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5.3 Erhaltungs- und Entwicklungsziele für die Lebensstätten von Arten der

5.3.10 Bekassine (Gallinago gallinago) [A156]

Erhaltungsziele:

Für die beiden Vogelschutzgebiete Rench- und Kammbach-Niederung lassen sich folgen-de Erhaltungsziele ableiten:

x Erhaltung und bereichsweise Wiederherstellung des landschafts- bzw. natur-raumtypischen Wasserhaushaltes einschließlich der Erhaltung von hohen Grundwasserständen einschließlich Erhaltung von Flutmulden, zeitweise überschwemmten Senken, nassen Ackerbereichen und ständig Wasser füh-renden Gräben, aber auch der Flachwasserzonen an stehenden und schwach fließenden Gewässern sowie der Überschwemmungsflächen.

x Wiederherstellung eines Netzes von Vernässungsflächen von der Kammbach-Niederung bis zum Schiftunger Bruch und Bruchgraben.

x Erhaltung der Verlandungszonen stehender Gewässer mit lichtem Schilfröh-richt oder Seggenrieden.

x Erhaltung der naturnahen Flussniederungen mit geeigneten Habitateigen-schaften und ±strukturen in ausreichender Qualität, Größe und funktionalem Zusammenhang zwischen den Lebensstätten in der Rench- und in der Kammbach-Niederung.

x Erhaltung der und Wiederherstellung von mageren, lückigen und/oder feuch-ten bis nassen Wiesen, Seggenrieden, Streuwiesen und Feuchtgrünland mit ausgeprägtem Mikrorelief sowie Erhöhung des Grünlandanteils.

x Erhaltung und Wiederherstellung eines ausgeprägten Mikroreliefs im Grünland sowie Erhaltung und Wiederherstellung flacher Ufer an Wiesengräben, feuch-ter Senken (zeitweise überschwemmt) und nasser Ackerbereiche.

x Erhaltung der Riedbereiche, Streuwiesen und des Feuchtgrünlands mit Spät-mahd (ab 15. August) §.

x Erhaltung und Wiederherstellung der Nahrungsressourcen in ausreichender Menge und Qualität, d.h. Erhaltung und Förderung einer hohen Dichte an bo-denlebenden Insekten, weiteren Gliederfüßern und Regenwürmern in der obe-ren Bodenschicht sowie oberflächenaktiver Insekten, besonders Heuschre-cken, sowie eines stocherfähigen nassen und weichen, nicht verdichteten Bo-dens (entsprechend § 11 BodSchG).

x Erhaltung und Wiederherstellung der Lebensräume ohne Gefahrenquellen wie Freileitungen und Windkraftanlagen.

x Erhaltung störungsfreier oder zumindest störungsarmer Fortpflanzungsstätten während der Fortpflanzungszeit (1.2. - 15.8.), insbesondere Fernhalten von Störreizen durch Freizeitaktivitäten wie das Laufen abseits von Wegen, frei-laufende Hunde oder Modellflugbetrieb §.

x Erhaltung störungsfreier oder zumindest störungsarmer Rast-, Mauser-, Überwinterungs- und Nahrungsgebiete §.

Entwicklungsziele:

Entwicklung von Bruthabitaten in den übrigen Flächen der beiden Vogelschutzgebiete.

Grundlage sind die in den 1970er und 1980er Jahren noch besetzten Brutplätze.

Hinweise zur Erhaltung und Entwicklung der Population über die bearbeiteten Vogelschutz-gebiete hinaus

Zur Erhaltung und Entwicklung der Vorkommen der Bekassine in den Vogelschutzgebieten Rench- und Kammbach-Niederung ist über die Gebietsebene hinaus für den badischen Oberrhein (insbesondere Acher-Niederung sowie Riedmatten und Schiftunger Bruch) erfor-derlich:

x Im ersten Schritt Stabilisierung des Bestands auf dem gemeldeten Niveau (Standarddatenbogen).

x Erreichen einer Populationsgröße von mindestens 20 Paaren (bezogen auf den Oberrhein), die als untere Grenze für ein dauerhaftes Überleben dieser Art am Oberrhein angesehen werden kann.

x Erhaltung und Entwicklung von Bereichen geeigneter Habitateigenschaften und -strukturen in ausreichender Qualität, Größe und funktionalem Zusam-menhang zwischen den Lebensstätten in der Rench- und Kammbach-Niederung und den nördlich anschließenden Vogelschutzgebieten Acher-Niederung sowie Riedmatten und Schiftunger Bruch. Erste Priorität besitzen dabei die in den 2000er Jahren noch besetzten bzw. noch geeigneten Brut-plätze. In zweiter Priorität gilt dies auch für die in den 1990er Jahren noch be-setzten Flächen.

5.3.11 Großer Brachvogel (Numenius arquata) [A160]

Erhaltungsziele:

Für die beiden Vogelschutzgebiete Rench- und Kammbach-Niederung lassen sich folgen-de Erhaltungsziele ableiten:

x Stabilisierung des aktuellen Bestandes auf dem gemeldeten Niveau (Stan-darddatenbogen: 12 bzw. 11 Paare in Rench- und Kammbachniederung) x Schnellstmögliche Erhöhung des Bruterfolgs je Paar

x Wiederherstellung der Bestandsgröße von Anfang der 1990er-Jahre mit 25-30 Brutpaaren in zehn Jahren.

x Erhaltung und Wiederherstellung weiträumiger, offener, übersichtlicher und unzerschnittener Landschaften ohne Sichtbarrieren einschließlich Erhaltung der naturnahen Flussniederungen mit geeigneten Habitateigenschaften und -strukturen in ausreichender Qualität, Größe und funktionalem Zusammen-hang zwischen den Lebensstätten in der Rench- und in der Kammbach-Niederung.

x Erhaltung und bereichsweise Wiederherstellung des landschafts- bzw. natur-raumtypischen Wasserhaushaltes einschließlich der Erhaltung von hohen Grundwasserständen, einschließlich Erhaltung von Flutmulden, zeitweise überschwemmten Senken, nassen Ackerbereichen und ständig Wasser füh-renden Gräben, aber auch der Flachwasserzonen an stehenden und schwach fließenden Gewässern sowie der Überschwemmungsflächen.

x Erhaltung und Wiederherstellung von mageren, lückigen, feuchten bis nassen Wiesen sowie extensiv genutztem Grünland mit ausgeprägtem Mikrorelief und zeitlich differenzierten Nutzungen sowie Erhöhung des Grünlandanteils.

x Erhaltung und Wiederherstellung eines die Population erhaltenden Fortpflan-zungserfolges durch Sicherung und Verbesserung des Lebensraumes inklusi-ve des Nahrungsangebotes sowie Minderung des Prädationsrisikos durch Neuschaffung eines an die jeweiligen Verhältnisse ausgerichteten Mosaiks unterschiedlich bewirtschafteter Grünlandflächen, Erhaltung sowie Wiederher-stellung ausreichender Deckungsmöglichkeiten u.a. durch Belassen von Grün-landbrachen.

x Erhaltung der Riedbereiche (der Seggenriede), Streuwiesen und des Feucht-grünlands mit Spätmahd (ab 15. August) §.

x Erhaltung und Wiederherstellung der Nahrungsressourcen in ausreichender Menge und Qualität, d.h. Erhaltung und Förderung einer hohen Dichte an bo-denlebenden Insekten, weiteren Gliederfüßern und Regenwürmern in der obe-ren Bodenschicht sowie oberflächenaktiver Insekten, besonders Heuschre-cken, sowie eines stocherfähigen nassen und weichen, nicht verdichteten

Bo-x Erhaltung und Wiederherstellung der Lebensräume ohne Gefahrenquellen wie Drahtzäune, Freileitungen und Windkraftanlagen

x Erhaltung störungsfreier oder zumindest störungsarmer Fortpflanzungsstätten während der Fortpflanzungszeit (1.2. - 15.8.), insbesondere Fernhalten von Störreizen durch Freizeitaktivitäten wie das Laufen abseits von Wegen, frei-laufende Hunde oder Modellflugbetrieb §.

x Erhaltung störungsfreier oder zumindest störungsarmer Rast-, Mauser-, Überwinterungs- und Nahrungsgebiete §.

Hinweise zur Erhaltung und Entwicklung der Population über die bearbeiteten Vogelschutz-gebiete hinaus

Als Nahziel muss der Gesamtbestand am badischen Oberrhein innerhalb der nächsten fünf Jahre auf dem derzeitigen Niveau stabilisiert werden.

x Schnellstmögliche Erhöhung des Bruterfolgs je Paar (Richtwert: > 0,4 flügge Jungvögel pro Paar und Jahr).

x Erreichen einer Populationsgröße von mindestens 60 Paaren (bezogen auf den Oberrhein), die als untere Grenze für ein dauerhaftes Überleben dieser Art am Oberrhein angesehen werden kann.

x Erhaltung weiträumiger, offener, übersichtlicher und unzerschnittener Land-schaften mit geeigneten HabitateigenLand-schaften und -strukturen in ausreichen-der Qualität, Größe und funktionalem Zusammenhang zwischen den Lebens-stätten in den südlich und nördlich anschließenden Vogelschutzgebieten.

Fernziel: Zur Erreichung der Bestandsgröße von ungefähr 50 Paaren in den Vogel-schutzgebieten Rench- und Kammbach-Niederung ist über die Gebietsebene hinaus für den badischen Oberrhein erforderlich:

x Entwicklung der Bestandsgröße von Anfang der 1990er-Jahre von ungefähr 80 bis 100 Paaren am badischen Oberrhein, damit in 25 bis 30 Jahren etwa der Bestand von Anfang der 1980er Jahre - ungefähr 130 Paare - erreicht werden kann.

5.3.12 Schwarzkopfmöwe (Larus melanocephalus) [A176]

Ziele für die Vogelschutzgebiete Rench- und Kammbach-Niederung Erhaltungsziele:

x Erhaltung der Nahrungsressourcen in ausreichender Menge und Qualität, d.h.

Schaffung eines guten Nahrungsangebotes vor allem an Insekten und ande-ren Gliedertieande-ren, besonders Regenwürmern.

x Erhaltung von kleinparzellierter Ackernutzung mit hohem Nahrungsangebot.

x Erhaltung einer Offenlandschaft mit hohem Grünlandanteil, der unterschiedlich bewirtschaftet wird.

x Erhaltung von mageren, lückigen Wiesen.

x Erhaltung und Schaffung störungsfreier oder zumindest störungsarmer Nah-rungsgebiete, insbesondere durch Freihalten von Störreizen durch Freizeitak-tivitäten wie das Laufen abseits von Wegen, freilaufende Hunde oder Modell-flugbetrieb §.

Entwicklungsziel:

x Entwicklung eines an den jeweiligen Verhältnissen ausgerichteten Mosaiks unterschiedlich bewirtschafteter Grünlandflächen.

5.3.13 Hohltaube (Columba oenas) [A207]

Ziele für die Vogelschutzgebiete Rench- und Kammbach-Niederung Erhaltungsziele im Offenland:

x Erhaltung einer Offenlandschaft mit vielfältigem und ganzjährigem Nahrungs-angebot.

x Erhaltung und Wiederherstellung von mageren, lückigen Wiesen.

x Erhaltung breiter Rand- und Altgrasstreifen, nicht nur entlang von Feldwegen oder Uferbereichen.

x Erhaltung eines an die jeweiligen Verhältnisse ausgerichteten Mosaiks unter-schiedlich bewirtschafteter Grünlandflächen.

x Erhaltung von kleinparzellierter Ackernutzung mit Randstreifen und wildkraut-reichen Randsäumen.

Entwicklungsziel im Offenland:

x Quantitative Erhöhung und qualitative Verbesserung des Grünlandanteils

Ziele für das Vogelschutzgebiet Korker Wald Erhaltungsziele im Wald:

x Erhaltung von Laub- und Laubmischwäldern.

x Erhaltung von Altbäumen und Altholzinseln.

x Erhaltung der Bäume mit Großhöhlen.

Entwicklungsziel im Wald:

x Erhöhung des Alt- und Totholzvorrats.

5.3.14 Eisvogel (Alcedo atthis) [A229]

Ziele für die Vogelschutzgebiete Rench- und Kammbach-Niederung Erhaltungsziele:

Zusätzlich zu den beim LRT 3260 genannten allgemeinen Zielen für die Fließgewässer ist der derzeitige Erhaltungszustand der Lebensstätten des Eisvogels zu erhalten durch:

x Erhaltung der naturnahen Gewässer mit Brutmöglichkeiten (Steilwände, Ab-bruchkanten, Wurzelteller).

x Erhaltung von für die Brutröhrenanlage geeigneten Wurzeltellern umgestürzter Bäume.

x Erhaltung und Zulassen einer Gewässerdynamik, die die Neubildung von zur Nestanlage geeigneten Uferabbrüchen ermöglicht.

x Erhaltung von günstigen Jagdmöglichkeiten, u.a. Ufergehölze, aber auch Strukturen im Gewässer.

x Erhaltung einer guten Wasserqualität (von Nährstoff-, Schadstoff- und Pflan-zenschutzmitteleinträgen unbeeinträchtigt), die gute Sichtbedingungen für den Beutefang gewährleistet.

x Erhaltung der Nahrungsressourcen (Kleinfischarten und Jungfischaufkommen) in ausreichender Menge und Qualität.

x Erhaltung störungsfreier oder zumindest störungsarmer Fortpflanzungsstätten während der Fortpflanzungszeit (15.2. - 15.9.), insbesondere was Störreize an Gewässern durch Wasser- und Angelsport, aber auch durch Spaziergänger betrifft. §

Zusätzliches Erhaltungsziel im Vogelschutzgebiet Korker Wald

x Erhaltung von Sekundärlebensräumen wie aufgelassenen Abbaustätten mit Gewässern und Steilufern.

Entwicklungsziel:

x Entwicklung eines naturnahen und strukturreichen Gewässersystems ein-schließlich eines hinreichend großen, gewässertypischen Fischbestandes als Nahrungsgrundlage.

5.3.15 Grauspecht (Picus canus) [A234]

Ziele für das Vogelschutzgebiet Korker Wald Erhaltungsziele:

x Erhaltung von reich strukturierten lichten Laub- und Laubmischwäldern mit Of-fenflächen zur Nahrungsaufnahme.

x Erhaltung von Auenwäldern.

x Erhaltung von Randstreifen, Rainen, Böschungen und gesäumten gestuften Waldrändern.

x Erhaltung von Altbäumen und Altholzinseln.

x Erhaltung von Totholz, insbesondere von stehendem Totholz.

x Erhaltung der Bäume mit Großhöhlen.

x Erhaltung des Nahrungsangebots, insbesondere mit Ameisen.

Entwicklungsziel:

x Entwicklung stufig aufgebauter Waldränder.

5.3.16 Schwarzspecht (Dryocopus martius) [A236]

Ziele für das Vogelschutzgebiet Korker Wald Erhaltungsziele:

x Erhaltung von ausgedehnten Wäldern.

x Erhaltung von Altbäumen und Altholzinseln.

x Erhaltung der Bäume mit Großhöhlen.

x Erhaltung von Totholz.

x Erhaltung des Nahrungsangebots, insbesondere mit Ameisen.

Entwicklungsziel:

x Erhöhung des Alt- und Totholzvorrats.