einrichtungen 160 160 179 173 165 176 188

0 50 100 150 200

Pflegebedürftige: Laut Pflegeversicherungsgesetz gelten solche Personen als pflegebedürftig, die wegen einer körperlichen, geistigen oder seelischen Krankheit oder Behinderung voraussichtlich für mindestens sechs Monate der Hilfe bedürfen.

Die Einstufung in die Pflegegrade 1 bis 5 erfolgt durch den Medizinischen Dienst der Krankenversicherung.

Ambulante Pflege: Pflegebedürftige in häuslicher Pflege erhalten Grundpflege und hauswirtschaftliche Versorgung als Sachleistung (häusliche Pflegehilfe). Die Pflegekräfte sind entweder von der Pflegekasse selbst angestellt oder bei ambulanten Pflegeeinrichtungen, mit denen die Pflegekasse einen Versorgungsvertrag abgeschlossen hat.

Pflegegeld: Pflegebedürftige können anstelle der häuslichen Pflegehilfe ein Pflegegeld beantragen. Der Anspruch setzt voraus, dass der Pflegebedürftige mit dem Pflegegeld die erforderliche Grundpflege und hauswirtschaftliche Versorgung durch eine Pflegeperson in geeigneter Weise selbst sicherstellt.

Ausgewiesen werden hier nur die Empfänger von Pflegegeld, die nicht bereits bei der ambulanten bzw. stationären Pflege berücksichtigt worden sind. Stichtag ist hier der 31.12 des Jahres.

(Quelle: Thüringer Landesamt für Statistik)

(13)

12 Insgesamt waren in der Stadt Gera 6.413 Bürgerinnen und Bürger pflegebedürftig (Vgl. Tab.

1). Davon lassen sich 2.435 Personen dem männlichen und 3.978 dem weiblichen Geschlecht zuordnen. Die meisten Personen erhalten ausschließlich Pflegegeld (2.769 Personen), 2.127 ambulante und 1.241 vollstationäre Pflege. Etwas mehr als 15 Prozent der Pflegebedürftigen (981 Personen) waren unter 60 Jahre. Über die Hälfte (ca. 55 Prozent) 80 Jahre und älter.

Tabelle 1 Pflegebedürftige zum 15.12.2019 in der Stadt Gera Alter von … bis

unter … Jahren

Insgesamt ambulante Pflege1) vollstationäre Pflege

ausschließlich Pflegegeld 2) Insgesamt

unter 60 981 166 78 700

60 - 65 277 82 41 143

65 - 70 403 134 56 194

70 - 75 380 124 48 183

75 - 80 875 276 147 398

80 - 85 1.189 453 243 437

85 - 90 1.258 489 290 429

90 und mehr 1050 403 338 285

Insgesamt 6.413 2.127 1.241 2.769

männlich

unter 60 539 88 50 386

60 - 65 150 47 21 76

65 - 70 221 70 33 108

70 - 75 181 54 22 93

75 - 80 364 105 45 194

80 - 85 422 140 98 169

85 - 90 356 135 76 135

90 und mehr 202 75 55 65

Insgesamt 2.435 714 400 1.226

Weiblich3)

unter 60 442 78 28 314

60 - 65 127 35 20 67

65 - 70 182 64 23 86

70 - 75 199 70 26 90

75 - 80 511 171 102 204

80 - 85 767 313 145 268

85 - 90 902 354 214 294

90 und mehr 857 328 283 220

Insgesamt 3.978 1.413 841 1.543

Quelle: Thüringer Landesamt für Statistik, eigene Darstellung.

1) Einschließlich durch ambulante Betreuungsdienste versorgte Pflegebedürftige. Sofern Pflegebedürftige Leistungen eines ambulanten Pflegedienstes und z.B. parallel eines ambulanten Betreuungsdienstes erhalten, kann es zu Doppelzählungen kommen.

2) Ohne Empfänger von Pflegegeld, die bereits bei der ambulanten Pflege bzw. vollstationären Dauerpflege bzw.

Kurzzeitpflege berücksichtigt worden sind. Stichtag: 31.12.

3) Personen mit den Geschlechtsangaben „divers“ und „ohne Angabe“ werden (nach § 22 Abs. 3 PStG) in Geheimhaltungsfällen per Zufallsprinzip dem männlichen oder weiblichen Geschlecht zugeordnet.

(14)

13 2.2. Pflegeeinrichtungen und Personal

2.2.1. Stationäre Pflegeeinrichtungen

Zum aktuellen Stand gibt es in der Stadt Gera 13 stationäre Pflegeeinrichtungen. Hiervon werden fünf durch die kommunale Geraer Heimbetriebsgesellschaft mbH (HBG) betrieben, sieben durch Träger der freien Wohlfahrtspflege und eine durch einen privaten Anbieter.

Zusammen haben die stationären Pflegeeinrichtungen einen Umfang von 1.280 Pflegeplätzen, welche teilweise durch unterschiedliche Angebote, wie Kurzeitpflege, Tagespflege oder betreutes Wohnen, ergänzt werden.

Insgesamt ist die Zahl der stationären Pflegeplätze in der Stadt Gera konstant, die einzige Steigerung bei den stationären Pflegeplätzen zwischen 2017 und 2019 kam durch den Zuwachs von 2 Plätzen in der vollstationären Pflege im Pflegezentrum "Am Hofwiesenpark"

der Geraer Heimbetriebsgesellschaft mbH.

Quelle: Geoinformationssystem der Stadt Gera.

Abbildung 12 Standorte der Pflegeheime in der Stadt Gera

(15)

14

Tabelle 2 Stationäre Pflegeeinrichtungen in der Stadt Gera zum 15.12.2019

Name Träger Adresse Plätze

Pflegezentrum

"Am Hofwiesenpark"

Geraer

Heimbetriebsgesellscha ft mbH

Neue Straße 3 7545 Gera

Telefon: 0365 830470 - Telefax: 0365 83047111 E-Mail:

120

AWO AJS gGmbH Seniorenresidenz Marktkarree

Arbeiterwohlfahrt Alten-, Jugend- und Sozialhilfe gGmbH

Markt 16 07545 Gera

Telefon: 0365 551119540 Telefax: 0365 551119599 E-Mail: aph.gera@awo- thueringen.de

101

Lebensabend im Fürbringer Park

Pflege mit Herz – Pflegezentrum GmbH

Geschwister-Scholl- Straße 1a

07545 Gera

Telefon: 0365 20111200 Telefax:

E-Mail: pflege-mit-herz- gera@web.de

65

+ 3

Plätze in der Kurzzei tpflege

ASB

Seniorenpflegeheim

"Grüner Weg"

ASB Regionalverband Ostthüringen e.V.

Berliner Straße 210 07546 Gera

Telefon: 0365 5513154 Telefax: 0365 5513598 E-Mail:

leitung.gruenerweg@asb- gera.de

120

Seniorenpflegeheim Colliser Straße

Geraer

Heimbetriebsgesellscha ft

Colliser Straße 1 07546 Gera

Telefon: 0365 290370 Telefax: 0365 2903720 E-Mail: bettina.maul@hbg- gera.de

65

(16)

15 Seniorenpflegeheim

"Otto Dix"

Geraer

Heimbetriebsgesellscha ft mbH

Liselotte-Herrmann-Straße 7 07548 Gera

Telefon: 0365 83060 Telefax:

E-Mail: lilo@hbg-gera.de

90

DO Seniorenzentrum gem. GmbH

Joliot Curie Haus

Diako Thüringen

DO Seniorenzentrum gem. GmbH

Heinrich-Laber-Straße 4 07548 Gera

Telefon: 0365 773390 Telefax: 0365 7733922 E-Mail: seniorenzentrum- gera.do@diako-

thueringen.de

89

ASB

Seniorenpflegeheim Landgut Rubitz

ASB Regionalverband Ostthüringen e.V.

Rubitzer Str. 27 A 07548 Gera

Telefon: 0365 5161620 Telefax: 0365 51616227 E-Mail: leitung.rubitz@asb- gera.de

77

Seniorenpflegeheim Franz Lenzner

Geraer

Heimbetriebsgesellscha ft mbH

Bruno Brause Straße 6 07549 Gera

Telefon: 0365 73580 Telefax: 0365 7358125 E-Mail: tony.tinney@hbg- gera.de

170

Seniorenpflegeheim Kurt Neubert

Geraer

Heimbetriebsgesellscha ft mbH

Kahlaer Straße 20 07549 Gera

Telefon: 0365 734550 Telefax: 0365 7345602 E-Mail: Silvio.Burges@hbg- gera.de

160

Pflegeheim für körperlich und geistig

schwerstmehrfachb ehinderte

Menschen

Am Brieten-Bach

ASB

Behindertenhilfe- und Rehabilitations- GmbH

Franz-Stephan-Straße 40 07549 Gera

Telefon: 0365 5526413 Telefax: 0365 5526417 E-Mail: siegert@behinderten- reha.de

55

(17)

16 Arbeiterwohlfahrt

Psychosoziales Zentrum

Wohn- und

Pflegeheim

Arbeiterwohlfahrt

Alten-, Jugend- und Sozialhilfe gGmbH

Robert-Havemann-Straße 12 07552 Gera

Telefon: 0365 551260 Telefax: 0365 5512615 E-Mail:

pflegeheim.gera@awo- thueringen.de

36

Katholisches Seniorenheim

„Edith Stein“

Caritasverband für Ostthüringen e.V.

Auerbachstraße 3 07549 Gera Lusan

Telefon: 0365 73430 Telefax: 0365 7343666 E-Mail: i.kirchner@caritas- ostthueringen.de

132

vollstationäre Dauerpflege gesamt 1.280

Kurzzeitpflege gesamt 3

Quelle: Thüringer Landesamt für Statistik (2021), Ergänzungen durch das Sozialamt der Stadt Gera.

(18)

17 2.2.2. Teilstationäre Pflege

In der Stadt Gera gibt es neun Einrichtungen der teilstationären Pflege. Hiervon wird eine durch die kommunale Geraer Heimbetriebsgesellschaft mbH (HBG) betrieben, zwei durch Träger der freien Wohlfahrtspflege und sechs durch private Anbieter.

Zusammen haben die teilstationären Pflegeeinrichtungen einen Umfang von 234 Pflegeplätzen. Davon entfallen alle Plätze auf den Bereich der Tagespflege. Teilstationäre Nachtpflegeplätze werden nicht angeboten.

In der jüngsten Vergangenheit stieg die Zahl der Tagespflege in Gera. So wurde im Jahr 2018 die ASB Tagespflege „Grüner Weg“ mi 30 Plätzen eröffnet.

Tabelle 3 Teilstationäre Pflegeeinrichtungen in der Stadt Gera zum 15.12.2019

Name Träger Adresse Plätze

Tagespflege im Seniorenheim „Franz Lenzner“

Geraer

Heimbetriebsgesellschaft

Bruno-Brause-Straße 6 07549 Gera

Telefon: 0365/ 7358107 Telefax: 0365/ 7358125 E-Mail: pflegeheim-franz- lenzner@hbg-gera.de

26

Tagespflegeeinrichtung Gera GmbH

Tagespflegeeinrichtung Gera GmbH

Julius-Storm-Straße 1 07546 Gera

Telefon: 0365/ 552223000 Telefax: 0365/ 552221199 E-Mail: Pdl1630@mk- kliniken.de

60

Tagespflege „Die Brücke“

Caritasverband für Ostthüringen e.V.

Otto-Rothe-Straße 43 07549 Gera

Telefon: 0365/ 7343140 Telefax: 0635/ 7343666 E-Mail:

tagespflege@seniorenheim- edith-stein.de

15

Tagespflege „Zu den Wiesen“

Pflege mit Herz – Tagespflege UG

Zu den Wiesen 7

07552 Gera-Langenberg Telefon: 036605/ 9890 Telefax: 036605/ 98550 E-Mail: pflege-mit-herz- gera@web.de

12

(19)

18 Tagespflege „In der

Fürbringer Villa“

Pflege mit Herz – Tagespflege UG

Geschwister- Scholl-Str. 1 07545 Gera

Telefon: 0365/ 20111156 Telefax: 0365/ 20111195 E-Mail: pflege-mit-herz- gera@web.de

15

ASB Tagespflege

„Grüner Weg“

ASB Regionalverband Ostthüringen e.V.

Grüner Weg 4 07546 Gera

Telefon: 0365/ 5513122 Telefax: 0365/5513132 E-Mail: tagespflege@asb- gera.de

30

Tagespflege „Fullcare 24“

Fullcare 24 GbR Gewerbepark Keplerstraße 2/4

07549 Gera

Telefon: 0365/ 43190658 Telefax: 0635/ 43195357 E-Mail: info@fullcare24.de

16

Tagespflege

„Wohnpark Martins Höhe“

Hauskrankenpflege und Ergotherapie Julia Rzegotta

Am Stadtwald 1a 07548 Gera

Telefon: 0365/20582410 Telefax: 0365/ 2058241111 E-Mail: mh.krankenpflege- gera.de

30

Tagespflege

„Sonnenblume am Bieblacher Hang“

Hauskrankenpflege Annett Reichmann

Erich-Mühsam-Straße 15 07546 Gera

Telefon: 0365/ 4207191 Telefax: 0365/ 4209218 E-Mail: Hauskrankenpflege- a.reichmann@jetzweb.de

30

Pflegeplätze gesamt 234

Quelle: Thüringer Landesamt für Statistik (2021), Ergänzungen durch das Sozialamt der Stadt Gera.

(20)

19 2.2.3. Ambulante Pflegedienstleister

In der Stadt Gera sind 20 Träger im Bereich der ambulanten Pflege aktiv. Hierunter gibt es sechs Träger der freien Wohlfahrtspflege und 11 private Anbieter. Insgesamt werden 20 Pflegedienste betrieben.

Quelle: Geoinformationssystem der Stadt Gera.

Tabelle 4 Ambulante Pflegedienste in der Stadt Gera zum 15.12.2019

Name Träger Adresse

Arbeiterwohlfahrt Stadtverband Gera e.V.

Sozialstation

Arbeiterwohlfahrt Stadtverband Gera e.V.

Schmelzhüttenstraße 6 07545 Gera

Telefon: 0365 437670 Telefax: 0365 4376723

E-Mail: sozialstation@awo- gera.de

Volkssolidarität Kreisverband Gera e.V.

Sozialstation

Volkssolidarität

Kreisverband Gera e.V.

De-Smit-Straße 32 07545 Gera

Telefon: 0365 8558515 Telefax: 0365 8558535 E-Mail:

sst-gera@volkssolidaritaet.de

Abbildung 13 Standorte der ambulante Pflegedienste in der Stadt Gera

(21)

20 Deutsches Rotes Kreuz

Kreisverband Gera-Stadt e.V. Pflegedienst

Deutsches Rotes Kreuz Kreisverband Gera-Stadt e.V.

Ebelingstraße 15 07545 Gera

Telefon: 0365 8397420 Telefax: 0365 8397429

E-Mail: sozialstation@drk-gera.de Pflege mit Herz

Häusliche Krankenpflege GmbH

Pflege mit Herz

Häusliche Krankenpflege GmbH

Geschwister-Scholl-Straße 1 07545 Gera

Telefon: 0365 7114488 Telefax: 0365 7313402

E-Mail: pflege-mit-herz- gera@web.de

Hauskrankenpflege und Ergotherapie Julia Rzegotta GmbH

Hauskrankenpflege und Ergotherapie

Julia Rzegotta GmbH

Schmelzhüttenstraße 31 07545 Gera

Telefon: 0365 7110921 Telefax: 0365 7315023

E-Mail: info@krankenpflege- gera.de

Glück Auf Pflegeservice GmbH

Glück Auf Pflegeservice GmbH

Berliner Straße 207 07546 Gera

Telefon: 0365 7737570 Telefax: 0365 77375717

E-Mail: info@glueckauf- pflegeservice.de

Ambulanter Pflegedienst Am Wintergarten" GmbH

Ambulanter PD

Am Wintergarten GmbH

Meuselwitzer Str. 21 07546 Gera

Telefon: 0365 20573867 Telefax: 0365 20583769

E-Mail: info@amwintergarten.de Schmidt GmbH

Pflege mit Niveau

Schmidt GmbH Pflege mit Niveau

Dr.-Virchow-Straße 19 07548 Gera

Telefon: 0365 813844 Telefax: 0365 7735857

E-Mail: gera@schmidt-pflege.de Diakonie Sozialstation

Gera

Diako gem. Gesellschaft für soziale Dienste mbH

Heinrich-Laber-Straße 4 07548 Gera

(22)

21 Telefon: 0365 2900360

Telefax: 0365 2900362

E-Mail: sozialstation@do- diakonie.de

Caritas Sozialstation Gera

Caritasverband für Ostthüringen e.V.

Wiesestraße 107b 07548 Gera

Telefon: 0365 28069 Telefax: 0365 8322146

E-Mail: d.rentsch@caritas- ostthueringen.de

Hauskrankenpflege Schwester Monika GbR

Hauskrankenpflege Schwester Monika GbR

Uhlstr. 6 07549 Gera

Telefon: 0365 7106261 Telefax: 0365 2059873

E-Mail: schwester.monika@t- online.de

Pflegedienst

F.-M.Schneider (gehört jetzt zum SRH)

Pflegedienst Schneider Schleizer Straße 8 07549 Gera

Telefon: 0365 33912 Telefax: 0365 33912 E-Mail:

pdfrankschneider@gmx.de

KAI VIEREGGE

Ambulanter Pflegedienst und Betreutes Wohnen

KAI VIEREGGE

Ambulanter Pflegedienst

Lärchenstraße 11 07549 Gera

Telefon: 0365 773420 Telefax: 0365 77342466 E-Mail: kai.vieregge@gmx.net Ambulanter Pflegedienst

HEISE

Erdmuthe Heise Saalfelder Straße 16 07549 Gera

Telefon: 0365 22625016 Telefax: 0365 22645261

E-Mail: info@pflegedienst- heise.de

Fullcare 24 GbR Ambulanter

Intensivpflegedienst Gewerbepark

Fullcare 24 GbR Keplerstaße 2/4 07549 Gera

Telefon: 0365 43190660 Telefax: 0365 43195357

(23)

22 E-Mail: info@fullcare24.de

Dignicare Pflege GmbH Pflegedienst Gera

Dignicare Pflege GmbH Schleizer Straße 2 07549 Gera

Telefon: 0365 20428773 Telefax: 0365 55137800 E-Mail:

kontakt.gera@dignicare.de

ASB Regionalverband Ostthüringen e.V.

ASB Regionalverband Ostthüringen e.V.

Wiesestraße 189A 07551 Gera

Telefon: 0365 4304781 Telefax: 0365 4304758

E-Mail: sozialstation@asb- gera.de

Private

Hauskrankenpflege Annett Reichmann GmbH

Private

Hauskrankenpflege Annett Reichmann GmbH

Erich-Mühsam-Str. 15 07546 Gera

Telefon: 0365/ 4207191 Telefax: 0365/ 4209218

E-Mail: hauskrankenpflege- a.reichmann@jetzweb.de

pro balance GbR pro balance GbR Herderstraße 36 07545 Gera

Telefon: 0365/ 7127919 Telefax: 0365/ 5520363 E-Mail: info@probalance.de Allgemeine Ansgar

Pflegedienste GmbH

AAP Allgemeine Ansgar Pflegedienste

Kurt-Keicher-Straße 142 07546 Gera

Telefon: 0365/ 522222072 Telefax: 0365/ 522222079 E-Mail:info@aap-gera.de

Quelle: Thüringer Landesamt für Statistik (2021), Ergänzungen durch das Sozialamt der Stadt Gera.

(24)

23 2.2.4. Pflegepersonal

Pflegepersonal in Gera

Im Jahr 2017 waren 1.819 Personen in der Stadt Gera in der Pflege beschäftigt. Davon waren 888 Personen in ambulanten Pflegeeinrichtungen (davon 132 Vollzeitkräfte) und 931 in stationären Pflegeeinrichtungen (davon 557 Vollzeitkräfte) tätig (Vgl. TLS 2017). Im Jahr 2019 waren 1.875 Personen in der Stadt Gera in der Pflege beschäftigt. Davon waren 885 Personen in ambulanten Pflegeeinrichtungen (davon 175 Vollzeitkräfte) und 990 in stationären Pflegeeinrichtungen (davon 489 Vollzeitkräfte) tätig (Vgl. TLS 2019).

Abbildung 14 Pflegepersonal in der Stadt Gera zum 15.12, 2017 und 2019 im Vergleich

Quelle: Thüringer Landesamt für Statistik, eigene Darstellung.

Pflegepersonal in Thüringen

Die Zahl der Personen, welche in der Pflege im Freistaat Thüringen tätig sind, stieg in den vergangenen Jahren. Die Zahl des Pflegepersonals im ambulanten Bereich steigt von 9.315 Personen im Jahr 2013 auf 12.804 im Jahr 2019. Im stationären Bereich stieg die Zahl des Pflegepersonals von 17.794 Personen im Jahr 2013 auf 21.266 Personen im Jahr 2019. (Vgl.

Abb. 15)

Abbildung 15 Pflegepersonal in Thüringen zum 15.09, 2013-2019

Quelle: Thüringer Landesamt für Statistik, eigene Darstellung.

2017 2019

ambulant 888 885

stationär 931 990

0 300 600 900

2013 2015 2017 2019

ambulant 9.315 10.805 11.942 12.804

stationär 17.794 19.303 20.520 21.266

0 10.000 20.000 30.000

(25)

24

3. Beratungs- und Hilfsangebote

Wie bereits unter Punkt 2.1. dargestellt, nimmt die nicht-stationäre Versorgung von Pflegebedürftigen eine immer größere Bedeutung ein.

Ziel einer demografiefesten Pflegebedarfsplanung sollte es demnach sein, ältere Menschen solange wie möglich in ihrem gewohnten Lebensumfeld zu halten. Um ältere Menschen bei ihrer Alltagsbewältigung im eignen Umfeld zu unterstützen, werden in der Stadt Gera unterschiedliche Beratungs- und Hilfsangebote offeriert, welche sich entweder direkt auf Pflege beziehen oder pflegebegleitend bzw. vorbeugend wirken.

3.1 Pflegelotsenstelle der Stadt Gera

Die Pflegelotsenstelle der Stadt Gera berät pflegebedürftige Personen sowie deren Angehörige in den Bereichen der Pflege und der Altenhilfe. Im Beratungsgespräch werden Fragen beantwortet, Hinweise zu den ersten Erledigungen gegeben und Kontakte vermittelt, um somit die Bürgerinnen und Bürger der Stadt Gera in dieser speziellen Lebenslage zu unterstützen. Die Pflegelotsenstelle ist organisatorisch im Sozialamt der Stadt Gera angesiedelt.

Die Ausgestaltung der Pflegelotsenstelle befindet sich derzeit in einer Umbruchsphase, für die Zukunft wird angestrebt, die Leistungen der Pflegelotsenstelle im Service.Generationen anzusiedeln. (Vgl. Kap. 3.2)

3.2 Service.Generationen

„Mit der Eröffnung des Service.GEneRAtionen in der Heinrichstraße 43 wurde im September 2020 ein weiterer Meilenstein in der Geraer Innenstadt umgesetzt. In dieser städtischen Einrichtung wird seitdem beraten, unterstützt und jede Art von Information an den Bürger weitergegeben.

Für die Menschen unserer Stadt ist es enorm wichtig, eine Anlaufstelle zu haben, in der schnell und unkompliziert weitergeholfen wird, egal in welchem Alter oder mit welchem Anliegen jemand kommt.

Zentral und für jeden gut erreichbar ist der Service.GEneRAtionen ein Ort, an dem die Mitarbeiterinnen ihr Bestes geben, die Fragen der Bürger zu beantworten und sie bei dem, was sie auf dem Herzen haben, zu unterstützen.

Sie suchen den richtigen Ansprechpartner in der Verwaltung oder bei einem speziellen Thema.

Sie helfen beim Ausfüllen von Anträgen. Sie beraten in Sachen Pflege, auch für Angehörige.

Und für diejenigen, die kein konkretes Problem haben, aber vielleicht eine neue Gemeinschaft oder ein Betätigungsfeld suchen, finden die Mitarbeiterinnen den richtigen Ort dafür. Nicht zuletzt sind sie auch Ansprechpartner für alle Ratsuchenden in unserer Stadt [und nehmen dabei eine wichtige Lotsenfunktion ein].

So versteht sich die neue Anlaufstelle als ein offenes Haus, in das jede Bürgerin und jeder Bürger Geras mit seinen Fragen und Anliegen kommen kann.

Die Anlaufstelle wird aus Mitteln des „Landesprogramms Solidarisches Zusammenleben der Generationen“ finanziert. Direkt am Dezernat Jugend und Soziales angebunden, ist sie an drei Tagen in der Woche – Montag, Dienstag und Donnerstag – geöffnet.

(26)

25 Bereits mit dem 2014 vom Geraer Stadtrat beschlossenen Integrierten Stadtentwicklungskonzept zeigte sich der Bedarf vertiefender Unterstützungs- und Informationsangebote im innerstädtischen Bereich. Gera bietet Familien bereits eine gut entwickelte Infrastruktur und die Stadt wird durch verschiedene Maßnahmen – wie Audit familiengerechte Kommune – familienfreundlich gestaltet. Für Familien mit Kindern oder auch für werdende Eltern stehen in Gera umfangreiche Beratungs-, Unterstützungs- und Informationsangebote zur Verfügung. Dies gilt bisher noch nicht im gleichen Maße für Ältere und Menschen, die sozial benachteiligt sind. Dem soll mit dem neuen Service-Punkt aktiv entgegengewirkt werden.“3

In der bisherigen einjährigen Praxis des Service.Generationen stellte sich heraus, dass eine Hauptzielgruppe aus pflegebedürftigen Personen sowie deren Angehörigen besteht. Eine sinnvolle Weiterentwicklung ist daher die Ansiedlung der städtischen Pflegelotsenstelle in den Service.Generationen, um somit ein bedarfsgerechtes Angebot für die Zielgruppen vor Ort zu schaffen (Vgl. Kap. 3.1).

3.3 Kommunales Förderprogramm des GKV-Bündnisses für Gesundheit - Projektförderung „Kommunaler Strukturaufbau“

Gesundheitsförderung und Prävention „Gesund alt werden“ in der Stadt Gera Ziel:

Stärkung der Koordination und Steuerung der Netzwerkarbeit mit dem Fokus auf die Älteren im Zielbereich „Gesund im Alter“

Zeitraum:

10.2020 – 09.2024  eine nachhaltige Struktur in der Stadt Gera ist vorgesehen

Die gesetzlichen Krankenkassen ergänzen hier ihr kassenartenübergreifendes Unterstützungsangebot, um einen wesentlichen Beitrag zur systematischen Weiterentwicklung und Stärkung der kommunalen Prävention und Gesundheitsförderung sowie zur Förderung gesundheitlicher Chancengleichheit zu leisten.

Die Maßnahmen der Gesundheitsförderung und Prävention zur Stärkung gesundheitsfördernder Lebensverhältnisse und gesunder Lebensstile in der Stadt Gera sollen allen Menschen in der Lebensphase zugänglich gemacht werden. So soll auch die gesellschaftliche Teilhabe gewährleistet sein. Um einen eigenverantwortlichen Umgang mit der körperlichen und seelischen Gesundheit zu fördern, werden die individuellen Ressourcen der älter werdenden Einwohner gestärkt.

Ein zentrales Ziel ist die nachhaltige Verankerung des Vorhabens in den kommunalen Lebenswelten. Das heißt vorhandene und für das Vorhaben relevante Strukturen, Einrichtungen, Netzwerke sowie Akteurinnen und Akteure sollen eingebunden sein und die Koordination der Arbeit in einem Vernetzungsgremium erfolgen.

Weitere Maßnahmen im Projekt sind u.a. eine quartiersbezogene Analyse der gesundheitsfördernden Angebote und Bedarfe (Quantität und Qualität),

3Service.GEneRAtionen (gera.de), abgerufen am 24.09.2021.

(27)

26 Qualifikationsangebote für Fachkräfte und Multiplikatoren zur Verbesserung der Bewusstseinsbildung bei Akteuren im Quartier in Bezug auf Bedeutung einer ausgewogenen Ernährung, Mundgesundheit, mehr Bewegung und soziale Teilhabe älterer Menschen, das Initiieren von Projekten zur Zusammenarbeit in und zwischen den Stadtteilen für die Zielgruppe, Transparenz und Zugang zu den Angeboten (z.B. Familienkompass, Broschüren) für die Zielgruppe schaffen sowie Beförderung der Partizipation (Senioren) im Gesamtplanungsprozess. Die Maßnahmen sind darauf ausgerichtet, gesunde Lebenswelten zu entwickeln und die Lebensbedingungen gesundheitsgerecht zu gestalten.

Zielgruppe sind die Personen nach der Erwerbsphase, insbesondere Personen bei denen die Pflegebedürftigkeit noch vermieden bzw. verzögert werden kann, allein lebende ältere Personen, Menschen mit altersgenerativen Erkrankungen (z.B. Demenz) und Pflegende Angehörige u.a..

Ansprechpartner:

Koordination Gesundheitsförderung „Gesund alt werden“

Telefon: 0365 8383504

E-Mail: gesundheitsförderung@gera.de

Interne Links: 3500 Amt für Gesundheit und Versorgung (gera.de)

(28)

27

4. Pflegevorausberechnung

4.1 Prognose der Pflegebedürftigen

Als Grundlage für die Berechnung des zukünftigen Pflegebedarfes in der Stadt Gera, wurden die Zahlen zu den Pflegebedürftigen des Thüringer Landesamtes für Statistik mit dem momentan aktuellsten Stand zum 15.12.2019 genutzt. Diese bildeten die Grundlage für die Berechnung der Pflegequoten, welche nach den Kategorien Geschlecht und Altersgruppen unterteilt wurden (Vgl. Tabelle 4).

Um die zukünftige Anzahl der Pflegebedürftigen im Jahr 2030 zu berechnen, wurde der Ansatz einer konstanten Entwicklung, in Form einer Extrapolation anhand der Bevölkerungsentwicklung, gewählt (Status-Quo-Berechnung). Das heißt, dass von gleichbleibenden Bedingungen ausgegangen wurde und nur schwer bzw. nicht darstellbare dynamische Entwicklungen, wie etwaige Gesetzesänderungen oder technisch/medizinische Innovationen nicht berücksichtigt oder angenommen wurden. Allein die Bevölkerungsentwicklung bildet den einzigen dynamischen Faktor dieser Pflegevorausberechnung. Die mit dem Datenstand 2019 berechneten Pflegequoten wurden, angepasst an die Faktoren Alter und Geschlecht, auf die Bevölkerungsprognose für das Jahr 2030 übertragen. Hierfür wurde die untere Variante der Haushalts- und Bevölkerungsprognose der Stadt Gera aus dem Jahr 2018 genutzt.

Eine weitere gängige Methode zu Ermittlung einer zukünftigen Entwicklung der Anzahl der Pflegebedürftigen wäre auch die Berechnung eines Mittelwertes der letzten drei verfügbaren Datenstände, um somit etwaige Schwankungen auszugleichen. Dieser Ansatz wurde jedoch bewusst nicht gewählt, da durch die Veränderung der Pflegegesetzgebung eine überproportionale Erhöhung der Pflegebedürftigen und eine Verschiebung innerhalb der Pflegearten zustande gekommen wäre, welche eine zukünftige Bedarfsberechnung verfälschen würde.

Im Basisjahr hatte die Stadt Gera eine Hauptwohnsitzbevölkerung von 94.564 Personen, darunter waren 6.413 Personen pflegbedürftig, was einer Pflegequote von 6,78 Prozent entspricht. Die Pflegequote unter der weiblichen Bevölkerung war dabei mit 8,19 Prozent deutlich höher, als die der männlichen Bevölkerung von 5,29 Prozent. Im Prognosejahr 2030 wird die Zahl der Geraer Hauptwohnsitzbevölkerung voraussichtlich 92.784 Personen betragen und dadurch gegenüber dem Basisjahr um 1.780 Personen gesunken sein. Durch die Alterung der Bevölkerung steigt jedoch die Anzahl der pflegebedürftigen Personen um ca.

400 Personen und wird voraussichtlich 6.830 Personen umfassen. Hiervon werden 2.590 Personen männlich und 4.240 Personen weiblich sein.

Die Erhöhung der Zahl der Pflegebedürftigen muss jedoch mit Vorbehalt betrachtet werden, so sei gesagt, dass es sich hierbei um einen Trend handelt, welcher sich, nach den Einschätzungen zur Bevölkerungsvorausrechnung der Stadt Gera, auch wieder umkehren wird. (Vgl. Stadt Gera 2017)

So ist davon auszugehen, dass die wachsende Zahl von pflegebedürftigen Personen, nach einem vorläufigen Höhepunkt um das Jahr 2030, tendenziell wieder sinkt und um das Jahr 2040 wieder auf dem Niveau von 2020 sein wird (Vgl. Abb. 9). Hierbei gilt es bedarfsgerechte Pflegestrukturen zu schaffen, welche diesem Trend gerecht werden und nicht zur Folge haben, dass eine Überkapazität an Pflegeeinrichtungen vorhanden ist.

(29)

28

Tabelle 5 Prognose der Pflegebedürftigen in der Stadt Gera zum Jahr 2030

Alter

Geschlecht

2019 Prognose 2030

Einwohner Pflegebedü

rftige Pflegequote Einwohner Pflegebedür ftige

Pflegequot e

unter 60

i 59074 981 1,66 56217 933 1,66

m 30647 539 1,76 28743 506 1,76

w 28427 442 1,55 27474 427 1,55

60 - 65

i 7804 277 3,55 7545 268 3,55

m 3736 150 4,01 3641 146 4,01

w 4068 127 3,12 3904 122 3,12

65 - 70

i 7630 403 5,28 7401 391 5,29

m 3565 221 6,20 3489 216 6,20

w 4065 182 4,48 3912 175 4,48

70 - 75

i 5008 380 7,59 7137 542 7,59

m 2259 181 8,01 3277 263 8,01

w 2749 199 7,24 3860 279 7,24

75 - 80

i 6211 875 14,09 5151 726 14,09

m 2638 364 13,80 2161 298 13,80

w 3573 511 14,30 2990 428 14,30

80 - 85

i 5016 1.189 23,70 4346 1032 23,74

m 1988 422 21,23 1682 357 21,23

w 3028 767 25,33 2664 675 25,33

85 - 90

i 2540 1.258 49,53 3467 1707 49,24

m 881 356 40,41 1275 515 40,41

w 1659 902 54,37 2192 1192 54,37

90 und mehr

i 1281 1050 81,97 1520 1232 81,02

m 301 202 67,11 431 289 67,11

w 980 848 86,53 1089 942 86,53

Insgesamt

i 94564 6.413 6,78 92784 6830 7,36

m 46015 2.435 5,29 44699 2590 5,79

w 48549 3.978 8,19 48085 4240 8,82

Quelle: Thüringer Landesamt für Statistik, Bevölkerungs- und Haushaltprognose Stadt Gera 2018, eigene Darstellung und Berechnung.

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