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Auswertung der Versandbefragung

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4.1 Medien zur Datenerhebung

4.1.2 Auswertung der Versandbefragung

4.1.2.1 Befragung der Patientenbesitzer

Die telefonische Kontaktaufnahme gelang im retrospektiven Teil der Studie zu insgesamt 62 der 67 Halter (92,5%), deren Hunde an einer idiopathischen primären Nebennierenrindenunterfunktion erkrankt waren. Insgesamt konnten fünf Besitzer (7,5%) nicht erreicht werden, da die in der Kundenkartei aufgeführte Telefonnummer und/ oder Adresse nicht korrekt waren und sich diese auch im Zuge einer Recherche über den Haustierarzt sowie Internet nicht ermitteln ließen. Im Anschluss an das Telefonat stimmten 57 Besitzer (91,9%) der Versendung des Fragebogens zu, fünf (8,1%) entschieden sich aus persönlichen Gründen gegen eine Teilnahme an der Befragung. Von den verschickten Fragebögen sind 44 (77,2%) vor Ablauf von vier Wochen beantwortet worden, nach der sich anschließenden schriftlichen Erinnerung (s. Anhang A, A 4) trafen sechs weitere Fragebögen (10,5%) ein. Der telefonischen Bitte um Beantwortung sind wiederum drei Patientenbesitzer (5,3%) gefolgt. Vier Versandfragebögen (7,1%) blieben auch im Folgenden unbeantwortet.

Im Anschluss an die Entlassung der Patienten des prospektiven Studienteils aus der o.g.

Klinik sind nach persönlicher Rücksprache allen Hundebesitzern (n=12) Fragebögen zugesandt worden. Die Beantwortung und Rücksendung seitens der Tierhalter erfolgte vor Ablauf des ersten Erinnerungstermins.

Das Antwortverhalten der Besitzer der Hunde des prospektiven und retrospektiven Abschnitts ist in Tabelle 21 dargestellt.

Tabelle 21: Antwortverhalten der Patientenbesitzer des retrospektiven und prospektiven Teils der Studie in der Versandbefragung

retrospektiv (n=67) prospektiv (n=12) Gesamt (n=79) Parameter

Die Auswertung der Versandfragebögen ergab, dass die Patientenbesitzer die Hauptfragen sehr gut beantworten konnten. Auch bei vergleichender Betrachtung des Antwortverhaltens innerhalb der verschiedenen Jahrgänge, in denen der Krankheitsfall diagnostiziert worden war, unterschied sich dieses nicht. Im Gegensatz dazu bereitete die Bearbeitung der Unterfragen Schwierigkeiten. Insbesondere die mit Freitextfeldern versehenen Fragen, die der Charakterisierung der einzelnen Krankheitserscheinungen dienen sollten, wurden mit geringerer Frequenz oder nicht plausibel beantwortet. Infolgedessen wurde beispielsweise die Frage nach dem Andauern der verschiedenen Krankheitserscheinungen von der Auswertung ausgenommen. Sie wurde von weit unter 50 Prozent der Personen, die diese Frage hätten beantworten müssen, bearbeitet. Bei der Analyse der einzelnen Jahre hinsichtlich Antwortverhalten bzw. Beantwortbarkeit wurden keine Unterschiede offensichtlich.

Abweichungen in der Beantwortung sowohl der Haupt-, als auch der Unterfragen wurden jedoch deutlich, nachdem die eingetroffenen Fragebögen dem Jahr der Diagnose entsprechend in zwei willkürlich gebildete Untergruppen (1995-2000 und 2001-2006) aufgeteilt wurden.

Die Besitzer, bei denen die Diagnose zwischen den Jahren 1995 und 2000 erfolgte, beantworteten die Fragen mit zum Teil größerer Vollständigkeit als die Befragten des Zeitraumes 2001 bis 2006.

Die Beantwortung inhaltlich identischer Fragen innerhalb der Versandbefragung der Patientenbesitzer wies eine große Übereinstimmung auf. Beispielsweise beantworteten 90,4 Prozent der Besitzer, die das Auftreten von Konditionsveränderungen bestätigt hatten, auch die inhaltlich identische Frage nach dem Auftreten von Verhaltensänderungen positiv und vice versa. Wurden gleichartige Informationen von Patientenbesitzern und Haustierärzten eingeholt, deckten sich die Antworten beider Befragten ebenfalls.

Unabhängig von der Vollständigkeit der Beantwortung sind alle rückgesandten Versandfragebögen des retrospektiven (n=53, 93%) und prospektiven (n=12, 100%) Abschnitts in die Datenauswertung einbezogen worden.

4.1.2.2 Befragung der Haustierärzte

Im retrospektiven Teil der Studie wurden insgesamt 64 Haustierärzte in die Versandbefragung einbezogen. Fünf der 67 Patientenbesitzer (7,5%) wechselten nach der Diagnose den Tierarzt, so dass zwei Fragebögen verschickt werden mussten. In insgesamt acht Fällen (11,9%) konnte nicht ermittelt werden, wo sich der Patient in weiterer

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tierärztlicher Behandlung befand. Mit Ablauf des genannten Einsendetermins trafen 35 beantwortete Versandfragebögen (54,7%) ein, nach schriftlicher Erinnerung (s. Anhang A, A 7) stieg ihre Anzahl um 18 (28,1%) auf 53. Der telefonischen Bitte um Rücksendung kamen weitere zwei Tierärzte (3,1%) nach. Neun Fragebögen (14,1%) blieben auch im Folgenden unbeantwortet.

Insgesamt mussten 20 der 55 (36,4%) eingegangenen Fragebögen von der Auswertung ausgeschlossen werden, da dem Haustierarzt keine Kundenkartei mehr vorlag (n=13, 23,6%), der Hund nicht im Zusammenhang mit der Nebennierenrindenunterfunktion in der angeschriebenen tierärztlichen Praxis/ Klinik vorgestellt worden war (n=3, 5,5%) oder der Patient vom Haustierarzt unmittelbar in die o.g. Klinik überwiesen worden war (n=2, 3,6%) bzw. nur einmalig in Behandlung des befragten Tierarztes war (n=2, 3,6%). Von den übrigen eingegangenen Fragebögen konnten 25 (45,5%) vollständig, 10 (18,2%) dagegen nur auszugsweise ausgewertet werden. Grund dafür war u.a., dass der Hund lediglich vor (n=2) oder aber erst nach (n=2) der Diagnose beim befragten Tierarzt vorstellig geworden war bzw.

der Hund unmittelbar nach der Erkennung der Erkrankung in der Klinik für kleine Haustiere durch den Haustierarzt euthanasiert worden war (n=2). Infolgedessen liegen der Auswertung lediglich Daten aus 35 der eingegangenen Fragebögen (63,6%) zugrunde.

Im prospektiven Teil der Studie sind 11 der behandelnden Haustierärzte (91,7%) in die Versandbefragung einbezogen worden. Einer der Patientenbesitzer hatte zuvor zwei verschiedene Tierärzte konsultiert, dementsprechend sind beide angeschrieben worden. Zehn Fragebögen (90,9%) trafen noch vor Ablauf des Einsendetermins ein. Einer der Fragebögen (9,1%) blieb hingegen auch nach schriftlicher und telefonischer Erinnerung unbeantwortet.

Alle eingegangenen Fragebögen konnten in die Auswertung einbezogen werden.

Das Antwortverhalten der behandelnden Haustierärzte des retrospektiven und prospektiven Abschnitts ist in der Tabelle 22 aufgeschlüsselt worden.

Tabelle 22: Antwortverhalten der Haustierärzte des retrospektiven und prospektiven Teils der Studie in der Versandbefragung

retrospektiv (n=67) prospektiv (n=12) Gesamt (n=79) Parameter

Die Fragebogenauswertung zeigte, dass die Hauptfragen gut beantwortet wurden. Die vergleichende Betrachtung der einzelnen Jahrgänge ergab keine Unterschiede hinsichtlich des Antwortverhaltens. Die Bearbeitung der Unterfragen stellte sich dagegen schwieriger dar. Die Frequenz, mit der sie beantwortet wurden, lag unter der der Hauptfragen. Auch hier sind mit Freitextfeldern versehene Unterfragen seltener oder aber nicht plausibel beantwortet worden als solche, die nach Multiple choice aufgebaut waren.

Die Fragebögen wurden auch hier entsprechend der Jahreszahl der Diagnose zwei Gruppen (1995-2000 und 2001-2006) zugeordnet und das Antwortverhalten analysiert. Einige Haupt- und Unterfragen sind von den Tierärzten, bei deren Patienten die Diagnose zwischen den Jahren 1995 und 2000 erfolgte, mit vergleichsweise größerer Häufigkeit beantwortet worden.

Wenngleich sich nicht alle Patientenbesitzer (82,3%) und Haustierärzte (63,6%) an der Versandbefragung beteiligten, kann die große Zahl beantworteter Fragebögen als positiv bewertet werden. Allerdings wird die Aussagekraft der Versandbefragung dadurch begrenzt, dass die Beantwortung der Fragebögen mit unterschiedlicher Vollständigkeit vorgenommen wurde. Da die Diagnose des Hypoadrenokortizismus bei 43 Prozent der betroffenen Hunde bereits über 5 Jahre zurücklag, kann die unvollständige Beantwortung der Unterfragen und der ein Freitextfeld enthaltenden Fragen durch ein nachlassendes Erinnerungsvermögen bedingt sein. Die im Vergleich von Kundenkartei und Versandbefragung gelegentlich divergierenden Angaben bezüglich der Anamnese können auf gleiche Weise verursacht sein.

Bei den Haustierärzten (s. Kap. 4.1.2.2) resultierte die Minderbeantwortung möglicherweise

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auch aus einem zu hohen Zeitaufwand, den die erforderliche Durchsicht der Kundenkartei bereitet hätte. Eine detaillierte Bearbeitung der Fragen wurde so entweder unmöglich und resultierte in ihrer Nichtbeantwortung oder führte zum Erraten einer Antwort. Als Hinweis darauf kann die beschriebene Häufung nicht plausibler Antworten angesehen werden. Zum anderen waren die Fragebögen inhaltlich sehr umfassend, ihre Bearbeitung zeitaufwendig.

Infolge einer mit fortschreitender Beantwortung eintretenden Ermüdung sind Unterfragen eventuell übersehen oder als weniger wichtig erachtet und bewusst übergangen worden. Die Detailliertheit der Fragen kann bei nachlassender Erinnerung außerdem zu einer Frustration geführt haben, die sich auch auf die Bearbeitung nachfolgender Abschnitte auswirkte.

Die teils unvollständige Beantwortung der Fragebögen durch die Besitzer (s. Kap. 4.1.2.1) und Haustierärzte (s. Kap. 4.2.1.2) derjenigen Hunde, bei denen die Diagnose erst kürzlich (Jahrgänge 2001-2006) erfolgte, kann in dieser Tatsche selbst begründet liegen.

Möglicherweise herrschte eine allgemeine Verunsicherung über die Erkrankung sowie eine mangelnde Einschätzung des weiteren Krankheitsverlaufes vor, so dass insbesondere Fragen zur Krankengeschichte nach Diagnose mit geringerer Frequenz beantwortet worden sind.

Diese Aspekte müssen bei der Beurteilung der mittels der Versandbefragung erhobenen Befunde berücksichtigt werden. Insgesamt ergänzt die Befragung von Patientenbesitzern und Haustierärzten lediglich die unter Auswertung der Kundenkartei erhobenen Informationen.